Hallo, geht es jemandem wie mir genauso, dass die grosse Einsamkeit erst jetzt nach Corona einsetzt?
Klar, es war während des ersten Lockdowns und während des langen Winter/Frühjahrs-Lockdown für sehr viele Menschen sehr hart und sehr einsam. Alles hatte zu, man konnte geliebte Menschen nicht treffen und hatte u. U. sehr wenig Abwechslung.
Mir gings ja auch so. Spazierengehen, lesen, Fernsehen und nur mein Freund als Kontaktperson. Aber – immerhin haben mich oft meine Freunde angerufen und mir geschrieben. Sie haben mir ihre Sorgen und Nöte anvertraut und wir haben eifrig zusammen Zukunftspläne für NACH Corona geschmiedet. Zusammen Essen gehen, in den Biergarten gehen. Shoppen gehen und Zuhause grillen. Klang alles toll.
Und jetzt, wo Normalität einkehrt – ist leider noch nichts davon eingetroffen. Mit Einsetzen der heissen Sommertage bin ich in eine regelrechte Depression verfallen. Es scheint mir, als strömen alle Menschen jetzt in die Biergärten, Baggerseen und treffen sich dort und vergnügen sich. Während ich immer noch alleine, nur mit Freund bin. Niemand hat mich bisher eingeladen, mitzukommen. Meine beste Freundin gibt vor, keine Zeit zu haben und noch vorsichtig zu sein, hat sich aber vor kurzem verplappert, dass sie mit zwei Freundinnen shoppen war.
Und bei meinem Freund meine ich auch zu merken, dass er vielleicht lieber am Wochenende was mit Kumpels machen will, als immer nur mit mir.
Ich hatte dazu noch letzten Mittwoch nach dem Tanzunterricht gesehen, als ich an einer Eisdiele vorbeifuhr, dass sich dort ein Grossteil der Gruppe verabredet hatte.
Das hört sich blöd an, aber da war mir fast noch der Lockdown lieber, wo immerhin meine Freunde noch angerufen hatten.
Wem ergeht es gerade noch genauso?
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