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hoher Langzeitwert

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  • hoher Langzeitwert

    Hallo!
    Ich habe da mal eine sehr ernste und dringende Frage!!
    Ich mache mir grosse Sorgen um meine Mutter, sie ist 69 Jahre alt und hat seit ca.6 Jahren Diabetis. Mittlerweile liegt ihr Langzeitwert bei 9.2 und sie nimmt keinerlei Ruecksicht auf sich selbst, das heisst sie arbeitet nach wie vor zu viel, hat viel Aerger und Stress. Sie spritzt zwar mehrmals am Tag ,ihre Werte schwanken von 60-450, und das taeglich...
    Wie lange kann sie das noch aushalten, machmal kommt sie mir lebensmuede vor , sie kommt da von alleine nicht mehr heraus!
    Ihre Hautfarbe ist sehr grau .
    Ausserdem hat sie chronische Knieschmerzen und kann kaum noch laufen.
    In einer orthopaedischen Klinik hat man ihr gesagt, man kann sie mit so einem Langzeitwert nicht operieren.
    Was bedeutet ihr Zustand fuer ihre Zukunft ?
    Sie geht zu einem Diabetologen, aber ich glaube sie muesste mal stationaer eingestellt werden !
    Gibt es einen guten Ort, wo man Hilfe bekommt?Naehe Muenster ?
    Es sollte eine Klinik sein, wo sie auch psychische Unterstuetzung bekommt?
    Bitte helfen Sie, ich befuerchte es ist bald zu spaet..
    Julia


  • schwierig


    Hallo Julia,

    wenn deine mum zu einem Diabetologen geht, dann wird sie dort sicher auch behandelt. Aber: Das gibt es nicht, dass eine Klinik oder ein Arzt deine Mutter EINSTELLT.
    Wenn deine Mutter nichts für sich tut, dann kann ihr auch kein Arzt helfen.
    Ärzte können nur die Medikamente verordnen oder eine Diabetesschulung machen, in der sie informieren, auf was man achten sollte.

    Du schreibst, sie hat viel Ärger und Stress, sie arbeitet weiterhin viel.
    Der BZ hängt nicht nur vom essen ab und bei vielen Diabetikern treibt negativer Stress den BZ in die Höhe, und meist den Blutdruck gleich mit.

    Deine mum hat Schmerzen in den Knien? Wenn sie in Kauf nimmt, nicht operiert werden zu können,weil der BZ zu hoch ist, muss ich dir leider sagen, dann hat sie noch nicht genug Schmerzen.

    Es gibt also viele Faktoren: Deine mum könnte den BZ positiv beeinflussen, indem sie unbedingt den Ärger klärt, Stress abbaut. Aber auch das muss sie selbst.
    Ist sie denn noch berufstätig oder wieso arbeitet sie viel?
    Manche Menschen fühlen sich auch wohler, wenn sie mit 69 noch nicht pensioniert sind, sondern weiterhin aktiv bleiben können-
    Darf ich fragen, was deine Mutter an Medikamenten bekommt, also welches Insulin?

    Ich verstehe deine Sorge. Ich kann dir nur sagen, was ICH tun würde in deiner Situation. Da du Angehörige bist, denke ich, wird der Diabetologe bereit sein, mit dir zu sprechen. DAs heißt, entweder zu gehst MIT deiner Mutter zu einem Termin oder bittest um ein vertrauliches Gespräch mit dem Diabetologen (persönlich, nicht per mail doer per Telefon.). Vielleicht könnte er befürworten, dass deine Mutter zur Kur fährt, wobei ich mich jetzt leider nicht auskenne, ob man eine Kur auch bekommt, wenn man nicht berufstätig ist bzw., ob die KK die Kosten überenimmt.
    Aber ein Gespräch mit dem Arzt hilft dir vielleicht weiter.
    VORHER würde ich mit meiner Mutter ein ernsthaftes Gespräch führen, in dem ich ihr sage, dass es mich fix und fertig macht, sie so zu erleben. Ich würde ihr sagen, dass ich vor lauter Angst, dass sie an Spätfolgen von Diabetes erkrankt wie Erblindung, Amputation und Nierenversagen, nicht mehr schlafen kann, und nicht mehr Essen kann. Ich würde ihr sagen, dass mich das ganz krank macht und ich schon am Überlegen bin, zu einer Psychotherapie zu gehen. (Also wirklich auch dramatisch vermitteln.)
    Alles Andere muss deine Mutter selbst tun.
    Darf ich dich fragen, welcher Typ Diabetes es ist (1 oder 2) , wie groß deine Mum ist und was sie wiegt?

    Aber erst mal: herzlich willkommen hier und alles Liebe und Gute von Herzen.

    Kommentar


    • Re: hoher Langzeitwert


      es ist so wie tom es umrissen hat, sehr problematisch.
      denn (das ist kein vorwurf nur feststellung) du hast auch von der dm behandlung keine ahnung, daher kannst du ihr auch nicht helfen.
      nach mm wäre sie mit ct nicht optimal aber besser als jetzt dran.
      das heißt zb dreimal täglich eine ausprobierte menge mischinsulin spritzen,
      und entsprechend essen.
      das hat den vorteil des nicht denken müssens.
      den nachteil -- es muß gegessen werden, denn wenn das vergessen wird kommt eine hypo.
      (ist eine der häufigsten hypoursachen beiälteren die vom pflegedienst gespritzt werden, dann ja weg müssen und dann vergißt der patient das essen)
      der zweite nachteil -- die essensmangen sind recht hoch, und wenn es ein ni/nph insulin ist kommen noch die zwischenmahlzeiten dazu. fast alle die ich mit ct kenne nehmen ständig zu.
      da der forendoc hier eine sp praxis in münster hat kennt er ev eine einrichtung die da helfen kann.
      aber wie tom schrieb, auch bei ct=konventionelle therapie, muß ein mindestmaß an mitdenken vorhanden sein.
      eigentlich hätte die nicht durchgeführte knie op deine mutter wecken sollen.
      zumindest soltest du vor weiteren fragen ermitteln welche insuline und ca wieviel sie spritzt
      und wie oft,
      mfg. klaus

      Kommentar


      • Re: hoher Langzeitwert


        Moin Julia,

        Deine Sorgen sind verständlich. Natürlich wollen wir, dass liebe Menschen u.a. auch mit ihrer Gesundheit pfleglich umgehen. Dabei pflegen wir regelmäßig zu übersehen, dass nicht wir im Leben anderer die Prioritäten setzen, sondern sie selbst. Es ist also nicht Dein Diabetes, sondern der Deiner Mutter. Und nicht um das gesündere Steuern Deines Blutzuckers geht es, sondern um das Steuern des Blutzuckers Deiner Mutter.

        Was da so vielversprechend Einstellung genannt wird, hat etwa die Qualität eines Schwimmkurses, wie wir die damals noch genossen haben: Am Beckenrand sitzen und trocken zusammen mit dem Atemrhythmus die Bewegungen üben und das Ganze dann im Wasser mit immer weniger Festhalten, bis vielleicht 5 von 10 KursteilnehmerInnen den Kopf allein und ohne Hilfe 5 Minuten über Wasser halten konnten. Die Wasserlinie hat dabei den Vorteil des direkten Feebacks: Wer drunter kommt, muss direkt trinken und ertrinkt direkt, wenn er den Kopf nicht rechtzeitig wieder raus kriegt.
        2 Punkte, die das Schwimmbeispiel auf den ersten Blick eindeutig klärt: Du kannst nicht für Deine Mutter Schwimmen lernen. Das kann sie nur selbst. Und was da schul=einstellungsmäßig vermittelt wird, reicht nicht zum Schwimmen. Das kann nur als so eine Art Gerüst nützen, an dem man dann selbst seine eigenen Lern-Erfahrungen zum immer besseren Schwimmen anbaut.

        1 Punkt, der bei der Übertragung zum Zucker-Schwimmen offen bleibt: Wo ist beim Zucker die Wasserlinie? Die müsste ja logisch in der Höhe liegen, in der der Blutzucker keine Schäden verursacht. Aber in der ordentlichen Therapie gibt es eine solche Linie nicht. In der ordentlichen Therapie ist der Diabetes eine Krankheit, die sich auch bei bester Behandlung fortschreitend selbst verstärkt und verschlimmert. Diesen Fortschritt können wir Betroffene nur mehr oder weniger damit verlangsamen, dass wir die Bewegungen unseres Blutzuckers gesünder begrenzen. Und die offiziell empfohlene Grenze ist in den letzten 30 Jahren von HBA1c 9-10 über 8 und 7 auf aktuell 6,5 abgesenkt worden. Heißt im Hausnummern-Beispiel (die konkreten Zahlen kenne ich nicht), bei 10 haben innerhalb von 10 Jahren 50 Leute kein Gefühl mehr in den Füßen, bei 8 nur 30 und bei 6,5 nur 10.

        Und dann bemerkt ja auch niemand an irgend einem konkret wie beim Wasser fühlbaren Anhaltspunkt, wann er denn eine/welche Zucker-Wasser-Linie unterschreitet. D.h., wer den Kopf da zu tief/den Blutzucker zu hoch hält, ertrinkt möglicherweise mit Verzögerung von X Nummern Jahren.
        Obwohl bei einem HBA1c-Wert über 8 die allgemeine Verfassung deutlich schlapper als bei um 7 ist und obwohl der Wasserumsatz gegen 10 schon deutlich lästig ansteigen kann. Aber auch hier ist nichts für die Betroffene direkt greifbar. Denn jede mögliche Veränderung Richtung gesünder tritt sooo langsam ein, dass sie praktisch allenfalls dann wahrgenommen werden könnte, wenn so ein Prozess mit Vorher- und Nachher-Merkmalen eindeutig belegt werden könnte.

        Das war jetzt ein etwas größerer Ausflug in die Welt mit Diabetes und sollte nicht mehr bringen, als Dir Deine Möglichkeiten in dem Spiel ein bisschen konkreter vor Augen zu führen. Der Forendok hier hat übrigens seine Praxis in Münster, und der Arbeitskollege, der mich vor Jahren in meine gesunde BZ-Spur gesetzt hat, hat auf seine Anleitung im kranken Haus bei den Schwestern in Hiltrup geschworen.

        Daumendrück, Jürgen

        Kommentar



        • Re: hoher Langzeitwert


          ..den Vergleich mit dem Schwimmenlernen find ich super, der passt. Und dabei säuft man auch mal ab und zu ab. Der Schwimmlehrer (Arzt)reicht auch ab und zu einen Stab als Hilfe.
          WENN man das aber dann kann, ist man happy und verlernt es auch nicht.

          Nur leider gibt es kein "Seepferdchen" für Diabetiker-Beginner, wäre ne coole Idee:-)

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