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Rektumkarzinom

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  • Rektumkarzinom

    Guten morgen,

    bei meinem Vater (75 Jahre) wurde ein Rektumkarzinom ( 8 bis 12 cm ab ano) diagnostiziert.
    Im Befund steht ferner:-cT3 cN0 cM; > pT1 (sm1) L1 V0 Pn0 (high risk) G2 (low grade)
    -Stadium 2a nach UICC
    -mäßig differenziertes Adenokarzinom (low grade) mit Infiltration des unteren Drittels der Submuskosa.

    Eine OP steht an. Meine Frage hierzu lautet: wie zügig sollte die OP erfolgen? Vor Weihnachten? Es wurde auch von einer OP mit Anlage eines künstlichen Darmausgangs gesprochen. Dies scheint mir aber bei der Lokalisation nicht unbedingt nötig, oder? Wir sind nun auf der Suche nach einer in der Mastdarmchirurgie versierten Klinik, insbesondere um eine Anus Praeter Anlage zu umgehen (sofern medizinisch sinnvoll). Ist eine Chemotherapie vorab oder nach OP sinnvoll?
    Wie ist die Prognose bei diesem Stadium?

    Vielen lieben Dank im Voraus


  • Re: Rektumkarzinom

    Die Prognose ist gut, ein Anus prater würde mich in dieser Höhe (mittleres Rektumdrittel) sehr wundern. Grundsätzlich macht man in diesem Stadium eine Vorabtherapie da dies das Rückfallrisiko vermindert. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus Bestrahlung plus einer sehr leichten Chemotherapie, letztere dient vornehmlich der Verbesserung der Strahlenwirkung. Mir scheint daß Sie eher einen Onkologen plus Strahlentherapeuten brauchen als bereits jetzt eine Chirurgische Klinik.

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    • Re: Rektumkarzinom

      Zum zeitlichen Ablauf: Die Therapie VOR der OP läuft über 6 Wochen, danach sollte man in Ruhe 6 Wochen bis zur OP abwarten und nach der OP eine Nachbehandlung mit alleiniger Chemotherapie durchführen.

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      • Re: Rektumkarzinom

        Guten Tag, Dr. Hennesser,
        erst einmal vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Mein Vater hat nun die Empfehlung zu einer klassischen neoadjuvanten perioperativen Radiochemotherapie erhalten. Allerdings sagte der Arzt, dass es auch die Möglichkeit einer kurzen Variante (1 Woche) gäbe, die nicht so belastend für den Körper ist und dann im Anschluss eine OP. Er soll sich überlegen, welche Variante er möchte. Laut meinen Recherchen im Internet, scheint mir die längere Variante über 5 oder 6 Wochen allerdings besser. Sind die Nebenwirkungen der Chemo und Bestrahlung tatsächlich so heftig, wie uns der Arzt geschildert hat? Welche Nebenwirkungen treten auf? Und wie genau sieht die Behandlung aus? Muss er täglich zur Chemo und zur Strahlentherapie, oder läuft das im Wechsel? Nun ist meine Sorge, dass mein Vater aufgrund der Vorbehandlung sehr geschwächt in die OP gehen wird (auch wenn es noch einige Wochen sein werden). Aufgrund seines Alters ist so eine radikale OP an sich ja schon belastend und es kann zu einigen Komplikationen kommen. Der Arzt riet uns auch dringend von einer laparoskopischen OP ab, er sagte man könne bei Krebs nur über einen Bauchschnitt sinnvoll und radikal operieren. Hierzu werde ich mir aber auch noch eine Meinung einer anderen Klinik anhören. Wie ist Ihre Einschätzung / Erfahrung hierzu?

        Vielen lieben Dank im Voraus und ein schönes Restwochenende

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        • Re: Rektumkarzinom

          Eine Frage noch: Wie zügig sollte er mit der Behandlung beginnen??? Die Verdachtsdiagnose durch Coloskopie wurde am 14.11. gestellt. Im Anschluss erfolgten weitere Untersuchungen wie MRT, CT, Endosono.....Der Tumor ist übrigens nur durch Heparingabe und dadurch bedingte Darmblutung aufgefallen. Eigentlich sollte mein Vater wegen Vorhofflimmern behandelt werden. Eine Antikoagulation ist aufgrund der Blutungsgefahr daher momentan nicht möglich.

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          • Re: Rektumkarzinom

            Erstmal: In Ruhe planen, nichts überstürzen. Offenbar haben Sie nun eine vernünftige Aufklärung erhalten und die vorgeschlagenene Wege sind schlüssig. Auf die neoadjuvante Therapie bin ich ja bereits eingegangen, man kann diese Kurzzeitbestrahlung erwägen, sie entspricht zwar in dieser Situation nicht den Leitlinien ist aber aus klinischer Erfahrung und aus der Sicht vieler Strahlentherapeuten gleichwertig zu dem "langen" Konzept. Letzteres macht jedoch auch eher wenig Nebenwirkungen und es kann keine Rede davon asein daß man dadurch grundsätzlich geschwächt in eine OP geht, zumal 6 Wochen zwischen Abschluß der neoadjuvanten Therapie (Vortherapie) und der Op liegen.

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            • Re: Rektumkarzinom

              Guten Tag Dr. Hennesser,

              mein Vater ist Mitte Februar (Rektumkarzinom) operiert worden. Es ist alles prima gelaufen und der Befund ist bestens, kein Tumorrest, kein Lymphknotenbefall,keine Metastasen. Jetzt bekommt er noch planmäßig für 4 Monate 1 mal wöchentlich eine Chemotherapie. Um die Anastomose zu entlasten ist ein Colostoma angelegt worden. Dieses soll bald zurückverlegt werden. Wann ist der beste Zeitpunkt hierfür? Die Chirurgen sagten es könne bereits nach 2 Monaten zurückverlegt werden (also bereits Mitte April). Der Onkologe sagt 4 Wochen nach Beendigung der Chemo (also ca. Mitte Juli). Was meinen Sie was die beste Empfehlung ist? Noch während der Chemobehandlung oder lieber warten?

              Wie ist die Prognose nach erfolgreicher Op inklusive Vor und Nachbehandlung (Strahlentherapie und Chemo) ?

              Vielen lieben Dank vorab
              Beste Grüße

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              • Re: Rektumkarzinom

                noch eine Frage......ist eine Darmkrebsvorsorge bei mir als Tochter und meinem Bruder bereits in frühen Jahren (wir sind 40 und 38 ) sinnvoll? Die Chirurgen meinten es gäbe ein höheres Risiko bei uns als Verwandten ersten Grades?

                Danke schon mal vorab

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                • Re: Rektumkarzinom

                  Die Prognose einer dauerhaften Heilung liegt über 70%. Wir in der Onkologie handhaben es ebenso wie Ihr Onkologie daß die beste Wundheilung NACH Bendigung der Chemotherapie besteht und empfehlen einen Abstand der OP von 4-6 Wochen nach Abschluß der Chemotherapie.

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                  • Re: Rektumkarzinom

                    Es gibt für Kinder die Empfehlung 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter des Elternteils zur ersten Darmkrebsvorsorge zu gehen, das wird in Ihrem Falle aber überholt von der Empfehlung grundsätzlich ab dem 50. Lebensjahr eine Vorsorgekoloskopie durchzuführen. Ein meßbar höheres Risiko eines familiären Darmkrebses besteht nur bei mehreren Betroffenen innerhalb der Familie oder einem Erkrankungsalter unter 50 Jahren.

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