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Das Ganze ist mehrfache Nötigung

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  • Das Ganze ist mehrfache Nötigung

    Als Hypertoniker bekomme ich ein Medikament mit dem Wirkstoff Nebivolol.
    Das Originalpräparat wird durch die Firma Berlin Chemie vertrieben die sich mit Generikaherstellern einen Patentstreit liefert, da das Medikament nach Angaben von Berlin Chemie noch bis 10/2010 unter Patentschutz läge. Einige Generikahersteller haben gegengeklagt, das Urteil ist aber noch nicht BGH rechtskräftig abgeschlossen (wird es wohl auch nicht bis zum Auslauf des Patents) und so sind die Rabattverträge die die Kassen mit den Generikaherstellern abgeschlossen haben heikel, da die Generikahersteller Berlin Chemie gegenüber schadensersatzpflichtig wären, würde der BGH zugunsten Berlin Chemie entscheiden.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Nebilet


    Als Patient der AOK-Berlin wird mir aber wegen dieser "Sch...-Festbetragsregelung" nur ein Generikum zugestanden. Als Ergebniss mußte ich bisher ohne Befreiung 5,00 Rezeptgebühr und 5,99 Zuzahlung leisten, sodaß ich aktuell 1/3tel der Kosten für das Medikament (34,95 UVP) zuzahlen muß, bisher waren dies sogar weit über 50%, da es Generika gab, die ab. ca. 20 Euro angeboten wurden. Das Präparat "Nebivolol Actavis" das ich als günstigste Option von meiner Hausapotheke angeboten bekam, ist bis Mitte Juni nicht lieferbar. Also werde ich genötigt das teurere Präparat zu nehmen und auf Kosten von 5,99 Euro sitzen zu bleiben, OBWOHL ich inzw. als Chroniker mit Grundsicherung inzw. beitragsbefreit bin.
    Damit nicht genug, sind die Kassen dazu übergegangen bei Typ2 Diabetikern, wie ich einer bin, die ohne Insulin auskommen, die Blutzuckerteststreifen ebenfalls aus Kostengründen zu streichen. IQWiK argumentiert zwar mit der Nichtnotwendigkeit bei Nichtinsulinpräparaten, da eine lebensgefährliche Unterzuckerung nicht möglich sei. Das ist aber ein reine Schutzbehauptung, denn es gibt mehrere Diabetespräparate die mir sogar von Diabetesberatern der AOK-Berlin als Unterzuckerungsgefährdent genannt wurden, z.B. Glimepirid.

    Jetzt wird´s richtig pikant, denn "Nevibolol-Actavis" enthält folgenden Warnhinweis im Waschzettel:"
    - wenn Sie zuckerkrank sind (Diabetes mellitus): "Nebivolol Actavis 5mg Tabletten" hat keinen Einfluss auf den Blutzucker, aber es kann die Anzeichen,eines erniedrigten Blutzuckers (Nervosität, Zittern, schneller Pulsschlag) verdecken; Schwitzen als Anzeichen wird jedoch nicht verdeckt"

    http://www.apotheken-umschau.de/do/e...en-AA6487.html

    Ich bin also bisher gleich mehrfach "gekniffen", da ich mir Blutzuckerteststreifen bisher selbst organisieren muß, meine Hausärztin (mit Diabetesausbildung) hat von der AOK "einen auf den Deckel bekommen", weil sie mir in 2009 noch Teststreifen verschrieben hatte.
    Ich hätte also monatl. ca 15 Euro Nebenkosten für Gesundheitsfür-/vorsorge die mir niemand bezahlen würde und das bei einem Regelsatz von ca. 350 Euro.

    Tolles Gesundheitssystem und überhaupt- etwas dazu verdienen darf ich nach Behördenlage auch nicht, bzw. es würde mir nichts nützen, da es verrechnet werden würde.

    Das ist also unsere vielgepriesene soziale Marktwirtschaft, andere entscheiden für dich und wenn das mal wieder "ein Griff ins Klo war" badest du das Ganze auch noch aus.
    Oft mit solchen Zitaten wie "Seien sie doch froh das wir Ihnen überhaupt helfen".

    Ciao
    Wolfgang

    P.S. Das mit den Teststreifen ist Gottseidank momentan nicht ganz so ein Problem, danke dafür ;-), aber die unkalkulierbaren Nebenkosten das meiste geht bei mir für gesündere Ernährung, Gesundheit und Übergrößenbekleidung drauf, eben schon.


  • KV


    Hi Wolfgang,

    ich wiederhole mich sicher, aber die Verordnungsgeschichte würde ich mit der KV telefonisch klären.

    Da kannst du auch gleich die Streifengeschichte vorbringen. Du spritzt Viktoza und nimmst Glimepirid, also ist Messen zumindest an 2 Tagen in der Woche angesagt, wenn man in etwas den BZ-Verlauf des Tages kennt.

    Hast du denn schon mit der KV gesprochen?

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei den zahlreichen Blutdrucksenkern keins geben soll, dass identisch Deinem und zuzahlungsfrei ist.....?

    Welches das genau ist, rödelt dir dein Apotheker aus seinem PC-Programm, das weiß der Arzt NICHT.

    Thema Nebenwirklungen: Man beachte das Wort: K A N N auftreten..heißt: M U S S aber net.

    Kommentar


    • Re: Das Ganze ist mehrfache Nötigung


      Hi Tom

      Der Reply funktioniert leider nicht deshalb antworte ich mal so.
      Natürlich gibt es ne Menge Blutdrucksenker und viele davon wesentlich teurer. Ich bekomme auch zwei davon, eben Nebivolol und Karvezide. Beide haben bei mir eine gute Verträglichkeit ergeben, was gar nicht so einfach war, denn ich reagiere extrem empfindlich auf Nebenwirkungen wie Herzstolpern. Dann gerate ich in Panik und dann funktioniert alles andere auch nicht mehr richtig.
      Ich möchte zum Problem auf den Disput zwischen Patienten und der AOK hinweisen in der die Marschrichtung der Kassen deutlich wird:

      http://www.aok.de/sa/tool/selbstverw...&f_navi_ten=10

      Der Schwachsinn in der Schulmedizin ist ja das es keine Mitbestimmung für den mündigen Patienten gibt sondern das ganze immer noch durch Verordnung geregelt wird. Du hast ja selbst in einem Thread über die vermutliche Vorgehensweise bei Bayetta erfahren und wir wissen das IQWiK dabei seine Finger im Spiel hat. Genauso wie bei der geplanten Analog-Insulin-Verordnungsweise das zukünftig aus der Zuzahlung ausgenommen werden soll.

      http://www.swr.de/report/-/id=233454...zy0/index.html

      IQWiK unter Stawicki mutiert immer mehr zum "Big Brother" der Krankenkassen allerdings zulasten der Patienten und nicht der Pharmahersteller, denn die blockieren erst recht wenn sie ihren Einfluss in Gefahr sehen. Und sie sitzen am längeren Hebel denn sie stellen das Produkt wg. der damit einhergehenden Absatzschwierigkeiten einfach nicht mehr in erforderlicher Menge her- so etwas ist während der Schweinegrippe-Hysterie mit einem Mehrfachimpfstoff für Kleinkinder passiert, auch darüber wurde in einem Politmagazin berichtet. Das Ganze wurde nur deshalb nicht dramatisch weil es die Möglichkeit zur Mehrfachspritzung gab, zwar eine Belastung für kleine Patienten, aber nun ja.

      Bei Nebilet gibt es jedoch nur ein einziges Generikum das zuzahlungsbefreit ist aber wie oben bereits geschrieben bis Mitte Juni nicht lieferbar ist. Alle anderen Generika, sofern überhaupt noch bei Apotheken gelistet sind zuzahlungspflichtig und das Medikament was ich bisher bekam kostet zwar nur 19,94 Euro, davon muß ich aber 5,99 Euro IMMER selbst tragen (beim letzten Mal sogar 10,99 Euro) und andere "WehWehchen" werden ja ebenfalls nicht bezahlt. Insofern ist mit einer gesundheitlichen Vorgeschichte und/oder ab einem gewissen Alter mit Mehrkosten zu rechnen die bei Regelsatzbeziehern in den allermeisten Fällen das Budget sprengen, auch wenn es NUR 6 Euro sind. Es sind ja nicht die einzigen außergewöhnlichen Belastungen die man im Monat so hat.
      Der Regelsatz ist gar nicht für Rücklagenbildung gedacht, das ergibt sich nicht nur aus den Sozialgesetzbüchern sondern steht auch in der Insolvenzordnung in der nach aktueller Rechtslage bereits 10 Tage nach Zahlungseingang auf das Guthabenkonto eines Schuldners seitens der Gläubiger zugegriffen werden darf. Man muß also als "Soziale Unterschicht" immer auf der Hut sein, damit man nicht von irgendjemandem gef...wird.
      Ich möchte ein für alle mal mit dem Mythos eines angenehmen Lebens mit H4 aufräumen, das sind Lügen der Medien um von deren Mitverantwortung am Ganzen abzulenken.

      Ich würde lieber heute als morgen unabhängig von unserem Staat leben wollen, klappt nur leider nicht und sogar Selbstversuche werden "hart bestraft", das nennen die dann entweder Sozialhilfebetrug oder sie kürzen runter bis zum Regelsatz, auch wenn´s nur ein kleiner Zuverdienst war. Vater Staat ist nämlich ein juristischer Stümper, sieht man ja deutlich an den "Pfeifen in der Regierung".

      Ich werde aber tatsächlich morgen mit allen zum Problem notwendigen Unterlagen bei der AOK aufmarschieren und sofern dort weiterhin geblockt wird, mich nochmals bei meinem Sozialamt wg. einer Zusatzkostenrückerstattung schlau machen. Zur Not muß man dieses System eben mit Klagen überziehen.

      Ciao
      Wolfgang

      P.S. Ich bekomme Icandra, das sind Tabletten, ich muß also überhaupt nicht mehr spritzen, seit ich kein Bayetta mehr nehme.

      Kommentar

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