Die Medizin-Verwaltung hat immer schon und in letzter Zeit mehr als verstärkt den Daumen auf die Verordnungen und damit schließlich auch auf die Behandlungen gehalten. Letzte großes Beispiel, die Umstellung von Xtausend Typ2-Insulinern von Kurzzeitanalog- auf Humaninsulin. Ohne jede Rücksicht auf BZ-Verläufe, weil die nach IQWiG ja nicht so wichtig sind. - Wo diese Umstellung inzwischen wieder zurück-umgestellt worden ist, liegt das nicht an der Einsicht in die bessere Therapie, sondern an der Preisgleichheit von Human- und schnellem Analoginsulin.
Ähnliches steht uns für die Langzeitanaloga und für die Teststreifen noch ins Haus. Und mancher Pumpi bekommt schon heute keine Neuverordnung mehr für den Ersatz seiner alten Pumpe :-(
Und im Hintergrund, den wir Patienten so selten zu sehen bekommen, wirken die Rechenknechte der kranken Kassen, die fortlaufend vergleichend dafür sorgen, dass diejenigen Ärzte möglichst umgehend einen Dämpfer kriegen, die für Behandlung XYZ mehr Aufwand als der Kollegendurchschnitt produzieren.
Unter dem Aspekt wäre durchaus denkbar, dass auch ich meine Behandlung erheblich verschlanken müssen könnte. So erziele ich seit Jahren einen HBA1c um 5 mit ICT auf Kurz- und Langzeit-Analoginsulin und der entsprechenden Menge Teststreifen. Aus meinen Diskussionen mit kranken Kassen ergibt sich, dass keinesfalls abwegig wäre, mich als Typ2 wieder auf Tabletten zu setzen und Langzeitinsulin erst wieder zuzugeben, wenn ich einen HBA1c von 8 überschreite, Kurzzeitinsulin und Teststreifen erst, wenn sich die 8 damit nicht erreichen bzw. halten lassen.
So abwegig, wie es aktuell noch scheinen mag, dass mich das Spiel in dieser Form träfe, hab ich doch aus der Selbsthilfe den Eindruck, als wenn das schon jetzt auffällig häufig die Marschrichtung nach Neudiagnosen sein könnte.
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