Kurzer Übrblick vorweg über meine derzeitige Stimmungslage: Sie ist ein beständiges Auf und Ab. Vorletzte Woche ging es mir gut bis sehr gut, manchmal sogar richtig super; in der letzten Woche war es ok bis maximal gut... Gestern dann hatte ich seit langem endlich mal wieder 4 Stunden Meditation, und das richtig gut getan, mich wieder deutlich fühlbarer zu erden und runterzukommen. Heute Morgen ist es wie jeden Morgen erst noch etwas wacklig; also sitze ich auf dem Sofa, versuche abzuschalten, denke nach, und da kommt mir folgender Gedanke:
Bekäme man seine Depressionen und Angststörungen womöglich in den Griff, wenn man es hinbekäme, seine Gedanken und Gewohnheiten wirklich komplett umzustellen?
Der Haken an normalen Depressionen und auch meiner Leidesgeschichte ist ja, daß man immer wieder in seine alten Gedanken und Verhaltensweisen zurückfällt. Wenn man sich jahrelang eine bestimmte Art zu denken angewöhnt hat, dann kommen diese Gedanken praktisch automatisch - man hat sie eben wirklich gelernt und verinnerlicht. Kein Wunder also, daß andere, positivere Gedanken zwar grundsätzlich wohltuend und leidmindernd sind, aber solange die negativen Gedanken sich aus antrainierter Gewohnheit beim kleinesten Anzeichen immer wieder reindrängeln, hält das meiner Erfahrung nicht lange vor. Zumindest bei mir muß dann auch im Außen alles stimmen, damit mich das verhältnismäßig kalt läßt. Da es aber im Außen selten ruhig ist... ... ...
Aber jetzt mal als hypthetisches Konstrukt:
Wenn man es hinbekäme, sich gedanklich wirklich komplett umzuorientieren, es über Wochen, Monate und Jahre wirklich wieder lernt, das Schöne in allem zu sehen, dankbar und mitfühlend zu sein, liebevolle Gedanken zu denken - dann müßte sich die alte, ungesunde Gewohnheit doch eigentlich nach und nach zurückbilden... *Kopf-kratz* Oder?
Was nichts daran ändert, daß das zugegebenermaßen nicht einfach ist. Wir können uns ja schlecht tagtäglich so komplett wie möglich herauszuziehen, um uns nur unserer inneren Arbeit zu widmen.
Trotzdem - irgendwie läßt mich die Vorstellung gerade nicht los, daß es womöglich mit "nur" ausreichend gedanklicher Umkonditionierung möglich wäre, daß ich meine Depris und Ängste irgendwann vollends in den Griff bekomme.
Oder ist die jahrzehntelange Erziehung und das Verinnerlichen negativer Glaubenssätze und Gedankengänge am Ende doch immer wieder zu stark?
Was denkt ihr?
Kommentar