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Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

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  • Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

    Guten Morgen, ich hoffe wir bekommen einen Rat hier.
    Nach einem checkup beim hausarzt,wurde bei meinem ehemann (43jährig) blut in einem stuhltest gefunden.
    Danach musste er zur darmspiegelung,dort wurden ihm 2polypen entfernt und ein tumor im dickdarm von 5x5cm gefunden!dies war eine schocknachricht für uns!
    Gestern musste er gleich noch ein CT machen. Dort wurden metastasen in zwei Benachbarte Lymhknoten gefunden! Ebenfalls zwei Polypen,welche bei der anstehenden OP entfernt werden! Gleichzeitig wurde ein "Fleck" an der Leber gefunden! Hier wurde ein Stückprobe entnommen und ins Labor geschickt!Am Montag müssen wir zur Besprechung!
    Im Internet hab ich leider nicht so gute Sachen gelesen,wenn metastasen vorliegen!
    Wir stehen total unter Schock! Können Sie uns sagen,ob hier eine gute Möglichkeit auf Heilung besteht? Vor allem wenn der Fleck an der Leber eine Metastase sein sollte! Und wie sieht der Weitere Ablauf aus?können Sie uns das sagen bitte? Wir haben schreckliche angst was auf meinen mann zukommt!!er ist noch so jung!seine mutter hatte auch vor 30jahren Darmkrebs,welcher vollständig entfernt wurde damals! Seine Grosseltern starben an Darmkrebs!wir haben zwei kleine kinder und haben natürlich auch angst und sie und deren zukunft!!wir sind unendlich traurig!!
    Hier hoffen wir bereits jetzt etwas zu erfahren was uns beim gespräch am montag evtl helfen kann...vielen dank,ance


  • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

    Die Lymphknotenmetastasen sind nicht weiter schlimm, diese werden bei der OP ohnehin immer entfernt. Ein Leberfleck bedeutet erstmal gar nichts, sollte es sich aber doch um eine Metastase handelt so kann man diese bei einem 43-jährigen meist problemlos entfernen. Je nach Größe wird vorab eine Chemotherapie zur Verkleinerung machen sodaß der häufigste Ablauf in dieser Situation eine OP des Darmes samt Lymphknoten, gefolgt von Chemotherapie und anschließender OP der Leber ist. Bei günstiger Lage und geringer Größe einer Lebermetastase ist es auch möglich diese sofort im Rahmen der Darm-OP zu entfernen und die Chemotherapie hinterher als NAchsorge-Chemotherapie anzusehen. Dann nicht mit dem Ziel einer Tumorverkleinerung sondern einer Reduzierung der Rückfallgefahr.

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    • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

      Für Ihre Kinder bedeutet dies sehr früh zu einer Vorsorgespiegelung zu gehen, auch das Alter Ihres Mannes mit der Familienvorgeschichte spricht für eine familiäre Darmkrebsbelastung. Evtl. kann der Pathologe nach sogenannten mismatch-repair-Genen im Tumorgewebe suchen und man kann Ihre Kinder testen ob diese Veranlagung bei ihnen auch vorliegt. Das heißt, nach dem ersten "Schock" später mal gemeinsam zu einer genetischen Beratungsstelle zu gehen, was derzeit aber nicht eilt.

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      • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

        nochmal wegen der Kinder: denen steht nichts weiter bevor als vorzeitigere und im Laufe des Lebens häufigere Darmspiegelungen als "normal". Fast jeder Darmkrebs entsteht aus Polypen und diese werden im Rahmen einer Darmspiegelung entfernt, optimalerweise bevor aus ihnen ein Krebs entsteht. Diese Wandlung zum Krebs dauert mehrere Jahre. Und deswegen ist eine Darmspiegelung immer auch ein Stück aktive Vorbeugung.

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        • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

          Vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Dies hilft uns sehr für das Gespräch am Montag weiter!
          Liebe Grüsse aus der Schweiz

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          • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

            Gerne, Alles Gute

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            • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

              Guten Abend Dr. Hennesser

              Muss mich heute nochmals bei Ihnen melden und hoffe/bitte um Ihren Rat:
              Wir waren am Montag bei der Besprechung mit dem Magen/Darm-Arzt. Leberpunktion ergab,dass kein Krebs an der Leber ist. Der Fleck ist also alles andere als Krebs. Was es ist,erfahren wir bei der Operation in 2-3Wo. Tumormarker ist 4,3. Es wurde noch ein wichtiges Resultat durchgegeben,weiss leider den Namen nicht mehr. Aber auch dieses Resultat sei zufriedenstellend.

              Heute hatten wir Gespräch beim Onkologen und dieser zeigt und erklärte uns die CT-Bilder. Er meinte,dass erst bei der Operation ganz klar sei ob die Leber krebsfrei sei oder nicht,mit dieser Punktion sei gar nichts 100% sicher! Ebenfalls seien die Proben des "Tumors" nicht ganz klar,dh die Gewebeproben die gemacht wurden,haben nicht 100% Krebs angezeigt (aber Onkologe geht auch davon aus,dass es Krebs ist). Wir dind geschockt. Mein Ehemann wird demnächst noch ein PET-CT machen müssen,wo Tumore besser angezeigt werden...Durch den erneuten Schock fielen uns keine Fragen mehr ein!
              Sind den die normalen CT-Bilder wirklich so ungenau,dass keine Metastasen gesehen werden können? Auch die Leberpunktion. Wieso macht man so etwas wenn es nicht aussagekräftig ist? Am Montag waren wir so glücklich über die "guten" Nachrichten (gute Blutwerte,"guter" Tumormarker,keine Lebermetastasen) und heute sind wir wieder nidergeschmettert und verstehen die Welt nicht.
              Evtl können Sie uns helfen das Ganze zu verstehen.
              Freundliche Grüsse und im voraus vielen Dank für Ihre Antwort, ance

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              • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                Ja, manchmal ist das so. Aber insgesamt ist es doch hoffnungsvoller als definitv von Lebermetastasen ausgehen zu müssen. Eine Punktion kann, weil man ja durch Gewebe hindurch geht bevor man im eigentlichen HErd angekommen ist, eben auch Zellen zeigen die nichts ergeben oder in abgestorbenem Tumorzellgewebe liegen. Insofern ist es immer erst beruhigend wenn die Punktion definitv zeigt um was für eine Veränderung es sich handelt (Verfettung, Granulom etc.) Ist es "nur" so daß in der Probe keine Tumorzellen drin sind OHNE daß man genau sagen kann um WAS für eine VEränderung es sich stattdessen handelt verbleiben Zweifel. Diese können manchmal auch erst durch den weiteren Verlauf geklärt werden. Vom PET-CT erwarte ich ebensowenig eine Klärung, das kann genauso ausschließlich eine Wahrscheinlichkeit zeigen, niemals aber einen Beweis. Und wirft oft weitere Fragen auf, seien Sie also nicht schickiert wenn das Ergebnis weitere Fragen aufwirft.

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                • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                  ich meine "nicht schockiert"

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                  • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                    Der andere Befund ist möglicherweise der Differenzierungsgrad an den Sie sich nicht mehr so genau erinnern.... Und es ist gut daß Sie beim Onkologen waren, der hat definitv den besten Erfahrungsschatz im Umgang und seine Aussagen, auch wenn Sie im ersten Moment auf Sie unangenehm wirkten, bestätigen das. Ehrlicherweise glaube ich nicht daß der Vorschlag PET-CT von ihm kommt. Noch eine Frage: Ist mal ein Ultraschall der Leber oder ein MRT der Leber gemacht worden? Das würde Sinn machen.

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                    • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                      Es wurde ein Ultraschall der Leber gemacht und das normale CT, kein MRI. Beim Ultraschall hat der Arzt Uch nicht sehen können was an der Leber ist,daher die Punktion! PET-CT kam vom Onkologen,dies fiel ihm beim Gespräch ein,dass wir das noch vor der OP machen könnten.
                      Der Hausarzt hatte vor 2 Jahren beim Checkup gemeint,dass die Leberwerte einbisschen höher sind (dazumals redete er von "Fett an der Leber")....dieses Jahr beim Checkup meinte er die Leberwerte seien gleich wie vor zwei Jahren...Denn genauen Wert wissen wir nicht mehr,aber gemäss Hausarzt nichts schlimmes.
                      Wenn es Metastasen wären,hätten sich diese Leberwerte nicht drastisch verändern müssen in zwei Jahren?
                      Der Onkologe meint der Tumor sei sicher 2-5 Jahre alt.
                      Freundliche Grüsse ance

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                      • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                        Nein, Lebermetastasen lassen sich nicht im Blut erkennen, erst im weit fortgeschrittenen Stadium

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                        • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                          Guten Tag Dr. Hennesser
                          Ich wollte kurz informieren,Bericht vom PET-CT haben wir erhalten. Besprechung mit dem Onkologen folgt nächste Woche. In der Beurteilung vom Bericht steht:
                          -stark metabolisch aktiver Tumor
                          -Kleine leicht metabolisch aktive lokale mesenteriale Lymphknoten,eher Metastasen als entzündlich.
                          -bekannte grosse Leberläsion nich pathologisch metabolisch aktiv, DD Hämangiom, FNH.
                          -sonst kein Hinweis auf weitere Fernmetastasen.

                          Was die Leber angeht,können wir jetzt def. davon ausgehen,dass diese gesund ist (Ultraschall,CT,Punktion und PET-CT zeigen keinen Krebs an,Tumormarker 4,3)?
                          Und die Lymhknoten:kann man diese wirklich einfach so bei der OP wegnehmen und alles wird gut?(mit nachträglicher Chemo)
                          Was mir noch zu denken gibt,im Bericht steht ganz am Anfang: CT: ct3 cN1 cM1 (fraglich Haper)
                          -Leberläsion 6,5x4,5 in Segment V, Zytologie: keine malignen Zellen, Hepatozyten. DD Hämangiom,FNH?
                          Diese CT-Angaben bedeuten doch mit dem cN1 cM1 nur Schlechtes???
                          Liebe Grüsse ance

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                          • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                            Erstmal sehr erfreulich daß die PET-CT-Untersuchung keine neunen Fragen aufwirft, ich sehe die Befunde immer mit ein wenig Skepsis da sie keine Fragen lösen. Wohl aber, und das ist wirklich positiv, ist es ein weiterer Baustein in der Gesamtbetrachtung und macht eine Metastasierung der Leber nun weniger wahrscheinlich. Man wird während der OP die Leber nochmal genau inspizieren und bei der Nachsorge ein besonderes Augenmerk auf die Leber legen. Aber wie gesagt, der Befund macht Hoffnung denn in der Leber handelt es sich ja um die selbe Zellart wie im Darm (bzw. würde! sich handeln bei Metastase) und daß das Verhalten im PET-CT so unterschiedlich ist zwischen Darm und Leber ist wirklich positiv für Ihren Mann.

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                            • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                              Den genauen Status der Lymphknoten wird man zum einen innerhalb der OP sehen, es werden viele (Mehr als 12 ) LKs während der OP entnommen und später untersucht. Dann legt der Pathologe das genaue Tumorstadium fest. N1, N2, N3 sind allesamt Befunde die gehilt werden können, jedoch Anlaß für eine NAchsorgechemotherapie sind - sofern sich in der BEfundung später N1 bestätigen sollte.cN1 heißt aktuell Verdacht auf Lymphknotenbefall, beweisend ist erst ein pN1 nach der OP und Pathologie-Befund. Aber selbst wenn sich das bestätigt ist es nichts Schlimmes!!

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                              • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                Sehr geehrter Dr. Hennesser

                                Herzlichen Dank für Ihre Anwort! So ein Forum ist Gold wert! Sie helfen uns sehr mit Ihren Antworten, vielen vielen Dank!
                                Auch ein grosses Dankeschön, dass Sie hier schreiben und so vielen Menschen weiterhelfen!
                                Liebe Grüsse

                                Kommentar


                                • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                  Bei weiteren Fragen nach der OP können Sie sich gerne hier melden. Alles Gute.

                                  Kommentar


                                  • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                    Guten Tag Dr Hennesser

                                    Mein Ehemann wurde inzwischen operiert. Leider gab es Komplikationen und er musste nochmals operiert werden.
                                    Jetzt haben wir kurz den Chirurgen gefragt,wie denn die Resultate aussehen nach Op. Er meinte nur,dass die Leber gesund sei. Der Fleck auf der Leber ist ein Hämangiom. Kein Lymhknoten sei befallen,aber der Tumor sei bösartig, es sei Krebs! Mein Mann müsse eine Chemo machen!
                                    Genau so hatte er das gesagt.
                                    Der chirurg war so im Stress,dass im Nachinein die Fragen kommen (Leider ist der chirurg die nächsten 5tg nicht im Kh).
                                    Was hat er denn damit gemeint "es ist Krebs"? Onkologe hat uns dazumals gesagt,wenn Lymhknoten nicht befallen sind,dann kommt mein Mann wahrscheinlich ohne Chemo durch! Wieso muss er jetzt trotzdem Chemo machen?und vir allem die Aussage "es ist Krebs",wieso hat der Chirurg das so gesagt? Kann man dann nicht mehr geheilt werden? Und wieviele Chemos werden das sein?Können sie das evtl so sagen?
                                    Einen Termin beim Onkologen haben wir Mitte April,daher frage ich hier um Ihre Meinung.
                                    Freundliche Grüsse ance

                                    Kommentar


                                    • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                      Sehr geehrter Herr Hennesser

                                      Mein Ehemann wurde ja operiert und heute,bei der Nachkontrolle beim Chirurgen, sagte dieser, dass 31 Lymphknoten rausgenommen wurden und alle negativ waren! Ebenfalls hat man keine Ableger in den Organen gefunden.
                                      Er sagte, dass der Tumor alle Schichten durchbrochen habe. Es sei ein T4a-Tumor.
                                      Er meinte,mein Mann müsse unbedingt eine Chemo machen.
                                      Jetzt meine Frage: bringt diese Chemoterapie wirklich was? Wir haben gelesen,dass Chemo nur zu 10% bei Darmkrebs was nützt! Mein Mann hat grosse Angst vor der Chemo,weil sich nach der OP einige Komplikationen ergeben haben,sitzt die Angst im Nacken.
                                      Und wie sehen die Heilungschancen bei dieser Art Tumor aus? Und vor allem, kommt bei dieser Art Tumor der Krebs wieder zurück? Wie sind ihre bisherigen Erfahrungen?
                                      Würden uns über eine Antwort von Ihnen sehr freuen! (Termin beim Onkologen ist erst Ende nächste Woche?)

                                      Freundliche Grüsse ance

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                                      • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                        Ihr Onkologe wird das ein wenig relativieren. Von einem Muß zur Chemotherapie kann keine Rede sein. Wie ist der Differenzierungsgrad? G2, G3? Wenn keine LK befallen sind heißt das erstmal keine Chemotherapie! Es gibt ein paar Risikofaktoren die jedoch über eine Therapie nachdenken lassen dazu gehört der T4-Status. Hier kann -nicht "muß"- eine Therapie durchgeführt werden. Der Benefit ist dabei deutlich geringer als im Falle von erkrankten Lymphknoten. Dafür ist jedoch auch die Wahl der Chemotherapie harmloser und verträglicher. Es gibt aber noch einen Aspekt angesichts der familiären Belastung: Es gibt Merkmale der Tumorzellen die man als Mikrosatelliteninstabilität bezeichnet. Angesichts der familiären Belastung und des jungen Alters ist es durchaus sinnvoll den Tumor darauf zu testen. Weist der Pathologe eine solche nach so sollte die Chemotherapie im Staidum II (wie hier) unterbleiben da sie dann keinen Effekt hat. Dies als Tip weil diese Spezialuntersuchung nicht zur Routine gehört, in dieser besonderen Sitaution aber zumindest diskutiert werden sollte.

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                                        • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                          Wir waren heute morgen gerade beim onkolgen. Er sagte uns,dass wir bzw mein mann entscheiden soll ob er Chemo macht oder nicht!
                                          Tumor sei T4a N0 M0 G2 V1 R0
                                          Eine chemo würde hier etwas um 3-5% was bringen, Chemo würde 6 monate gehen! Wir fragten extra nach,ob es denn eine leichtere Chemo geben würde,sagte er "nein,wenn wir eine machen,dann richtig"...
                                          Da uns der Entscheid ziemlich schwierig fällt,fragten wir ihn was er den in unserer situation machen würde...er meint,er würde es machen und sich die knapp 5% auch holen!
                                          Wie sehen Sie das Ganze mit den Resultaten und Chemo machen oder nicht?
                                          Bedanke mich jetzt schon für Ihre Antwort,ance

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                                          • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                            Gut daß Sie nun auch persönlich erfahren konnten daß die frühere Aussage von chirurgischer Seite doch erheblich relativiert werden konnte. Das Forum kann einen direkten Arztkontakt nicht ersetzen, insofern fällt es mir schwer konkret auf Ihre Situation einzugehen. Ich darf Ihnen daher im Anschluß einen Auszug aus den Leitlinien unserer Fachgesellschaften einstellen zu denen Sie dann Rückfragen stellen können.

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                                            • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                              Der Therapieanspruch im Stadium II ist kurativ. Eine Auswertung der GEKID Cancer Survival Working Group ergab für den Zeitraum von 2002-2006 eine relative, altersadaptierte 5-Jahres-Überlebensrate für die lokal begrenzten Stadien I+II von 89,5% [4]. Zentrales Element ist die komplette, chirurgische Resektion des Primärtumors. Die Lokalrezidivrate ist niedrig nach radikaler chirurgischer Resektion entsprechend den onkologischen Grundsätzen, siehe Kapitel 6.1.1. Details des operativen Vorgehens sind in Kapitel 6.2.1 dargestellt. Im Stadium II führt die adjuvante medikamentöse, 5-FU haltige Tumortherapie zu einer Reduktion der Rezidivrate und zu einer Erhöhung der Überlebensrate nach 5 Jahren. Die Unterschiede zu den Beobachtungsgruppen liegen im Bereich von 3-5%, siehe Studienergebnisse Kolorektales Karzinom. Die MOSAIC-Studie zum Nutzen von Oxaliplatin zusätzlich zu 5-FU zeigte bei der Gesamtgruppe von Patienten im Stadium II keinen Überlebensgewinn und wird daher bei Patienten ohne klinische Risikofaktoren nicht empfohlen. Bei Patienten sollte der potentielle Gewinn gegen die Chemotherapie-assoziierte Morbidität und die damit verbundene mögliche Beeinträchtigung der Lebensqualität abgewogen werden. Insbesondere bei Subgruppen von Patienten mit höherem Rezidivrisiko ist die adjuvante Chemotherapie empfehlenswert. Zu den diskutierten Risikofaktoren zählen: T4 Stadium Tumorperforation intraoperativer Tumoreinriss Operation unter Notfallbedingungen weniger als 12 untersuchte Lymphknoten histopathologisch dokumentierte Lymph- oder Blutgefäßinfiltration Bei etwa 20 % der Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium II ist eine sporadische Mikrosatelliten-Instabilität (MSI) im Tumorgewebe nachweisbar. Dieser genetische Marker korreliert mit Lokalisation im rechten Kolon, schlechter histologischer Differenzierung und dem Subtyp des muzinösen Adenokarzinoms. Patienten mit Mikrosatelliten-Stabilität haben eine etwas bessere Prognose. Der potenzielle Gewinn einer adjuvanten Chemotherapie ist geringer als bei Patienten ohne MSI-Instabilität. Bei Patienten im Stadium II ohne Risikofaktoren kann das Fehlen einer Mikrosatelliten-Instabilität als Argument für, im Umkehrschluss der Nachweis einer Mikrosatelliten-Instabilität als Argument gegen eine adjuvante Chemotherapie herangezogen werden. Ergebnisse prospektiv randomisierter Studien auf der Basis der Mikrosatelliten-Instabilität liegen nicht vor.

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                                              • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                                Hier noch der Form halber die Quellenangabe: https://www.onkopedia.com/de/onkoped...tml/index.html

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                                                • Re: Darmkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten

                                                  Guten Tag Dr Hennesser

                                                  Wieder komme ich mit meinen Sorgen zu Ihnen.
                                                  Leider kann sich mein Mann immer noch nicht entscheiden ob Chemo oder nicht. Er hat Angst vor der Chemo.Heute waren wir beim Onkologen und der wollte seine Entscheidung wissen. Man hat den Tumor auf ein Gen (oder so) getestet. Folgendes kam raus:

                                                  Histologische Diagnose
                                                  Colon transversum-Resektat und regionale Lymphknotenickdarmteilresektat mit einem mässig differenzierten extrazellulär verschleimenden Adenokarzinom vom kolorektalen Typ (des Colon transversum laut klinischen Angaben),G2.Tumorgrösse 4.5cm. Infiltration sämtlicher Wandschichten und Serosadurchbruch. Keine Lymphgefässeinbrüche.Blutgefässeinbrüche.Keine Perineuralscheideninfiltration.Tumorfreie Resektionsfläche.

                                                  31 Lichtoptisch und immunhistochemisch tumorfreie Lymphknoten (0/31) (i-).

                                                  Zusammenfassung (unter Berücksichtigung von M2016.457-458 und B2016.2098):TNM-Stadium (nach UICC 2010): pT4a,pN0,G2,L0,V1,Pn0.Tumorfreie Resektionsflächen.
                                                  Keine Mutation im BRAF Gen.
                                                  MSI high.

                                                  Die Tumorfirmationen zeigen folgendes immunhistochemisches Profil:
                                                  Positiv: CDX2,CK20,MLH1 und PMS2.
                                                  Negativ: MSH2, MSH6.

                                                  Bitte helfen Sie uns das hier zu verstechen und ob hier eine Chemo helfen wird oder mehr Schaden anrichten würde.

                                                  Herlichen Dank,ance

                                                  Kommentar

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