vorab: Es ist meine persönliche Meinung, zu der ich gern Eure Meinung hätte und die Niemand mit mir teilen muss.
Und auch vorab: Es ist ein Lernprozess, den auch ich hinter mir habe, nachdem ich das erste Medikament dauerhaft verordnet bekam: Es war eines zur Regulierung des zu hohen Blutdruckes...damit möchte ich anfangen....
Man ist schockiert, wenn man mit 26 Jahren gesagt bekommt: Dieses Medikament müssen Sie jetzt ein Leben lang nehmen. Bunte Pillen? Das ist doch nur was für alte Leute, über die wir lächeln, wenn sie 2-3 mal am Tag dasitzen und die vielen Tabletten auf ihrer Handfläche anmuten wie eine Mischung bunter Smarties.
Das ließ meine Eitelkeit in diesem Alter natürlich nicht zu. Man ließ es mich "ohne" versuchen. Ihr ahnt es, es funktionierte natürlich nicht. Also: 2 mal je 1 Pille gegen zu hohen Blutdruck. Prima, dacht ich, nun kannst du in Ruhe weitermachen, die Tabletten werden es schon richten. In meinen Sätzen war oft ein: Ich MUSS noch..
Wie jetzt? Autogenes Training? hää? Muskelrelaxation nach Jacobsen? Ich bin doch nicht verrückt. Brauch ich nicht.......das war der Anfang, Diabetes hatte ich damals auch noch nicht...
Etwas über 20 Jahre später...so mit 30 hatte ich endlich begriffen, dass es keine zauberwirkmedikamente gibt. Dass man zu JEDEM Medikament selbst eigenverantwortlich etwas hinzutun muss, um überhaupt oder eine bestmögliche Wirksamkeit eines Medikamentes zu erreichen. Es ist egal, ob wir von Blutdruckmedikamenten, von Insulin, Metformin, Byetta oder Viktoza sprechen:
Eins steht fest: wir müssen unsere Lebenseinstellung radikal überdenken- wenn es sein muss. Wir müssen begreifen, dass wir unsere Kräfte einteilen müssen, wenn es um Stress und Entspannung geht und wir müssen lernen, dass die Diabetesmedikamente nicht wirken, oder unzureichend, wenn wir GENAUSO weiterleben wir vor der Diagnosestellung. Das Medikament allein kann es nicht richten. Im Gegenteil. Wir überfordern es. Und das ist dann richtig blauäugig.
Wir sollten lesen, was in den Beipackzetteln steht,
wir sollten lesen, was in den Lebensmitteln ist
Und wir sollten nicht so tun, als läge es an dem Arzt oder gleich mal am kompletten Gesundheitssystem, wenn die Therapie nicht funktioniert.
Wir sollten bei uns selbst beginnen und uns nicht so verhalten, als hätten wir eine Ersatzgesundheit im Tresor.
Und wir sollten auch respektvoll mit den Medikamenten und der gesamten Therapie umgehen...
Ich wünsch Euch allen gutes Gelingen!
Kommentar