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Ehekrach wegen Unterzuckerungen

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  • Ehekrach wegen Unterzuckerungen

    Hallo zusammen,
    ich habe eine ganz dringende Frage und zwar habe ich seit 10 Jahren Typ I mit ICT HbA1c 5,8. Es kommt fast jeden Tag bei vor das ich eine Hypo bekomme worauf ich meistens direkt reagiere sodass mein Partner es nicht merkt, es gab aber mal eine Zeit wo ich dann so verwirrt war dass ich nicht mehr in der Lage war etwas allein zu tun mein Ehemann war dann sehr in Sorge und dies ist auch schon öfters passiert sodass er sich sehr Sorgen macht: er kontroliert heimlich mein Messgerät und wenn ein Wert <60 dabei ist gibt es tagelangen Streit außerdem darf ich nicht mehr ohne den BZ zu messen aus dem Haus oder Auto fahren. Obwohl ich es seit ca. 4 Wochen gut im Griff habe macht er sich extrem Sorgen und bei Werten < 60 mault mich nur noch an, er hat kein Vertrauen zu mir und wenn das so weiter geht sehe ich unsere Ehe in Gefahr, er lässt sich auch nicht aufklären und will keine Widerworte hören.
    Vielleicht hat jemand was ähnlich erlebt und könnte mir helfen wie ich noch besser damit umgehehn soll?
    vielen Dank


  • Re: Ehekrach wegen Unterzuckerungen


    Tscha, Auguste,

    erst mal ne Weile keine Werte mehr unter 60 machen?

    Hey, ich weiß schon, wovon ich schreibe, denn erstens mach ich mir selber mit ICT seit Jahren nen 1c um 5, bewege mich also viele Stunden am Tag in dem Bereich zwischen 60 und 90, und da ist dann vielleicht alle 3 Tage auch schon mal ne 50 oder 45 dabei. Allerdings hab ich es auf ordentliche Weise noch nie geschafft, in den Bereich der Hilflosigkeit abzurutschen.

    Das hab ich nur schon mehrfach mit außerplanmäßig heftiger Glargin-Wirkung produziert. Und zwar ist das bei mir bisher nur in der ersten Stunde nach dem Spritzen aufgetreten und fühlt sich so an, als wenn die gesamte Spritzmenge (aktuell z.B. 32IE/Tag) wie schnelles Analog-Insulin umgehend wirksam wird und dann entsprechend für nen halben Tag mit immer wieder Nachessen beschäftigt. Hier eine mögliche Erklärung dazu http://www.healthcentral.com/diabete...8/lantus-lows/

    Klar war meine Frau das erste Mal nach 7 Jahren ICT total geschockt, als ich mich kurz nach dem Schlafengehen sonderbar verhalten haben muss und nicht ansprechbar war. Hat den Notarzt gerufen, und der hat mich mit ner Glukose-Infusion wieder in die nächtliche Gegenwart geholt, und dann wurde im kranken Haus halt noch ein paar Stunden Glukose nachgefüllt. Einfache spontane Erklärung, zu der auch eifrig medizinisch genickt wurde, zu spät am Abend fürn Eis oder was zuviel Bolus gespritzt. - Nur sooo viel Apidra, dass dafür noch einen halben Tag weiter Glukose notwendig war?
    Hab also geschworen, nach 20 Uhr keinen Bolus mehr zu spritzen, aber mir das Basal weiter vor dem Schlafengehen eingejagt. Bis zum Deschawüh nur wenige Monate später: Wieder aufwachen mit dem Notarzt. Allerdings nicht ins Krankenhaus mitgefahren, sondern in der Nacht noch Google - s.o. - ausgequetscht. Denn außer dem Basal zum Schlafengehen hatte ich den Abend vorher das letzte Apidra um 18 Uhr oder so gespritzt.

    Natürlich hat die Erklärung, die ich mir dann da zusammen reimen konnte, meine Frau nicht wirklich beruhigt und besänftigt. Denn sie hatte sich ja wieder so Wahnsinnssorgen gemacht, dass sie anschließend wieder X Nummern Nächte nicht geschlafen und mich sofort angesprochen hat, wenn ich mich da im Bett irgendwie nach ihrem Empfinden auffällig bewegte. Und ich hab mir so gut es ging bei diesem 2. Mal verkniffen, sie dafür aus dem Halbschlaf gemein anzumaulen. Und natürlich als Abhilfe versprochen, meine basale Tagesdosis auf ein Loch morgens und ein Loch abends aufzuteilen. Denn entsprechend 16IE Apidra spritz ich mir z.B. für ein großes Joghurt. Und wenn ich das dann z.B. über einem Telefonat zu essen vergesse, reicht das Nachschieben dann immer noch, wenn ich bei um 60mg/dl meine ersten Hypovorboten bemerke. Also voll unauffällig beherrschbar - brauche nicht mal dafür zu messen - aber nur, wenn ich nicht grad Auto fahre oder schlafe. Deswegen sind meine letzten beiden Opfer für die Entlastung unseres Haussegens, dass ich kein Basal spritze, wenn ich in der Stunde drauf Auto fahren oder schlafen will. Was dann zwischendurch als fehlend auffällt, gleich ich halt entsprechend mit etwas Bolus aus.

    Langer Schreibe kurzer Sinn: Meine Frau könnte schlecht damit leben, mich alle paar Monate oder noch öfter in ner schweren Hypo zu erleben. Deswegen schließe ich systematisch alle Möglichkeiten aus, mir eine zu produzieren. Mit Deinem Mann stehst Du vor ner ähnlichen Herausforderung. Keine Ahnung, was Du konkret machen kannst, aber vielleicht kommst Du ja mit meinem Beispiel auf ne hilfreiche Idee :-)

    Daumendrück, Jürgen

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    • Re: Ehekrach wegen Unterzuckerungen


      Ähnliches kommt häufiger vor. Suchen Sie sich einen Diabetologen, der Schulungen hierzu (Hypos, BGAT) anbietet. Der Partner wird (teils) mit eingeladen. Sie sollten sich unbedingt Hilfe holen, auf beiden Seiten gilt es, das Verhalten zu überdenken.

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      • Wird ER mitgehen?


        [quote Dr. Keuthage]Ähnliches kommt häufiger vor. Suchen Sie sich einen Diabetologen, der Schulungen hierzu (Hypos, BGAT) anbietet. Der Partner wird (teils) mit eingeladen. Sie sollten sich unbedingt Hilfe holen, auf beiden Seiten gilt es, das Verhalten zu überdenken.[/quote]

        Guter Tipp, Herr Doktor, denn JETZT wird es erst richtig interessant.

        Geht der Ehemann mit, ist seine Sorge wirklich aufrichtig....geht er net mit, tja.. dann liegen die Probleme nicht alleine beim Diabetes der Frau. nmss.

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        • Re: Wird ER mitgehen?


          Hallo,
          toll dass ich so viele Antworten bekomme. Ich habe ihm schon lange angeboten dass ermitkommen solle zu solch einer Unterzuckerungsschulung. Er ist nicht bereit mitzukommen und findet sowas auch Quatsch denn "ich ganz allein weiß am besten bescheid wie mit meinem Diabetes klarzukommen ist" also habe ich dieses Thema abgeschrieben. Die Hypophasen sind auch deutlich weniger geworden (einmal seitdem ich dieses Forum um Hilfe gebeten habe) und er hat gelernt sich dabei wirklich zurückzuhalten und führt auch keine Disskussionen mehr mit mir wenig ich unterzuckert bin. Es kiegt auch nicht am Diabetes alleine, ich muss eben klarkommen mit ihm und meiner Krankheit.

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          • Re: Wird ER mitgehen?


            [quote AugusteD]Hallo,
            toll dass ich so viele Antworten bekomme. Ich habe ihm schon lange angeboten dass ermitkommen solle zu solch einer Unterzuckerungsschulung. Er ist nicht bereit mitzukommen und findet sowas auch Quatsch denn "ich ganz allein weiß am besten bescheid wie mit meinem Diabetes klarzukommen ist" also habe ich dieses Thema abgeschrieben. Die Hypophasen sind auch deutlich weniger geworden (einmal seitdem ich dieses Forum um Hilfe gebeten habe) und er hat gelernt sich dabei wirklich zurückzuhalten und führt auch keine Disskussionen mehr mit mir wenig ich unterzuckert bin. Es kiegt auch nicht am Diabetes alleine, ich muss eben klarkommen mit ihm und meiner Krankheit.[/quote]

            Liebe Auguste,

            so was in der Art dachte ich mir fast....und ich bin mir sicher,, DU wärest im umgekehrten Fall mit ihm mitgegangen....

            Vielleicht ist es auch irgendwann mal gut für DICH, in einer Situation auch deutlich NEIN zu sagen, Frauen sind oft aufopfernder für ihre Männer als umgekehrt..

            Du wirst es zu deuten wissen, dass er NICHT mitgegangen ist..
            Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute von Herzen!

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