ich entschuldige mich im Voraus, falls mein Beitrag lang oder unübersichtlich wird.
Zunächst: ich bin 26 Jahre alt und weiblich.
Seit mehr als zwei Jahren (einen genauen Zeitpunkt kann ich gar nicht mehr bestimmen, es fühlt sich fast wie mein ganzes Leben an) leide ich an dauerhafter Müdigkeit und Erschöpfung.
Außerdem fühle ich mich wie ein Geist. Das Gefühl hatte ich früher ab und zu als Kind, aber es ging immer wieder weg, nun ist es Dauerzustand.
Ich weiß die meiste Zeit was ich tue, fühle mich aber wie ein Roboter, der ferngesteuert wird. Ich sehe mich im Spiegel an und muss mir erst einmal einige Momente klarmachen, dass das wirklich ich bin.
Die Müdigkeit wird langsam aber stetig schlimmer.
Vor zwei Jahren war ich bei einer Allgemeinmedizinerin, die auf Eisenmangel getippt hat (war vollkommen in Ordnung, ich war auch im selben Jahr Blutspenden, da war ebenfalls alles im Normalbereich) und den TSH Wert bestimmen ließ, der mit 3.03 laut ihr im Normalbereich lag.
Sie hat gesagt meine Sympthome wären psychosomatisch und mich an die Psychotherapie überwiesen mit Verdacht auf "Generalisiert Angststörung und Schlafstörung" und ich solle meinen Stress reduzieren.
Im Laufe des letzten Jahres hatte ich plötzlich Sehstörungen (Flimmern vor den Augen, bunte Punkte die immer an der gleichen Stelle im Sichtfeld waren) und anschließende, fürchterliche Kopfschmerzen. Das kam zweimal vor. Ich bin erst zum Augenarzt, der meinte einen Netzhautriss zu sehen, er hat mich in die Augenklinik überwiesen dort wurde festgestellt, dass es sich nur um eine Muttermal handelt. Sie haben mir geraten einen Neurologen aufzusuchen.
Beim Neuro wurde ein EEG gemacht und mir gesagt "Sie haben das gesunde Gehirn einer 25-Jährigen!" Die Sehstörungen und Kopfschmerzen "Klingen sehr nach Migräne" und ich soll ein Migränetagebuch führen.
Gleichzeitig habe ich versucht Stressabbau zu betreiben, habe mich gesünder ernährt, aber es trat nicht wirklich eine Besserung ein.
Vor Kurzem war ich beim Frauenarzt und hab ihm meine Probleme geschildert, weil ich dachte, sie könnten von der Pille kommen. Er sagte aber, bevor ich die Pille wechsle oder absetze, solle ich nochmal meine Schilddrüsenwerte prüfen lassen. Gesagt getan.
Der TSH lag erneut bei exakt 3.03 (kein Scherz.)
Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich machen soll. Ich fühle mich von Ärzten nicht ernst genommen, aber es geht mir immer schlechter.
In der Arbeit kann ich mich nicht konzentrieren, ich vergesse, dass ich Gespräche geführt habe und die Leute sehen mich seltsam an und sagen "Warum erzählst du mir das, ich war doch dabei?" oder ich bringe Tage oder Zeitpunkte durcheinander "Das war nicht heute Mittag, das war heute Morgen beim Frühstück."
Ich bringe Dinge durcheinander die gesagt wurden, Zeitabläufe und vergesse sogar Personen, die anwesend waren.
Meine Produktivität leidet. Morgens komme ich nicht aus dem Bett. Meine Arbeitszeit ist fexibel, deshalb ist es meiner Chefin egal, dass ich morgens immer später komme, aber ich schaffe es nicht mehr die Zeit auszugleichen, ich könnte nur noch schlafen.
Am Wochenende hatte ich gleich zwei Panikattacken, ich dachte ich müsse sterben.
Vor ein paar Wochen, mitten in der Nacht, hatte ich ebenfalls eine Panikattacke und wollte schon den Notarzt rufen, weil ich fest davon überzeugt war mein Blinddarm würde platzen, es hat sich herausgestellt, dass es eine ungute Mischung aus Periodenkrämpfen und einer Magen-Darm-Grippe war.
Wenn ich alleine bin, breche ich oft zusammen und weine grundlos.
Ich möchte nicht sterben und bin nich selbstmordgefährdet, aber der Gedanke, dass ich mich umbringen KÖNNTE und das Leiden hätte ein Ende, tröstet mich irgendwie.
Bestimmt habe ich vergessen, etwas Wichtiges zu erwähnen, aber der Beitrag ist sowieso schon so lang geworden.
Danke, falls sich das jemand durchgelesen hat.
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