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Probleme in der Arbeitswelt/ADS Verdacht

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  • Probleme in der Arbeitswelt/ADS Verdacht

    Hallo, ich hoffe das Thema passt hier in den Bereich.

    Ich schreibe hier rein, weil mir vor kurzem gekündigt wurde, auf Grund von Langsamkeit und Flüchtigkeitsfehlern bzw. weil ich nicht in die Firma passe.

    Zu meinem Lebenslauf.

    Ich bin 28 Jahre alt auf dem Land groß geworden. In der Grundschule hatte ich starke Probleme wegen einer Leserechtschreibschwäche (Wahrnemungsstörung) und Langsamkeit. Bei der Caritas war ich deswegen bei einem Berater und habe dort einen IQ Test in der 3 Klasse gemacht Allgemeiner IQ: 105 (keine Ahnung wie aussagekräftig sowas ist ich glaube der Berater war Therapeut kein Psychiater. Er meinte zu meiner Mutter ich hätte solche Probleme beim schreiben, weil ich "einen Porsche im Gehirn habe ich eine Traktor als Hand". Meine Schrift ist zudem recht unordentlich.

    Ich bin dann auch die Realschule gegangen. Meistens Klassenbester nur in Deutsch und Englisch miserabel in Mathe hatte ich oft Flüchtiugkeitsfehler (Vorzeichen etc.). Starke Probleme wegen Mobbing aufgrund der guten Noten und teilweise weil ich einfach zu anders war und andere Interessen hatte.

    Danach habe ich eine Ausbildung zum Tischler gemacht. In der Firma habe ich teilweise 85 Stunden in der Woche gearbeitet bis ich kollabiert bin. (Diagnose im UKM Münster: reaktive Erschöpfungsdepression). Die Firma ist pleite gegangen und ich habe in der Möbelindustrie meinen Abschluss zu Ende gemacht als Klassenbester (praktisch und Theoretisch). Dann habe ich ein Jahr als Geselle gearbeitet an 6 Arbeitsplätzen (sogennante Springertätigkeit) weil mir ein Arbeitsplatz zu langweilig war. Ich hatte extreme Probleme mit monotoner Fließbandarbeit weil ich gedanklich immer wo anders war.

    Nach einem Jahr habe ich eine Weiterbildung als Holztechniker gemacht Abschluss 1,8 ohne große Anstrengung 4 Leute waren besser.

    Danach habe ich eine 5Achs CNC bedient, die Bedienung habe ich schnell verstanden aber sobald ich Routine im Arbeiten hatte habe ich Flüchtigkeitsfehler gemacht. Daher bekam ich die Kündigung.

    Dann habe ich 3 Jahre als Konstrukteur gearbeitet im Museumsausbau. Wieder Probleme mit Flüchtigkeitsfehlern z.B. in der Stückliste Anzahl und Länge vertauscht. Außerdem hatte ich erhebliche Probleme es allen Recht zu machen immer wieder kam gemecker, jeder wollte was anderes und ich sollte es allen Recht machen was nicht ging. Beispiel: Architekt will ein Möbel, das man auf Grund der Physik nicht so bauen kann, dadurch wurde die Konstruktion aufwendig und die Tischler haben mich beschimpft, weil der Architekt so komplizierte und sinnfreie Möbel haben will.

    Habe dann aus privaten Gründen die Firma gewechselt. Übliche Probleme mit Flüchtigkeitsfehlern und Probleme mit Architekten. Dennoch hatte ich nach einem halben Jahr ein positives Feedbackgespräch mit der Ausnahme, dass ich noch etwas langsam wäre. Das habe ich aber schon im Vorfeld von mir selber als Reflektion gegeben und noch gesagt, das ich gerne ein paar Wochen im Betrieb arbeiten würde, um die Abläufe besser kennen zu lernen.
    Ein Jahr später dann bekam ich ohne Abmahnung oder Verwahrungen eine rechtswidrige Kündigung, weil ich nicht in die Firma passe zu langsam bin und zu viele Flüchtigkeitsfehler mache. (der Firma ging es zudem wegen Corona sehr schlecht)
    Wobei viele Kollegen mir gesagt haben, dass sie mit meiner Arbeit zufrieden wären und ich auch einige Fehler für andere ausgebadet habe was allerdings erst im Kündigungsgespräch raus kam.
    Zum Thema ich passe nicht ins Unternehmen, wurde mir vorgeworfen, ich sei zu ruhig, introvertiert, sensibel und mein Händedruck wäre zu lasch.
    Wobei ich auch selber sage, dass ich nicht wirklich ins Team passe. Generell habe ich damit ziemliche Probleme, da ich zu vielen Menschen keinen Draht aufbauen kann. Für die meisten Themen interessiere ich mich einfach nicht. Meine Interessen sind vor allem Umweltschutz, Kreislaufwirtschaft, Ökoeffektivität, Menschen- und Tierrechte, Naturwissenschaften, Möbelbau. Während andere sich auf Montagefahrt 2 Stunden über Alkohol und Frauen unterhalten haben, habe ich z.B. im Wagen "Die nächste industrielle Revolution: Die Cradle to Cradle-Community" von Michael Braungart gelesen. Mir fällt es da erheblich schwer mich anzupassen auch Weihnachtsfeiern etc. waren für mich immer der Horror.

    Zudem habe ich erhebliche Probleme mit der Kommunikation mit meinen Mitmenschen, oft habe ich das Gefühl, sie Verstehen mich falsch. Viele Menschen sagen, dass es bei mir extrem schwer sei Emotionen zu spüren, ich wirke immer gleich. Wobei ich trotzdem umgekehrt oft mitbekomme wie es anderen geht nur kann ich darauf schlecht eingehen, es überfordert mich.

    Außerdem habe ich sehr viel Phantasie und bin ein recht kreativer aber unordentlicher und unstrukturierter Mensch, dem es schwerfällt Prioritäten zu setzen und oft auf Details eingeht. Außerdem habe ich wenig Durchsetzungsvermögen.

    Wegen dieser ganzen Eigenschaften habe ich mich in Osnabrück bei einem Facharzt für ADS bei Erwachsenen auf ADS testen lassen (die hypoaktive Variante). Er meinte auch das ADS passen könnte aber werde Ritalin noch elvanse adult zeigen bei mir einen Nennenswerte Veränderung. Jetzt ist der Psychiater allerdings auch überfragt.


    Ich traue mich mittlerweile gar nicht mehr weiter zu bewerben, weil mir sowieso klar ist, dass die Probleme dann wieder auftreten. Daher bereite ich mich momentan auf ein Studium im Bereich Umwelttechnik (FH) vor, da ich sehr stark auf viele darin vorkommenden Fächer fokussieren kann.

    Nur muss ich natürlich langfristig auch die Probleme in den Griff bekommen.

    Daher hier meine Frage, auf was könnte mein Verhalten noch zutreffen?
    wo könnte ich mir Unterstützung suchen?
    Ich habe beim LWL in Münster schon das selbe gefragt wurde aber abgewiesen.
    Hilft es dabei zu einem Therapheuten zu gehen? bzw. ist es egal welcher?

    Viele Grüße


  • Re: Probleme in der Arbeitswelt/ADS Verdacht

    Hi,
    ehrlichgesagt, ich kann in deinem Text nichts erkenne was mir sagt, dass du ein Problem hast, oder falsch bist und dies auch noch durch ein Medikament zu ändern wäre.
    Ein Medikament kann nicht deine Persönlichkeit ändern, auch nicht dein Wesen, deine innere Uhr oder deinen Lebenstakt.
    Vieles davon finde ich sogar recht normal und frage mich warum du nicht ehe r denkst dass nicht du falsch bist, sondern die Leute, deren Themen und die Umstände einfach nicht zu dir passen.
    Ein Problem wäre vielleicht, dass du sehr auf Leistung fokussiert bist, darauf zu den Besten zu gehören und da du in einem Punkt, nicht der schnellste zu sein, schwächelst, wird das als nicht normal gesehen?
    Es gibt aber viele Leute die eher langsam sind, die von Routine gelangweilt werden und von denen sind alle richtig, keiner krank, keiner braucht Psychopharmaka.

    Es wäre wohl am Sinnvollsten wenn du versuchst einen Platz zu finden der zu dir passt, darüber nachzudenken was dich erfüllen würde, wo du den Leitsungsdruck ablegen kannst und dich selber verwirklichen.
    Vielleicht etwas wie Entwicklungshilfe, eventuell im Ausland, Vorort, mit den betroffenen Menschen zusammen, was auch im Inland geht, halt etwas im sozialen Bereich wo du durch deine Art etwas bewegen kannst.

    Ich glaube durchaus dass dir eine Psychotherapie helfen könnte, aber nicht um zu heilen was für deine Person normal ist sondern um zu lernen das für dich nutzen zu können, davon zu profitieren und den Job zu finden wo genau das ein Vorteil ist.
    Im Gespräch mit einem Therapeuten kannst du vielleicht herausfinden, wie du deine vermeintlichen Schwächen in Stärken umwandelst, dich mit ihnen aussöhnst und nicht mehr darauf schaust warum du nicht passt, sondern herausfindest was zu dir passt und dir die Befriedigung verschafft dass du auch automatisch besser mit Routine umgehen kannst, aber genug Abwechslung hast um nicht darunter zu leiden.

    Kommentar


    • Re: Probleme in der Arbeitswelt/ADS Verdacht

      Stimme hier Tired zu !

      Kenne selbst ähnliches.
      Chronische Unterforderung kann auch krank machen.

      Monotone Abläufe, die keine hohen Ansprüche an Konzentration,
      Motorik etc. stellen, warten auf Abläufe u.v.m.
      Ein Problem kann sein,das man abschweift in seinen Gedanken,
      einfach nur um sich zu beschäftigen.
      Das sind dann auch Faktoren, die zu Fehlern bei der Arbeit führen.

      Komme selbst aus einem ganz anderen Arbeitsfeld.
      Nach Verkauf der Firma, massiver Umstrukturierung, Auslagerung
      u. inzwischen gezieltem Stellenabbau, habe ich mich vor einem
      Jahr entschieden einem Aufhebungsvertrag zu unterschreiben.

      Es ging einfach nicht mehr.
      Chronisch unterfordert, selbst bei relativ anspruchsvollen Arbeitsabläufen.
      Dann noch in 3 Schicht.

      Genervt, entnervt, unzufrieden mit Leistung etc. die ja so teils nicht
      gebracht werden konnte, weil auch vieles nicht so lief od. funktionierte
      wie es sollte.
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      Sie sollten auch das Beratungsgespräch beim Arbeitsamt führen.
      Hier gibt es auch Möglichkeiten der Fortbildung u.v.m.

      Was ja auch immer noch richtig reinschlägt in die Stellensuche,
      ist auch die Coronasituation.

      Eine Möglichkeit ist, sich im Net Firmen zu suchen u. sich dort direkt
      initiativ zu bewerben.
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      Ansonsten sollten Sie vielleicht an ihrem Selbstvertrauen arbeiten.
      Bleiben Sie optimistisch !

      Kommentar

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