erstmal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen und hier die Fragen so geduldig und nachhaltig beantworten. Ich hoffe, dass Sie auch mir helfen können. Ich bin 35, schlank, treibe Sport und ernähre mich mittlerweile gesünder. Ich habe vor zwei Monaten endgültig das Rauchen aufgegeben, zwar trinke ich auch mal Alkohol, aber nicht im Übermaß. Meine Leidensgeschichte ist etwas länger, da ich sowohl chronische als auch akute Probleme habe. Ich bitte dies zu verzeihen
Ich leider unter chronischen, sowie derzeit akuten Problemen mit meinem Darm, Stuhldrang, sowie Stuhlgang. Zunächst zur aktuellen Lage.
Vor Weihnachten 2014 trat bei mir ganz plötzlich ein unerklärliches Völlegefühl mit Übelkeit auf. Nach ein paar Bissen egal von welchem Lebensmittel fühlte sich mein Magen an, als hätte jemand eine Verkleinerung vorgenommen. Ich dachte es sei ein Magen-Darm-Infekt litt jedoch weder unter Durchfall noch Erbrechen oder ähnliches. Die Beschwerden wollten nicht so recht weggehen bis ich mich dann an Silvester etwas besser fühlte und entschloss Alkohol zu trinken. Daraufhin musste ich Neujahr den ganzen Tag erbrechen und mir war so übel, dass ich das Bett nicht verlassen konnte. Auch hier dachte ich wieder an einen Magen-Darm-Infekt, komischerweise wieder ohne Durchfall.
Danach fingen jedoch meine Probleme erst richtig an. Die Übelkeit wollte einfach nicht verschwinden und mein Stuhlgang wurde immer unregelmäßiger, die Muskel zum und am Rektum erschienen mir überhaupt nicht richtig zu funktionieren. Das Gefühl erinnerte mich an einen erschlafften Muskel. Seit ein paar Tagen verspüre ich überhaupt keinen Drang mehr Stuhl abzusetzen, weshalb ich immer mal wieder vorsichtig pressend auf dem Klo saß. Mein Bauch ist aufgetrieben, voller Gase, ich leider unter übelriechenden Blähungen und nächtlichen Darmkrämpfen, sowie Stichen im mittleren Unterbauch.
Heute war ich deswegen bei meinem Internisten/Gastroenterologen. Nun muss ich etwas zu meiner Vorgeschichte bzw. chronischen Darmproblemen sagen:
- ich habe seit meinen 20. Lebensjahr Darmprobleme, d.h. Blähungen und Bauchkrämpfe, meine Schwester und Bruder leiden ebenfalls unter Blähungen
- ich hatte Hämorrhoiden, die, da sie irgendwann sichtbar aus dem Darm ragten, entfernt wurden sind
- da der behandelnde Arzt anscheinend nicht richtig gearbeitet hatte, entzündete sich diese behandelte Hämorrhoide, woraus sich eine Analfistel entwickelte
- diese Fistel wurde 2009 operativ entfernt, eine entzündliche Darmkrankheit (ich weiß leider nicht mehr welche) wurde dabei ausgeschlossen
- die Wundheilung war für mich mit Schmerzen, Blutungen und Stuhlinkontinenz verbunden, doch irgendwann legte sich dies einigermaßen
- Blähungen sind nie merklich zurückgegangen in dieser Zeit
- 2010 hatte ich eine Gastroduodenoskopie wegen Sodbrennen und Halsschmerzen mit Befund Kardiainsuffizienz und eine Ileokoloskipie wegen Schmerzen im linken Unterbauch mit Befund unaufällig
- wegen Schmerzen bei Sex im linken Unterbauch wurde ich letztes Jahr gynäkologisch untersucht, jedoch ohne auffälligen Befund
- seit einer ganzen Weile leide ich wieder unter chronischen Beschwerden: viel Blut und immer wieder Schleim auf dem Stuhl, Blähungen, Kotspuren im Slip und Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, ich musste immer ein bisschen mit dem Finger und Pressen nachhelfen, mein Stuhl war von Konsistenz, Form und Farbe ok, jedoch manchmal schmerzte mich die Entleerung und ich hatte das Gefühl mein Darm wird nicht vollständig entleert
So nun wieder zur aktuellen Lage:
Mein Internist hat heute meinen Bauch abgekloppt und darauf herumgedrückt. Es tat am Nabel weh und die Stelle im linken Unterbauch schmerzte wieder. Der Ultraschall von den inneren Organe zeigte auch nichts auffälliges. Mir wurde Blut abgenommen und ich soll eine Stuhlprobe abgeben.
Nun zu dem Grund, warum ich schreibe: heute hatte ich das erste Mal so etwas wie einen Reiz Stuhl abzusetzen. Dies war jedoch kaum möglich. Ich hatte Schmerzen, die Anstrengung groß und der Stuhl war zwar weder hart noch weich, dafür aber so länglich, komisch geformt, spitz zulaufend, sowie vom Durchmesser zigarrengroß. Es kam mir vor als wenn etwas verhindert das der Stuhl überhaupt weitertransportiert werden kann. Also so etwas wie eine Schwellung im Enddarm oder direkt am After. Ich konnte nicht vollständig entleeren, weil die Schmerzen zu groß waren.
Jetzt sitze ich hier und frage mich gerade, ob ich einen Tumor im Enddarm, Rektum oder so haben könnte und ich evtl. zu spät abermals bei meinem Internisten vorstellig geworden bin?
Die Darmspiegelung ist jetzt knapp 4,5 Jahre her, hätte sich zwischenzeitlich ein Darmkrebs entwickeln können?
Was soll ich nun machen, da ich mich nicht mehr aufs Klo traue?
Der Cousin meines Vater ist an Darmkrebs verstorben, aber was heißt das schon. Können Sie mir bitte helfen, ich habe gerade extreme Angst vor Darmkrebs. Danke
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