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Schwangerschaftsdiabetes???

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  • Schwangerschaftsdiabetes???

    Sehr geehrter Herr Dr. Keuthage,

    ich bin in der 31. (ab morgen 32.) Woche schwanger. In der 26. Woche wurde routinemäßig ein Glucosetoleranztest durchgeführt. Bei diesem lagen meine Werte zwar jeder für sich im Normbereich, die Kurve jedoch war auffällig.

    nüchtern 80, 1h nach Glucoselösung 98, 2h danach 152!

    Meine Frauenärztin meinte dann, ich hätte kein Diabetes, sei aber evtl. gefährdet und solle generell ein bisschen aufpassen (ohne mich extrem einzuschränken).

    Beim letzten Termin (30. Woche) hatte ich dann relativ viel Gewicht zugenommen (fast 3kg in 4 Wochen) und Zucker im Urin. Allerdings muss ich sagen, dass auch in der Zwischenzeit mein Mann Urlaub hatte (mehr gegessen) und wir in den Tagen vorher ständig Kuchen bekommen hatten, auch an dem Tag hatte ich ca. 2h vor Urinabgabe Kuchen gegessen.

    Muss ich jetzt Angst haben, dass ich doch noch eine Schwangerschaftsdiabetes entwickelt habe? Zumal ich heute auf die Waage stieg und plötzlich innerhalb einer Woche fast 2kg mehr drauf hatte?! (Ohne extrem viel gegessen zu haben; allerdings haben wir auch eine sehr billige Waage, die möglicherweise keine sehr zuverlässigen Werte liefert - hoffentlich!)
    Sollte ich evtl. meinen Hausarzt bitten, vorsichtshalber mal den Blutzucker zu messen?
    Wie gefährlich ist das jetzt für mein Baby?

    Ich hoffe auf eine schnelle Antwort und bedanke mich schon mal im Voraus!!!

    Viele Grüße
    J. Berger


  • Re: Schwangerschaftsdiabetes???


    Für die gesunde Entwicklung des Kindes ist nicht die Benennung entscheidend, sondern dass der Blutzucker nach Möglichkeit immer im gesunden Rahmen zu allen Zeiten am Tag unter max 140mg/dl verläuft. Zucker im Urin weist darauf hin, dass er zumindest in den 2 Stunden vor der Urinabgabe eher über 200 war :-(

    Als der Blutzucker noch nicht selbst gemessen werden konnte, hatten werdende Mütter die Vorgabe, keinen Zucker im Urin zu haben, also zuverlässig unter 200 mg/dl. Mit der eigenen Messmöglichkeit ist die Vorgabe nun, den BZ so zu steuern, wie er ohne die zusätzliche Belastung durch die Schwangerschaft gesund verlaufen würde, also anhaltspunktmäßig 1-2-3 Stunden nach jedem Essen max 140-120-100 mg/dl.

    Das geht nur, wenn frau selbst misst und wenn frau dann entsprechend dem Ergebnis ihre Stärke=Zucker-Portionen (Brot und alles mit Mehl, Kartoffeln, Reis und selbstverständlich Zucker) jeweils so bemisst, dass der BZ dann eben in dem Rahmen bleibt :-)

    Wenn das mit dem Bemessen aus welchen Gründen auch immer allein nicht funktionieren will, muss frau eben für die restliche Dauer der Schwangerschft Insulin zur Hilfe nehmen. Denn Insulin ist das einzige BZ-senkende Medikament, das in der Schwangerschaft zugelassen ist.

    Daumendrück fürs weitere Brutgeschäft, Jürgen

    Mit dem Hinweis auf Zucker im Urin sollte Dir jeder Deiner Doks ein Testgerät und Teststreifen verordnen.

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    • Re: Schwangerschaftsdiabetes???


      Vielen, vielen Dank für die ausführliche Antwort!
      Ich hab mir auch inzwischen ein BZ-Messgerät bei meinem Hausarzt besorgt. Jetzt werde ich das ganze über's Wochenende mal beobachten. Sollten die Werte auffällig sein (also über 140), werde ich mich nochmal mit ihm (dem Hausarzt) und der Frauenärztin in Verbindung setzen.
      Auch wenn ich keine Lust auf Diät bzw. Ernährungskontrolle habe - wenn's sein muss, werd ich das die letzten Wochen schon schaffen! ;o)

      Also, Danke nochmal und alles Gute!

      Viele Grüße
      Julia

      P.S. Was haben die o.g. Werte bei meinem oGTT zu bedeuten? (dass sie nach 1 Stunde relativ niedrig, nach 2 Stunden aber ziemlich hoch waren?) Hab schon im I-net recherchiert, aber nichts zu dem komischen Kurvenverlauf gefunden...

      Kommentar


      • Re: Schwangerschaftsdiabetes???


        Moin Julia,

        wenn Du ne Stunde nach dem Essen von Hausnummer 2 Scheiben Brot 180 misst, wäre zur selben Zeit am nächsten Tag angebracht zu schauen, wie hoch 1 Scheibe kommt. Wenn die unter 140 bleibt, würde ich, wenn ich aber 2 essen wollte, probieren, ob auch weiter unter 140, wenn ich dann mit dieser Stunde oder auch 2 Pause dazwischen die zweite hinterher schiebe. Also so wie zweites Frühstück.

        Wahrscheinlich wirst Du eh die höchsten Anschubleistungen am Morgen und frühen Vormittag messen und u.U. sehen, dass eine Scheibe Brot, die morgens für Hausnummer 80 mg/dl Anstieg sorgt, mittags nur 40 schafft. Wenn Du da dann einfach mit der Auswahl von Futtersorten und Portionsgrößen zuverlässig im gesunden Bereich hinkämst, wäre das am einfachsten. Auch wenn's nervt, aber ein Zettel pro Tag, auf dem Du dich nach 3 Tagen noch zurecht findest (wovon wann wie viel gegessen, wann was gemessen, wann wie lange körperlich etwas mehr getan?), würde Dir natürlich helfen ;-)

        So lange Du noch beweglich genug bist, kannst Du körperlich bewegenderes jeweils auf die Zeiten direkt nach dem Essen zu legen versuchen und schauen, ob auch Dir das kleinere Anstiege macht.
        Hintergrund: Direkt nach dem Essen ist das meiste Insulin in Umlauf und jede Beschleunigung des Kreislaufs erhöht die Insulinwirkung.

        Und wenn's dann nicht mehr mit diesen einfachen Mitteln geht, spritzt Du halt noch für ein paar Tage etwas Insulin. Mit der intensiven Vorübung zum Blutzuckersteuern würdest Du damit praktisch keine Schwierigkeiten haben. Du schaffst das schon :-)

        Daumendrück, Jürgen

        Der oGTT ist eh Schnee von gestern, und ich neige zu der Annahme, dass die 1-Stunden-Messung z.B. um 100mg/dl daneben war. Aber darum würde ich mir an Deiner Stelle heute keinen Kopf mehr machen.

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        • Re: Schwangerschaftsdiabetes???


          Vielen Dank, du hast mir sehr geholfen!!! )

          Liebe Grüße
          Julia

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