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Exsulin - neue Hoffnung für T1 und T2?

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  • Exsulin - neue Hoffnung für T1 und T2?

    Oft werden die neuen Diabetesmedikamente mit der Verheißung auf den Markt gebracht, dass damit auch die Betazellen ein wenig regeneriert werden. Das hat sich bisher noch immer als falsche Hoffnung herausgestellt - kann das mit Exsulin wahr werden?

    Exsulin, ein INGAP-Peptid ist längst aus der Grundlagenforschung heraus. In diesem Artikel http://www.medicalnewstoday.com/articles/161069.php wird über die erfolgreich abgeschlossene Phase-II-Studie berichtet. Neben der Senkung des HbA1c konnten auch höhere C-Peptid-Werte nachgewiesen werden und das bei T2-Diabetikern auch noch 30 Tage nach Absetzen von Exsulin.

    Jetzt muss „nur“ noch die Phase-III-Studie folgen und dann könnte das Medikament auf den Markt kommen. Exsulin muss übrigens einmal täglich gespritzt werden. Ich bin sehr gespannt, ob sich die neue Hoffnung für unsere Betazellen damit erfüllt.

    Rainer


  • Re: Exsulin - neue Hoffnung für T1 und T2?


    Moin Rainer,

    das Medi-Spiel ist schon interessant. Dass Typ1 Beta-Zellen fehlen, ist ein alter Hut. Die sollen dem ja wohl fehlgesteuert autoimmun abhanden kommen. Wenn nun ein neues Präparat für mehr Neubildung sorgt, bleibt immer noch die Frage, wie die neuen Zellen denn ausreichend lange vor den fehlgesteuerten Entsorgern geschützt werden.

    Dass Typ2 auch Beta-Zellen fehlen, und zwar nach dem usanischen DM-Papst DeFronzo bei Erreichen der Diagnose-Schwellen bis zu 80% der Menge eines gesunden Menschen gleichen Geschlechts und Alters und gleicher Statur, finden wir in Veröffentlichungen immer häufiger seit der Einführung der Inkretin-Mimetika, denen eine dem Wachstum von Beta-Zellen förderliche Wirkung nachgesagt wird. Aber warum denn beim Typ2 wohl die Bilanz der turnusmäßigen Erneuerung der Beta-Zellen negativ ausfällt (werden nach aktueller Kenntnis wohl keine gefressen, sondern weniger neu gebildet als turnusmäßig absterben) und ob und wie diese negative Tendenz mit den neuen Medis gestoppt werden soll, ist ebenso nirgends zu finden.

    Liest sich wie ein weiteres Medikament, das vielleicht nützen kann, aber das Zeug zum Durchbruch wird ihm fehlen, sonst würde der in diesem Stadium nicht nur beschworen, sondern auch plausibel erläutert.

    Bisdann, Jürgen

    Kommentar


    • Re: Exsulin - neue Hoffnung für T1 und T2?


      Hallo Jürgen,

      natürlich steht hinter den INGAP-Peptiden und hinter Exsulin ein riesengroßes Fragezeichen. Hier hat David Mendoza vor drei Jahren die lange Entwicklung des Medikaments schon mal beschrieben http://www.mendosa.com/ingap.htm. Im Netz findest du dann noch etliches über die Wirkung von INGAP-Peptiden auf Mäuse, Hamster und Betazellen im Reagenzglas. Nun kommen die aktuellen und zumindest nicht entmutigenden Ergebnisse der Phase-II-Studie an Menschen dazu. Am interessantesten finde ich, dass die C-Peptide bei der T2er-Studie noch erhöht waren nachdem das Medikament ein viertel Jahr gegeben und dann einen Monat abgesetzt war. Entweder wirkt das Medikament beim Stimulieren der Betazellen so ewig lange nach oder es sind wirklich neue dazugekommen.

      Natürlich steht auch die große Frage, ob T1er zusammen mit Exsulin starke Immunsupressiva einnehmen müssten. Aber darüber kann man nur spekulieren, bisher hat noch kein T1er eigene Betazellen zurückerhalten. Vielleicht reichen schon schwache oder vielleicht muss auch nur bei auftretenden Schüben gegengesteuert werden.

      Jawohl es gibt viele Fragen und fest auf Exsulin bauen können wir noch lange nicht. Aber es wäre das erste Medikament, das unsere Krankheit nicht nur behandeln, sondern tatsächlich **heilen** könnte, deshalb finde ich die Entwicklung so spannend. Gut ist, dass wir schon in wenigen Jahren wissen werden ob es funktioniert oder nicht. Und wenn nicht mit Exsulin, dann vielleicht mit einem nächsten Medikament. Ich bin optimistisch, dass die Heilung von Diabetes innerhalb der nächsten 10 ... 20 Jahre möglich sein wird. Und die paar Jahre müssen wir halt noch durchhalten - am besten ohne diabetische Folgeerkrankungen mit 140-120-100, auch wenn es manchmal schwer fällt.

      Bis dann, Rainer

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