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Keinen zum Reden - wie geht man damit um?

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  • Keinen zum Reden - wie geht man damit um?

    Ich habe eine große Familie, aber mir fällt auf, dass ich in dieser großen Familie eigentlich keinen zum Reden habe - außer meinem Vater. Mein Vater aber ist selbst psychisch angeschlagen und ich möchte ihn nicht belasten.

    Ich bin auch verheiratet und habe Kumpels, aber habe da keinen zum Reden.

    Ich bin auch körperlich und psychisch nicht ganz gesund. Manchmal habe ich Redebedarf und merke dann, dass ich keinen habe. Ich habe mal viel im Internet geschrieben, habe aber damit aufgehört, weil es mir nicht gut getan hat. Was tun? Sich daran gewöhnen, dass man keinen zum Reden hat.


  • Re: Keinen zum Reden - wie geht man damit um?

    Hallo Somebody25,

    es tut mir leid, dass Sie so empfiinden, obwohl Sie eine Frau, Familie und Freunde haben.

    Kann es eventuell sein, dass Sie depressiver Stimmung sind und Ihnen hier auch der Antrieb fehlt? Wie ist Ihr Verhältnis zu Ihrer Frau?

    War das schon immer so, dass Sie das Gefühl hatten, dass Sie niemanden haben, mit dem Sie sprechen konnten oder hat sich das im Laufe der Zeit so entwickelt? Und gab es einen Grund dafür?

    Viele Grüße

    Victoria

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    • Re: Keinen zum Reden - wie geht man damit um?

      Jetzt wo Sie das schreiben fällt mir auf, dass es falsch war, als ich das schon mal fühlte.

      Ich bin jetzt 25 und habe das in der Kindheit schon gefühlt. Dann aber habe ich mich meinen Eltern anvertraut mit einem bestimmten Problem und sie haben sich ganz liebevoll darum gekümmert.

      Dann, vor einiger Zeit, ging es mir nicht gut und ich habe mich anderen Leute anvertraut. Familie, Freunden, meiner jetzigen Frau… und ich hatte Angst dass ich abgelehnt werde, aber so ist es nicht gekommen.

      Jetzt aber… es ist so, dass ich Probleme habe die irgendwie peinlich sind so wie unbegründete Ängste und peinliche körperliche Probleme… und generell weiß mein Umfeld schon Bescheid, aber ich bin ziemlich verschlossen… ich rede nicht darüber, wie es mir geht normalerweise… und kürzlich aber fragten mich Familienmitglieder nach und ich erzählte kurz von meiner Gesundheit dann von einem unangenehmen Erlebnis auf der Arbeit und hatte das Gefühl, dass es keinen interessiert. Ich wünschte mir dann, mein Verwandter hätte nicht gefragt.

      Dass sie aber fragten und dann nicht interessiert waren, hat mich verletzt. Das war einer der konkreten Anlässe.

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      • Re: Keinen zum Reden - wie geht man damit um?

        Hallo Somebody,

        in welcher Situation wurden Sie denn gefragt, wie es Ihnen momentan geht? War das in einer größeren Runde, dann könnte ich mir vorstellen, das man das Thema vielleicht nicht so vertiefen wollte. In Gruppen wird ja meist eher oberflächlich gesprochen und ich vermute, es war keine Absicht dahinter Sie zu verletzen. Vielleicht war die Situation einfach nicht der passende Augenblick, vielleicht ist es in Ihrer Familie aber generell so, dass man bei Problemem eher schweigt und sie nicht mit anderen teilt.

        Es ist sicherlich gut, wenn Sie sich eine Person suchen, der Sie vertrauen und mit der Sie in einem Zweiergespräch über Ihre Probleme sprechen, besonders wenn Ihnen etwas unangenehm ist.

        Da Sie schreiben, dass Sie in der Regel sehr verschlossen sind und nicht über Probleme sprechen, ist natürlich die Frage, wie offen Ihre Beziehungen sind und könnte darauf hindeuten, dass Sie dadurch auch etwas distanziert mit anderen umgehhen, bzw. in Ihrer Familie nicht gelernt haben, offen über Probleme zu sprechen.

        Vielleicht wäre es ein Schritt, wenn Sie sich hier etwas mehr öffnen würden, denn bei Menschen wie Ihrer Frau, zum Beispiel, sollte das Vertrauen da sein und die Möglichkeit sich zu öffnen. Sie wird Ihre Bedürfnisse sicherlich erkennen können und es ist auch ein Vertrauensbeweis und eine Stärkung Ihrer Beziehung, wenn Sie sie an Ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen.


        Viele Grüße

        Victoria

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        • Re: Keinen zum Reden - wie geht man damit um?

          Ich schreibe mal die ganze Vorgeschichte. Ich versuche mal mich kurz zu fassen.

          Wir sind Muslime. Wir feiern Ramadan.

          Mir ging es eine lange Zeit körperlich und psychisch nicht gut. Als ich schon fast alle Hoffnung auf Besserung aufgegeben hatte, wurde festgestellt, dass meine Schilddrüse nicht okay ist. Als das behandelt wurde, hörten meine Beschwerden zwar nicht vollkommen auf aber mir ging es sehr rasch sehr viel besser.

          Nun freute ich mich sehr auf den Ramadan. Kranke müssen während des Ramadans nicht Fasten, aber ich fühlte mich fit.

          Schon ganz bald ging es mir leider nicht mehr gut. Ich spielte mit dem Gedanken mein Fasten zu beenden und das sagte ich Verwandten, die es weiter erzählten.
          Ich mache mir sehr große Sorgen, dass wieder gesundheitlich etwas nicht okay ist, weil ich starke Bauchschmerzen habe und Kreislaufprobleme.

          Darüber hinaus hatte eine ganz schreckliche Woche auf der Arbeit. Übernahm viele Aufgaben, für die ich nicht zuständig war, gab 110 Prozent und kriegte einen Rüffel für die angeblich schlechte Performance statt eines Lobes. Auch der Stress könnte der Grund sein

          Mein Verwandter fragte mich nun, wie es mir geht und ich behauptete, dass es mir sehr gut geht. Er hatte aber gehört, dass ich das Fasten eventuell abbreche will und fragte mich darüber. Ich erzählte etwas über meine Gesundheit und kam dann auf den Stress bei der Arbeit zu sprechen. Ein anderer Verwandter mischte sich ein. Mein Verwandter redete ganz laut, gestikulierte, lachte, tat wortreich seine Meinung kund und ich fühlte mich immer kleiner und unsichtbarer. Ich hätte am liebsten geweint.

          Dass so wieder so schlimm werden könnte, das macht mir sehr große Sorgen. Ich befürchte gar noch schlimmeres wie Krebs beispielshalber. Ich leide nämlich auch unter Ängsten bezogen auf meine Gesundheit.

          Nächste Woche Donnerstag habe ich einen Arzttermin und will vorher keinen weiteren machen, weil ich nicht hysterisch sein will.

          Ich will auch meine Frau einfach nicht mit Hysterie, langweiligen Geschichten von zu wenig Respekt bei der Arbeit und Krankheitssymptomen nerven.

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          • Re: Keinen zum Reden - wie geht man damit um?

            Hallo Somebody,

            es scheint so, als wäre es eher die Situation gewesen, die hier das Gefühl in Ihnen ausgelöst hat und die Tatsache, dass Sie eventuell das Fasten brechen möchten. Da mischt sich plötzlich ein anderer in das Gespräch ein und geht nicht auf Sie ein, sondern benutzt Sie als Plattform um sich daruzstellen. Das ist natürlich nicht schön, aber Sie sollten das nicht so an sich heranlassen denn das hat viel mehr mit diesem Menschen zu tun als mit Ihnen selbst. Ich verstehe natürlich, dass dies keine schöne Situation für Sie war.

            Daher ist es besser, wie ich vorhin schon schrieb, in einem vertrauensvollen Gespräch mit einer einzelnen Person über soetwas zu reden. Jemand, der Ihnen den Raum gibt und Ihnen zuhört.

            Haben Sie oft Angst, dass die an einer schweren Krankheit leiden könnten? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass psychische Probleme sich auch auf den körper niederschlagen können. Es gibt somatoforme Ströungen, die sich auf körperliche Erkrankungen beziehen, hinter denen aber ein psychische Koflikt steht, der quasi auf den Körper ürbertragen wird. Dazu gehören körperliche Symptome, aber auch die reale Angst schwer erkrankt zu sein.

            Ich sage natürlich nicht, dass Sie das haben, möchte Sie aber trotzdem darauf aufmerksam machen, dass es ein solches Erkrankungsbild gibt, das für Betroffene sehr quälend und belastend sein kann. Sie sind erst 25 Jahre alt und es besteht eigentlich überhaupt keinen Grund Angst vor einer schweren Erkrankung zu haben.

            Ich hänge Ihnen hier einmal einen Artikel dazu an: https://de.wikipedia.org/wiki/Somatoforme_St%C3%B6rung

            Es ist auf jeden Fall gut, dass Sie zu Ihrem Hausarzt gehen und das abklären lassen. Meinen Hinweis bitte ich Sie im Hinterkopf zu behalten, falls der Arzt keine Ursache finden kann und körperlich alles in Ordnung ist.

            Viele Grüße

            Victoria

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