mein Name ist Claudia und ich arbeite seit 4 Jahren in einem Unternehmen als Assistentin. Ich mag den Job, verstehe mich gut mit meinen Kollegen und schätze meine Vorgesetzten. Ich habe immer viel gearbeitet und finde das prinzipiell auch nicht schlimm. Es ist mir lieber, wenn viel los ist, als zu wenig. Seit ca. einem Jahr häuft sich die Arbeit aber so sehr, dass Überstunden zur Regel geworden sind. Grund hierfür ist eine konstant gute Auftragslage, komplexere Projekte, die dazu führen, dass Aufgaben an mich delegiert werden und aber leider auch, dass ein Chef ebenfalls überlastet ist und ich daher oft lange auf Entscheidungen oder Freigaben warten muss, was mich in meiner Arbeit sehr behindert, weil die Anzahl der offenen Punkte stetig zunimmt. Eskalationen landen dann oft auf meinem Tisch, ich muss dann alles liegen lassen um mich darum kümmern, weil es dann eben drängt. D.h. ich plane meinen Arbeitstag und muss diese Pläne oft wieder über den Haufen schmeißen. Allgemein machen mir häufige Unterbrechungen im Arbeitsalltag schwer zu schaffen. Ich teile mir mein Büro, d.h. es klingeln die Telefone, Kollegen kommen rein, etc. Oft verlasse ich das Büro recht spät, habe viel erledigt, aber noch nicht genug. Gegenüber meinen Vorgesetzten habe ich die Themen adressiert. Ihnen ist bewusst, dass ich überlastet bin und wir haben über Lösungen gesprochen, aber es stellt sich noch keine spürbare Verbesserung für mich ein. Meine Verzweiflung wächst stetig, meine Leistungen und mein körperliches Wohlbefinden leiden momentan sehr. Soziale Kontakte überfordern mich momentan, ich möchte mich zurück ziehen. Innerlich fühle ich mich unendlich traurig und leer. Ich bin frisch verheiratet, in meiner Beziehung sehr glücklich. Trotzdem kann ich zuhause meine Ängste nicht vergessen. Ich weiß, dass ich schnell etwas ändern muss - nur was? Mich plagen Zweifel ob ich mein Leben lang als Assistentin arbeiten soll bzw. kann, weiß aber auch nicht, was ich sonst machen soll. Also mache ich einfach weiter und fühle mich mittlerweile als Passagier in meinem eigenen Leben, ohne Kontrolle. Ich möchte das nicht. Ich möchte nicht alles, was ich mir aufgebaut habe, gefährden. Aber ich sehe momentan keine Lösung für mein Probleme und weiß nicht, wo ich ansetzen soll bzw. wie schlimm meine Situation aktuell ist. Was würdet ihr mir raten? Zum Hausarzt gehen? Einen Berufscoach konsultieren? Gleich Psychologen kontaktieren? Wenn ihr bereits eine Therapie gemacht habt, wann war für euch der Punkt, an dem ihr beschlossen habt, dass ihr was ändern müsst?Welche Schritte habt ihr dann unternommen?
Herzlichen Dank im Voraus für jede Antwort. Ich bin wirklich dankbar für jede Rückmeldung, jeden Erfahrungsbericht.
Viele Grüße, Claudia
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