ich habe am samstag ganz spontan einen lieben freund besucht, der wie ich an diabetes typ 2 erkrankt ist. fernfahrer und ein "harter kerl" .... als er die tür öffnete bin ich erschrocken, er war blass und mindestend 10 kg leichter... er sagte mir dass er von 6 wochen einen schlaganfall hatte als folge seines jahrelangen ignorierten diabetes und bluthochdrucks....
wir haben uns sehr lange unterhalten und er erzählte mir wie er mit seinem diabetes umgegangen ist ... dass er nur sehr sehr selten gemessen hat und wenn dann hatte er werte um die 300, dann hat er schnell mal 3 tabletten auf einmal eingenommen und und und .... während seiner erzählungen fand ich mich sehr sehr oft in seinem verhalten nit diabetes wieder...
als ich sehr betroffen nach hause kam habe ich mein diabetesverhalten der letzten 15 jahre nachvollzogen ... ich glaube ich habe das alles sehr gut verdrängt ... die ersten 5 jahre habe ich gelebt als hätte ich kein diabetes, die nächsten 5 jahre habe ich zwar medikamente genommen aber weitergelebt wie bisher, lediglich die letzten jahre habe ich mich zumindest regelmäßig in ärztliche betreuung gegeben aber mich nur auf die medikamente konzentriert und ernährungsmäßig nur versuche gestartet die nach 2 - 3 tagen wieder im sande verliefen ...
so habe nur 1 - 3 mal pro woche gemessen und mein hauptaugenmerk auf den Hbac 1 wert gerichtet, der in den jahren zwischen 5,5 und zuletzt 9,6 lag. das mein nüchternwert in letzter zeit häufig über 200 liegt hat mich zwar beunruhigt aber ich dachte, wie immer, die medikamente müssen nur umgestellt werden, dann wird das schon wieder .... ich beziehe zwar regelmäßig das diabetes jurnal, das ich aber immer öfter ungelesen zu seite gelegt habe weil ich nichts mehr über erblindung, nervenschäden, schlaganfall, nieren usw. hören wollte ...
JA ich weis und mir ist es nun klar geworden, mein verhalten war unverantwortlich, falsch und unmöglich, aber meine verdrängungsmechanismus hatte perfekt funktioniert, zumindest bis gestern samstagnachmittag... ich kann die uhr nicht mehr zurück drehen, sondern versuchen das kaputte pozellan zu reparieren ....
ich habe gleich heute begonnen genauer hinzuschaun und ein tagesprofil bei bisheriger ernährungweise gemacht... horror... nüchtern 212 / 1 std später 299 ..... das will und muss ich ändern ....
nun meine frage an den expertenrat und an euch :
besteht die möglichkeit, bei dauerhaften guten Hbac 1 wert, spätfolgen bzw. beginnende schädigungen zu stoppen oder rückgängig zu machen ? ich habe angst dass es schon zu spät ist ....
LG michi
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