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Schmerzensgeld statt Entlohnung

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  • Schmerzensgeld statt Entlohnung

    Guten Morgen zusammen,
    als neues Mitglied möchte ich mich kurz vorstellen. Ich, männlich, 38 Jahre, berufstätig, in einer Beziehung lebend, verreise gerne und habe auch meine Päckchen zu tragen, weshalb ich mich hier angemeldet habe.

    Grundsätzlich bin ich ein sehr optimistisch denkender und agierender Mensch, bei dem das Glas eher halb voll ist.
    Was mich immer wieder sehr intensiv beschäftigt und Stress sowie Schlaflosigkeit auslöst ist mein Job.
    Ich bin seit 12 Jahren Führungskraft, davon 8 Jahre für Mitarbeiter mit wenig bis keinem Entscheidungsspielraum und die restlichen Jahre für Führungskräfte und Spezialisten. Ich lebe mittlerweile seit 12 Jahren in Berlin und komme gebürtig aus Rheinland-Pfalz. Aktuell habe ich ein Team mit 12 Mitarbeitern, darunter hauptsächlich Spezialisten und Manager.
    Dass heißt, bedingt durch meinen Anspruch, für meine Mitarbeiter bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, nehme ich gedanklich oft Arbeit mit nach Hause. Was mir immer wieder auffällt ist, dass ein Großteil meiner Mitarbeiter extrem negativ gestimmt sind, DAS Management eher kritisch sehen und positive Veränderungen, z.B. Einführung von Urlaubsgeld, skeptisch betrachten und immer das Negative suchen. Zusammenfassend ist der Großteil das Gegenteil von dem was mich ausmacht, nach vorne sehen, Lösungen suchen und nicht alles kritisieren. Nach 12 Jahren Führungskraft interpretiere ich meine Entlohnung als Schmerzensgeld, weil ich oftmals nicht den Eindruck habe, Erwachsene zu führen, obwohl der Altersdurchschnitt bei Mitte 30 liegen sollte. Was mir immer mehr meine Kraft und Lebensfreude raubt, ist das Vermitteln einer positiven Sichtweise. Mein Akku ist seit ungefähr 6 Monaten leer, bedingt durch ein nebenberufliches Studium und Tiefs in der Beziehung.
    Aktuell möchte ich am liebsten meine Führungsrolle abgeben und die Flucht ergreifen, weil ich es einfach nicht mehr hören mag und mir die Kraft fehlt, dauerhaft diese Menschen zu motivieren. Nörgler, Dienst nach Vorschrift Absolventen, die mir jeglichen Spaß an der Arbeit nehmen oder immer wieder klärende, vermittelnde Gespräche suchen, um ihre negative Energie auf mich zu übertragen. Ich fühle mich stellenweise wie ein Erklärbär und steige nicht dahinter, wieso dieses Team so extrem negativ gestimmt ist.
    Bei mir löst es puren Stress aus und besonders nach Urlaubsabwesenheiten oder immer öfter an Sonntagen kommen Angstzustände in mir hoch, Schlaflosigkeit macht sich breit, weil ich wieder Arbeiten darf.
    Seit 3 Monaten überlege ich immer wieder ein downgrade zu machen, um nicht mehr für diese Menschen verantwortlich zu sein. Einfach keine Führungskraft mehr sein, keine Zielvereinbarungen treffen und keine Beurteilungen vornehmen.
    Vielleicht bin ich es satt, für Menschen Verantwortung zu übernehmen, die mir nicht so nah stehen wie Familie oder Freunde. Auf der anderen Seite bin ich jedoch gerne Führungskraft und unterstütze Menschen gerne auf ihrem Weg. Allerdings beschäftigt mich die Arbeit immer mehr in meiner Freizeit, was mich stört und sehr strapaziert. Mein letzter Arbeitstag war der 18.12., trotz ausgeschalteten Blackberry denke ich jeden Tag an die Arbeit und merke, dass ich unglücklich damit bin. Ich weiß, dass ich im Winter auch zu Depressionen neige und mich dadurch bedingt ggf. sehr in die Situation hinein steigere. Allerdings hatten wir vor 6 Monaten kein Winter in Deutschland. Ich bin wirklich kurz davor zu explodieren, bin sehr dünnhäutig und sehr schnell gereizt, empfindlich, was auch mittlerweile in meine Beziehung einfließt. Fragt man Freunde und Familie nach ausgeprägten Charaktereigenschaften, würde jeder meine ruhige und gelassene Art und diplomatischen Sachverstand nennen. Letzteres hindert mich wahrscheinlich daran nicht komplett zu entgleisen. Einen Gang zurück schalten, keine Führungskraft mehr sein, weniger Geld zu verdienen macht mir, so sehe ich es aktuell, nichts aus, was auch für ein gesundes Selbstbewusstsein stehen könnte. Auf der anderen Seite bin ich ein Kämpfer und möchte um eure Unterstützung bitten, mir mögliche Handlungsalternativen aufzuzeigen oder ähnliche Erfahrungen und euren Umgang damit, mit mir zu teilen. Worauf es mir ankommt ist wieder meine eigene Mitte zu finden, ich möchte mir meine Energiereserven nicht unnötig schröpfen lassen, ich möchte in meiner Freizeit nur noch oberflächlich mit einem lächeln an die Arbeit denken und vor allen Dingen, keine schlaflosen Nächte mehr haben.
    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.


  • Re: Schmerzensgeld statt Entlohnung

    hallo, ich denke für depressive ist fürhungkraft nix, ich war selber führungskraft und bin es nicht mehr. aufgabe als führungkraft ist, das thema vom GF nach unten zu drücken, ohne rücksicht auf verluste, sich selber gedanken dazu machen, is fehl am platz, lösungen müssen die mitarbeiter finden. ich denke wenn deine MA so schecht negativ sind, musst du den grund rausfinden wiso das so is, da gibt es vl welche die werden gemobbt, vl gibt es aber auch einen, der sagt der job is nicht sfür mich u ich brauche ne andere tätigkeit. ich denke ein jobwechsel wäre wichtig, allerdings muss man da erst mal über den eigenen schatten springen, (bei mir ist das so).ausreden gibt es ja genug bbp im neuen job verdien ich weniger, oder man findent lange nichts?!? etc alles gute

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    • Re: Schmerzensgeld statt Entlohnung

      Hi,
      ich glaube du bist an einem Punkt wo du nicht mehr viel bewegen kannst, es dennoch versuchst und brauchst, was dich ausbrennen lässt.
      Du musst lernen das zu akzeptieren was nicht zu ändern ist und dich an das zu halten wo du etwas bewegen kannst.

      An deiner Stelle würde ich nicht gleich alles hin schmeißen.
      Mach einen Termin bei einem Psychiater, lass dich krank schreiben, vielleicht hinterher noch eine Reha oder Kur.
      Das verschafft dir Zeit über alles nachzudenken und Entscheidungen zu treffen, ggf. schon mal nach einem anderen Job zu schauen.

      Vor allem hast du dann die Zeit deine Batterien wieder aufzutanken, die Dinge relativierter zu sehen, Zeit ist nötig damit du den nötigen Abstand gewinnst um überhaupt die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

      Wenn der Job nicht gut für dich ist, kann dir das ein Psychiater auch bescheinigen, so müsstest du nicht selber kündigen bzw. hättest einen handfesten Grund der dann bei eventueller Arbeitslosigkeit keine Sperre zur Folge hat.
      Es gibt vieles zu bedenken und abzuwägen, also nimm dir die Zeit auch wenn dies bedeutet das du dich krank schreiben lässt.

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      • Re: Schmerzensgeld statt Entlohnung

        ^^^ guter Tipp besser kann man es nicht sagen.

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