ich bin 26 Jahre alt und habe keine Vorerkrankungen. Darmkrebs oder CED sind in meiner Familie noch nie aufgetreten.
Seit etwas über 4 Monaten sind mir (beim etwas genaueren Anschauen des Stuhlgangs) wiederholt (bis jetzt ca. 10 mal) diskrete Blutauflagerungen auf dem Stuhlgang in Form einzelner, feiner Blutfäden (geschätzte 0,1mm x 1 cm) von meist hellroter, selten eher dunkelroter Farbe aufgefallen. Gelegentlich ist es auch vorgekommen, dass ich (meist 1-2 Stunden nach dem Stuhlgang) Stuhldrang bekam, aber nur ein wenig klarer Schleim, zweimal auch mit einzelnen hellroten Blutfäden darin, abgegangen ist.
Zusätzlich sind eigentlich fast immer auf dem Stuhlgang gelbe (bis bräunliche) Schleimspuren zu sehen, wobei die Menge des Schleims bei hartem Stuhlgang deutlich zunimmt. Ferner habe ich häufig nach dem Essen (abhängig von den gegessenen Lebensmitteln) Blähungen und ausgeprägtes „Bauchgluckern“. Das Problem mit dem Schleim und den Blähungen habe ich allerdings schon seit ca. 2,5 Jahren in wechselnder Intensität.
Stuhlgang habe ich regelmäßig, wobei die Konsistenz zwischen hart (=einzelne Kügelchen) und eher weich (=glatt-wurstartig) schwankt. Häufig ist es so, dass der Stuhlgang zu Beginn der Stuhlportion eher hart, klumpig-wurstartig ist und dann im weiteren Verlauf der Stuhlportion weicher, glatt-wurstartig wird. Die Schleim- bzw. Blutfäden finden sich, wenn sie auftreten, eigentlich immer auf den eher härteren Stuhlanteilen.
Sonstige Beschwerden, insbesondere starke Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust, habe ich nicht. Ich fühle mich fit.
Aufgesucht habe ich bisher meinen Hausarzt und einen Gastroenterologen. Bereits erfolgt sind umfangreiche Blutuntersuchungen (alles normal, inkl. Entzündungswerte und Hb-Wert), ein Bauchultraschall (Gasüberlagerung, ansonsten unauffällig) und eine Proktoskopie (absolut unauffällig).
Jetzt hat mir der besuchte Gastroenterologe (entgegen meinem Hausarzt) von einer Koloskopie abgeraten hat, da er sich davon keinen diagnostischen Gewinn verspricht. Eine CED sei ohne Durchfälle und mit normalen Entzündungswerten sehr unwahrscheinlich, Darmkrebs ohne familiäre Vorbelastung in meinem Alter eine absolute Rarität. Feine Blutauflagerungen kämen meist von kleinen Schleimhautverletzungen und Schleim hätten manche Menschen halt abhängig von Ernährung und Stuhlkonsistenz auch mal häufiger.
Nun bin ich ziemlich verunsichert. Im Internet findet man eigentlich immer die Aussage, Schleim oder Blut auf dem Stuhlgang müsse man (besonders wenn man in der Prokoskopie keine Ursache findet) immer durch eine Koloskopie abklären. Ihr Kollege schien jedoch von den Beschwerden wenig beunruhigt. Würden Sie in meinem Fall wie Ihr Kollege auf eine Darmspiegelung verzichten oder würden Sie mir raten, nochmal eine zweite Meinung einzuholen? Wie wahrscheinlich ist Darmkrebs in meinem Fall?
Vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe.
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