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Depression oder Trauer?

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  • Depression oder Trauer?

    Hallo,

    vor fast genau 8 Monaten musste mein geliebter Hund eingeschläfert werden. Sie hat mich 15 Jahre durch mein Leben begleitet und war mit das einzige, was mir in meinem Leben ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.
    Ich vermeide es mit anderen Leuten darüber zu reden, es tut zu sehr weh und auch selbst versuche ich jeden Gedanken daran zu verdrängen weil ich mit dem Schmerz nicht umgehen kann.

    Seit diesem Tag fühlt sich für mich alles so sinnlos an. Ich hab keine Kraft aufzustehen, selbst etwas zu trinken fühlt sich so an, als wäre es nicht machbar weil es einfach zu viel Kraft kostet. Es gab seit diesem Tag keinen Moment mehr in dem ich Glück empfunden habe, genauer gesagt denke ich nicht, das ich überhaupt noch was empfinde außer Schmerz.
    Täglich zur Arbeit zu gehen ist eine Qual und ich will einfach nur in meinem Bett liegen und nicht mehr aufstehen. Ich weiß nicht was ich machen soll..


  • Re: Depression oder Trauer?

    Man sagt, dass wenn übermäßiger Schmerz nach einem Verlust, länger als sechs Monate anhält kann es eine Depression sein und so hört es sich auch an.

    Du musst das vielleicht aktiv verarbeiten, ein Hund wird nicht viel älter als 15, das ist ein stolzes Alter und sicher hatte er ein gutes Leben, für den Hund war es also sehr positiv bei dir zu sein während seiner Erdenzeit und die endet immer irgendwann.
    Denk an den Hund, an die Trauer und vor allem an die schönen Zeiten mit ihm und wie gut er es hatte, das ist ja eher ein Grund zu Freude als zum Trübsal blasen, dass er sein Leben lange leben durfte und das dank dir.

    Im Grunde bist du einsam, fühlst dich alleine, das ist es was schmerzt.

    Vielleicht solltest du dir eine Gesprächstherapie suchen und auch viel raus gehen, in die Natur und melde dich im Tierheim als Gassigeher an, eventuell suchen Nachbarn einen Hundesitter.
    Das wird helfen wenn du deine Liebe weiter geben kannst, an Geschöpfe die einsam sind und niemanden mehr haben, oder die betreut werden müssen.
    Leute mit Hundeerfahrung sind da immer gerne gesehen und wer weiß, vielleicht verliebst du dich ja in eines der bedürftigen Geschöpfe.

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    • Re: Depression oder Trauer?

      Das tut echt weh, dieses wunderbare Hin-und Her-Lieben nicht mehr zu haben, was mit einem Hund möglich ist. Ich habe mehrmals schon diesen extrem schmerzhaften letzten Tag eines Hundes erlebt und kann mitfühlen mit dieser Trauer. Abschied nehmen für immer von dir, mein Hundi, mein geliebtes Hundi..
      Alleine schon, wenn ich jetzt daran denke, dann heul ich.
      Komisch, ich dachte schon, ich bin erhaben über diese Gefühle und hab sie nicht mehr.

      Liebe Melon, ich meine, da kann bei dir nichts anderes helfen, als dieses Trauerjahr zu Ende zu trauern. Man sagt, ungefähr ein Jahr, bis eineinhalb Jahre dauert es, bis diese Wunde zugewachsen ist, die da ist, wenn man etwas richtig, richtig Innig-Verbundenes verloren hat.

      Das, was du hast, das ist doch normal, das ist doch verständlich, zutiefst zu trauern, noch dazu, weil das dein einziger Draht zur Liebe war.

      Ich konnte mir helfen, indem ich im Hund einen Gesandten sah, jemanden, der mir geschickt wurde, für mich, von Gott, als ein Geschenk, eine Leihgabe, die ich wieder zurückgeben muss nach Beendigung seiner Zeit. So schön es war mit uns zwei, pfiati, servus, tschüß liebes Kerlchen und danke, danke, danke, dass du da warst, ich vergesse dich nie.

      Tired, du hast Recht, es ist bei einem Hund von vorneherein wichtig, dass man nicht vergisst, dass er vergänglich ist.

      Mein neues Köterchen, das ich auch schrecklich, irrsinnig gern habe und wo ich mich nur noch wundern kann, wie süß auch dieser ist, das findet auch eines Tages, ich kann nicht mehr, ich bin blind, taub, lahm, alles tut mir weh, ich möcht gehn..dann mach ich, wie bei den anderen Tieren ebenso von mir, so weh es auch tut, die Verabschiedung wieder durch...mal langsam, mal schnell und rapid.

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      • Re: Depression oder Trauer?

        Liebe Melon, du kannst bereits darüber reden, du kannst darüber erzählen, das bedeutet, du hast zehn Schritte schon weg gemacht von deinem anfänglichen Schock, in den dich dieser Tod gerissen hat. Es ist wie eine Starre, die einem da ergreift, ich denke, die ist nötig und wichtig, sonst hätten wir diese nicht. Schonzeit, Auszeit, Winterzeit, Eiszeit..
        Du wirst sehen, zuerst kommt es mit Erzählen darüber, dann wird ein Nachklagen draus, ( was kaum möglich ist, solange man regelrecht stumm ist vor Leid) dann so nach und nach kommen deine Lebensgeister wieder zurück. Lass dir Zeit beim Auftauen und beim Zurückkommen aus dieser Starre. Die Trauer weicht von selbst, du wirst ja voraussichtlich einen Abkömmling deines Viecherls holen,( oder etwa nicht? - schad wärs, wenn nicht!) der dich anstupst und meint, so, jetzt gehts von vorne los, du bist ab nun da für mich und ich da für dich. Solange es geht.
        Ich war immer schneller beim nächsten Mal, ich habe immer schneller die Fassung wieder gefunden, jetzt erst recht, weil ich selbst ja auch schon älter bin und nachdenke über meine eigene Vergänglichkeit. Traurig bin ich heute schon, wenn ich daran denke, diese kleine süße Maus, die ich derzeit habe, ist irgendwann nicht mehr und ich selbst auch nicht mehr..schnief.

        Bitte google nach deinem Gefühl eine Seite, wo Hunde angeboten werden, oder geh in ein Tierheim, schau mal in die Augen von so einem, dann richte uns aus, was du dabei fühlst. Du wirst dich verlieben, das prophezeihe ich dir jetzt schon.

        Ganz kurz noch, du wirst sehen, dann, wenn die Nacht am finstersten ist, dann ist der Morgen nicht mehr weit.

        Schlaf gut heute, träum schön. Liebe geht nicht verloren, aber die jeweiligen Überbringer wechseln sich ab.

        Lieben Gruß

        Elektraa

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        • Re: Depression oder Trauer?

          "So schön es war mit uns zwei, pfiati, servus, tschüß liebes Kerlchen und danke, danke, danke, dass du da warst, ich vergesse dich nie."

          Das ist genau das richtige Herangehen nach dem Abschied vom geliebten Tier.

          Vielleicht schafft es auch Melon irgendwann, so zu denken.

          Kommentar


          • Re: Depression oder Trauer?

            "So schön es war mit uns zwei, pfiati, servus, tschüß liebes Kerlchen und danke, danke, danke, dass du da warst, ich vergesse dich nie."

            Das ist genau das richtige Herangehen nach dem Abschied vom geliebten Tier.

            Vielleicht schafft es auch Melon irgendwann, so zu denken.
            Ich glaube, es gibt die unterschiedlichsten Varianten, wie man umgehen kann mit solchen schrecklichen Momenten.
            Mein Freund hat seine richtiggehend vergötterte Katzi, die ebenso grau wie die Pflasterung bei seiner Hofeinfahrt war und die dort auf ihn gewartet hat überfahren. Er hat es zuerst gar nicht bemerkt, Nachbarkinder haben geläutet und mitgeteilt, dass da eine tote Katze liegt... da gibt es so etwas wie ein Flucht-türchen, wo man gar nicht in die Phase der richtigen Trauer hineingerät, wo man rausgebeamt wird irgendwie, so kommt mir vor. Jedenfalls, es war, so furchtbar diese Situation war, eine totale Gefasstheit da, blitzschnelles Abdrehen jedes Gefühlshahns, nichts mehr fühlen, nur handeln. Nicht reden drüber, nicht nachdenken, nichts. Sofort akzeptieren und loslassen, so war das. Ich weiß, wie sehr er sie geliebt hat, ich weiß, dass sie ganz, ganz wichtig für ihn war, aber er scheint das anders zu verarbeiten, mit so etwas ganz anders umzugehen, als zum Beispiel ich es immer tat.
            Wie wenn man sagt, ich bin traurig, aber ich beschließe, nicht zu trauern. Ich gehe einen anderen Weg. Wie wenn er sofort eine Mauer aufgestellt hätte zu dieser Gefühlswelt.
            Das geht. Das ist nur anders. Ähnlich wie einen Blitzableiter in sich haben, so ungefähr.

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            • Re: Depression oder Trauer?

              Hallo,

              ich verstehe dich sehr gut! Als mein Hund damals krank wurde, hat mich das auch wirklich sehr getroffen. Es war sehr schwer, Abschied zu nehmen. Aber trotzdem war es für das Tier letztlich eine Erlösung und daran musst du dich festhalten.
              Freu dich', dass dein Hund so lange an deiner Seite sein konnte.
              Es wird mit der Zeit weniger weh tun, versprochen!

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