ich habe posttraumatische Belastungsstörung und habe deswegen schon Therapie gemacht. Ich habe dort nützliche Werkzeuge gekriegt, wie sicherer Platz und Atemübungen Seit einiger Zeit geht es mir jetzt nicht so gut und ich überlege, wieder Therapie zu machen.
Ich hatte wieder mit Mirtazapin angefangen wegen Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, Aufgedrehheit und Ängsten. Beim letzten Mal hatte es mir gut geholfen. Diesmal jedoch wurden die Schlafstörungen zwar besser, doch ich hatte starke Ängste. Stärker als ohne Mirtazapin. Das kann aber auch damit zu tun haben, dass ich in letzter Zeit viel Pech hatte. Äußerdem kann ich leider momentan keinen Sport treiben.
Ich überlege nochmal eine Therapie zu machen. Doch es spricht auch einiges dagegen.
Die Werkzeuge habe ich schon und ich frage mich, ob eine erneute Therapie etwas bringt.
Ich hatte in der Therapie, beim Therapeuten, das Gefühl, dass er keine emotionale Bindung mit mir aufbauen will oder mitfühlt. Vielleicht hat er es sogar absichtlich vermieden und vielleicht ist das das Wesen der Therapie.
Einmal beispielshalber weinte ich vor ihm und er saß nur mit unbewegtem Gesicht da, berührte mich nicht und fragte mich warum ich weine. Dabei war es eigentlich logisch, warum ich weine.
Er hat jegliches Smalltalk mit mir vermieden. Ich habe lediglich Smalltalk über Themen wie das Wetter, Essen, Freizeitveranstaltungen und so weiter gemacht. Nichts, worüber man sich streiten könnte.
Ich dachte mir dann, dass er alles von mir weiß. Er kennt meine privatesten Ängste und so weiter und ich weiß nicht mal, ob er Sonnenschein mag und was er gerne isst.
Schliesslich hat er noch meinen Vater, den er nicht behandelt, diagnostiziert. Er hat gesagt er würde somatisieren. Ich war daraufhin wütend, habe das aber unterdrückt, aber es hat den Verlauf der Therapie beeinflusst. Ich dachte mir, dass ich ihm jetzt gar nichts mehr erzählen kann, wenn er gleich meinen Vater diagnostiziert.
Ist das wirklich good practice? Mein Vater ist nicht sein Patient.
Er hat außerdem gesagt, dass ich bei einer Entscheidung keine Familienmitglieder um Rat fragen soll. Ich weiß nicht, was es ihn angeht. Hat er etwas gegen meine Familie?
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