im August 2012 wurde bei mir (Alter Anfang 40) ein Rektumkarzinom festgestellt.
Ich wurde in einem zertifizierten Darmkrebszentrum behandelt.
Ursprüngliches Staging T4 N0 M0 G2. Größe 3x4 cm, Höhe 5-6 cm vorm Darmausgang.
Nach Radiochemotherapie (6 Wochen Bestrahlung + Xeloda) erfolgte Dezember 2012 die Operation mit Entfernung des Rektums (TME), Stoma für 7 Monate, dann Rückverlegung.
Staging nach der Operation war T0 N0 M0 V0 L0 R0, also Komplett-Remission bereits durch die Radiochemotherapie.
Außerdem wurde das erste Staging nach der Operation nach unten korrigiert auf T3, da der (sehr erfahrene) Chirurg nach der Operation meinte es habe nie ein Infiltration in das Nachbarorgan (hintere Schidenwand) gegeben, was auf den MRT-Bildern damals nach Infiltration aussah war die Entzündungsreaktion des Gewebes um den Tumor herum.
6 Wochen nach der OP dann nochmal adjuvante Chemotherapie für 4 Monate mit Xeloda.
Seitdem bin ich alle 3 Monate zur Kontrolle, Ultraschall aller Bauchorgane und Tumormarker.
Mein letzter Kontrolltermin war vor einem Monat. Alles in Ordnung.
Auch ein großes Blutbild wurde gemacht vor 2 Monaten, bei einer anderen Untersuchung, alle Werte im Soll-Bereich.
Kurz nach der letzten Kontrolluntersuchung fing es an, dass ich immer dann, wenn ich mich Rückwärts aufs Bett/Sofa setze, also quasi auf das Steißbein, dass ich einen ganz leichten, dumpfen (nicht schlimmen) Druckschmerz fühle, der in Richtung Unterleib geht.
Seit ein paar Tagen spür ich immer mal wieder plötzlich aus heiterem Himmel einen kurzen, stechenden Schmerz, oder auch mal ein Ziehen, im Unterleib (aber auch nicht "schlimm", ist eher so ein ganz kurzer Schmerz-Impuls, der dann gleich wieder weg ist). Ich würde es im vorderen Bereich des Operationsgebietes lokalisieren.
Vielleicht 2-3 Mal am Tag, manchmal auch den ganzen Tag lang gar nicht.
Ich dachte zunächst mal an Verwachsungen wegen der inneren Narben, vielleicht auch als Folge der Bestrahlung. Allerdings irritiert es mich ein wenig, dass ich erst jetzt, fast 2 Jahre nach der Operation, etwas von den inneren Narben spüre.
Ein ähnliches Ziehen spüre ich nämlich auch manchmal unter der Stelle, wo das Stoma saß, was allerdings schon viel früher nach der Rückverlegungs-OP immer mal wieder auftrat.
Nun Frage ich mich, ob ich auf den nächsten Kontrolltermin warten soll in 2 Monaten um meine "Beschwerden" anzusprechen (von wirklichen Beschwerden kann man ja eigentlich nicht reden, ich spüre eben nur etwas dort unten, was vorher nicht da war), oder vorsichtshalber doch lieber sofort nochmal einen Termin bei meinem Onkologen. Kommt mir in Anbetracht der Gesamtsituation ein wenig vor wie "Gespenster sehen", anderseits will ich natürlich auch, dass wenn ein Rezidiv auftreten sollte, dieses so früh wie möglich erkannt und behandelt wird.
Mein CEA war bei der letzten Untersuchung vor einem Monat bei 2,5. Bei der Erstdiagnose war er aber auch nicht erhöht, sondern nur bei 2,6.
CA19-9 war auch nie erhöht.
CT wurde vor 10 Monaten gemacht, da war alles in Ordnung.
Meine Frage an Sie nun:
Kann es sein, dass erst 2 Jahre nach Radiochemotherapie und Operation solche Empfindungen auftreten, dass man die Vernarbungen spürt?
Oder sollte ich das als Warnsignal nehmen und lieber sofort meinen Onkologen aufsuchen, obwohl aufgrund des bisherigen Behandlungsverlaufs ein Lokalrezidiv doch sehr unwahrscheinlich ist?
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