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LADA oder doch nicht

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  • LADA oder doch nicht

    Hallo,

    ich benötige mal eine Meinung zu folgendem Fall

    Männlich Alter 51 Jahre
    im Juli 2009 wird ein erhöhter Zuckerwert festgestellt
    HBA1c 10,7 Nüchtern 237
    Metformin 500 1 * morgens 1* abends
    sofortige Umstellung der Ernährung und täglich 2-3 Km Gehen

    bereits 12/2009 HBA1c 6,1 Nüchtern 88

    im April 2011 wird Metformin abgesetzt, da starke Rückenschmerzen, die eindeutig auf Metformin zurückzuführen sind . Ansonsten keine Auffälligkeiten-alle Werte in grünen Bereich
    HBA1c 6.1 Nüchtern 112

    Im Mai wird ein neuer Diabetologe aufgesucht, der einen Test auf LADA macht:

    Werte HABA1c = 5.8 Nüchtern 115
    IA-2-AK RIA = 17.15
    C-Peptid ELICIA = 1.76
    GAD-2 AK RIA = 15.2
    ICA Inselzell Ak IFT = 1:20 po
    CRP sensitive 1,50

    Aussage vom Doc "Das ist ein LADA" und Gabe von Insulin basal 4 Einh. abends

    Tag 1 Nüchtern 89
    Tag 2 Nüchtern 100


    Ist das wirklich ein LADA ?
    Sollte ich eine zweite Meinung einholen?

    Danke!

    D.


  • Re: LADA oder doch nicht


    Moin D.

    wer mit 85mg/dl aufwacht, hat schon eine deutlich überdurchschnittliche Aussicht, dass sein Blutzucker ein paar Jahre weiter die Höhen überschreitet, die zur Diagnose Diabetes definiert sind. Also wacht man gesund mit weniger als 85 auf, und gesunde Menschen messen etwa 1 Stunde nach sehr viel Zucker-Input für ein paar Minuten 120-140 und sind noch ne Stunde weiter wieder unter 90, wie hier in der Grafik die blaue Kurve zeigt http://www.phlaunt.com/diabetes/16422495.php

    BZ-Werte, wie Du sie erlebt hast, sind nur möglich, wenn egal mit welchem Diabetes-Typ nur noch deutlich weniger als die Hälfte der Insulin produzierenden Beta-Zellen in Deinem Pankreas aktiv sind. Wenn man den Restbestand medikamentös unterstützt und damit den BZ wieder in den gesunden Bereich absenkt und dann nicht zu sehr belastet, kann der dann manchmal ohne Medis bis in die Größenordnung von 20% noch für eine unbestimmte eher kürzere Zeit alltäglich einigermaßen gesunde BZ-Verläufe liefern.

    Jede vernünftige Behandlung unterstützt den verbliebenen Beta-Zell-Rest von dem Datum an, zu dem das große Defizit erkannt ist, mit der Verringerung der alltäglichen Glukose-Last und mit dem Ersatz von fehlendem Insulin im möglichst gesunden Blutzucker-Rahmen. Dabei empfiehlt sich mit zunehmend möglicher Eigenregelung, wie Du sie erlebt hast, selbstverständlich die entsprechend graduelle Verringerung der Medikation genauso, wie sich zum gesunden Ausgleich von ansteigendem BZ die Erhöhung empfiehlt. Dabei ist völlig irrelevant, wie der Diabetes benannt wird, denn nicht der Name macht krank, sondern jede Stunde mit höher als gesundem Blutzucker ist ein mieser Lotto-Punkt. Und je mehr Lottopunkte man sammelt, desto höher die Gewinnchancen auf eine der vielen gefürchteten diabetischen Folgekrankheiten, und zwar in gleicher Weise bei allen Typen.

    Bisdann, Jürgen

    Kommentar


    • Re: LADA oder doch nicht


      [quote D2011]Sollte ich eine zweite Meinung einholen? [/quote]
      Nein das brauchst du nicht, weil du mit dem Verdacht auf LADA die bessere Behandlung erhältst.

      Wenn es LADA ist, dann ist die Gabe des basalen Insulins vollkommen richtig und notwendig. Unentdeckte LADAs werden häufig sehr lange falsch mit Tabletten behandelt. Durch die zeitige Anwendung von Insulin hast du die Chance, dass sich der LADA nur langsam weiterentwickelt.

      Falls es kein LADA sein sollte, dann schadet das basalen Insulin überhaupt nichts. Im Gegenteil, die zeitige Gabe von Insulin ist auch bei normalenem Typ2-Diabetes die beste Therapie. Sie kommt nur aus Kostengründen nicht in Frage, erst einmal sollen die Tabletten helfen.

      Freue dich über die Möglichkeit, zeitig Insulin zu bekommen und sorge nach Jürgens Rezept für einen gesunden BZ-Verlauf. Wenn es ein normaler Typ2-Diabetes ist, dann hast du damit eventuell die Möglichkeit, die Krankheit auf dem jetztigen Stand festzuhalten. Wenn es LADA sein sollte, dann erreichst du damit zumindest, dass er sich nur langsam entwickelt.

      Viel Erfolg, Rainer

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      • Re: LADA oder doch nicht


        der nutzen einer 2. meinung ist bei vorhandensein von ak wie bei dir sinnlos, die bei dir gemachten laborwerte haben ein riesenloch in das budget des docs gerissen. und sie sind positiv, selbst wenn das labor was falsches gefunden "hätte" wäre die nochmalige untersuchung deshalb sinnlos denn wenn der nächste sagt "nein"
        müßtest du ja zu einem dritten gehen.
        also sei froh daß der doc so gut aufgepasst hat, andere ladas werden erst diagnostiziert wenn ein bein ab ist.
        und verlaß dich drauf dein insulinbedarf steigt in den nächsten jahren an, geschätzt auf ca 30-35ie ges.
        mfg. klaus

        Kommentar



        • Re: LADA oder doch nicht


          Moin Klaus,

          eine zweite und ggf. sogar dritte Meinung hat sich bei vielen Diagnosen als normal eingebürgert und mag häufig sogar sinnvoll sein.

          Bei Diabetes ist sie eigentlich von vornherein überflüssig, weil die Diagnose-Grenzwerte für den Blutzucker je nicht den Beginn der Defekt-Entwicklung markieren, sondern ein schon recht fortgeschrittenes Entwicklungs-Stadium. Selbst deutlich darunter ist längst diabetisch krankmachend. Nur ist das den meisten Betroffenen bei der Diagnose ja gar nicht bewusst und auch schwer vermittelbar. Und wenigstens ebenso schwer vermittelbar ist, dass der dann mit etwas Medikation meistens deutlich sinkende BZ keineswegs von Heilung oder doch nicht so defekt kündet.

          Bisdann, Jürgen

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