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Regelung der Alpha- und Beta-Zellen?...

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  • Regelung der Alpha- und Beta-Zellen?...

    ... Was regelt eigentlich ihr gesundes Zusammenspiel?

    Moinmoin,

    beim Diabetes haben wir uns angewöhnt, wie das Karnickel auf die Schlange auf die verschwindenden Beta-Zellen zu starren, ersatzweise auch auf die zunehmenden Bäuche. Aber wer oder was ist eigentlich dafür zuständig, dass gesund eine Grund-BZ-Höhe von irgendwo zwischen 55 und 85 mg/dl eingehalten wird?

    Beim Typ1 scheint die Frage eher theoretisch, weil dem die Beta-Zellen in aller Regel so schnell abhanden kommen, dass wenigstens auf den ersten Blick ein Defekt in der übergeordneten Regelung keine besonders auffälligen Auswirkungen hätte. Zudem lassen Zeiten mit praktisch gesunden BZ-Verläufen während der Remissionsphase vermuten, dass die übergeordnete Regelung dabei eher nicht defekt ist.

    Aber wie ist das beim Typ2? Der verliert zwar auch an Beta-Zellen, aber sehr viel langsamer und eher nicht so total, wie der Typ1. Und zum gesunden Ausgleich der allmorgendlich turnusmäßigen Antagonisten wäre sicher über viele Jahre noch genügend eigenes Insulin abrufbar - wenn die übergeordnete Regelung es denn passend abrufen und gleichzeitig die häufig übersteuerte Ausgabe vom Glucagon eben passend zurücknehmen würde. Welche Regelung funktioniert da nicht mehr und warum?

    Hat jemand ne Idee? Jürgen


  • Re: Regelung der Alpha- und Beta-Zellen?...


    Hallo Jürgen,

    ich habe mal einen Artikel gelesen, in dem der Typ2-Diabetes mit dem gestörten Gleichgewicht zwischen den Alpha- und den Betazellen charakterisiert wurde.

    Ich fand das auch ganz spannend, den Artikel finde ich aber leider nicht mehr.

    Rainer

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    • Re: Regelung der Alpha- und Beta-Zellen?...


      Moin Rainer,

      Alpha- und Beta-Zellen spielen gesund wunderschön miteinander und verteilen dabei je nach Bedarf praktisch jede Menge Zucker, ohne dass der BZ damit besonders messbar schwankt. ABER dafür müssen die Alphas immer wieder gebremst werden, wenn ausreichend Glucose zum Verteilen in Umlauf ist. Denn ohne so eine Bremse könnten die Alphas buchstäblich bis zur Erschöpfung immer mehr Glucagon ausgeben und die Betas in der Folge immer mehr Insulin, zu Anfang auch bei völlig unauffälligem BZ - was sie ja im Vorlauf zum Typ2 in gewisser Weise auch tun.

      Eine Art waagerecht ausgleichendes Gleichgewicht, wie Du das ansprichst, das sich gewissermaßen spontan selbst stabil stellt, kommt eher selten vor, auch wenn wir uns vieles gerne in der Art vorstellen mögen. Tatsächlich gibt es aber wenigstens auf den zweiten Blick (hinter den Kulissen) meistens eher kaskadenartig vertikale Regelstrukturen. Und ich denke, dass die Zucker-Regelung in der Gesamtheit der Entscheidungs-Strukturen unseres Organismus allein schon deswegen recht zentral angesiedelt sein muss, weil es mit Glucose-Speicherung und -Ausgabe um absolut überlebenswichtige Funktionen geht. - Klar kann ich mich auch irren ;-)

      Bisdann, Jürgen

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      • Re: Regelung der Alpha- und Beta-Zellen?...


        Hallo Jürgen,

        selbst wenn du es dir nicht vorstellen kannst, besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich Alpha- und Betazellen direkt beeinflussen und auch morphologisch in einem Gleichgewicht befinden müssen. Gestern ist mir dann auch noch eine brandaktuelle Meldung dazu in deutsch hier http://www.aerzteblatt.de/nachrichte...erstoerung.htm ins Auge gesprungen. Mit dieser Gedächtnisstütze habe ich auch die ursprüngliche Meldung auf scince daily http://www.sciencedaily.com/releases...0225122912.htm ganz schnell wiedergefunden. Lies dir das ruhig mal durch, ich finde es interessant.

        Dieser enge Zusammenhang ist ja auch schon dadurch gegeben, dass beide Zelltypen sich nicht durch Teilung vermehren, sondern aus gemeinsamen Vorläuferzellen entstehen. Aus diesen Vorläuferzellen können sich sowohl Alpha- als auch Betazellen entwickeln. Es muss irgend ein Regelung geben, die bei uns Typ2-Diabetikern die Bildung der Betazellen bremst und vielleicht gleichzeitig die der Alphazellen befördert.

        Ich weiß, die ganze Geschichte befindet sich noch in einem starken Nebel, es muss noch viel dazu geforscht werden - interessant ist das aber auf jedem Fall.

        Rainer

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        • Re: Regelung der Alpha- und Beta-Zellen?...


          Moin Rainer,

          danke für die Links! Liest sich plausibel, aber sagt nicht wirklich etwas zur wechselseitigen Sekretions-Regelung.

          Hilf doch mal mit suchen, wo ich vielleicht einen Denkknoten habe: Angenommen wird doch, dass unterhalb einer persönlichen BZ-Grundhöhe von irgendwo zwischen 55 und 85, also im Beispiel Hausnummer 75mg/dl die Alphas bei 74mg/dl mehr Glucagon ausgeben und bei 76 die Ausgabe wieder zurück nehmen. Und dass entsprechend die Betas bei 76 mehr Insulin ausgeben und die Ausgabe bei 74 wieder zurück nehmen. Auf diese Weise bewegt sich der Nüchtern-BZ in einer feinen Schlangenlinie um die 75.

          Das Spiel setzt voraus, dass beide Zellen mit einer eigenen BZ-Sensorik ausgestattet sind, die auf unsere Beispiel 75 eingerichtet ist. Aber daraus stellt sich für den Typ2 sofort die Frage, warum die Alphas in dessen Fortschritt immer mehr Glukagon bei immer höherem BZ ausgeben. Und wenn man diese Frage zurück denkt ja auch die, was die Alphas gesund bei Erreichen von 76 tatsächlich zum Verringern der Ausgabe anreizt und ob das wirklich der BZ sein könnte. Denn mit immer mehr Insulin könnten die 76 ja auch mit immer mehr Glukagon und in der Folge immer mehr Glucose so lange gehalten werden, bis die Insulin-Ausgabe nicht mehr nach kommt. - Was verhindert also im gesunden Zustand, dass die Alphas die Betas auf diese Weise bis zur Erschöpfung hochschaukeln?

          Und warum verhindert die selbe Regelung nicht die Über-Ausgabe beim Diabetes?

          Ok, was wenn Insulin das begrenzende und steuernde Element ist? Gespritzt überlagert die Insulin- schließlich munter die Glucagon-Wirkung. Aber die auffällige Mehr-Ausgabe von Glucagon haben wir ja auch schon zu einer Zeit im Fortschritt des Typ2, zu der für den Normalbetrieb noch völlig ausreichend Insulin ausgegeben werden kann. Warum begrenzt diese Insulin-Ausgabe nicht wenigstens so lange die Glucagon-Ausgabe auf die gesund notwendige Menge, wie sie dafür noch völlig ausreicht?

          Bisdann, Jürgen

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