ich bin relativ jung, 23 Jahre alt und habe mehrere chronische Krankheiten. Darunter Morbus Crohn, Verdacht auf Arthritis, Diabetes.
Das letzte Jahr war einfach nur noch schlimm. Angefangen hatte es im Januar mit einer Patellaluxation. Erst hieß es, das dauert nur wenige Wochen. Das ganze wurde allerdings falsch behandelt, das Knie steifte komplett ein. Im April konnte ich endlich wieder mein Bein fast komplett beugen. Und auch von den Krücken kam ich weg. Das Knie ist aber immer noch nicht komplett dasselbe, nach 1 Jahr, wahrscheinlich durch die lange Ruhigstellung und den Abbau von Muskeln.
Eigentlich sollte ich ab Feb. ein halbjähriges Praktikum im Rahmen meines Studiums machen. Ging mit Krücken nicht. Ich war krankgeschrieben. Weiterstudieren darf man erst nach Absolvierung des Praktikums.. irgendwann Anfang August begann ich dann doch mein Praktikum, trotz weiterbestehender Schmerzen. Alle meine Freunde sind ein Semester weitergerückt, nur ich bin jetzt in einem neuen Kurs, wo ich keinem kenne.
Im April ging es los mit zunehmende Schmerzen, erst nur im sowieso angeschlagenen Knie, langsam über die nächsten Monate auch in Hüfte, Knöchel und anderem Knie. Die Orthopäden meinten, ich müsse das Knie nur mehr belasten, es käme noch von der Verletzung. Immer wieder hieß es im Wechsel, es sei eine Entzündung drin, dann wieder nicht. Warum wollte oder konnte mir niemand sagen. Es verschlimmerte sich immer mehr. Im August/September waren auch Finger, Handgelenke, Schultern und Ellenbogen betroffen. Ich konnte ohne Probleme z. B. keine Faust mehr machen. Jeder Schritt schmerzte. Jeden Tag Schmerzen. Im Dezember endlich beim Rheumatologen der Verdacht auf Arthritis und die dementsprechende Behandlung (Infusionen). Ich war nach Monaten beschwerdefrei. Leider kamen die Schmerzen jetzt vor der nächsten Infusion wieder. Und natürlich hat mich das psychisch auch noch mehr runtergezogen.
Auch hatte ich seit Monaten Bauchschmerzen, wie sich zeigte ein beginnender Schub vom Crohn. Ich schob es die ganze Zeit auf Stress bzw. falsche Ernährung. Leugnete sie vor mir komplett. Wahrscheinlich hätte ich so auch gar nicht mein Praktikum durchführen können. Durch die neue Behandlung waren auch diese Schmerzen endlich weg. Ich konnte es nicht fassen, es war zwischen Weihnachten und Silvester als ich morgens im Bett lag und dachte, wie unglaublich es sich anfühlt ohne Schmerzen. Man kann es sich nicht vorstellen.
Ich war nach der Arbeitswoche fix und fertig. Am Wochenende schlief ich Sa immer min 16 Std, am So 14. In der Woche waren es leicht 10-12. Weil ich von der Arbeit so fertig war körperlich. Hatte keine Kraft irgendwas mit Freunden zu machen.
Im Oktober kam als nächster Hammer die Diagnose Diabetes dazu. Zum Glück nicht ein Typ 1, sondern eine seltener Form, die noch nicht unbedingt behandelt werden muss und auch noch nicht wird. Trotzdem habe ich dadurch auch immer wieder Beschwerden. Nachdem das Praktikum vorbei ist, kam es immer mehr ins Gedächtnis. Hatte ja keine Ablenkung mehr.
Ich bin durch das ganze Jahr jetzt körperlich komplett am Limit. Will jetzt auch versuchen eine medizinische Reha zu beantragen, weil ich nicht mehr körperlich kann. Und es zieht mich psychisch auch langsam immer mehr runter. Ein Jahr Schmerzen und niemand nimmt das Problem ernst, das belastet enorm.
Zudem bin ich immer mehr und mehr "therapiemüde". Jede Woche muss ich zweimal zur Krankengymnastik, einmal zur Psychotherapie und ca. einmal die Woche noch zu irgendeinen Arzt. Letztes Jahr war ich 45 Mal! bei irgendwelchen Ärzten. Immer muss ich mir alles selbst erkämpfen. Die Ärzte sind überfordert (insb. Hausarzt), haben teilweise keine Lust (insb. Orrthopäden). Sie machen relativ wenig. Ich muss immer kommen, könnte es nicht das und das sein. Oder könnte nicht, das und das gemacht werden, um es zu diagnostizieren.
Ich will einfach ein normales Leben, wie alle anderen meine Freunde auch.
Sorry, für diesen langen Text. Aber es musste jetzt einfach mal raus.
Vllt macht sich jemand die Mühe und liest sich alles durch, und ganz vllt bekomme ich auch irgendeine Antwort. Wenn jemandem was einfällt.
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