Seit 2 Jahren leide ich phasenweise an depressiven Verstimmungen und habe deswegen eine Psychotherapie gemacht, welche im Herbst letzten Jahres abgeschlossen war. Seitdem ging es mir im großen und ganzen recht gut.
Ich bin 22 Jahre alt und Studentin und immer wenn der Klausurenstress vorbei ist, die Semesterferien vorbei sind und der geregelte Tagesablauf aufhört, falle ich in ein kleines Loch und denke viel nach...
So auch dieses Jahr, letzte Woche war meine letzte Klausur und ich habe mich danach mal wieder in die Gedanken hineingesteigert und mir geht es richtig schlecht. Mein größtes Problem ist, dass ich morgen eigentlich für 3 Wochen mit einer FReundin und ihren Eltern in Urlaub fahren wollte. Als es mir am Wochenende so schlecht ging, hat mir alleine der Gedanke an Urlaub (fremdes Land, weit weg von Zuhause, jeden Tag was unternehmen, im Urlaub verstärken sich Depressionen ja noch) einen richtigen Stich versetzt. Ich habe immer wieder nachgedacht, dass man sich ja eigentlich auf den Urlaub freuen sollte und warum ich denn so seltsam bin und das nicht kann. Hinzukommt, dass ich meiner Freundin und ihren Eltern auf keinen Fall von meiner Krankheit erzählen will und dort dann immer auf gute Laune machen müsste und ich habe soo Angst dass ich es dort einfach nicht aushalte.
Ich habe seit Sonntag kaum geschlafen und kriege nichts runter, bin die ganze Zeit nur am weinen und nachdenken und will nichts machen und mir ist permanent schlecht, allein der Gedanke an Kofferpacken macht mich fertig. Ich weiß nicht ob meine depressive Phase so schlimm geworden wäre, wenn dieser Urlaub nicht bevorstehen würde.
Meint ihr, ich habe einfach nur so große Angst vor dem Urlaub und deswegen bin ich grade in diesem Loch und wenn ich dort bin ist es gar nicht so schlimm weil ich mich meiner Angst gestellt hätte?
Oder meint ihr diese depressive Phase wäre auch ohne den Urlaub so schlimm geworden und soll ich lieber Zuhause bleiben (dieser Gedanke gefällt mir momentan einfach soo viel mehr), alle anlügen und sagen ich hab Magendarm, einiges an Geld in den Sand setzen, aber dafür bin ich in meinem gewohnten Umfeld und fühle mich sicher? Ich habe auch Bedenken, dass ich wenn ich jetzt Zuhause bleibe mich in Zukunft nie mehr traue Urlaub zu buchen, aus Angst vorher wieder in so einer Phase zu sein und wieder alles abblasen zu müssen (und durch diese Angst dann wieder in so eine Phase rutsche)
Ich weiß, ich muss selbst wissen was ich tue aber ich weiß gerade überhaupt nicht was richtig und was falsch ist und brauche den Rat von Außenstehenden, die vielleicht auch Erfahrung mit Depressionen haben.
Mir ging es die letzte Zeit so gut und ich habe mich so auf diesen Urlaub gefreut. Und nun bin ich wieder in diesem Loch und frage mich, ob ich jetzt nochmal eine Therapie machen muss, weil es ist ja wohl wirklich nicht normal, dass ich jetzt so hier hänge.
DANKE und liebe Grüße
Anne
Kommentar