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Vater Burnout

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  • Vater Burnout

    Ich habe keine Ahnung von dem Thema aber ich kenne ein paar Personen, denen das widerfahren ist.
    Ich mache mir Sorgen um meinen Vater, weil dieser so viel arbeitet. Er ist im Dauerstress, immer auf Achse und wenn man ihn sieht hat er eigentlich immer schlechte Laune und ist grantig, je nach dem wie es gerade mit dem Job aussieht und lässt das an allen aus, besonders an der Kleinsten, die dafür wohl am wenigsten kann. Sein tyrannisches Verhalten haben wir alle schon lange satt. Er teilt niemandem seine Sorgen oder Probleme mit und vergräbt all das in sich, ein stolzer Mann dessen Schwäche niemand sehen darf, nicht einmal die eigene Familie. Er macht auch nie Urlaub und hat seit Jahren einen Bürojob, arbeitet aber trotzdem viel körperlich anstrengend zuhause, trotz mehrerer Bandscheibenvorfälle. Er vergisst häufig wichtige Dinge und Versprechen, die er gemacht hat, zu denen er eh nicht kommen würde, hätte er sie nicht vergessen. Dazu kommt eine ungesunde Ernährungsweise und inzwischen ist er auch nicht mehr gerade der Schlankeste, Herzprobleme liegen ohnehin schon in der Familie, aber egal, was man dazu sagt, ob man ihn nun zu Sport animieren will, oder dazu sich gesünder zu ernähren, er hat immer eine Ausrede. Abends für ein paar Bierchen in der Kneipe ist aber schon Zeit. Sein Bruder hatte erst einen Herzinfakt und einer seiner besten Freunde ist kürzlich an einer gelösten Herzklappe gestorben und man hat ihm die Sorge zu der Zeit wirklich angemerkt, aber das war schnell vergessen, wie auch der letzte Gichtanfall von all dem Fleisch es jedes Mal ist. Ich bin am Ende mit meinem Latein, ich habe keine Ahnung, wie ich ihn dazu kriegen kann, etwas an seinem Leben zu ändern, niemand von uns. Und wir möchten ihn noch ein paar Jahre bei uns haben. Wir haben ihm das sogar auch schon so gesagt, mehr als ein Fasttränchen und einen Themawechsel kurz darauf hat das aber nicht gebracht. Was soll man da bloß tun?


  • Re: Vater Burnout

    Hi,
    das ist schwierig.
    Ihr könnt nochmal versuchen mit ihm zu reden, vielleicht jemanden raus deuten für den er zugänglicher ist.

    Wichtig ist das es im Gespräch nicht so rüber kommt als wolltet ihr ihm sagen was er tun soll, fokussiert das eher auf eure Sorge, das ihr Angst habt er übernimmt sich, ihr könntet ihn verlieren und einem Themenwechsel sollte man entgegen steuern, aber sobald er ungehalten wird und Zoff aufkommt das Gespräch beenden.

    Ihr könntet auch versuchen, wenn er sich nicht meldet, das ihr euch auch nicht meldet und seine Ignoranz damit quittieren.
    Mag sein das er sich Gedanken macht wenn ihm ein paar Annehmlichkeiten verloren gehen, das er ins Grübeln kommt wenn ihr einfach geht sobald er laut oder zornig wird.
    Da wäre natürlich darauf zu achten das es nicht so zur Gewohnheit wird das der Kontakt abbricht, vielleicht wäre es ihm sogar eine Erleichterung weniger Besuch zu bekommen und er würde das als Gelegenheit zum Rückzug nehmen, was natürlich nicht nützlich wäre.
    Es wäre aber sicher nützlich wenn ihr Ungerechtigkeiten auch konsequent begegnet, wie eben das Gehen falls er laut oder aggressiv wird.

    Falls er einen Arzt hat zu dem er manchmal geht, könntet ihr dem gegenüber auch von euren Sorgen erzählen. natürlich sollte das dann auch unter euch bleiben,
    Der Arzt könnte dann versuchen herauszufinden ob Depressionen eine Rolle spielen und ob die Blutwerte, das Herz i.O. sind. Er wüsste in welche Richtung er seine Fragen stellen muss, könnte dementsprechend auf ihn einwirken, möglicherweise würde das Wort des Arztes mehr Gewicht haben als das der Familie.

    Viele "könnte" und "möglicherweise", weil es im Großen und Ganzen leider so ist das nur mit Hilfe deines Vaters etwas verändert werden kann, er muss wollen, wenn er nicht möchte dann geht gar nichts.
    So bleibt euch am Ende eventuell nicht viel mehr übrig als der Trost das er sein Leben selbstbestimmt und so wie er es möchte führt, ganz egal was dabei heraus kommt.
    Indem ihr das akzeptiert und einseht das es alleine seine Verantwortung ist, wie er mit seinem Leben und seinem Umfeld umgeht und dadurch das ihr da seid wenn er es möchte schon viel tut, könnt ihr vielleicht auch eine Haltung gewinnen die euch nicht so sehr darunter leiden lässt.

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    • Re: Vater Burnout

      Vielen Dank für deine Worte!
      Du hast leider recht, ich weiß, dass er wollen muss und nicht wir. Da kann man noch so viel Überzeugungsarbeit leisten. Viele deiner Ansätze haben wir schon im Versuch gehabt. Er ist eben kein einfacher Mensch. Das mit dem Arzt werde ich mir zu Herzen nehmen, das könnte neben dem Ignorieren vielleicht funktionieren, ansonsten bleibt eben wirklich nur es zu akzeptieren wie es ist. Das musste einfach mal raus.
      Danke und LG

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      • Re: Vater Burnout

        Er solls mal mit autogenem Training bei Gabriele Schwartz in Blieskastel versuchen. Mir hat es geholfen

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