Könnte mich ohrfeigen

[Marina1988]

Hallo miteinander,

wie die Überschrift schon sagt, könnte ich mich selbst ohrfeigen. Ich arbeite bei einem Steuerberater und wir sind nur ein kleines Team von 5 Mitarbeitern. Ich wurde anfangs, nicht wirklich gut behandelt, wurde unter anderem auch gefragt, ob ich nicht mein Hirn anschalten kann. Sowas nehme ich mir immer sehr zu Herzen. Ich habe jedes Jahr vllt 2 krankheitstage. Wenn überhaupt. Ich bin ein sehr emphatischer Mensch, aber habe gemerkt, das ich durch Kühlheit und Selbstbewusstsein meine Ruhe „bekomme“

Es ging einem Familienmitglied von mir sehr schlecht und ich wollte nur einen Tag Urlaub haben, da es der Person nicht gut ging, um evtl ins Krankenhaus gehen zu gehen, da ein stationärer Aufenthalt eh 2 Tage später Anstand. Ich habe die Situation erklärt und das was darauf kam enttäuscht mich so. Es hieß man habe ja schon Verständnis, aber die Arbeit sei ja auch noch offen und schließlich auch wichtig. Da geht es ja nicht Urlaub zu nehmen. Was mich am meisten nervt und wieso ich mich Ohrfeigen könnte, dass man meine zittrige weinerliche und in meinen Augen schwache Stimme genau gehört hat. Das regt mich einfach so auf. Wieso hab ich in dem Moment nicht einfach selbstbewusst und stark sprechen können?? Ich bin Mitte zwanzig, da sollte man das ja eigentlich können…das ganze ist jetzt schon ein paar Wochen her, aber ich bekomme es nicht aus dem kopf. In meinen Augen, hab ich mit der Weinerlichkeit einfach nur wieder gezeigt, dass ich vor denen, die mich schlecht behandeln, nicht taff sein kann.

Traurige Grüße,
marina

[Tired]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Wer sagt dass man das ab einem bestimmten Alter können sollte?
Nein, sollte man nicht!
Es ist auch nicht dein Problem dass es so gelaufen ist, es ist das Problem deines Vorgesetzten dass er nicht bemerkt hat wie wichtig das ist und dass er dafür sorgen muss dass es dir am Arbeitsplatz gut geht und er dazu auch auf dich eingehen muss.
Er sollte sollte sich Gedanken machen.

Selbstbewusstes Auftreten kann man lernen, manchmal funktioniert es dann nicht so gut aber das geht jedem so, da muss man auch lernen das abzuhaken.
Der andere denkt sicher nicht daran, das ist nur i deinem Kopf.

Vielleicht mal über eine Therapie, bzw. Coaching nachdenken?
Helfen tut auch Kampfsport, der sorgt für äußere und auch innere Stärke.

[Gast]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Da bin ich auch ganz bei Tired.

Man kann die innere Emotionalität nicht abstellen, das Mitfühlen,
das für sich eigene Verantwortungsbewußtsein.

Im letzten Absatz hat Tired etwas genannt was ich durchaus befürworte.
Kampfsport od. vergleichbare körperliche Aktivitäten als innere Stärkung
u. Ausgleich.
Hat mir selbst in der Jugend mal geholfen mehr Selbstbewußtsein zu finden.

Letzendlich ändert das nichts an den Emotionen.
Auch ein Coaching wird da nicht viel ändern.
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Die andere Frage:
was passiert mit Ihnen persönlich, wenn Sie sich ständig eine Maske
aufsetzen müssen !
Sich ständig hinter sich selbst verstecken müssen ?
Zitat:
Ich bin ein sehr emphatischer Mensch, aber habe gemerkt, das ich durch Kühlheit und Selbstbewusstsein meine Ruhe „bekomme“

Wie lange wollen ie das durchhalten, alles in sich hineinfressen ?
Genau das tun Sie hier.
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Eine andere Variante:
Sollte es noch mal zu einer solchen Ausnahmesituation kommen,
lasen Sie sich krankschreiben.
Damit umgeht man den Konflikt mit dem Arbeitgeber.

Am Ende belügt man sich teils selbst, in der Emotion jedoch nicht.
Läßt sich der HA darauf ein ?
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Eine Firma in der Sie nicht sich selbst darstellen, verwirklichen od.
persönlich representieren können, Emotionen die nicht allgemein
mal besprochen werden können um im Miteinander einen besseren
Umgang zu finden ist fragwürdig.
Die Vorgesezten sind mit dafür zuständig ein gesundes Betriebsklima
aufrecht zu erhalten.

Abstriche muß man immer irgendwie machen.
Das Andere.
eben Kompromisse finden.
Muß es ein Tg. Urlaub sein od. gibt es die Möglichkeit
auf Abruf einer Freistellung f. Stunden ?

Arbeit nachholen, Gleitzeit ... ?
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Ein Arbeitsverhältnis darf u. sollte nicht in Sebstaufgabe
u. einer gewissen Unterdrückung stattfinden.
Sie müssen sich frei entfallten können.
Eben auch mit einem Teil ihrer Emotionen.

Ich selbst habe es bis heute nicht geschafft mir eine kalte Haut
anzulegen. Trotz vieler negativer Erfahrungen.
Jedes mal wenn ich das machen muß, läuft es mir kalt den Rücken runter.
(bildlich ausgesprochen).

Dieses innerliche überwinden in einer scheinheiligen Welt......
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Möglicheweise andernorts orientieren ?
Neuer Arbeitgeber ?

[Marina1988]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Tatsächlich habe ich bereits eine Therapie gemacht und es hat mir wirklich sehr viel geholfen. Mich ärgert es denke ich auch so sehr, weil es soviele unterschwellige punkte gibt, die mich ärgern. Zb das unsere Geschäftsmails von unserem Chef mitgelesen werden, er aber so tut als stimme das nicht und die allgemeine Überwachung dazu, man sich wiederum andererseits als familiäres Unternehmen darstellt. Dann ärgert es mich noch mehr, in meinen Augen als „schwach“ rüberzukommen

[Tired]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Scheinst ein Problem mit deinem Selbstwert zu haben.
Wenn die Therapie länger als zwei Jahre her ist, oder nicht alle Stunden verbraucht wurden, vielleicht mal schauen ob du nochmal eine machen kannst.
Den Ärger und die Unsicherheit vielleicht anders kompensieren, die haben ein Problem und nicht du und auch wenn du auch mal Gefühle zeigst so ist das ja richtig und nichts schlimmes, das Schlimme machen nur deine Gedanken daraus da du anscheinend eine etwas quere Vorstellung von dem wie man sein sollte hast.

[Gast]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Da bin ich teils auch bei Dir Tired, zum Teil wieder nicht.
In unserer Gesellschaft hat sich in den lezten Jahren viel geändert.

Wo gibt es noch Offenheit, Ehrlichkeit ?
Wir sind alle Individuen, egal wie u. auch aus welchen Erfahrungen heraus.

Wenn man sich selbst verstecken muß, seine Innerstes umkrempeln muß
nur um zu bestehen od. anerkannt zu werden, dann kann etwas nicht stimmen.

In so einer kleinen Firma sollte das eigentlich kein Problem sein relativ
offen miteinander umzugehen, aufeinander zuzugehen !

Auch wenn man möglicherweise erst mal über eine Situation grübeln muß,
möglicherweise in einer etwas entspannteren Situation
das relativ offene Gespräch suchen.

Zitat:
....das Schlimme machen nur deine Gedanken daraus da du anscheinend eine etwas quere Vorstellung von dem wie man sein sollte hast.

Welche quere Vorstellung ?
Hat die nicht jeder irgendwie ?

Privat kann doch jeder machen was er will in einem gewissen Rahmen.

Im Berufsleben sollte es eine Gemeinschaft geben.
Jeder unterstützt jeden. Hier geht es doch auch um ein
gemeinsames Ziel, den Erfolg z.B., die Zusammenarbeit.
Jeder einzelne hat Stärken u. Schwächen, das sollte jeder unterstützen
u. Erfahrungen weiter geben.
Manchem sind vielleicht Grenzen gesetzt,
liegt das Eine od. andere nicht so gut.
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Vielleicht könnte Marina mal so eine Art Arbeitstagebuch führen !?

Was ist besonders schlecht gelaufen, was gut od. sogar sehr gut.

Konflikte ?
Gespräche ?

[Tired]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Welche quere Vorstellung ?
Hat die nicht jeder irgendwie ?

Ja, die hat jeder und wenn sie jeder hat, es also normal ist, dann ist es doch irrational sich darüber Gedanken zu machen und immer mehr hineinzusteigern, so dass Gedanke Karussell entstehen und man in erster Linie unter diesen leidet.
Jemand der sich gut findet, auch wenn er malvermeintliche Schwäche zeigt, diese als angebracht und normal ansieht, der kann es abhaken und sucht nicht ständig bei sich selber was nicht mit einem stimmt.
Das meine ich mit querer Vorstellung, das unverhältnismäßige und klein machende Verhalten der anderen zu nehmen und den Fehler in der eigenen Persönlichkeit zu suchen.
Der Fehler der hier gemacht wird, ist dem eine so umfassende Bedeutung zuzumessen dass man sich selber als minderwertig empfindet.

Jemand der sich selber gut findet, dem sind solche Gedanken fremd.
Das Problem ist man ja nicht selber sondern das Umfeld und durch das Umfeld wird man erst selber mit den Gedanken zum Problem für sich, weil man sich ständig im Kreis dreht und über Ereignisse nachdenkt die andere längst abgehakt haben.

Die Gedanken und die Vorstellung wie man hätte sein und reagieren "müssen", die Angst seine Angst geoutet zu haben, das ist das Problem, obwohl die Reaktionen normal waren und man selber nicht Superwoman ist die in jeder Lage die Haltung bewahrt.

Ja, sicher wäre es gut mal Tagebuch darüber zu schreiben, die Knackpunkte herauszuarbeiten und dann mit den Vorgesetzten direkt darüber zu reden was einem zu schaffen macht und wie man es sich vorstellt dass es besser laufen kann und damit die Gesundheit erhalten bleibt, die Arbeitskraft für den Arbeitgeber.
Aber das braucht wieder sehr viel Mut und Überwindungskraft, ein Problem wenn der Selbstwert im Keller ist, da könnte eine Therapie helfen Strategien zu finden mit denen man arbeiten kann, auch im Job.

[Venus2411]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Liebe Marina,

du ohrfeigst dich selber, indem bzw. wenn du noch lange in diesem Job bleibst.
Wie meine Vorrednerinnen hier schon schrieben: deine Emotionalität ist ein Teil von dir, den du nicht nur akzeptieren, sondern dankbar annehmen solltest. Gegen sich selber zu kämpfen ist immer kontraproduktiv.
Kämpfe stattdessen FÜR dich! Am Selbstwertgefühl mittels Sport zu arbeiten, halte ich für eine gute Idee und auch sehr wirksam, das hilft mir auch immer sehr, Stress abzubauen, mich zu fokussieren... Sobald du dich stärker in deiner eigenen Mitte fühlst, bist du auch in unangenehmen Gesprächen nicht mehr so "nahe am Wasser gebaut" und wirst dich stabiler fühlen. Ich halte Sport = körperliche Aktivität = körperliche Aktivierung deshalb hier für die beste Idee, um den Mut und die innere Zuversicht aufzubauen, den du brauchst, um dich erfolgreich woanders zu bewerben und den aktuellen Job zu kündigen.
Auch Yoga mit den entsprechenden Atemübungen hilft dabei ganz gut.
Denk dran, du BIST dein Körper, und dein Geist (Gehirn ;o)) ist Teil davon! Da gibt es keine Trennung.

Arbeite an deiner Resilienz, finde heraus, was und wer dir guttut und tu diese Dinge/verbringe viel Zeit mit solchen Menschen. Jede/r weiß eher, was er/sie NICHT will, aber wichtiger ist herauszufinden, was du wirklich willst im Leben. Und darauf steuere hin.

Stell dein Licht nicht länger unter den Scheffel, lass dich nicht klein halten von irgendwelchen manipulativen Kleingeistern in einem Kleinunternehmen (;o)). Du bist noch jung, und auch wenn dir vielleicht noch Lebenserfahrung fehlt (die du aber jetzt auch gewinnst!), hast du doch jede Menge Energie, um dein Leben zu gestalten. Glaub an dich!

Alles Gute für dich!
LG
V

[Gast]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Eben ein schwieriges Thema.

Habe diesbezüglich selbst viel erlebt, allerdings in einem
anderen Betriebskonstukt.
Ob über stilles, hintergründiges Mobbing, Vorgesetzte die alles andere
als kollegial waren,ihre Lieblinge hatten. Unfair wurden.
Mitarbeiter die man eigentlich nur v. Guten Tag sagen kannte,
Ihre scheinbaren Antisympathien schnell an andere weiter gegeben haben.
Man war eigentlich irgendwie schon unten durch, bevor man tatsächlich Kontakt hatte.

Klickenwirtschaft.
Immer wieder muß man sich beweisen.

Was die einen dürfen, dürfen andere noch lange nicht.
Dann noch dieser Nasenfaktor.....!

Mir wurde immer wieder nachgesagt das ich hart bin, viel aushalte.
Ja das kann ich vielfach.
Ob körperliche Beschwerden od. auch vieles andere.
Selbst Beleidigungen, Ignoranz etc.
Allem sind immer irgendwann mal Grenzen gesetzt.
Spätestens dann, wenn man sein eigentliches Ich vor anderen
verstecken muß.
Was einem auch nicht unbedingt mehr Sympathien einbringt

Wenn es um die Arbeit als solches geht, das Ziel, die Kooperation,
Leistung u. Qualität verstehe ich auch keinen Spaß mehr.
Aber alles muß gemeinschaftlich getragen werden.
Entsprechend auch jeder Persönlichkeit.

Wir sind alle keine Automaten, selbst die funktionieren nicht immer
zuverlässig.
Es gibt einen Unterschied:
bei Automaten etc. kommen x Fachkräfte angerannt um möglichst
schnell alles zu beheben.

Funktioniert ein Mensch mal nicht so wie gewünscht kommt keiner,
vielleicht mal ein Vorgesetzter od. Mitarbeiter u. beschwert sich.
Es hagelt Vorwürfe ?

Was kann ein emotional stark in Sorge befindlicher Mitarbeiter an guter Leistung
bringen wenn es um ein Familienmitglied geht das ernsthaft erkrankt ist ?

Bevor ich mich mal krankschreiben lasse, muß schon viel passieren.

Gibt es keine Verständigung od. Kompromißangebote bleibt nur das.
Ist mir einmal in meinem Leben passiert.
Ging ja nur um Katze. Urlaub verweigert. (Klinikaufenthalt).

Mußte das Tier Tage späterhin direkt nach der Nachtschicht morgens
einschläfern lassen.
Wieder zur Nachtschicht, emotional fertig, wurde nach Hause geschickt.
Ich habe gehäult wie ein Schloßhund, wie man so sagt.
Man frage mich nicht wie peinlich mir das war !
Habe die Geburt damals miterlebt, das Tier mit aufgezogen, im besten Alter
mußte ich dieses einschläfern lassen.

Immer wieder Emotionen zu verstecken, in sich reinzufressen nur um
bestehen zu können ist mehr als ungesund.

Ich habe selbst auch viel in mich reingefressen, auch um des lieben
Friedens willen u. manches auch weil man nicht ggen ankommt.
Ohne Ventil kann man das auf Dauer nicht aushalten.
Das beste ist immer noch wenn man das direkt ablassen kann,
was oft nicht geht.
Also wird es mit nach Hause geschleppt, man ist frustriert, möglicherweise
auch erschöpft, hat die tgl. Verpflichtungen u. keine Emotion mehr für
den Ausgleich.

Es gäbe noch viele Bsp.
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Quere Vorstellung:
Vielleicht sollte man auch mal Hintergründe erfragen ?
Es können Erfahrungen sein. Kindheit, Jugend ?

Manche Menschen sind so von sich selbst überzeugt, das Sie ein richtig dickes
Fell haben u.auch selbst wenn diese zurechtgewiesen werden
sich nur kurzfristig zusammenreißen.
Gerne andere Personen kompromitieren, anschwärzen.
Wehe die Hintergründe werden direkt hinterfragt u. aufgedeckt,
ist diese Person zutiefst verletzt, beleidigt betrübt, gehäult wie ein Schloßhund...
Hat sich schnell erledigt.
Spätrhin dann, hat man nie gemacht, gesagt, getan....
Trotz Zeugen.
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Tatsächlich sehe ich es auch nicht als Schande, Peinlichkit
od. sonst wie.
Es gibt solche Momente, da muß man einfach durch.

Für Frauen manchmal auch hormonell bedingt dicht am
Wasser gebaut.
Leider in seltenen Fällen auf rätselhafte Weise auch erlebt.
Auch in jungen Jahren.
Da kann man nur wenig machen.
(Trotz körperlicher Arbeit, Sport etc.)
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So peinlich für einen selbst das erscheint.
So unpeinlich ist das eigentlich.
Im Zweifel noch mal das Gespräch suchen.

[Venus2411]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Liebe Bagh,

als Mitarbeiter in einem (Industrie)Betrieb sind wir im schlimmsten Fall nix anderes als "Humanresourcen". In vielen Betrieben möchte man lieber Maschinen (wie wär's mit KI?), die die Arbeit ohne Lohn machen und nur bißchen Strom kosten oder sowas. Nicht die Menschen mit ihrer emotionalen und sonstigen Komplexität und Bedürfnissen etc... und in Jobs, wo ebendiese Komplexität wichtig ist (zB als Kunst- und Kulturschaffender, und im Grunde bei allen Tätigkeiten, wo es zählt, sich direkt auf andere Menschen einzustellen, wie Lehre, Pflege etc.), wird man leider oft viel zu schlecht bezahlt.

Wäre mein heißgeliebtes Haustier gestorben, hätte ich mich auch krankschreiben lassen - es sei denn, mein Arbeitsplatz wäre von der Sorte, dass er mir Energie gibt und nicht nimmt. Man kann Jobs industrialisieren, aber Menschen eben nicht. Wir brauchen vielleicht "Arbeit", aber wenn diese nicht befriedigt und das soziale Umfeld am Arbeitsplatz auch noch problematisch ist, dann muss man sich da rausziehen. Auch ich hab das schmerzhaft erfahren. Aber glücklicherweise gibt es immer einen Ausweg und man lernt seine Lektion und geht ein Stück "weiser" weiter auf dem Lebensweg.

GLG
Euch allen ein schönes Wochenende

V

[Marina1988]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Hallo,

Danke für eure Tips und Hilfe.

Ich hatte tatsächlich in einem größeren Unternehmen nun ein Vorstellungsgespräch. Das ging auch fast 3 Stunden, weil man sich super austauschen konnte. Vorteile wären mehr Gehalt, kürzerer Fahrtweg, soziale Leistungen etc. Nachteil das es nicht ganz das ist, was ich jetzt gemacht habe, aber ich aufstiegsmöglichkeitrn habe, Ich habe nur Angst, dass mir der Job nicht gefallen wird. Auf dem Papier ja. Aber die Stelle die ich jetzt mache gefällt mir vom Grundprinzip ja schon ziemlich ziemlich gut. Ich komme aber mehr oder weniger nicht mit dieser Überwachung (tägliches mitlesen meiner emails,Kameras) und der manipulativen Art klar.
Da wären wir bei meinem Problem: Angst eine Entscheidung zu treffen und sie später zu bereuen, weil es mir doch keinen Spaß macht, ein zurück gibt es dann nicht mehr.

Genau das ist das täglich Brot, was mich zerfrisst. Angst Entscheidungen zu treffen.

[Tired]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Was ist dir wichtiger, dass der Job an sich gefällt und du deshalb mit dem Betriebsklima umgehen kannst (kannst du aber nicht), oder ein Job der ok ist, dafür aber das Betriebsklima sehr gut.
Ich persönlich denke dass das Betriebsklima wichtiger ist für die Gesundheit, einen Job der genauso ist wie der letzte findet man ohnehin nicht, man muss sich weiterentwickeln und flexibel sein, wenn man etwas verändern möchte.

[Gast]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Sehe ich auch so, vor allem wenn man noch jung ist u.
diese Möglichkeiten hat.

Selbst wenn es haargenau der gleiche Job wäre,
andere Firma andere Voraussetzungen, anderes Klima,
andere Bestandteile, Vorgehensweise.

Gedanklich bin ich auch dabei das soziales Klima mit das wichtigste ist !
Das wohlfühlen.
Mit der Zeit wird sich ihr Talent herausstellen, ihre Kompetenzen.

Weiterentwicklung, zusätzliche Kenntnisse u.v.m.

Was wollen Sie ?
Einen soliden Arbeitsplatz an dem Sie sich wohlfühlen könnten,
sich weiter entfallten können, Ihr Wissen einbringen ?

Oder einen Job weiter machen der Sie in einem eigenen Konflikt
gefangen hält, emotionale Unzufriedenheit ....?
Kaum, keine Aufstiegsmöglichkeiten, weiter kommen
weil man immeer wieder blockiert wird od. ist

Nutzen Sie die Chance u. greifen zu wenn Sie die Zusage bekommen !

Drücke hier fest die Daumen

Auch wenn es erst mal nicht einfach sein mag.

[Venus2411]

Re: Könnte mich ohrfeigen

Liebe Marina,
da wird dir der beste Ausweg auf dem Silbertablett serviert, und du zögerst. Denk mal größer und weiter - natürlich gibt es auch aus dem Job einen Weg raus, sollte sich während der Probezeit herausstellen, dass die Arbeit doch nichts für dich ist. Versuch macht klug! ;o)
Darüber hinaus geb ich meinen Vorrednerinnen recht - die Atmosphäre am Arbeitsplatz ist für die Sensibleren unter uns das allerwichtigste.
Gib dem neuen Job eine Chance - gib DIR eine Chance!
Nur Mut!
Gutes Gelingen wünsch ich dir
GLG
V