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Zweite Meinung

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  • Zweite Meinung

    Sehr geehrter Dr. Hennesser,

    meine Lebensgefährtin, 40 Jahre jung, ist an Dickdarmkrebs erkrankt.

    Diagnose: pT4a pN2b Gef.:56 Pos.:7 pL1 pV0 R1
    Dickdarmileus mit Coecumperforation
    Peritonealkarzinose

    Therapie: Anteriore Rektosigmoidresektion mit End-zu-End-Klammernahtanastomose
    (EEA 31er) + Ileocoecalresektion mit seit zu seit Ilea-Acendostomie

    Portimplantion in die rechte Vena cephalica

    Histologie:

    Beurteilung:

    1. Tumorfreies rechtsseitiges Hemikolektomiepräparat mit einem in sano resezierten tubulären Adenom der Kolonschleimhaut mit geringen Kernatypien, entsprechen einer low grade intraepithelialen Neoplasie.
    Strukturintakte Appendix. Miterfasst dreizehn tumorfreie Lymphknoten (Resektat, klinisch: Ileaozöalresektat)

    2. Infiltrate eines schlecht differenzierten, ulzerierten Adenokarzinoms vom kolorektalen Typ im klinisch angegebenen rekto-sigmoidalen Übergang (50 mm Durchmesser) mit Infiltration durch die Muscularis propria in das
    parakolische Fettgewebe mit Perforation der Serosa. Ausgedehnte Perinauralscheideninfiltration. Umschriebene Peritonealkarzinose. Ausgedehnte lymphangische Karzinose. Oraler und aboraler Resektarand sowie
    Zirkumferenz tumorfrei. Sieben Lymphknotenmetastasen mit teils kapselüberschreitendem Wachstum bis 8 mm Durchmesser neben sechsunddreißig tumorfreien Lymphknoten.
    Eine Lymphknotenmetastase hiervon randbilden in der lateralen Gefäßabtragungsebene (Resektat, klinisch: Rektum/Sigmaresektat, Karzinom am Übergang).

    3. Tumorfreies peritonealisiertes Fett- Bindegewebe (Rekektat, klinisch: Auflagerung Colon ascendens).

    4. Zwei tumor- und dysplasiefreie Ringe kolorektaler Schleimhaut (Resektat, klinisch: Anastomosenringe).

    Kommentar
    In Probe 2 zeigt sich in der lateralen Gefäßabtragungsebene eine randbildende Lymphknotenmetastase von wenigstens 8 mm Durchmesser, entsprechend wird eine R1-Situation dokumentiert.


    Therapie und Verlauf:

    Im CT Thorax zeigte sich der Nachweis von mindestens einem metastasensuspekten pulmonalen Rundherde im rechten Mittelgeschoss nahe dem dem kleinen Lappenspalt.
    Im histologischen Befund zeigten sich Infiltrate eines schlecht differenzierten, ulzerierten Adenokarzinoms vom kolorektalen Typ mit Infiltration durch die Muscularis propria in das
    parakolische Fettgewebe mit Perforation der Serosa und ausgedehnter Perineuralscheideninfiltration. Ferner zeigte sich eine umschriebene Peritonealkarzinose und eine ausgedehnte
    lymphangische Karzinose. Der Kasus wurde in einer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Hier erfolgte der Beschluss zur additiven Chemotherapie mit z.b. 6 zyklen FOLFOX.


    Interdisziplinäre Tumorkonferenz:

    Beschluss:

    Nach R0-Resektion der LK.Metastasen im Leberhilus und des Primärtumors jetzt Empfehlung zur additiven Chemotherapie mit z.b. 6 Zyklen FOLFOX.
    Ambulante K-Ras Bestimmung
    Komplettierung der Koloskopie, da präoperativ nur eine Retroskopie erfolgt war.

    Soviel zu den medizinischen Information, meine Fragen wären nun ob es nicht sinnvoller wäre sie wegen dem Befall des Bauchfells eine CRS und HIPEC in Betracht zu ziehen?
    Oder besteht überhaupt eine Chance auf Heilung, oder befinden wir uns bereits in einer Palliativsituation?
    Die Ärzte halten sich alle sehr bedeckt..
    Der behandelnde Onkologe hat mit der Chemo bisher noch nicht begonnen, da ihr Zustand ihm nicht gefallen hat (kein Stuhlgang, Schmerzen, Entzündungswerte).
    Diese Zustände sind nun aber behoben, und sie hat sich in meinen Augen gut von der OP erholt.



    Vielen Dank im vorraus und ich bringe ihnen großen Respekt entgegen das sie ihre Zeit opfern um hier Betroffen mit Rat beizustehen.


    Liebe Grüße aus Berlin


  • Re: Zweite Meinung

    Angesichts der fraglichen Metastasierung (Lunge) und der R1-Situation am LK (oder wurde dort nochmal nachoperiert?) ist eine Therapie die alle evtl. Metastasen (die jetzt möglicherweise im Verborgenen liegen) erfaßt sicherlich sinnvoll und die Empfehlungen der Leitlinien sind da eindeutig und entsprechen dem BEschluß der Tumorkonferenz. Versuche wie HIPEC sind meines Erachtens hier keine Alternative.

    Kommentar

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