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Neu hier und unsicher

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  • Neu hier und unsicher

    Hallo zusammen,

    ich weiß nicht genau, ob es hier so gang und gebe ist und meine Vorstellung ok ist. Und ob dieses Forum hier zutrifft. Ich habe das Gefühl, ich brauche Hilfe, da ich nicht das Gefühl habe "ernst genommen zu werden".

    Kurz zu mir, Frau Ende 30, 3 Kinder und bis vor einigen Jahren gerne berufstätige Mutter. (Ohne Hilfe von Eltern und Großeltern) nur mein Mann und ich.

    Seit einem Projekt 2016, welches ich gerne und voller Elan begleitet habe, geht es mir zunehmend schlechter. Ich weiß nicht worauf es aufbaut.

    Ich habe hart gearbeitet um etwas zu erreichen und das ist noch nicht mal hochgegriffen. Es ist ein normaler Bürojob in einer schbellebigen Branche und ist musste mich als Mutter ständig beweisen, kaum Fehlzeiten, teilweise krank im Büro sonst wäre Arbeit liegen geblieben. Und wieder auf mich zurück gefallen.

    Mein Tag ist zu kurz für alles, meine Termine und die der Kinder getacktet, ein Termin nach dem anderen. Ich hetze täglich. Zu diesem Stress hat sich nun auch körperlich und geistig sehr viel verändert.

    Ich zähle mal etwas auf
    - Schlafstörungen entweder da ich inzwischen unter unruhigen Beinen leide, die mir den Schlaf rauben, weil ich so aufgewühlt bin oder einfach nur traurig oder so unter Spannung
    (wenn es hart kommt und das gab e schon die Nacht nicht ein Auge zugemacht)
    -ständige Abgeschlagenheit und Müdigkeit
    (setze ich mich aufs Sofa bin ich sofort eingeschlafen) wie ein PC den man herunterfährt. Sofort alles schwarz bei mir
    - ständige Kopfschmerzen (entweder starke Migräne oder den ganzen Tag einen enormen Druck im Kopf
    -kalten Schweiß
    - unkontrollierte Weinen (teilweise kullern mir tagsüber die Tränen über die Wangen)
    - ich stelle Toilettengänge hinten an, habe dann Verstopfung.
    -alternativ geht es aber auch mit Bauchschmerzen und Durchfall
    - seit 2 Jahren rauche ich wieder - Ich habe 15 Jahre lang nicht geraucht, und der Verbrauch wird immer mehr
    -Rückenschmerzen
    -Verapannung im Nacken
    -taubes bzw. dumpfes Gefühl auf den Ohren
    - ein taubes Gefühl auf den Zähnen
    Ich fühle mich wie in einem Hamsterrad und beobachte mich aus der Ferne
    Gefühle sind erstickt alles fühlt sich so leer und kalt an
    Vielleicht liegt es auch einfach nur an mir, vielleicht übertreibe ich. Aber ich habe ein komisches Gefühl. Ich bin nicht mehr ich. Ich wünsche mir mein altes ICH zurück.

    Der Tagesablauf ist automatisiert. Alles funktioniert aber so getacktet dass kaum Zeit zum Atmen ist. Zeit für mich habe ich schon seit Jahren nicht mehr. Wochenenden sind zu kurz um alles zu schaffen was anfällt. Ich hasse einkaufen fahren, ich hasse diese Menschenmenge die mich erdrückt.

    Wenn ich krankgeschrieben werde, muss ich Angst haben meinen Job zu verlieren. Mein Chef überlegt bei jeder Krankmeldung Mitarbeiter zu entlassen. Das kann ich mir nicht leisten. Ich habe eine Verantwortung den Mitarbeiter gegenüber. Ohne mich bekommen sie keinen Lohn, ohne mich fehlen Infos usw. Kunden haben keinen Ansprechpartner mehr. Aber so kann und will ich nicht mehr weiter machen. Ich fühle mich überfordert mit meinem Alltag, meinem Leben und meinem Job. Ich wünsche mir nur mein altes starkes ich zurück, meine positive Einstellung ohne Ängste und Sorgen...

    Vor ca 6 Monaten hatte ich einen Heulanfall. Ich habe meinen Mann angebrüllt und gerufen ich brauche endlich Hilfe. Er hilft im Haushalt aber das stellt mich nicht zufrieden. Und das meine ich nicht böse.

    Meine in die Teenager Zeit kommenden Kinder bereiten mir Sorgen. Seit dem ich mehr arbeite haben alle drei ihre Klassen wiederholt. Es ist gerade keine leichte Zeit.

    Zudem habe ich kranke Eltern die 600 km weiter weg wohnen. Meine Urlaube letztes Jahr waren für sie. Mein Vater kam mit Wasser in der Lunge ins KH, erster Urlaub 5 Tage. Danach 10 Tage nach einem Schlaganfall. Und Weihnachten kam ich trotz freier Tage nicht eine Minute zur Ruhe. Ich arbeite auch von zu Hause aus und auch im Urlaub. Monatsende z.B. stehen Löhne an.... im Idealfall verliere ich nur 2 Tage Urlaub. Wenn es ließ läuft 4 Tage bis ich trotz Organisation und Emails vorm Urlaub Stunden nach 4 Tagen eintreiben muss.

    Ach zu erwähnen: 2016 bis 2017 hatte ich zwei Büros durch die neue Geschäftsidee meines Chefs. Dadurch haben sich falls schon 300 Überstunden angesammelt inzwischen bin ich bei knapp 500 Überstunden. Letzte Jahr habe ich trotz extremer Zahnschmerzen gearbeitet 4 Zahnarzt Termine verpasst beim 5ten wurde er gezogen ;-(

    In letzter Zeit passiert es mir öfter. Ich fahre ins Büro dort angekommen stelle ich fest ich kann nicht sagen wie ich dorthin gekommen bin..Ich kann nicht sagen ob ich eine rote Ampel überfahren habe oder einen Radfahrer übersehen habe...
    Heute erst kam mir ein Autofahrer mit "Scheibenwischer" entgegen. Ich kann nicht sagen wieso.... Ich weiß es nicht.

    Und so vieles mehr...

    Bin ich hier bei Euch richtig. Gibt es jemanden dem es ähnlich geht?

    Danke
    Traumfaenger


  • Re: Neu hier und unsicher

    Hi,
    ich glaube du solltest einen Gang runter schalten und überlegen ob dir der Job es wert ist deine Gesundheit auf's Spiel zu setzen.
    Auch wenn du krank bist wird es weiter Lohn geben, auch für die anderen Mitarbeiter, sonst hätte dein Chef ein Problem und nicht du.

    Ich würde an deiner Stelle die Flucht nach vorn antreten, vom Chef einfordern was dir zusteht.
    Überstunden auszahlen und abfeiern, Entlastung da die Arbeit zu viel ist.
    Das kannst du natürlich nur so deutlich sagen wenn du auch in kauf nimmst den Job zu verlieren, aber ehrlich gesagt, früher oder später wirst du ohnehin zusammen klappen und dann vielleicht schon deiner Gesundheit so viel zugemutet haben dass es umso länger dauert bis du wieder im Lot bist.
    Denk bitte nicht in erster Linie an die Firma und Kollegen, sondern an dich und deine Familie.
    Besprich das mit deinem Mann, sucht nach Möglichkeiten, einem Plan B um da raus zu kommen, eben notfalls indem du den Job beendest.

    An deiner Stelle würde ich auch den HA aufsuchen, deine Symptome abklären lassen und zum Nervenarzt gehen, der neurologisch abklären kann was hinter deinen Kopfschmerzen und den Schlafstörungen steckt (obwohl es eigentlich offensichtlich ist) und der dich auch psychiatrisch beraten kann.
    Ich würde mich auch definitiv krank schreiben lassen, eventuell Therapien in Anspruch nehmen in Sachen Depressionen und Burnout, je nachdem was er diagnostiziert.

    Mach dich nicht wegen dem Job verrückt, denn erfahrungsgemäß ist es so, dass von denen niemand für dich da sein wird wenn dich der Job kaputt gemacht hat.
    Dein Chef saugt dich gerade gnadenlos aus und wenn du nicht mehr funktionierst dann wird dir das keiner Danken dass du dich aufgerieben hast, du bist dann mit den Folgen alleine.
    Und der Chef nutzt dich auch nur aus weil er es kann, je mehr du gibst desto mehr wird er verlangen, also auf Dauer keine guten Aussichten und das Gemeine daran ist dass er wahrscheinlich auch noch darauf baut dass jeder Angst hat seinen Job zu verlieren.

    Also denk mal drüber nach, ist der Job tatsächlich so gefährdet, dass du es nicht riskieren magst solange zuhause zu bleiben bis du wieder fit bist und auch mit dem Chef klare Worte zu sprechen?
    Wenn das der Fall ist, dann ist es der Job ohnehin nicht wert, denn das sind die Merkmale eines sehr schlechten Jobs.

    Kommentar


    • Re: Neu hier und unsicher

      "Bin ich hier bei Euch richtig."

      Es ist ein erster Schritt. Aber der zweite und viel wichtiger wäre in Richtung Hausarzt. Einfach sagen, dass Sie nicht mehr können.

      Die ganzen Beschwerden können Sie aufgeschrieben auf einem Zettel ihm überreichen, abzuklären gibt es da zwar einiges, aber erklärt werden können Ihre sämtlichen Beschwerden - Kopfschmerzen und Restless Legs eingeschlossen - allein schon durch das enorme Schlafdefizit.

      Nur so bleiben darf es nicht.

      Ihr Aufopfern für die Firma zu Lasten Ihrer Gesundheit und Familie dankt Ihnen niemand.

      Und keine Tätigkeit ist es wert, sich so zu verausgaben.

      Kommentar


      • Re: Neu hier und unsicher

        Hallo Traumfänger

        Du weißt eh, was los ist, das muss dir keiner sagen, dass dir alles zuviel ist.

        Jeder wäre überlastet, wenn er nur rennt und nie Pause hat, nie Ruhe gibt.

        Irgendwie ist mir danach, dir sagen, mach so weiter, brich dann zusammen und heul hysterisch und kippe komplett von der Rolle und dann lass dich einweisen in die Nervenklinik.

        Ich habe so gemacht und das waren dann die drei schönsten Wochen seit Jahren und ab da ging alles anders, ich habe in dieser herrlichen Ruheperiode meinen eigenen Rythmus wieder gefunden und war dadurch wieder in der richtigen Spur und in meiner Mitte.

        Nebenher hat man mich ab da geschont und endlich fand man, auch ich bin nur ein Mensch und begrenzt dauerbelastbar.

        Kommentar



        • Re: Neu hier und unsicher

          Es schaut ganz danach aus, dass du dich davor fürchtest, nicht perfekt zu sein.

          Ab dem Moment, wo du die Aufgaben und die Leute alle, die dich umgeben nicht mehr so wichtig nimmst, ab da geht es dir garantiert weit besser.
          Man muss aushalten können, dass der Mann und der Chef und die Teenies und die Gesellschaft um einen herum mal blöd guckt, weil man statt jajajaja, ich bin für euch immer und stets da, mal nicht da ist.

          MACH SOFORT EINE WOCHE KRANK!!!!!!!!!

          Egal, was die anderen so meinen, du BIST krank!!!!!!

          Stell dich ja nicht gesund, wenn du das nicht bist!!!

          Welch schreckliche Zeit, in der wir leben. Da gilt ein sattes Zusatzeinkommen, die neuesten Möbel, das moderne Ambiente weit mehr, als Ruhe, Friede, Liebe, Gesundheit, Heiterkeit...

          Es ist Zeit, dass du dich mal rausholst aus deiner Denke und dich vorerst mal abmeldest und ausschläfst. Wenn es sein muss, dann in einem Krankenhaus- wenn schon nicht in einer richtigen Nervenklinik, dann halt in einer normalen. Leg dich mal in ein Spital und erfinde eine Krankheit, wenn die deine noch nicht reicht, um ein Bett zu bekommen.

          In einer Woche kann man schon recht viel bewirken, ganz gut zu sich kommen wieder und ausrasten und Gedanken sortieren und mal in Ruhe heulen so richtig. Man muss irgendwo den Druck loswerden können, da hilft weinen oft recht gut.

          Auf alle Fälle, liebe, liebe Traumfängerin, finde endlich, es ist Zeit zum aufgeben, bemühe dich wieder um dich. Die anderen müssen mal still sein. Du wirst sehen, das wird dir richtig gut tun und ganz viel Kraft bringen wieder.

          Lass mal los. Zieh dich zurück. Stell dich mal raus.

          Das bewirkt zulgleich, dass mal alle anderen mehr leisten, was ja auch nicht schadet.

          Kommentar


          • Re: Neu hier und unsicher

            tired, wann warst du das letzte mal die Gejagte? Lässt du dich überhaupt noch jagen?

            Mann, sind wir blöd. Mit uns kann man alles machen, mit uns, die wir fürchten, blöd zu sein, faul, hässlich, notleidend. Jeder muss meinen, wir sind die Besten, koste es, was es wolle. Nur ja nicht das Gesicht verlieren, immer toll dastehen.

            Schönheit muss leiden. Also ich habe heute zum Glück mehr Liebe zu mir, als zu jedem Lob, das man mir gibt. Ich bin weit weniger käuflich als früher.

            Mama, du bist die Beste!!! und schon geht man die Freundin sausen lassen und fährt die Tochter zum Fitnessverein. Mein Schatz, es riecht so sauber hier, du bist die Beste!!! und schon blüht man auf und immer mehr Fleiß zeigt man. Frau Schmitt, wegen ihrer Leistung erspare ich mir einen zusätzlichen Mitarbeiter und noch dazu machen sie alles, was man ihnen aufträgt, wie herrlich blöd, wie unersetzbar!!! Toll!!! Sie sind die Beste!!! Papa, ich komme, ich bin niemals so eine, die dich im Stich lässt, das weißt du ja, ich komme, weil sonst meinst du, ich bin schlecht, eine schlechte Tochter sein, niemals, das halte ich nicht aus!

            Niemand hetzt mehr, als die Sorge um sein hübsches Ansehen. Es geht nicht, ohne Beruflich oben zu sein, die beste Mutter zu sein, die perfekte Zubringerin zu sein, es geht nicht. Dann biste out.

            Ich bin heute irgendwie wurschtiger und darum ganz bestimmt auch gesünder lebend, als früher.
            Tired, du sicher auch, oder?

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            • Re: Neu hier und unsicher

              tired, wann warst du das letzte mal die Gejagte?
              immer mal wieder.
              Das sind so Mechanismen, die werde ich einfach nicht gänzlich los und ja, ich lasse mich noch jagen, aber nicht mehr von jedem.
              Es war aber auch immer mein Problem im Job, immer am Limit, für alles verantwortlich fühlen, weils meine Art war, aber gleichzeitig die Chefs verwöhnte und nach mehr verlangen ließ.

              Ich bin heute irgendwie wurschtiger und darum ganz bestimmt auch gesünder lebend, als früher.
              Tired, du sicher auch, oder?
              Etwas gesünder lebend sicher, geht ja auch nicht mehr alles so wie früher, also passt man sich zwangsläufig einer neuen Geschwindigkeit an und fragt sich dann, warum es jetzt öfter akzeptiert wird und früher war immer Drama.

              Es wird eben erwartet und solange man nicht selber auf die Bremse tritt wird es niemand für einen tun und schon gar nicht wenn andere davon profitieren es nicht zu tun.
              Aber wenn man dann mal selbstbewusst und ohne Rücksicht darauf was morgen ist Klartext redet, Forderungen stellt ohne wenn und aber, dann zieht das erstaunlicherweise gar nicht mal so selten.
              Ein Chef der ausbeutet weiß dennoch was er an seinen Mitarbeitern hat und mancher Chef wird sich dessen erst bewusst wenn die Drohung zu gehen im Raum steht.
              Klar wenn er es nicht kapiert dann muss man trotzdem bereit sein die Konsequenz zu ziehen, aber das kann man vorbereiten, planen mit der Familie wie man trotzdem rum kommt und vielleicht schon die Aussicht auf einen Job im Petto, da lässt es sich dann leichter auf den Tisch hauen.

              Kommentar



              • Re: Neu hier und unsicher

                Es ist der Traum von jedem Menschen, wen zu finden, der alles für einen macht und ist. Wir sind dafür geboren, uns Diener zu suchen und uns "Freunde" zu machen, indem wir für sie da sind. Natürlich wollen wir stolz auf uns sein und den Zuspruch und das Lob, das wir bekommen, das ist wie Beifall.

                Das wird aber oft ausgenutzt, oft unverantwortlich überzogen, dieser angeborene Zug, den wir haben, der wird oft missbraucht.

                Wie bei einem Kind, das sich nicht wagt, mal nicht zu gefallen, so kommts mir vor, so sind wir, leider. Wir wollen niemanden enttäuschen, tired...

                Was ich heute weiß, solche Enttäuschungen sind für kurze Zeit gegeben, sie tun weh, aber nach kürzester Zeit sind die vergessen und vergeben und der neue Modus wird akzeptiert.

                Man muss sich trauen, immer wieder mal aus dem Traum herausholen, dass man ewiglich Vorteile bekommt. Der Chef muss einsehen, dass er das nicht machen darf, auch wenn es noch so gewinnbringend für ihn ist. Das darf er nicht tun, so zu missbrauchen.
                Die Familie ebenso- es muss richtig gestellt werden: auch ich bin Belegschaft, wie ihr auch- ich bin nicht euer Chef, der die ganze Bude am Laufen halten muss, ihr seid auch Mitbesitzer und tragt eure Lasten selbst, schiebt sie nicht nur auf mich lebenslang.
                Einmal Mutter, die alles macht, immer Mutter, die alles macht. Geht net..! Das kommt nicht in Frage! Da muss ich euch ENTTÄUSCHEN! Das ist vielleicht ein Traum für euch, aber aus dem hole ich euch raus. Ab sofort wäscht jeder seine Wäsche selbst, bügelt sie und hält Wache über die Sauberkeit hier und besorgt seine Sachen eigenständig, ich bin nicht ewig gutmütiger Zubringer! Traum aus...Enttäuschung riesig und am Tag drauf akzeptiert...

                Das müsste man halt wissen, dann würde man sich nicht so fürchten vor diesem heutigen Zorres, das ein "Nein, ich tu es nicht mehr" so bringt.

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                • Re: Neu hier und unsicher

                  Hallo liebe Traumfänger

                  Ja, du bist hier richtig.

                  Wenn ich mir deinen Bericht so durchlese, bewundere ich dein Durchhaltevermögen - und wundere mich darüber, daß du nicht schon zusammengeklappt bist!

                  Du fühlst dich nicht nur überfordert, Du bist überfordert!

                  Mir ging und geht es ähnlich wie dir, auch ich leider an einer (Erschöpfungs)Depression infolge von Überlastung und Dauerstress. Angefangen hat es bei mir 2013, nun, viereinhalb Jahre später, habe ich es immer noch nicht überwunden - aber sehr sehr viel gelernt in der Zeit. Über mich, über das Leben, über den Menschen als Lebewesen, über unsere Gesellschaft und vor allem über unseren zunehmenden Dauerstress, dem wir alle tagtäglich ausgesetzt sind.

                  Zunächst einmal möchte ich am der Stelle einhaken, an der es heißt, Du seist 'krank':
                  Ja, im pathologisch-ärztlichen Sinne entspricht das der Wahrheit. Bin ich auch. Meine offiziellen Diagnosen schwanken zwischen leichten und schweren Depressionen, je nach Arzt und Phase.

                  Nachdem ich noch allerdings in vieles eingelesen habe - das Krankheitsbild in all seinen Varianten und Therapiemöglichkeiten ebenso wie in alternative Lebensweisen und Sichtweisen - bin ich für mich zu der Überzeugung gelangt, daß ich eigentlich nicht wirklich krank bin. Sondern: Mein Körper reagiert ganz normal so darauf, wie er von der Biologie und Evolution auf Dauerstress und Überlastung konzipiert wurde.
                  Anders ausgedrückt: Was ich, Du und viele viele andere Menschen uns jeden Tag an Stress antun, dafür sind wir Menschen schlicht nicht geschaffen!

                  Seitdem ich das erkannt und akzeptiert habe, fällt mir der Umgang mit meinen Ängsten und Depressionen leichter.

                  Und: Es fällt mir auch sehr viel leichter, nen Gang zurückschalten und manche Dinge einfach laufen zu lassen, auch, wenn es mir nicht immer gefällt, wie sie laufen. Ängste und Symptome habe ich dann auch trotzdem - aber ich kann sie annehmen als eine natürliche Reaktion auf die Umstände und gebe ihnen Zeit und Raum und Entspannung.

                  Sicher greife ich jetzt weit voraus - bei mir haben diese Einsichten lange gebraucht, bis sie zu mir durchgedrungen sind. Diese Erkenntnisse kommen nicht unbedingt über Nacht, und die Konsequenzen für das eigene Leben - das Kürzer-treten, langsamer machen, den Termindruck reduzieren etc - geschieht nicht über Nacht.

                  Ich hoffe aber trotzdem, daß ich dir damit schon jetzt einen kleinen Einblick in eine bzw die Lösung geben kann: Langsamer machen, weniger machen, kürzer treten. Dein Kalender ist eindeutig zu voll, du hast zu viele Verpflichtungen, denen zu glaubst gerecht werden zu müssen. Nicht falsch verstehen: Kenne ich alles! Und ich tappe auch immer noch zu oft in alte Fallen hinein - jahrzehntelanges 'Training' verliert man nicht so leicht. Trotzdem erfahre ich immer wieder, daß es mir besser geht, wenn ich mir dessen bewusst werde und dann langsamer mache.

                  Und dazu gehört auch das Krank-sein-dürfen und die Krankschreibung durch den HA!
                  Ich bin immer noch ein-, zwei-, dreimal im Jahr für ein bis zwei Wochen wegen meiner Geschichte krankgeschrieben. So what - wenn mein Körper und meine Psyche, wenn ICH das brauche, um anschließend wieder mehr Kraft zu haben und nicht komplett den Mut und die Hoffnung zu verlieren - dann ist das eben so!

                  Und es ist eine harte und traurige Wahrheit, daß es im Job praktisch niemanden wirklich interessiert. Bestenfalls bekommt man nach einem Zusammenbruch blöde Sprüche und Ratschläge zu hören, wie "Hätten Sie doch früher Mal was gesagt..." - Ernst gemeint ist das von den wenigsten (Chefs), und helfen tut es einem im Nachhinein auch nicht mehr.

                  Also, auch mein ganz praktischer Ratschlag an Dich:
                  Lass dich ZWEI Wochen krankschreiben!
                  Du brauchst die Ruhe, Du musst zu Atem und zu Kräften kommen. Du brauchst die Zeit, um Dir über manches in deinem Leben, was nicht so läuft, wie es läuft, oder das dich überfordert, klar zu werden! Und das schaffst du nicht, wenn dein Alltag so stressig weitergeht wie aktuell!

                  Zieh die Bremse, jetzt, heute, morgen früh beim Hausarzt.
                  Anderenfalls musst du damit rechnen, daß dein Körper und deine Psyche in ein paar Wochen oder Monaten selbst die Notbremse ziehen - und glaub mir: Das fühlt sich noch viel beschissener an als alles, was du bisher erlebt hast - das willst du nicht erleben!

                  Und in der Tat ist es so:
                  Wenn der Laden zusammenbricht, wenn du mal zwei oder drei Wochen krank bist, stimmt die grundsätzliche Organisation und Personaldecke der Firma nicht! Das ist nicht dein Problem!


                  Mach langsamer, bewahre dir die Ruhe - und geh morgen Früh zum Arzt

                  Liebe Grüße,
                  Alex

                  Kommentar


                  • Re: Neu hier und unsicher

                    Die Erwartungen, die man so hat, die sollte man mal überprüfen.

                    Die sind eh nicht echt meist. Wenn ich mich beobachte, dann tu ich sehr viel, weil ich denke, man erwartet das von mir. Stimmt gar nicht.
                    Ich habe heute noch nicht wirklich raus, was ich selbst erwarte von mir. Das meiste ist eingebildet und erfunden, also geträumt, fantasiert. Kommts anders, als ausgedacht, als erwartet, dann auch gut. Genuß steht bei mir an erster Stelle- von meinen meisten Bestrebungen, die ich hab.

                    Das wird bei vielen so sein und der Chef wird genießen, dass er sich auf eine gute Kraft verlassen kann, dabei merkt er nicht, dass sie selber das schon längst nicht mehr genießt. Sie ist aber ebenso wichtig wie er. Frau Schmitt, bitte werden sie krank, damit ich gesund bleiben kann, es ist schöner so, als umgekehrt.
                    Mama, tu mir den Tag nicht versauen, verlange nix von mir- mach du es.

                    Wir sind verpflichtet, uns zu beschützen vor Aussaugen. Wenn man das versäumt, dann geht es einem wie Traumfängerli. Die ist fast ausgesaugt. Darum, die Säuger mal alle abstillen und still bleiben, nicht "Brust" geben, wenn man schreit. Ausruhen. Weglegen. Alle-- die gehen nicht ein deshalb. Nehmen höchstens dann wen anderen her.

                    Kommentar



                    • Re: Neu hier und unsicher

                      Hallo liebe Traumfänger

                      Ja, du bist hier richtig.

                      Wenn ich mir deinen Bericht so durchlese, bewundere ich dein Durchhaltevermögen - und wundere mich darüber, daß du nicht schon zusammengeklappt bist!

                      Du fühlst dich nicht nur überfordert, Du bist überfordert!

                      Mir ging und geht es ähnlich wie dir, auch ich leider an einer (Erschöpfungs)Depression infolge von Überlastung und Dauerstress. Angefangen hat es bei mir 2013, nun, viereinhalb Jahre später, habe ich es immer noch nicht überwunden - aber sehr sehr viel gelernt in der Zeit. Über mich, über das Leben, über den Menschen als Lebewesen, über unsere Gesellschaft und vor allem über unseren zunehmenden Dauerstress, dem wir alle tagtäglich ausgesetzt sind.

                      Zunächst einmal möchte ich am der Stelle einhaken, an der es heißt, Du seist 'krank':
                      Ja, im pathologisch-ärztlichen Sinne entspricht das der Wahrheit. Bin ich auch. Meine offiziellen Diagnosen schwanken zwischen leichten und schweren Depressionen, je nach Arzt und Phase.

                      Nachdem ich noch allerdings in vieles eingelesen habe - das Krankheitsbild in all seinen Varianten und Therapiemöglichkeiten ebenso wie in alternative Lebensweisen und Sichtweisen - bin ich für mich zu der Überzeugung gelangt, daß ich eigentlich nicht wirklich krank bin. Sondern: Mein Körper reagiert ganz normal so darauf, wie er von der Biologie und Evolution auf Dauerstress und Überlastung konzipiert wurde.
                      Anders ausgedrückt: Was ich, Du und viele viele andere Menschen uns jeden Tag an Stress antun, dafür sind wir Menschen schlicht nicht geschaffen!

                      Seitdem ich das erkannt und akzeptiert habe, fällt mir der Umgang mit meinen Ängsten und Depressionen leichter.

                      Und: Es fällt mir auch sehr viel leichter, nen Gang zurückschalten und manche Dinge einfach laufen zu lassen, auch, wenn es mir nicht immer gefällt, wie sie laufen. Ängste und Symptome habe ich dann auch trotzdem - aber ich kann sie annehmen als eine natürliche Reaktion auf die Umstände und gebe ihnen Zeit und Raum und Entspannung.

                      Sicher greife ich jetzt weit voraus - bei mir haben diese Einsichten lange gebraucht, bis sie zu mir durchgedrungen sind. Diese Erkenntnisse kommen nicht unbedingt über Nacht, und die Konsequenzen für das eigene Leben - das Kürzer-treten, langsamer machen, den Termindruck reduzieren etc - geschieht nicht über Nacht.

                      Ich hoffe aber trotzdem, daß ich dir damit schon jetzt einen kleinen Einblick in eine bzw die Lösung geben kann: Langsamer machen, weniger machen, kürzer treten. Dein Kalender ist eindeutig zu voll, du hast zu viele Verpflichtungen, denen zu glaubst gerecht werden zu müssen. Nicht falsch verstehen: Kenne ich alles! Und ich tappe auch immer noch zu oft in alte Fallen hinein - jahrzehntelanges 'Training' verliert man nicht so leicht. Trotzdem erfahre ich immer wieder, daß es mir besser geht, wenn ich mir dessen bewusst werde und dann langsamer mache.

                      Und dazu gehört auch das Krank-sein-dürfen und die Krankschreibung durch den HA!
                      Ich bin immer noch ein-, zwei-, dreimal im Jahr für ein bis zwei Wochen wegen meiner Geschichte krankgeschrieben. So what - wenn mein Körper und meine Psyche, wenn ICH das brauche, um anschließend wieder mehr Kraft zu haben und nicht komplett den Mut und die Hoffnung zu verlieren - dann ist das eben so!

                      Und es ist eine harte und traurige Wahrheit, daß es im Job praktisch niemanden wirklich interessiert. Bestenfalls bekommt man nach einem Zusammenbruch blöde Sprüche und Ratschläge zu hören, wie "Hätten Sie doch früher Mal was gesagt..." - Ernst gemeint ist das von den wenigsten (Chefs), und helfen tut es einem im Nachhinein auch nicht mehr.

                      Also, auch mein ganz praktischer Ratschlag an Dich:
                      Lass dich ZWEI Wochen krankschreiben!
                      Du brauchst die Ruhe, Du musst zu Atem und zu Kräften kommen. Du brauchst die Zeit, um Dir über manches in deinem Leben, was nicht so läuft, wie es läuft, oder das dich überfordert, klar zu werden! Und das schaffst du nicht, wenn dein Alltag so stressig weitergeht wie aktuell!

                      Zieh die Bremse, jetzt, heute, morgen früh beim Hausarzt.
                      Anderenfalls musst du damit rechnen, daß dein Körper und deine Psyche in ein paar Wochen oder Monaten selbst die Notbremse ziehen - und glaub mir: Das fühlt sich noch viel beschissener an als alles, was du bisher erlebt hast - das willst du nicht erleben!

                      Und in der Tat ist es so:
                      Wenn der Laden zusammenbricht, wenn du mal zwei oder drei Wochen krank bist, stimmt die grundsätzliche Organisation und Personaldecke der Firma nicht! Das ist nicht dein Problem!


                      Mach langsamer, bewahre dir die Ruhe - und geh morgen Früh zum Arzt

                      Liebe Grüße,
                      Alex
                      Voi liab gschriebn, Alex, so würde ich das auch verstehen, selbst, wenn ich grad neben mir stünde. Bist klasse

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                      • Re: Neu hier und unsicher

                        Hallo, danke für Eure Offenheit und Direktheit. Ich bin mir bewusst, das sich später niemand bedankt. Morgen habe ich nach dem "Scheibenwischer" Erlebnis einen Termin bei einem Doc. Ich erhoffe zunächst ein paar Ergebnisse um ein paar der Symptome in der Griff zu bekommen. Ich nehme interne Tabletten (Ich weiß ich rauche, aber Tabletten mag ich nicht).
                        Wieso ich es so lange aushalte. Ich muss für die Kinder da sein und natürlich auch die Familie finanziell unterstützen. Ich habe während meiner Elternzeit einen Job verloren, da der Betrieb verlegt wurde in ein anders Bundesland. Diese Gefühl will ich nicht nochmal erleben. Ich habe richtig Angst, dass es aber so sein wird.
                        Aber erst gehe ich morgen zum Arzt und hoffe so viel wie möglich abzuklärn. Da es doch sehr viel ist, habe ich es tatsächlich zusammengefasst auf einen Zettel um auch nichts zu vergessen oder unter den Teppich zu kehren. Ich kenne mich und schiebe dann vieles weg. So habe ich jetzt einen Zettel mit allem.

                        Nochmal Danke fürs lesen, zuhören und antworten

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                        • Re: Neu hier und unsicher

                          Hallo, danke für Eure Offenheit und Direktheit. Ich bin mir bewusst, das sich später niemand bedankt. Morgen habe ich nach dem "Scheibenwischer" Erlebnis einen Termin bei einem Doc. Ich erhoffe zunächst ein paar Ergebnisse um ein paar der Symptome in der Griff zu bekommen. Ich nehme ungernTabletten (Ich weiß ich rauche, aber Tabletten mag ich nicht).
                          Wieso ich es so lange aushalte. Ich muss für die Kinder da sein und natürlich auch die Familie finanziell unterstützen. Ich habe während meiner Elternzeit einen Job verloren, da der Betrieb verlegt wurde in ein anders Bundesland. Diese Gefühl will ich nicht nochmal erleben. Ich habe richtig Angst, dass es aber so sein wird.
                          Aber erst gehe ich morgen zum Arzt und hoffe so viel wie möglich abzuklärn. Da es doch sehr viel ist, habe ich es tatsächlich zusammengefasst auf einen Zettel um auch nichts zu vergessen oder unter den Teppich zu kehren. Ich kenne mich und schiebe dann vieles weg. So habe ich jetzt einen Zettel mit allem.

                          Nochmal Danke fürs lesen, zuhören und antworten
                          Und ich boxe mich seit ich 18 bin alleine durch, ohne auf meine Eltern oder andere Familienmitglieder zählen zu können. Da steckt man viel weg und beisst oft die Zähne zusammen

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                          • Re: Neu hier und unsicher

                            Guten Morgen Traumfänger

                            Ich erhoffe zunächst ein paar Ergebnisse um ein paar der Symptome in der Griff zu bekommen.
                            Grundsätzlich alles richtig, solltest Du unbedingt machen (Großes! Blutbild, EKG, Schilddrüse, Vitamin D).
                            Stell Dich aber schonmal gedanklich darauf ein, daß Du körperlich gesund bist bzw. sein könntest! Nach allem, was Du schreibst, tippe ich ganz stark auf Deinen Dauerstreß als Ursache. Und mit der reinen Symptombehandlung wirst Du auf Dauer nicht durchkommen, das kann ich Dir (leider) versprechen. Ich nehme seit vier Jahren Antidepressiva (SSRI - quasi die schwächste Form an AD), und ich leide nach wie vor phasenweise an manchen Symptomen. Ich nehme zwar nur eine mittlere Dosierung, könnte grundsätzlich höher gehen - ich habe aber begriffen, daß das Medikament nur die Symptome lindert, nicht aber die Ursache(n) - nämlich meinen Dauerstreß und die Überlastung.

                            Ich greife mal wieder etwas weiter vor in der Hoffnung, Dir damit eine Anregung zu geben, Dich näher damit zu beschäftigen:
                            Kein einziges Lebewesen auf diesem Planeten und wahrscheinlich im ganzen Universum ist für diesen Dauerstreß geschaffen. Keines! Jedes Lebewesen wird geboren, um zu LEBEN - was konkret bedeutet: Für den Tag was zu (fr)essen finden, möglichst selbst nicht gefressen werden, für den Nachwuchs sorgen, und ansonsten ausruhen, spielen, entspannen, schlafen... Löwen beispielsweise jagen 2-3 Stunden am Tag; den Rest des Tages liegen sie "faul" in der Sonne und dösen oder schlafen. Bären halten Winterschlaf, d.h. sie fahren ihren Organismus im Winterhalbjahr auf ein Minimum herunter und werden erst zum Frühjahr wieder aktiv(er). Unsere Vorfahren in der Steinzeit haben ebenfalls ein paar Stunden am Tag gejagt oder Beeren und Wurzeln gesammelt - und sich den Rest des Tages ausgeruht (wenn sie nicht gerade auf der Flucht vor dem vielbenannten Säbelzahntiger waren).
                            Im Mittelalter haben die Menschen im Schnitt noch 2-3 Stunden mehr am Tag geschlafen als heute; selbst im 19. Jahrhundert war es im Schnitt noch 1 Stunde mehr!!

                            Gleichzeitig war in vergangenen Zeiten das Essen gesünder und nährstoffreicher. Obst und Gemüse hatten noch mehr Vitamine und Mineralstoffe, gleichzeitig weniger bzw. gar keine Pestizide u.ä. Fleisch gab es seltener, dafür aber qualitativ hochwertiger und nicht durch irgendwelche Antibiotika verunreinigt...

                            Ich will's nicht weiter auswälzen, und selbstverständlich schlafe auch ich oft genug nicht genug und ernähre mich ebenfalls von industriell verarbeiteten Lebensmitteln, keine Frage.
                            Ich will Dir aber damit die Augen dafür öffnen, daß mit Dir und Deinem Körper (und Deiner Psyche) sehr wahrscheinlich - ursächlich gesehen - alles tipp-topp in Ordnung und Du kerngesund bist - jedenfalls vor dem Hintergrund Deines Erfahrungsberichtes - bis vor ein paar Jahren ging es Dir ja noch gut, und Du führst ansonsten keinerlei besondere Vorerkrankungen oder ähnliches an.

                            Stattdessen führst Du ab genau das an, womit heutzutage sehr sehr viele zu kämpfen haben - ich auch! -, und was zunehmend die Ursache für alle möglichen Erkrankungen ist. Ich zitiere Dich hier mal:
                            - Ich habe hart gearbeitet um etwas zu erreichen
                            - ich musste mich als Mutter ständig beweisen, kaum Fehlzeiten,
                            - teilweise krank im Büro sonst wäre Arbeit liegen geblieben.
                            - Mein Tag ist zu kurz für alles, meine Termine und die der Kinder getacktet, ein Termin nach dem anderen.
                            - Ich hetze täglich.
                            - Der Tagesablauf ist automatisiert.
                            - kaum Zeit zum Atmen ist.
                            - Zudem habe ich kranke Eltern die 600 km weiter weg wohnen. Meine Urlaube letztes Jahr waren für sie.
                            - Und Weihnachten kam ich trotz freier Tage nicht eine Minute zur Ruhe.
                            - Ich arbeite auch von zu Hause aus und auch im Urlaub.
                            Liebe Traumfänger,
                            Du lieferst hier selbst schon sämtliche Gründe und Ursachen dafür, warum es Dir so schlecht geht! Dieses Programm würde und kann niemand lange durchhalten, geschweige denn über Jahre hinweg!

                            Wieso ich es so lange aushalte. Ich muss für die Kinder da sein und natürlich auch die Familie finanziell unterstützen.
                            Ich denke, diese Einstellung kann heutzutage jeder nachvollziehen. Ich bin 40, habe einen 7-jährigen Sohn, mein Vater wohnt 140km weit weg, meine Schwiegereltern 550km - meine Frau und ich sind beide berufstätig, müssen praktisch auch alles allein stemmen - Job, Haushalt, Kind.

                            Bis November 2013 hat das auch noch geklappt - und dann:
                            Vor ca 6 Monaten hatte ich einen Heulanfall.
                            => Ebenso erging es mir am 10.11.13 auch. Ich bin an dem Tag zweimal heulend auf dem Küchenfußboden zusammengebrochen. Am 11.11. auf dem Weg zum Auto und ins Büro ging dann plötzlich gar nichts mehr - Stecker raus, Akku leer. Auf dem Absatz kehrt gemacht und zum HA gegangen, der mich mit der Diagnose "leichte Depression" zwei Wochen krankgeschrieben hat.

                            Vor anderthalb Jahren habe ich meine Arbeitszeit von 41 auf 36 Wochenstunden reduziert, weil es zeitlich sonst alles nicht mehr hinzukriegen war, ich wieder an meinen äußersten Reserven gekratzt habe und mir noch zudem einer der Teamleiter wegen der Nicht-Erfüllung meiner Wochen-Arbeitszeit im Nacken saß. Und selbst die 36 Stunden sind manchmal schon arg, eben, weil meine Frau auch arbeitet (3/4-Stelle) und ich damit auch an zwei drei Nachmittagen Sohnemann von der OGS abholen muß. Dann noch Sporttermin für Sohnemann hier, Schwimmen dort, am Samstag hat er reiten; demnächst will er Geige lernen. Wobei wir ihm da schon gesagt haben: Geige gibt's nur, wenn er dafür etwas anderes abmeldet! Das wird sonst nicht nur für uns zuviel, sondern auch früher oder später für ihn - er klagt jetzt schon manchmal darüber, daß er nicht genug Zeit für seine Spielsachen hätte.

                            Ich erzähle Dir das alles, damit Du erkennst, daß es ohne tiefgreifendere Veränderungen an Deinem Lebensstil nicht gehen wird.

                            Klar willst Du für Deine Kinder und Deine Familie da sein - ich für meine auch, genauso wie meine Frau.
                            Aber wenn wir jeweils selbst für uns nicht gesund sind und uns immer wieder entspannen können - wie wollen wir dann für andere da sein...?
                            Welches Vorbild willst Du Deinen Kindern sein, wenn Du ständig die sich abhetzende Mutter darstellst, die kurz davor ist, zusammenzuklappen?
                            Ganz zu schweigen davon, daß auch die Rastlosigkeit und Unzufriedenheit von Eltern unbewußt auf die Kinder abfärbt.

                            Ernsthaft:
                            Fang an, Dich im Augenblick und für die nächsten Wochen zuallererst um Dich zu kümmern!
                            Nur, wenn Du selbst wieder ruhiger und gesünder wirst, wirst Du auch Kraft für andere haben.
                            Unser Sozial- und Krankenkassensystem in Deutschland ist eines der Besten, das es gibt - zwei drei Wochen krank-sein ist in jedem Fall immer abgesichert.
                            Weiterhin, nochmal: Wenn die Mitarbeiter Deiner Firma bzgl. der Lohnzahlungen auf Dich persönlich angewiesen sind, hat Dein Chef und Deine Firma was falsch gemacht! Was passiert denn, wenn Du - was ich Dir nicht wünschen möchte - morgen oder nächste Woche zusammenbrichst, gar nichts mehr geht, und Du für acht Wochen in einer psychiatrischen/psychosomatischen Klinik landest? Wer macht dann die Lohnzahlungen? => Glaub mal, da wird sich eine Lösung finden! Und Kündigung aufgrund von Krankheit ist hierzulande nicht zulässig, jedenfalls nicht in solchen, offensichtlichen und belegten Fällen. Da wird jedes Arbeitsgericht die Kündigung sofort wieder aufheben und für nichtig erklären - ist ja nicht so, als ob Du wochen- und monatelang über Jahre hinweg simulieren würdest!

                            Liebe Traumfänger,
                            Du bist wichtig, Du bist ein wertvoller und wunderbarer Mensch - aber bitte nicht nur und ausschließlich für andere, sondern in erster Linie für Dich selbst! Nur, wenn Du Dich selbst und Deine Bedürfnisse mindestens genauso hoch achtest wie die Deines Mannes, Deiner Kinder, Freunde, Kollegen und Mitmenschen - erst dann wirst Du wieder in der Lage sein, für sie auch besser dazusein

                            Bitte, bitte, höre hier auf uns, die wir schon einiges durchgemacht haben und Dir aus bitterer Erfahrung schlimmeres ersparen wollen:
                            Laß Dich krankschreiben, mindestens zwei Wochen! Erst recht jetzt, vom 07./08.03. bis 21./22. herum - das liegt mitten im Monat und tut Deiner Firma und den Lohnzahlungen garantiert am wenigstens weh
                            Und dann entspanne Dich, erhole Dich, und miste Deinen Terminkalender aus!

                            Ich kenne das Gefühl, wenn der Tag zu kurz ist, glaub mir.
                            Aber das liegt nur daran, daß wir modernen "zivilisierten" Menschen in den digitalisierten Industriegesellschaften glauben bzw. von Kleinauf eingetrichtert und anerzogen bekommen, wir müßten permanent mit irgendetwas beschäftigt sein, jederzeit für alles zur Verfügung stehen, dürften nie "nein" sagen, usw. Insbesondere die Wirtschaft - Manager, Banken, Investment-Gesellschaften etc. - trichtern uns tagtäglich über alle Medien und Wege ein, es müsse immer mehr sein, die sehr guten Erträge von gestern seien noch nicht gut genug, oder der (wie ich finde mittlerweile saublöde und manipulative) Spruch "Wer aufhört besser zu sein, hat aufgehört gut zu sein."

                            => DAS, liebe Traumfänger, ist die eigentliche Krankheit: Unsere moderne Gesellschaft!

                            Nicht Du, nicht ich, nicht Tired, nicht Elektraa - praktisch keiner von uns, die sich hier in diesem und anderen Forum oder eben beim HA oder Psychiater wegen Dauerstreß melden und um Hilfe bitten.

                            => Wir sind ALLE (diesbezüglich) kerngesund und exakt und ganz genauso, wie der liebe Gott uns erschaffen hat!

                            Alles andere ist von Menschen und der Gesellschaft als ganzes im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten geschaffener Streß - immer mehr, immer schneller. Bloß keine Ruhe, bloß keine Pause, ich werde gebraucht, sonst fährt der Karren vor die Wand...

                            Alles Quatsch!

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                            • Re: Neu hier und unsicher

                              Wenn Du es mir so noch nicht glaubst, kann ich Dir folgendes Buch dazu empfehlen:
                              Manfred Lütz: Irre - Wir behandeln die Falschen

                              Sowie die erläuternden Einleitungskapitel aus diesem hier:
                              Anthony William: Medical Food

                              Und ja: Ich gehe trotzdem arbeiten, weil ich auch Geld verdienen muß. Gar keine Frage.
                              Trotzdem: Gerade in Deutschland sind wir super abgesichert. Das heißt nicht, daß man sich auf der goldenen Hängematte ausruhen soll! Aber das heißt sehr wohl, daß wir auch mal schwach und "krank" sein dürfen, auch für zwei oder drei Wochen, und da passiert uns dann nichts.

                              Klar ist's für Deine Kollegen in der Firma doof, wenn im Zweifelsfall über den Monatswechsel kein Lohn bzw. Gehalt kommt, ja.
                              Aber ist das wirklich, wirklich Dein Problem? Hast Du entschieden, daß Du diese Arbeit ganz allein und voll verantwortlich machen mußt? Oder Dein Chef bzw. die Firma?
                              Was würde Deine Firma tun müssen, wenn Du Dir morgen übelst das Bein oder den rechten Arm oder die Schulter brichst und vier, fünf Wochen nicht arbeiten kannst...? Ist das dann Deine Schuld...? Ich denke nicht...


                              Liebe Traumfänger, laß das Problem bitte da, wo es hingehört - bei Deinen Chefs und Geschäftsführern! Zieh Dir den Schuh nicht an, der paßt Dir nicht. Im Gegenteil: Geh zu Deinem Chef, sag ihm, wie es ist, und daß er mindestens eine Vertretung mit einstellen muß. Dafür kann und darf er Dich nicht kündigen. Und wenn und da er auch sonst nichts in der Hand hat, käme er damit vor dem Arbeitsgericht im Zweifelsfall auch nicht durch!

                              Ich kann Dir sehr gut nachfühlen, daß diese Erkenntnis nicht einfach ist - ich bin selbst Perfektionist und extrem verantwortungsbewußt, mitunter zu akurat bis penibel.

                              Aber: Bitte, zieh die Bremse, sofort, Dir zuliebe
                              Ich hab's auch getan, und selbst wenn ich noch nicht am Ende des Weges und der Möglichkeiten bin, war es definitiv das Richtigste und Beste, was ich tun konnte. Wäre es so weitergegangen, wie bis 2013 und noch in den ersten 1-2 Jahren danach, bis ich manches begonnen habe zu begreifen - ich weiß nicht, ob ich heute hier so sitzen würde, geschweige denn halbwegs gut gelaunt und relativ entspannt

                              Beginne zu erkennen, wo die eigentlichen Probleme liegen, löse Dich von ihnen und laß Dich nicht mehr manipulieren. Und glaube mir auch: Das wird ohnehin seine Zeit dauern, das geschieht nicht morgen und nicht nächste Woche.
                              Aber fang an damit, heute

                              Paß bitte auf Dich auf

                              LG,
                              Alex

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                              • Re: Neu hier und unsicher

                                Hi nochmal

                                Ich hab mich mit dem zweiten Buchtipp aus der Erinnerung heraus etwas vertan. Ich meinte eigentlich dieses hier:

                                Stephen S. Ilardi: Depression ist heilbar

                                Das andere von William ist auch gut, geht aber am Thema, das ich meinte - unser grundsätzlicher westlicher Lebenstil und der Streß und die Krankheiten, die dadurch ausgelöst werden - etwas vorbei Sorry dafür.

                                Was hat der Arzt gesagt?

                                LG,
                                Alex

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                                • Re: Neu hier und unsicher

                                  Und ich boxe mich seit ich 18 bin alleine durch, ohne auf meine Eltern oder andere Familienmitglieder zählen zu können. Da steckt man viel weg und beisst oft die Zähne zusammen
                                  Das sagt nur wer, dem nicht aufgefallen ist, dass er NICHTS könnte, wäre er echt alleine.

                                  Du hast, wie wir alle, eine "Seele", ein "höheres Selbst", eine dir innewohnenden Kraft, die mitgeht mit dir und dir zuschaut und dir alles erlaubt, alles, sogar gröbste Fehler machen.

                                  Jede Erfahrung, jedes Erlebnis, alles ist Suche nach dem richtigen Zustand. Das, was du gerade durchstehst, das sind die Folgen deines Tuns.

                                  Niemals würde ein Mensch je von sich aus das Richtige tun, würde er das Falsche nicht kennen.

                                  Also ich wünsche dir baldmöglichste Einsicht, woran es liegt, dass es dir so geht.

                                  Manchmal muss man krank werden, um wieder den gesunden Weg zu finden.

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                                  • Re: Neu hier und unsicher

                                    Hallo,

                                    danke für Eure offenen und ehrlichen Worte.

                                    In der Zwischenzeit war ich beim Arzt. Als ich auf die Frage antworten wollte, wie genau er mir helfen kann und was mir fehlt, kam ich nicht weiter als .... es gibt so Vieles und brach dann in Trännen aus. Weiter ging es nicht mehr, ich war ziemlich erleichtert, es war wie eine Mauer die in sich zusammen bricht und mir wieder etwas Freiraum verschafft. Er hat sich mein gestammeln, die Anfangs wirren Sätze angehört, meine Position meine Zeiten und meinen fehlenden Ausgleich (wobei das ist mir klar, das mir dieser fehlt) angehört und war auch ein absolut ruhiger Pol.

                                    Nun bin ich noch diese Woche krank geschrieben, ich habe am Montag einen Termin und dann soll ich zum Neurologen. Mein Chef ist nicht begeistert. Meinen Kollegen gegenüber habe ich ein schlechtes Gewissen, sie alleine zu lassen. Nach dem Termin hin ich irgendwie in der Luft, was wird jetzt? Wie geht es weiter? Was kann ich besser machen? Wie komme ich zur Ruhe?

                                    Ich habe die letzten beiden Jahre in denen ich mich so verändert habe, in denen sich meine Persönlichkeit so verändert hat in den letzten Tagen überdacht. Der Stress war ja nicht nur beruflich, es ist das gesamte Bild. 7 Tage die Woche voll mit Terminen und Erledigungen, kein Buch gelesen, keine Pause weniger soziale Kontakte und immer verbissener es perfekt zu machen, weniger Freude an allem was man tut und macht und an alltäglichen Kleinigkeiten.

                                    Vorkochen, Haushalt vor und nach der Arbeit, Hund (wobei das Anfangs noch ein Ausgleich war, in letzter Zeit eher ein "der Hund muss auch noch raus" und alles schnell, schnell. Ständige Erreichbarkeit für die Firma, an Wochenenden Telefonate mit der StB (sie hat andere Arbeitszeiten, da musste ich dann springen). Abends eMails abrufen und die Kollegen informieren, falls kurzfristige Änderungen waren und davon gab es reichlich. Auf Fragen von Kollegen antworten auch an Wochenenden. Aktuell vor 2 Wochen in der Früh um 7 ein Anruf von einem Kollegen der dringend Hilfe benötigt hat. Schulische Leistungen der Kinder nicht mehr im Blick, keine Zeit für den Partner. Die Tage zu kurz für alles aber so viel zu tun. Und alles soll perfekt sein, der Haushalt, der Start der Kinder ins Jugendleben bzw. in die Ausbildung. Für die Familie und die Eltern da sein, wenn sie einen brauchen. Der Stein auf meinem Rücken wurde immer größer und immer mehr. Da ich mir auch selbst ein sehr hohes Ziel gesetzt habe, Vollzeit berufstätig und Mama, Hausfrau und Ehefrau und das am liebsten zu 120 Prozent. Das es bei mir so nicht machbar ist, war mir nicht klar. Ich dachte das läuft. Gut im Beruf gibt es noch so ein oder zwei extreme Unstimmigkeiten, welche mich zusätzlich extrem unter Druck setzen, den Laden am Laufen zu halten und den Mitarbeitern ihren Lohn zu bezahlen. Das kam erschwerend noch hinzu. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es alles eben nicht einfach wegstecken kann. Ich habe immer gehofft, das wird schon mit der Zeit. Alles braucht Zeit, aber diese Zeit ist rum und es hat sich nicht viel geändert oder gebessert, die Kinder haben ebenfalls gelitten an meinen Veränderungen. D. h. ich werde es in Angriff nehmen, egal ob ich diesen Job nun verliere oder nicht, denn an erster Stelle steht meine Familie und ich.

                                    Ich weiß noch nicht genau, was auf mich zukommt und wie ich es handhaben kann, denn ich habe Angst, dass mein Perfektionismus mich ausbremst, soll heißen: Ich habe Angst vor der Zukunft, denn ich will ja auch mitverdienen, die Familie unterstützen. Das sehe ich als meine Pflicht auch den Kindern gegenüber. Aber ich weiß auch und ich kenne mich, dass ich sobald ich etwas Neues habe, wieder in diesen Modus verfalle, es allen recht machen zu wollen. In der Arbeit top zu sein (zudem hasse ich es Däumchen zu drehen, wenn keine Arbeit da ist suche ich mir eine). Dann bin ich wieder 120 Prozent und mehr.

                                    Vielleicht sollte ich aber noch nicht soweit denken, vielleicht sollte ich einfach Step by Step vorgehen, mir die Termine anhören und schauen, was und wie ich es verändern kann. Es ist sicher schon eine große Erleichterung, wenn man mal wieder ohne zuckende Beine einschlafen kann oder von diesen nicht geweckt wird. Es ist sicher schon eine Erleichterung wenn man geerdeter ist und ruhiger wird und die Pumpe nicht ständig geht wie irre.

                                    Ich wollte mich eigentlich nur nochmal bei Euch für Eure Worte bedanken. Ich gehe jetzt eine große Runde mit dem Hund und werde mir dabei sehr viele Gedanken über mich, meine Familie und meine Zukunft machen.

                                    Danke

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                                    • Re: Neu hier und unsicher

                                      Hmm..wenn ich mir deinen Beitrag durchlese, dann merke ich, dass du selbst weißt, wieso es dir so geht, aber so wirklich willst du es nicht wahr haben.
                                      Du weißt, dass du eigentlich kürzer treten musst, aber machst es nicht, da es mit Konsequenzen verbunden ist.

                                      Naja wie gesagt, entweder leidet deine Gesundheit darunter oder du machst etwas langsamer. Irgendwo wirst du kürzer treten müssen oder deine Krankheitssymptome werden nicht besser.
                                      Dein letzter Absatz hat mich aber ein wenig stutzig gemacht und das sollte er dich selbst auch. Wenn du so neben dir stehst, dann musst du dir eine Auszeit gönnen und wenn das keine Besserung bringt, dann solltest du dir auch wirklich überlegen, ob du dich nicht nach einer neuen Arbeitsstelle umschaust. Irgendwas musst du in jedem Fall machen!

                                      Um gegen deinen Stress und deine innere Unruhe vorzugehen, würde ich dir empfehlen, dass du dir pflanzliche Hilfe holst. Johanniskraut und Baldrian beruhigen und lassen dich besser schlafen. Auch das Gedankenkreisen und die "Abwesenheit" haben dann ein Ende. Diese Wirkstoffe sind zB in Sedariston sehr gut kombiniert.

                                      Du musst aber wissen, dass du um wirkliche langfristige Besserung zu erreichen, etwas grundlegendes ändern musst...

                                      Ich wünsche dir alles gute! LG

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                                      • Re: Neu hier und unsicher

                                        Hallo Hoods,

                                        ja das stimmt teils. Eine Ahnung gab es und es ist auch sicher, dass es so nicht weiter gehen kann. Nur ist es eben auch ein finanzieller Aspekt. Und nicht von jetzt auf gleich umsetzbar. Aber ich arbeite daran. Ich habe jetzt eine Auszeit und atme durch. Gehe mit dem Hund in die Natur und genieße die Zeit mit den Kindern. Was im Moment aufwirbelt ist eben die Ungewissheit vor dem was kommt. Aber wenn ich mir zu viele Gedanken mache wird es ja auch nicht besser. Deshalb Step by Step. Kommende Woche gehe ich den nächsten Schritt und so mache ich weiter, bis ich damit umgehen kann, bis ich wieder entspannter werde. Einfach ist es nicht. Du hast recht. Aber das ist ja auch nichts was man mehrmals im Jahr hat bzw. Haben möchte. Es kann nur noch besser werden. Ich hole mir Hilfe

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                                        • Re: Neu hier und unsicher

                                          Was du besser machen kannst?
                                          Hab kein schlechtes Gewissen, denn es geht um dich, um deine Gesundheit und wenn die dahin ist hast du wieder ein schlechtes Gewissen der Familie gegenüber.

                                          Wie ist es denn mit den Kollegen?
                                          Bleiben die zuhause wenn es ihnen schlecht geht, oder kommen die mit dem Kopf unterm Arm und verlangen dass dann auch noch von allen anderen?
                                          Krank ist krank, dass ist so und das "muss" jeder respektieren!

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                                          • Re: Neu hier und unsicher

                                            Hallo liebe Traumfänger,

                                            ich wollte Dir eigentlich schon gestern auch kurz geantwortet haben - aber ich hab mir die Grippe eingefangen und liege so richtig flach...

                                            Womit wir beim Thema wären:
                                            Ich bin bis diese Woche Freitag inkl. krankgeschrieben. Und wahrscheinlich wird das nicht reichen, wenn ich mir ansehe, daß zwei Freunde und etliche Kollegen allesamt 2-3 Wochen krank Zuhause bleiben mußten.
                                            Klar - es bleibt Arbeit im Büro liegen. Klar - da pressieren auch ein paar Dinge. Und auch klar - manches müßte eigentlich auch wirklich von mir selbst bearbeitet werden.

                                            ... und?

                                            Mit 39,x Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen machste nix!
                                            Klar stehe ich zwischendurch auch mal für ne Stunde auf, so wie jetzt. Aber auch da macht es einen erheblichen Unterschied, ob ich mich via HomeOffice dem Streß aus dem Büro aussetzen würde oder etwas angenehmeres mache.
                                            Ganz zu schweigen davon, daß ich meine Kollegen im Büro anstecken würde, wenn ich es mit Gewalt versuchen würde.


                                            Und soll ich Dir noch was sagen:
                                            Job-wechseltechnisch stehe ich vor ähnlichen Schwierigkeiten wie Du: Ich bin mit meinem Job seit Jahren unzufrieden, möchte wechseln, hätte gern wieder neue Abwechslung. Die Krux: Ich arbeite in einer Branche, die SEHR SEHR gut zahlt. Und ich bin der Hauptverdiener in der Familie, wie meine Frau auch nicht müde wird mir zu versichern...
                                            Interne Umbewerbungen sind bisher gescheitert, drei externe Bewerbungen in den letzten fünf Jahren waren auch erfolglos.

                                            Mittlerweile bin ich im 5. Jahr depressiv-ängstlich (klingt fast ein bißchen lustig, wenn ich es so formuliere *g*), und mein Bammel vor einem neuen Job in einer neuen Firma sind eher größer denn kleiner. Ich werde auf jeden Fall finanzielle Abstriche hinnehmen müssen (wir), und zwar erhebliche, was uns beiden durchaus Bauchschmerzen macht. Und ich muß trotz meiner psychischen Labilität mal mindestens ein halbes Jahr durchhalten und nen ordentlichen Job hinlegen, damit ich übernommen werde. Hinzu kommt, daß ich in der unteren Leitungsebene tätig bin - da wird etwas mehr erwartet als Dienst nach Vorschrift von 8-16 Uhr. Ist also ein ganz ordentlicher Druck, der da auf mir lastet.
                                            Allerdings weiß ich auch, daß ich in meiner jetzigen Firma nicht glücklich bin und es ab in einem halben Jahr eher noch beschwerlicher werden wird: Dann geht ein altgedienter Kollege in seinen wohlverdienten Ruhestand, und ich darf ihn beerben. Wäre nicht das Problem - wenn nicht viele der Systeme und Methodiken in der Firma so uralt, kompliziert und vergewaltigt wären, daß ich da mitunter echt nicht durchblicke. Ändern geht aber nicht so einfach, weil in den 30-40 Jahre alten Systemen so viel miteinander verknüpft ist - da hat NIEMAND mehr den vollen Überblick darüber, was passiert, wenn man an einer Stelle etwas ändert...
                                            Besagter Rentner hat einen Kollegen in meinem Alter (Anfang 40), der mich dann eigentlich auch weiter unterstützen - sollte. Denn der war so schlau und hat sich letzte Woche in den Betriebsrat wählen lassen. Tschüssikowski.
                                            Wir haben zwar auch nen ganz neuen Kollegen in die Abteilung bekommen, letzte Woche Dienstag. Aber der ist noch unerfahrener als ich und wird innerhalb des verbliebenen halben Jahres kaum eine bessere Unterstützung für mich sein als ich für ihn...
                                            Und, ach ja, Januar 2019 geht unser neues, mit der heißen Nadel (sprich viel zu wenig Geld und Know-how) selbst programmiertes Materialbewegungssystem an den Start, an dem ich aus Auftragssteuerungssicht maßgeblich mitbeteiligt bin. Was ich mich da schon in den A**** gebissen habe, weil sich Dinge aus welchen 30 Jahre alten Gründen nicht umsetzen lassen... *aaargh*

                                            Lange Rede, kurzer Sinn:
                                            Ich halte mich grundsätzlich für einen sehr loyalen Mitarbeiter meines Unternehmens.
                                            Trotzdem habe ich den Eindruck, daß die Luft dünner wird - und das nicht nur, weil auch die ganze deutsche und europäische Branche am Bröckeln ist.

                                            => Nächste Woche habe ich einen Vorstellungstermin bei einer Firma hier am Ort. Der wäre eigentlich schon heute gewesen, aber da hat mir die Grippe dazwischen gefunkt.

                                            Und wenn wir uns handelseinig werden, kündige ich noch diesen Monat bei meinem jetzigen Arbeitgeber und bin in spätestens einem halben Jahr weg - zeitgleich mit dem Kollegen, der in Rente geht, ein Vierteljahr, bevor der Ärger rund um die Inbetriebnahme des neuen Systems losgeht.

                                            Das mag nicht ganz fair und loyal klingen, von außen betrachtet.
                                            Aber wie gesagt: Obwohl ich mich durchaus für einen loyalen und engagierten Mitarbeiter halte, hat alles seine Grenzen. Und die sind spätestens dann erreicht, wenn ich mich permanent ausgebremst fühle und mir die Sache an die Substanz geht.

                                            Das finanzielle wird sich regeln - irgendwas läßt sich immer finden und kürzen. Allein schon der kürzere Fahrtweg wird mir mehrere Hundert Euro im Monat einsparen!
                                            Dafür habe ich schonmal morgens auf dem Weg zur Arbeit und abends auf dem Heimweg weniger Streß (kein Stau, kurze Fahrtzeit) und insgesamt hoffentlich wieder ein Stück Lebensqualität mehr.


                                            Liebe Traumfänger,
                                            ich schreibe Dir das alles, weil ich Dir sehr gut nachfühlen kann, daß das alles keine einfachen Entscheidungen sind.

                                            Aber das allerwichtigste im Leben bist zuallererst Du selbst! Ohne daß es Dir gut geht, kannst Du auch nicht für Deine Familie, Deine Kinder, Deinen Mann dasein.
                                            Ich weiß, daß es eine ziemliche Umstellung im Denken und unserem Bewußtsein erfordert, weil wir von Kleinauf anders erzogen werden - "denk an Deine Schwester, denk an Deinen kranken Vater, denk an Deine Mitschüler, denk an 'die anderen' "... In den jungen und wichtigen Jahren bekommen wir nur selten zu hören "denk an dich selbst" - klar, wahrscheinlich deshalb, weil Kinder eben von Natur aus noch sehr selbst-bezogen sind und im Gegenzug erst einmal lernen müssen, daß es noch andere Menschen gibt. Dummerweise übertreiben wir es damit aber in unserer Gesellschaft, auch, weil sie komplex geworden ist: Man muß ja quasi pausenlos aufpassen, nicht irgendjemand anders auf die Füße zu treten. Zumindest ist das die Botschaft dahinter.

                                            Wenn dann jemand wie wir im Forum hier daherkommen und sagen "Denk zuerst an Dich selbst", gerät man in einen Konflikt mit den über Jahre und Jahrzehnten hinweg gelernten Glaubenssätzen.


                                            Kurz, liebe Traumfänger,
                                            es ist alles okay mit Dir
                                            Gönn Dir die Ruhe und die Auszeit.

                                            Vielleicht zum Schluß noch ein Satz aus der Bibel zum Nachdenken, den ich vorgestern im Hörbuch eines buddhistischen Mönchs - Ajahn Brahm - gehört habe:

                                            "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!"




                                            Mache ganz in Ruhe, und triff irgendwann, wenn Du Dich bereit fühlst, Deine Entscheidungen. Es muß nicht heute und nicht diese oder nächste Woche sein. Lediglich: Wenn Du selbst schon spürst, daß es so nicht weitergehen kann, mußt Du früher oder später Entscheidungen treffen


                                            LG,
                                            Alex

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                                            • Re: Neu hier und unsicher

                                              Hallo zusammen,

                                              es tut mir leid, dass ich mich länger nicht gemeldet habe.

                                              ich war inzwischen bei 3 Ärzten darunter ein Neurologe und habe diverse Test gemacht. Langzeit Blutdruck ergab ich komme Nachts nicht zur Ruhe. Je näher das Monatsende rückte, desto nervöser wurde ich und meine Beine sind seit gestern wieder fast ohne Pausen nachts aktiv. Was aber damit zusammen hängt, dass mein Chef mit bis heute keinen Lohn überwiesen hat. Ich bin inzwischen seit 4 Wochen krank geschrieben. Habe noch ein Langzeit EKG vor mir und weiß noch nicht, was mich erwartet. Ich rede mit einem Psychologen (wobei ich hier Glück habe und es sich um meinen Ex Chef handelt, der mir hilft alles klarer zu sehen). Aber eben gerade am Monatsende hatte ich Angst vor genau dieser Sache. Ich kenne den Chef und wer nicht arbeitet bekommt auch ungerne seinen Lohn. Das war mitunter ein Grund nie krank zu werden. Das schimpfen über kranke Kollegen war schon immer zu viel. Ich habe heute auf das Firmen Konto geschaut und bis auf einen Kollegen (den Chef nicht mag) und eben mich weil ich jetzt fehle hat er alle ausbezahlt. D.h. ich werde aufgrund dessen hinten angestellt und kann früh sein, wenn ich meinen Lohn Mitte des Monats erhalte. Das ich damit finanziell ins Minus komme ist ja egal und das ich damit wieder einen Kampf habe und mir Gedanken machen muss wohl auch. Wenn ich nicht ständig zwischen gut und böse schwanken würde Stimmungstechnisch, wäre vieles einfacher aber so kämpfe ich fast täglich mit mir selbst. Vormittags suuuuper nachmittags Weltuntergang. Und die Beine zucken. Alles nicht so einfach.
                                              Danke für Eure Worte.

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                                              • Re: Neu hier und unsicher

                                                Hallo Traumfänger,

                                                Ich habe heute auf das Firmen Konto geschaut und bis auf einen Kollegen (den Chef nicht mag) und eben mich weil ich jetzt fehle hat er alle ausbezahlt. D.h. ich werde aufgrund dessen hinten angestellt und kann früh sein, wenn ich meinen Lohn Mitte des Monats erhalte.
                                                Ganz im Ernst: Das hört sich - sorry und mit Verlaub - nach ner ziemlichen Klitsche an...

                                                Ich an Deiner Stelle würde mich wirklich nach nem neuen Job umsehen. Zur Zeit stehen die Chancen gut, daß Du zügig etwas findest.

                                                Ich weiß, daß das nicht leicht ist. Ich bin ja zur Zeit selbst auf der Suche, und ich hab das Thema jahrelang vor mir hergeschoben. Aus Bammel, nichts zu finden; aus Bammel, den neuen Anforderungen nicht gerecht zu werden; aus Bammel, wegen meiner Depris die Probezeit nicht zu überstehen; und auch aus Bequemlichkeit

                                                Aber ich hab's jetzt endlich ernsthaft in Angriff genommen, vier Bewerbungen in vier Wochen, davon schonmal zwei Vorstellungsgespräche (die beiden anderen laufen noch).

                                                Es gibt derzeit so viele Stellen auf dem Markt wie lange nicht mehr, und es werden auch viele Personaler/innen gesucht.

                                                Laß Deinen Chef Chef (und Ar***) sein und such Dir was mit einer besseren sozialen Komponente bzw. Absicherung, am besten mit Tarifverträgen im Hintergrund und nem Betriebsrat - in solchen Firmen laufen solche Dinge wie Gehaltsauszahlungen sehr viel geregelter.

                                                Vormittags suuuuper nachmittags Weltuntergang. Und die Beine zucken. Alles nicht so einfach.
                                                Ja, ist nicht leicht... kenne ich. Tut mir echt leid für Dich.
                                                Aber gib die Hoffnung nicht auf, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Versuche, so ruhig wie möglich zu bleiben, erhole Dich erstmal weiter, und mache ganz langsam einen Schritt nach dem anderen.

                                                Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut

                                                LG,
                                                Alex

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                                                • Re: Neu hier und unsicher

                                                  In meinem letzten Post war ich bereits der Meinung, dass du vielleicht deinen Arbeitsplatz überdenken solltest. Nachdem was du jetzt noch hinzugefügt hast, bin ich noch mehr der Meinung, dass das der Grund deiner Probleme ist. Tue dir selbst einen Gefallen und beende das. Natürlich zuerst nach einer neuen Stelle umsehen, aber ich glaube damit hilfst du dir sehr!

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