was wir am BZ ALLE EINZIG DIREKT beeinflussen können, ist der Anstieg, der etwa 1 Stunde nach dem Essen am höchsten ist!
In vielen Beiträgen taucht immer wieder der morgentliche Nüchternwert auf. Dass der eine besondere Bedeutung habe, ist tatsächlich reiner Mühtos! Die Bedeutung wird ihm einzig aus dem Umstand zugemessen, dass er die gebräuchlichste medizinische Messgröße ist, also die beim Dok. Und das auch deswegen, weil dieser Nüchternwert sich am wenigsten von uns beeinflussen lässt, wenigstens solange wir kein Insulin spritzen und nicht auf die Idee kommen, den ggf. mit ein paar Einheiten zu schönen. Aber wenn wir messen und sehen, dass die meisten von uns um 6 Uhr einen deutlich anderen Nüchternwert haben, als um 8 oder um 10, dann weist das doch schon absolut deutlich auf die tatsächliche Unbrauchbarkeit als besondere Bedeutungsanzeige hin.
Aber ich habe bei mir selbst erlebt und seitdem bei vielen anderen gesehen, wie dieser Nüchternwert mit dem zuverlässigen Absenken der Spitzen nach dem essen gesunken ist. Deswegen schließe ich immer zuerst von einem hohen morgentlichen Nüchternwert auf hohe Spitzen nach dem Essen. Und DIE können WIR ALLE direkt beeinflussen - unter einer Bedingung: wir müssen sie messen! Wir müssen also erst einmal sehen, dass da überhaupt so eine Spitze ist. Wer erst 2 Stunden nach dem Essen oder vor der nächsten Mahlzeit misst, hat wenig bis keine Chance, diese kurzzeitigen Spitzen zu entdecken, denen aber in Bezug auf Augen, Gefäße und Nerven immer mehr Bedeutung zuzuwachsen scheint. Und das Spiel mit der kontinuierlichen Messung hat gezeigt, dass die höchste Spitze eher in dem Bereich zwischen 45 und 75 Minuten nach dem Input auftritt und dass halt mit dem üblichen Fingerpieks nach 1 Stunde eben nicht immer die wirkliche Spitze, sondern nur die statistisch beste Spitzen-Trefferquote erreicht wird, die wir halt nutzen können, so lange wir noch nicht alle kontinuierlich messen können.
Und diese Spitzen sind direkt davon abhängig, was und in welcher Menge wir uns einverleiben, und zu welcher Tageszeit und in welchem Zeitrahmen. So liefert die gleiche Portion bei den meisten von uns morgens, mittags und abends deutlich verschieden hohe Anstiege, wenn wir die Differenz von vor dem Essen zu 1 Stunde nach dem Essen betrachten. Dabei kann natürlich der gesamte Verlauf über den Tag z.B. absinken, z.B. morgens nüchtern 150+150 für 2 Scheiben Brot=300 bis abends nüchtern 100+100 für 2 Scheiben Brot wie morgens=200. Muss aber nicht automatisch, sondern jeder von uns kann nur für sich selbst mit dem BZ-Messer rausfinden, wie das bei ihm ist. Und dieses Rausfinden geht ja noch weiter. So bietet sich in unserem Hausnummern-Beispiel an, die 2 Scheiben Brot etwa mit 1 Stunde Pause dazwischen zu essen und zu schauen, wie viel weniger als 300 dann in der Spitze erscheinen. Dabei ist jede Pause besser als keine und läßt sich häufig auch ohne Schlafverzicht im vorberuflichen Morgenablauf unterbringen. Z.B. 1 Tasse Kaffee und 1 Brot vor und 1 und 1 nach dem großen Badezimmerdurchgang mit Kriegsbemalung ;-)
Bisdann, Jürgen
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