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Gelenkschmerzen -psychisch?

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  • Gelenkschmerzen -psychisch?

    Hey,
    seit längerem plagen mich Gelenkschmerzen. Insbesondere in den Knien, Zehen und Fingern. Nun könnte man sagen: geh zum Arzt und lass das doch einfach abklären.
    Ich hatte in den letzten Jahren wirklich viele Untersuchungen wegen anderer Dinge. Die haben sich letztlich alle als funktionell bedingt herausgestellt und ich bekam diverse Diagnosen und eine Somatoformer Störung diagnostiziert.
    Dass ich seelisch etwas am kränkeln bin, ist mir auch klar. Ich bin wegen sehr traumatischen Ereignissen auch in Therapie. Depressiv bin ich wohl seit Jahren.
    Dennoch fühlt es sich diesmal "echt" an und ich kann mir nicht vorstellen, dass es psychisch ist. Ich bin in letzter Zeit auch extrem müde und habe manchmal das Gefühl in Ohnmacht zu fallen. (Das war bisher nie so, obwohl ich momentan im Normalgewicht bin, ausreichend schlafe, esse und trinke)
    Ich weiß nicht weiter. Ab und an wird auch meine Hand taub.
    Einerseits will ich das abgeklärt haben, andererseits wird es wohl eh auf nichts hinauslaufen, als eine weitere nichtssagende Diagnose.
    Ich habe keine Angst vor Ärzten. Ich will einfach nur nie wieder hören müssen, dass meine kranke Psyche mir Schmerzen beschert und man da "nichts" tun könnte. Aber Taubheit ist doch was neurologisches?
    Teilt doch gerne eure Gedanken zum Thema Ärzte und Umgang mit körperlichen Beschwerden, wenn man zugleich psychischen Leidensdruck verspürt...

    Mfg


  • Re: Gelenkschmerzen -psychisch?

    Hi,

    also erst mal ist ja genau das Empfinden dass die Symptome echt sind, das Problem weshalb sich viele nicht mit einer psychischen Ursache abfinden können.
    Das liegt wohl an der Mär, dass sich psychisch Kranke ihre Symptome einbilden würden und sie deshalb eben nicht echt sind und alles selber herbei geführt wird und es alleine deshalb im Empfinden einen großen Unterschied geben muss.
    Das ist aber nicht so, die Symptome entstehen im selben Hirnareal wie auch die physischen Symptome, sie sind identisch und damit auch genauso echt wie bei physischen Erkrankungen da es da keinen Unterschied gibt.
    Kein Facharzt oder Therapeut kann zwischen physischen und psychischen Ursachen einfach so unterscheiden, er muss das also abklären um sich ein Urteil bilden zu können.
    Nur die Ursache, die Erkrankung die dafür verantwortlich ist, ist Unterschiedlich (aber niemandem anzusehen), aber dennoch ist eine psychische Ursache genauso eine Erkrankung die genauso ernst zu nehmen ist.
    Deine Symptome sind also definitiv "echt" und nicht eingebildet, egal was die Ursache ist.

    Allerdings, es muss immer abgeklärt werden ob es eine organische Ursache gibt, besonders wenn neue Symptome auftreten und von daher wird dir zur Klärung nicht viel mehr übrig bleiben als zum Arzt zu gehen.

    Normalerweise machen diese auch die üblichen Untersuchungen die bei diesen Symptomen angesagt sind, wenn du meinst dass da von vorn herein zu viel in deine Psyche hinein interpretiert wird, dann solltest du zu einem Arzt gehen der nichts von deiner psychosomatischen Vorgeschichte weiß und ihm auch nichts weiter dazu sagen.
    Niemand kann sagen welche Ursachen das hat, ohne dass entsprechend Ursachen ausgeschlossen wurden, auch kein Arzt oder Therapeut, deshalb muss ja auch immer eine Diagnostik stattfinden an deren Ende das steht was entdeckt wurde oder eben übrig bleibt, ersteres physisch letzteres psychisch.

    Ich würde also zum Orthopäden und Neurologen gehen, um das abklären zu lassen.
    Meine Erfahrung ist dass es zwar Ärzte gibt die schnell auf die Psyche schließen und dann auch nicht mehr viel abklären, besonders wenn sie einen schon länger kennen.
    Genauso wie mancher HA der eine Ü gibt um Schmerzen abzuklären, als einzige Info eine psychische Erkrankung drauf schreibt und damit der Facharzt gleich in Sachen Psyche beeinflusst ist und gar nicht erst weiter in andere Richtungen schaut, also gucken dass die psychiatrische Diagnose nicht mit auf die Ü kommt.
    Ein Wechsel des Arztes kann da auch viel bewirken, so dass dort nichts bekannt ist von den psychischen Problemen und nach dem geschaut wird was noch physisch infrage kommen kann.
    Nur am Ende muss man dem auch glauben schenken, wenn es heißt körperlich gesund, denn das Empfinden der Symptome kann nicht Aufschluss über die Ursache geben, das Ausschließen körperlicher Erkrankungen schon.

    Dann ist es auch so, dass es manchmal einfach so ist dass man Schmerzen und Empfindungen hat ohne eine klare Ursache zu finden, auch ohne eine psychische Ursache dafür verantwortlich machen zu können.
    Denn in Sachen Schmerz und Missempfindungen kann man halt noch nicht alle Ursachen messen und erkennen, sicher sind da auch noch einige Ursachen unbekannt, genauso wie man Rheuma haben kann ohne dass es wirklich messbar ist, man denke da nur an die Fibromyalgie.
    Da bleibt dann aber auch oft nur der Weg durch eine Psychotherapie und Bewegung Besserung zu erfahren, auch wenn die Ursache nicht wirklich psychisch ist helfen Maßnahmen die auch bei psychischen Erkrankungen helfen.

    Also lass das medizinisch abklären und versuche durch Bewegung dagegen zu steuern und lass dich auch in der Psychotherapie unterstützen, die ja nicht nur für "psychisch" Kranke da und hilfreich ist, sondern auch für Menschen mit physischen Erkrankungen die sie schwer belasten.
    Die Therapeuten geben manchmal auch Hinweise an welchen Arzt du dich wenden kannst, wenn der HA in dieser Hinsicht versagt.

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    • Re: Gelenkschmerzen -psychisch?

      "Deine Symptome sind also definitiv "echt" und nicht eingebildet, egal was die Ursache ist."

      Danke für die verständnisvollen und gut gemeinten Worte. Du hast mir echt geholfen! Ich werde mal versuchen, einen Neurologentermin zu bekommen.

      Kommentar

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