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Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?

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  • Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?

    Sehr geehrter Dr. Keuthage,

    da es im Bezug auf Hypos und Folgeerkrankungen sehr unterschiedliche Aussagen gibt, dachte ich mir, da frage ich einfach mal Sie als Experte.
    Die einen sagen, Hypos begünstigen Folgeerkrankungen (wird vorwiegend im Bezug auf die Retinopathie erwähnt), die anderen sagen, Hypos begünstigen keine Folgeerkrankungen. Aber was stimmt denn da nun? Und wenn es stimmt, dass sie Folgeerkrankungen begünstigen, wie genau ist das zu erklären?
    Und es heißt ja auch, dass sehr schnelles Absenken und starke Schwankungen des BZ Folgen begünstigen. Wie ist das zu erklären?


  • Re: Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?


    ich finde die frage recht "seltsam",
    1. habe ich noch keine unterschiedlichen aussagen gefunden.
    2. ist in den neuen therapiekonzepten, die wöchentlich notwendige hypo nicht mehr enthalten.(wie vor der allg bz testung)
    3. ist mit den neuen langzeitanaloga die hypogefahr wesentlich gesunken.
    4. mir den kz analoga muß keine zwischenmahlzeit mehr genommen werden, deren vergessen oft ne hxpo auslöste.
    5. gibt es für schwierige fälle die pumpe.
    6. beziht sich die aussage mit der retinopatie auf das verhindern von komplikationnen bei "vorhandener" retinopatie, und die ist nicht von niedrigen sondern von "hohen" bz werten ausgelöst.
    7. wird die ausssage daß der überhöhte bz bei retinopatie "langsam" auf normalwerte gesenkt werden soll, von "augenärzten" nicht mehr vertreten.
    aber da geht es auch nicht um hypos.
    ---
    grundsätzlich ist die anzahl der schweren hypos mit notarzt wesentlich gesunken, wegen der kontrollmöglichkeit, wegen der schnellen möglichkeit
    tz einzuwerfen, weil menschen mit diesen problemen oft den glucagen-kit haben
    weil patienten mit hypowahrnehmungsproblemen , hypowahrnehmungskurse angeboten werden.
    daher - sind hohe bz werte die gefährlichen, nicht die niedrigen.
    mfg. klaus

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    • Re: Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?


      Auch wenn sich ne Hypo nicht gut anfühlt, ist bisher nirgendwo belegt, dass sie was schlimmes macht, nicht einmal eine schwere mit Licht aus und so - es sei denn, das passiert auf ner Treppe oder beim Fahren am Lenkrad. Schäden entstehen nicht durch das Absinken statt auf 70 mg/dl mal eben auf 50 oder 40, sondern durch weite und häufige und regelmäßigSchwankungen.

      Bsp: vor dem Essen 100, ne Stunde nach dem Essen 300 und vor dem nächsten Essen wieder 100 ist wahrscheinlich ähnlich schädlich, wie vor dem Essen 50, ne Stunde danach 250 und vor dem nächsten Essen wieder 50.
      Den Schaden richten nicht die 3 Hypos pro Tag im 2. Fall an, sondern in beiden Fällen die täglichen 3 Schwankungen mit einer Weite von 200 mg/dl. Denn ein gesunder BZ schwankt nur mit einer Weite von 30-50, max 60 mg/dl, wie Du auf www.phlaunt.com schön sehen kannst.

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      • Re: Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?


        Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus ( chronische diabetische Komplikationen)
        entstehen infolge Hyperglykämie(Überzucker). Ob Unterzuckerungen diese begünstigen, ist wohl nicht belegt.

        Die Unterzuckerung oder Hypoglykämie bezeichnet in der Medizin einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel, d.h. der Glukoseanteil im Blut ist zu gering. Bei Vollblutwerten unter
        50 mg/dl kann der maßgebliche Glukosegehalt im Zwischenzellwasser des Gehirns soweit absinken, dass die Zellen nicht mehr korrekt funktionieren.
        Es kann daher zu neurologischen Ausfällen, Gehirnproblemen und schweren psychischen Störungen (Psychosen) kommen. Aus diesen Gründen sind Unterzuckerungen zu minimieren, schwere Hypos – Patient ist auf fremde Hilfe angewiesen- möglichst zu vermeiden.
        Die Einstellung des Stoffwechselverlaufs ist nur gut, wenn dieser auch ohne große Schwankungen und schwere Hypos erreicht wird.

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        • Re: Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?


          Fast meine Meinung...außer "Es kann daher zu neurologischen Ausfällen, Gehirnproblemen und schweren psychischen Störungen (Psychosen) kommen."...das ist nicht richtig...
          bei der Einstellung des Stoffwechselverlaufs sollte die Häufigkeit von großen Schwankungen und schweren Hypos unbedingt berücksichtigt werden....

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          • Re: Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?


            Eins ist relativ sicher: ein schnelles Absenken des BZ von hohen Werten (zB konstant über 400) innerhalb weniger Tage auf niedrige Werte (zB unter 100) kann bei bestehender PROLIFERATIVER RETINOPATHIE eine akute Verschlechterung des Befundes bedeuten...gelegentliche Hypos haben vermutlich keine Schaden...schwere Hypos vermutlich ja (widersprüchliche Studien!!)...einen sicheren Nachweis das BZ-Schwankungen grundsätzlich negativ sind, gibt es nicht (aber Meinungen, die dies behaupten)

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            • Re: Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?


              Sehr geegrter Herr Dr.Keuthage,

              vielleicht sind „Gehirnprobleme“ und „neurologische Ausfälle“ von mir etwas dramatisch gewählte Begriffe. Aber, dass häufige und lang anhaltende schwere Hypoglykämien zu neurologischen und/oder kognitiven Dauerschäden führen können,
              ist doch wohl unstrittig. Oder?

              Offen ist sicherlich, inwieweit zahlreiche leichte bis mittelschwere Unterzuckerungen langfristig Schäden generieren können.

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              • Re: Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?


                ja, es gibt Hinweise, dass "häufige und lang anhaltende schwere Hypoglykämien zu kognitiven Schäden führen können", aber die Studienlage ist durchaus dünn...

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                • Re: Begünstigen Hypos Folgeerkrankungen?


                  Langandauernde schwere Hypos mit Bewusstlosigkeit über Stunden können graue und verwandte Zellen in erheblicher Menge irreversibel ausknipsen, wie Suizidversuche mit Insulin belegen.

                  AAAber Bewusstlosigkeit - auch infolge Unterversorgung mit Glukose - muss nicht automatisch eine neurologische Schädigung nach sich ziehen. Zwar gibt es keine ernsthaften Statistiken aus den Zeiten vor 1993 (Abschluss der DCCT), von wo an allgemein wenigstens für Typ1 die BZ-Selbstmessung eingeführt wurde, und besonders auch keine von vor 1970, als sich ein großer Teil der Typ1 nur 1mal pro Tag spritzte und häufig 1mal pro Woche entweder mit ner schweren Hypo oder ner Keto in der Notaufnahme landete, aber weil damals schwere Hypos an der Diabetiker-Tagesordnung waren, wären Schäden daraus wahrscheinlich genau so aufgefallen wie der Rest der diabetischen Folgen, die ja auch schon aus dieser Zeit bekannt sind.

                  An soner Studie, ab wann denn wohl Schäden eintreten, wollte ich wohl auch nicht teilnehmen ;-)

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