Die Ohnmacht, nicht wirklich verhindern zu können, dass sein Schicksal auch mein Schicksal wird, macht mich fertig. Unpässlichkeiten, die ich früher nicht beachtet habe, werden nun zu Monstern, weil sie der erste Funken sein könnten, mich über Jahre bei lebendigem Leibe zu verbrennen. Darin ist das Internet leider gut, mir zu beweisen, dass der biblische Hiob überall ist: austherapierte Asthmatiker, therapieresistenter Drehschwindel, immer wieder reißende Netzhäute, nicht zu haltende Blutstühle etc. Und jeder, der mir vor Jahrzehnten erklärte, er würde eher springen, als ins Pflegeheim zu kommen, ist nie gesprungen.
So lange ich lebe, wird der Suizid von der Öffentlichkeit immer noch scheel beäugt werden als eine Art von Republikflucht.
Wir sind soziale Wesen, und das bleierne Gefühl, in Schande zu Sterben, erträgt niemand.
Als ich meinem Hausarzt von meiner Ohnmacht erzählte, verschrieb er mir Antidepressiva.
Ich wollte hier nur fragen, ob es für Menschen wie mich noch mehr gibt, als Antidepressiva?
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