Bei meiner ersten „Vorsorge-Blutuntersuchung“ wurde bei mir vor knapp 2 Wochen Diabetes Typ2 diagnostiziert.
Ich bin 35 Jahre alt, und wiege so um die 155 kg. Mein Lebensstil vor der Diagnose beinhaltete ein großzügiges Frühstück und abends eine deftige warme Mahlzeit. Ich habe am Tag ca. 2 Liter Cola und Säfte getrunken und im Prinzip dauerhaft Süßigkeiten in mich hineingestopft. Nach dem Prinzip: „Die Packung ist geöffnet, muss also sofort leer gefuttert werden“.
Wenn ich mal auf typische Symptome der Krankheit eingehe, muss ich sagen, dass ich weder übermäßig viel trinke (max. 3L am Tag), noch einen extrem trockenen Mund habe, oder nachts oft aufs WC gehen muss (Wenn ich nach 5-6h mal aufwache, kann es vorkommen, dass ich den Harndrang spüre, aber ich wache nicht auf, weil ich pinkeln muss). Ich bin zwar öfter mal müde, aber das liegt soweit ich sagen kann, daran, dass ich im Früh-Spät-Nachtschicht-Dienst arbeite und deshalb sehr unterschiedlich schlafe, und an Schlafapnoe leide. Meinen Füssen geht es sehr gut. Ich trage eine Brille wegen einer Hornhautverkrümmung, also dort auch keine Probleme mit unscharfer Sicht.Einzig die Wundheilung in den Beinen scheint leicht verlangsamt.
Mein Blutdruck ist normal, meine Leberwerte sind normal, mein Cholesterin ist normal, Drüsenfunktion laut Ärztin ebenfalls normal. Für mein Gewicht, bin ich an und für sich ein gesundes Kerlchen.
Dummerweise war der Blutzucker-Langzeit-Wert bei 7,8 irgendwas.
Nach der Diagnose habe ich mein Essverhalten vorerst dahingehend umgestellt, dass ich auf Cola und Säfte komplett verzichtet und auch den Konsum der Süßigkeiten eingestellt habe.
Dann habe ich angefangen mich im Internet und speziell hier im Forum über meine Krankheit zu informieren.
Eine Woche später erhielt ich mein BZ-Messgerät und begann mit regelmäßigen Messungen.
Mein Nüchternwert liegt zumeist bei 84mg/dl.
Zwei Stunden nach den einzelnen Mahlzeiten lag der Wert bisher zwischen 85mg/dl und 117mg/dl.
Nachdem ich das Messgerät erhalten hatte, hatte ich z.B. morgens 2 Brötchen mit Wurst und Käse gefuttert und hatte 2h später einen Wert von 105mg/dl. Insgesamt habe ich im Laufe der Tage schon auf die KH geachtet und entsprechend wenige davon zu mir genommen.
Dann kam der Tag an dem ich ein schönes paniertes Schnitzel mit 8 Kroketten und einem kleinen Klecks Ketchup gegessen habe. Ein wenig ängstlich habe ich 2h nach dem Essen gemessen… 85mg/dl.
Das überraschte mich ein wenig und ich erwartete die nächste Mahlzeit, die ein wenig mehr KH enthielt mit Spannung. Der Tag kam und die Mahlzeit hieß „Spaghetti Bolognese“.
Nach ca. 1h machte ich die erste Messung: 107mg/dl.
Wieder eine Stunde später die nächste Messung: 108mg/dl.
Den Termin im Diabetologikum in meiner Stadt habe ich in knapp 2 Wochen und soll in spätestens 5 Wochen bei meinem Hausarzt einen weiteren Bluttest machen lassen, um neue Werte zu ermitteln.
Einen Test meiner BZ-Werte nach Einnahme von Süßigkeiten habe ich bisher nicht gemacht. Hab mich etwas Süßes zu essen. Werde das aber mal austesten, da ich im Moment halt auch durch die „normalen“ Mahlzeiten auslote, wie ich innerhalb der „Jürgen-Skala 140-120-100“ bleiben kann, und trotzdem gut esse.
Ich glaube, dass ich die Sache ohne Meds gut in den Griff bekommen werde
Dank Eurer tollen Beiträge hier, weiß ich inzwischen sehr viel über das Thema, und wollte Euch einmal dafür danken. Speziell Jürgen sei da zu erwähnen, da er immer sehr fundiert und interessant schreibt.
Soweit mein Erfahrungsbericht als Neuling.
Trotzdem habe ich noch 2 kleine Fragen:
1. Welche Speisen zählen zu den langsamen Kohlehydraten und nach welcher Zeit würden die so ungefähr hohe BZ-Werte erzeugen?
2. Ist es möglich, dass mein hoher Langzeit-Wert auch dadurch zustande kam, dass ich so gut wie nie BZ-Nüchtern war, sondern immer fleißig KH in Form von Naschkram nachgeschüttet habe?
So, dass war soweit erst einmal alles. Ich musste mir das alles mal von der Seele schreiben, und danke Euch im Voraus für das Lesen.
Lieben Gruß, Mike
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