#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Diabetes und Arbeitsmedizin

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Diabetes und Arbeitsmedizin

    Hallo liebe User und Experten,
    ich habe ein sehr dringendes Anliegen. Nach unzähligen Bewerbungen habe ich endlich wieder Arbeit gefunden. Unbefristet, bei einem Top Arbeitgeber (keine Leiharbeit) und dazu noch ein tolles Gehalt. Eigentlich ein Traum. Die Arbeit habe ich genau in der Art und Weise schon ausgeübt, vielleicht sogar etwas heftiger. (Montage- damals "weltweit" - beim neuen Job nur "bayernweit")
    Zum ersten weis ich, dass man Diabetes beim Vorstellungsgespräch nicht erwähnen muss ( hab ich aber getan, wollte ehrlich sein). Der potenzielle Arbeitgeber hat dies nicht als "Problem" gesehen. Und beide (der neue AG und ich sind davon ausgegangen das es kein Problem ist, da ich ja genau das gleiche schon gemacht habe und dort auch immer in betriebsärztlicher Betreuung war.
    Beim Vorstellungsgespräch sagte dann noch mein neuer Chef irgendetwas von G41. Da ich neugierig bin dachte ich, kuck ich mal: Folgendes steht kurz gesagt drin:

    3.3.1.1 dauernde gesundheitliche Bedenken
    Personen mit: - Stoffwechselkrankheiten, insbesondere medikamentös zu behandelnder Diabetes mellitus
    3.3.2 keine gesundheitlichen Bedenken unter bestimmten Voraussetzungen
    Personen mit den unter 3.3.1.1 genannten Erkrankungen oder Funktionsstörungen, wenn unter Berücksichtigung besonderer Voraussetzungen - z. B. verkürzte Nachuntersuchungsfristen, spezifische Auflagen - nicht zu befürchten ist, daß sie sich selbst oder Dritte gefährden

    Jetzt hab ich ziemlich Panik!? Ich will unter gar keinen Umständen diesen Job absagen müssen wegen meines Diabetes. Wie gesagt ich hab die Arbeit schon gemacht von "Höhe" kann keine Rede sein (max 3m), und als Diabetiker ist man beim Autofahren weitaus größeren Gefährundungen ausgesetzt.
    Zu meinen Fragen:
    1. Muss ich dem Arbeitsmediziner meinen Diabetes sagen!?
    2. Hab ich zu befürchten den Job absagen zu müssen? (Bin Typ 1 in regelmäßiger Kontrolle des Hba1c und sämtlichen Untersuchungen (Augen, Nieren, Füße usw.), Hba1c ist 6,7 vielleicht gilt dies ja schon als "besondere Voraussetzung" wie unter 3.3.2 genannt. Oder das man jeden Morgen vor, während der Arbeit Misst!? (mach ich ja eh)
    3. Sollte es so sein, das ich den Job nicht ausüben kann, kann ich eine "Umschulung" beantragen!? (Der Job ist ja genau das was ich erlernt habe und somit wäre ich von Anfang an zu "unrecht" beschäftigt gewesen)
    4. Falls ich eine Umschulung machen muss, WAS!? Maler muss ich aufs Gerüst, Dachdecker aufs Dach, Schreiner könnte ich mir Gliedmaßen abtrennen, Metaller in die Fräs oder Drehmaschine fallen, Elektriker in die Steckdose fassen... Muss man als Diabetiker ständig von schlimmsten und von eigentlich nicht auftretenden Hypos ausgehen? Dann wäre eigentlich jeder Handwerkliche Beruf eine Gefährdung und den Führerschein sollte man auch erst gar nicht bekommen!?

    Also ich "Hoffe" auf 3.3.2 und das es kein Problem ist, wenn man regelmäßig seinen Diabetes kontrolliert.
    Bin für Antworten und Hilfe sehr sehr Dankbar.


  • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


    Den blödesten Brocken vorab: Kein Arzt wird Dich ausdrücklich für unbedenklich erklären. Denn keiner kann für Dich ausschließen, dass Du nen halben Meter zu hoch mit ner Hypo vom Stuhl fällst und dir die Gräten brichst. Das kannst nur Du in dem Maße, in dem Du's drauf hast.

    Allerdings kann Dich auch kein Arzt bei Deinem bisherigen Umgang mit Deinem Diabetes für bedenklich erklären. Und wenn Du im Job dann auch einfach durch keinen Hypo-Auf- und Ausfall (auch wenn einer öfter mal nen Tatterich hat, fällt er auf!) auf Deinen Begleiter aufmerksam machst, wird der bei einem möglichen Arbeitsunfall auch eher kein Problem werden. Dann bist Du der, der Diabetes hat - na und?

    Als Fachman fällt mir spontan Oliver Ebert ein http://www.diabetes-world.net/Portal...rt.htm?ID=5521

    Daumendrück, Jürgen

    Kommentar


    • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


      Vielen Dank für die Antwort Jürgen, vorallem der Link für den "Notfall" ist super ()

      Das mich keiner für "unbedenklich" erklärt, ist mir klar.

      Der 2te Teil das "bedenklich" erklären,... das ist es was ich "fürchte" der Text aus der G41 hält sich halt sehr "offen" und letztendlich entscheidet ein Doc über meine weitere Zukunft (ob Top oder Flop). Meine bisherigen Kollegen wussten immer ALLE über meine Krankheit bescheid und ich war in 15 Berufsjahren nicht einmal "auffällig anders". War keinen Tag krank wegen Diabetes und hatte auch nie einen Arbeitsunfall. Aber das weis der Doc ja nicht. Meine "Furcht" ist, der Doc denkt:
      Ich bin mir selbst unsicher, also geh ich auf nummer sicher.

      -normales Leben ade-

      Kommentar


      • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


        normales leben ade ?
        weshalb stellst du dein licht unter den scheffel?
        in gb werden diabetiker ohne probs polizisten, in canada gibt es einen t1 verkehrspiloten, ein t1 ist "solo" um die welt geflogen.
        zeige was du bist und kannst, laß dich nicht unterkriegen.
        ich kenne einen hohen polizeibeamten, der trotz dm eine waffe trägt, und sämtliche führerscheine hat, incl pers bef.
        er hat gekämpft und gewonnen. und das kannst auch du.
        viel glück und alles gute, mfg. klaus

        Kommentar



        • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


          Zitat:ich war in 15 Berufsjahren nicht einmal "auffällig anders". War keinen Tag krank wegen Diabetes und hatte auch nie einen Arbeitsunfall. Aber das weis der Doc ja nicht.Ende.
          -----------------------

          Also ich stimme Klaus zu. An DEINER Stelle würde ich das ganz genau SO sagen. Du bist doch wer. und du bist nicht in der Beweispflicht, dass es anders ist.

          Warum sollte man deine Aussage anzweifeln? Du hast doch sicher Probezeit? Und die ist auch dazu dazu, dass DU schauen kannst, ob der Job was für dich ist UND der Arbeitgeber schauen kann, ob DU was für ihn bist.

          Im allerdööfsten Fall könntest du mit Hilfe deiner KK beweisen, wieviel krankheitsbedingte Ausfälle du wegen Diabetes hättest, das musst du aber nicht, weil es keinen Anlass dafür gibt.

          Die KK listet doch alle Daten auf.

          Also, geh selbstbewusst an die Sache ran, auf KEINEN FAll von DIR aus kündigen, das wäre blööd und wie ein Schuldeingeständnis, dass du deinen DM NICHT im Griff hast..

          sollte der Betriebsarzt Bedenken haben, räum sie selbstbewusst aus mit der Ansage, die du hier im Forum gemacht hast.
          ich wünsch dir auch viel Glück.
          Und nicht Verrücktmachen!
          Alles Gute von Herzen.

          Kommentar


          • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


            Ich möchte mich bei allen bishergen Antwortgebern ganz herzlich bedanken... eure Antworten haben mir sehr geholfen!....

            Ich denke auch,... wenn dann muss der Betriebsarzt begründen warum ich "nicht tauglich" bin.... dem hab ich entgegen zu setzen, das ich den Job ja schon etliche Jahre gemacht hab nur ein bisschen "heftiger" und das ich wie gesagt zu keinem Zeitpunkt (nachweislich) probleme hatte. Ich hoffe wirklich der Arzt ist Mensch und versteht mich. Aber ich habe mir selbst schon vorgenommen, sollte er sagen ich bin nicht tauglich wegen DM, würde ich sogar einen Anwalt einschalten und mir mein Recht erstreiten. Der Arbeitgeber war mein "Ziel" seit etwa 5 Jahren und ich hab sämtliche strapazen nur "ihm" zu liebe auf mich genommen. Ich würde mir mein Ziel deshalb nicht ausreden lassen.
            Vielen Dank nochmal für alle Antworten
            Gruß

            Kommentar


            • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


              Daumendrück :-)

              Kommentar



              • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


                [quote Grandeande]Ich möchte mich bei allen bishergen Antwortgebern ganz herzlich bedanken... eure Antworten haben mir sehr geholfen!....

                Ich denke auch,... wenn dann muss der Betriebsarzt begründen warum ich "nicht tauglich" bin.... dem hab ich entgegen zu setzen, das ich den Job ja schon etliche Jahre gemacht hab nur ein bisschen "heftiger" und das ich wie gesagt zu keinem Zeitpunkt (nachweislich) probleme hatte. Ich hoffe wirklich der Arzt ist Mensch und versteht mich. Aber ich habe mir selbst schon vorgenommen, sollte er sagen ich bin nicht tauglich wegen DM, würde ich sogar einen Anwalt einschalten und mir mein Recht erstreiten. Der Arbeitgeber war mein "Ziel" seit etwa 5 Jahren und ich hab sämtliche strapazen nur "ihm" zu liebe auf mich genommen. Ich würde mir mein Ziel deshalb nicht ausreden lassen.
                Vielen Dank nochmal für alle Antworten
                Gruß[/quote]

                Ich mache mir bei Ihnen keine Sorgen. Was Sie in der Zwischenzeit (und dauerhaft) tun können und sollten: alle 3 Monate HbA1c und Diabetologe sowie Tagebuch führen.

                Kommentar


                • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


                  Ich bin eh in dauernder Behandlung durch einen Diabetologen (sprich alle 3 Monate HbA1c, ständige Betreuung, "Fußkontrolle", Nieren, 1 mal im Jahr Augen usw.)
                  Wenn ich endlich meine Untersuchung sprich meinen Termin hatte werde ich auf jeden fall nochmals ein Feedback einstellen.
                  Hoffe bis dahin das es auch wirklich so kommt wie ich mir wünsche und die "meisten" denken.

                  Vielen Dank

                  Kommentar


                  • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


                    ja und wir schieben alle mit ;-))))))

                    Kommentar



                    • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


                      Sooooo... also Untersuchung hinter mir.... was raus gekommen ist, weis ich net wirklich.....

                      also ich wurde auf drigen getestet, da ham se net wirklich was gefunden,.... dann hör (lärm g20) und seh test für die G25 (fahrtauglichkeit) ....
                      dann wurd ich gefragt ob ich schindelfreibin usw... da ich aber den job schon x Jahre gemacht hab, hat der gute doc da wohl kein Problem gesehn... G41 unter bestimmten vorraussetzungen tauglich (ausnahme Freileitungsbau)...
                      was will man sagen,... abgesehn das die untersuchung ein witz war un genausogut telefonisch hätte statt finden können... hehe... aber gut für mich ;-)
                      Diabetes und G20, G25, G41 funktioniert unter bestimmten Vorraussetzungen.....

                      danke an alle im vorfeld ;-)
                      cu

                      Kommentar


                      • Re: Diabetes und Arbeitsmedizin


                        Alles Gute für Dich und den Job! Und danke für die Rückmeldung :-)

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X