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Insulin und Chemotherapie

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  • Insulin und Chemotherapie

    Hallo,
    ich habe hier einmal eine interessante Frage.
    Also folgende Ausgangssituation:
    Der Patient ist 70 Jahre und spritzt sich früh und abends 30 IE Lantus. Seine Werte sind damit sehr gut. Dann die Diagnose Colon-Ca mit nachfolgender OP(Stoma). Daraufhin benötigt der Patient weniger Insulin(jeweils 26 IE) was ja noch begreifbar ist. Dann folgt eine Radio-Chmeotherapie wo es zu häufigen Unterzuckerungen kommt und dies obwohl sich die Ernährung nicht verändert hat. Der Verbrauch an Insulin ging auf 20IE zurück. Als die Behandlungen abgeschlossen waren, wurde der Bedarf wieder höher.
    Ich kann hin und her überlegen, aber ich finde keinen Schlüssel für diese Sache. Kann es sein das eine Chemo die Zellen empfindlicher macht für Insulin? Kann jemand dazu etwas sagen?

    LG
    LaSa


  • Re: Insulin und Chemotherapie


    Moin LaSa,

    wenn während der Chemo Mahlzeiten und Bewegung gleich waren, kann man mit Fug und Recht sagen, dass die in Deinem Beispiel den Insulin-Bedarf verringert hat - vielleicht auch durch ne Erhöhung der Insulinempfindlichkeit der Zellen = Verringerung der Insulinresistenz. Doch, es gibt das Phänomen des Mehrbedarfs an Insulin nicht nur bei Typ2, sondern auch unter völlig gesunden Menschen, die nie einen Diabetes entwickeln, und nicht nur unter dicken.

    Tatsächlich hat die Insulinresistenz eher historisch-traditionelle Bedeutung für den Typ2. So hab ich sie z.B. vor 20 Jahren an meinem BZ-Anstieg nach dem essen erklärt gekriegt. Da würde eben die normale Insulin-Menge nicht mehr ausreichen und die Betas würden dann halt Zeit brauchen und immer mehr ausgeben, und wenn die größere Menge schließlich reichte, dann würde die Insulinresistenz schließlich überwunden und der BZ wieder auf normal abgesenkt. -

    Ist natürlich absoluter Schwachsinn, denn der BZ steigt, weil infolge Inkretin-Defekt gar kein Insulin rechtzeitig zur Glukose-Übergabe aus dem Darm in den Blutkreislauf bestellt und ausgegeben wird. Das muss die Glukose sich auf dem Rückweg von ihrem Ganzkörperumlauf erst selbst bestellen, wenn sie da bei den Betas vorbei kommt.

    Viel interessanter im Zusammenhang mit Deiner Frage scheint mir der infolge Typ2-mäßiger Fehlsteuerung der Alpha-Zellen häufig erheblich erhöhte Glukose-Umsatz. Da kann man z.B. 1 Scheibe Brot Essen und locker für 2 oder 3 spritzen dürfen. Und wenn sich z.B. mit sowas wie ner Chemo hormonelle Prozesse verändern, würde ich die Wirkungen in diesem Bereich vermuten.

    Auf ein gutes 2012, Jürgen

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    • Re: Insulin und Chemotherapie


      Danke Jürgen für deine Nachricht. Man weiß eben nie wo diese recht aggressiven Medis überall wirken. Zum Glück ist seine UZ-Symptomatik noch recht gut erhalten und er kann so gut gegensteuern. Aber es ist halt ein ungutes Gefühl, wenn man so ins Bett geht.
      Doch wie gesagt, er hatte bis zum Zeitpunkt der Intervention nie Probleme mit UZ. Vorher hatter er ständig Probleme damit, bis ich ihn überzeugen konnte Insulin zu spritzen. Dann hat er sich vorsichtig rangetastet und war top zufrieden damit. Wenn er tagsüber im Garten war konnte er wettergemäß sein Insulin anpassen. Gut ICT wäre nichts für ihn, aber so kam er immer gut zurecht.
      Nun warten wir ab wie es ihm geht wenn der verbliebene Darm wieder angeschlossen wird. In Folge bekommt er erneut eine Radio-Chemotherapie. Gut ist nur, dass er gewarnt ist vor den möglichen Folgen.
      Im KH wollte man ihn wieder zurück zu den Tabletten bringen. Doch die haben nichts gebracht und der Zucker stieg an. Also doch wieder Insulin. Von daher ist er froh, wieder selbt Regie zu führen.
      Sobald sich Neues ergibt werde ich mich mal wieder dazu melden.

      LG
      LaSa

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      • Re: Insulin und Chemotherapie


        [quote Labersack]Hallo,
        ich habe hier einmal eine interessante Frage.
        Also folgende Ausgangssituation:
        Der Patient ist 70 Jahre und spritzt sich früh und abends 30 IE Lantus. Seine Werte sind damit sehr gut. Dann die Diagnose Colon-Ca mit nachfolgender OP(Stoma). Daraufhin benötigt der Patient weniger Insulin(jeweils 26 IE) was ja noch begreifbar ist. Dann folgt eine Radio-Chmeotherapie wo es zu häufigen Unterzuckerungen kommt und dies obwohl sich die Ernährung nicht verändert hat. Der Verbrauch an Insulin ging auf 20IE zurück. Als die Behandlungen abgeschlossen waren, wurde der Bedarf wieder höher.
        Ich kann hin und her überlegen, aber ich finde keinen Schlüssel für diese Sache. Kann es sein das eine Chemo die Zellen empfindlicher macht für Insulin? Kann jemand dazu etwas sagen?

        LG
        LaSa[/quote]

        Häufig wird beobachtet, dass bei Karzinomen der BZ sinkt. Leicht zu erklären, dass der Krebs Energie "zieht" und oft das Körpergewicht sinkt. Auch kann durch Übelkeit und Appetitlosigkeit die Energieaufnahme sinken. Chemotherapeutika erhöhen oft den BZ, in seltenen Fällen lassen sie auch den BZ sinken.

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        • Re: Insulin und Chemotherapie


          Danke für die Antwort Herr Dr. Keuthage, jetzt wo sie es so sagen fallen bei mir die berühmten Würfel.
          Übelkeit und Appetitlosigkeit wurden erfolgreich behandelt, jedoch hat das Gewicht etwa 5kg abgenommen. Jedenfalls ist er noch so fit, entsprechend zu reagieren und einzuschreiten. Von daher bin ich froh. Und ich bin auch zuversichtlich das der Krebs besiegt wird.

          LG
          LaSa

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