Darmkrebs

[Barbarina]

Hallo,
nachdem meine Blutwerte katastrophal waren, habe ich eine Darmspiegelung machen lassen. Ich hatte zuvor auch Bauchbeschwerden, besonders in der Taillengegend rechts druckempfindliche Stellen. Der Stuhlgang war normal, ich habe auch nicht an Gewicht verloren. Heute wurde mir eröffnet, dass ich Dickdarmkrebs habe. Es müsse per CT nach Tochtergeschwülsten geforscht werden. Danach OP.
Mich hat irritiert, dass die Bauchschmerzen nicht konstant waren, sich nicht verstärkten und ich auch Phasen ohne jegliche Beschwerden hatte. Vermutlich wird der Krebs nicht mehr im Frühstadium sein, der Arzt sprach von 50-60 Prozent Überlebenschance.Muss ich resignieren? Oder gibt es noch Hoffnung? Ist eine Chemotherapie sinnvoll?
Ich würde mich über Erfahrungsberichte oder Hinweise freuen.
Viele Grüße von Barbarina

[Dr.Hennesser]

Re: Darmkrebs


Es gibt keinerlei typische Beschwerden eines Darmkrebses, in aller Regel wird er zufällig bei einer Vorsorgespiegelung des Darmes entdeckt. Somit sagen auch Ihre Symptome nichts über das Stadium aus. Wenn der Tumor keine Tochtergeschwüre gebildet hat (der Befall umgebender Lymphknoten bedingt keine Unheilbarkeit, würde jedoch eine Nachsorgechemotherapie notwendig machen), liegen die Heilungschancen bei 90%. Bei Befall von umgebenden Lymphknoten bei 50% ohne NAchsorgechemotherapie und bei 70-80 mit Nachsorgechemotherapie. Mit Heilung ist hier die dauerhafte Heilung ohne jegliches Wiederauftreten von Darmkrebs gemeint.

[Barbarina]

Re: Darmkrebs


Vielen Dank, Herr Dr. Hennesser, Sie haben mir wieder Mut gemacht. Da der Krebs offenbar nichht mehr im Frühstadium ist,
sah ich mich schon im Sarg liegen. - Da ist es sehr hilfreich und tröstend, eine Positivmeldung wie die Ihre zu bekommen.
Nochmals Danke und
freundliche Grüße

[Dr.Hennesser]

Re: Darmkrebs


Das Stadium läßt sich bei der Spiegelung nicht festlegen, da werden die Umfelduntersuchungen wie das CT genauere Aufschlüsse geben. Aber es gibt gute Gründe positiv zu denken.

[Barbarina]

Re: Darmkrebs


Guten Tag Herr Dr. Hennesser, die Hoffnung, die Sie mir vermittelt haben, hat sich erfüllt. Das heutige CT ergab einen Tumor am Übergang zum Dünndarm. Kein Lymphknotenbefall, keine Absiedlungen, alle anderen Organe sind in Ordnung.
Meine Frage: Ist bei diesem Befund eine Chemotherapie notwendig? Ich möchte sie mir gern ersparen.

Für Ihre Antwort danke ich schon jetzt.

Mit freundlichem Gruß

[Dr.Hennesser]

Re: Darmkrebs


Es ist nun klar, daß die Heilungschancen sehr gut liegen - unter Ausschöpfung aller Unterstützung. Man wird erst nach der OP anhand der histologischen Untersuchung (auch von mindestens 12 entfernten Lymphknoten) feststellen können, ob eine Chemotherapie sinnvoll ist. Bei Befall von Lymphknoten steigern Sie durch eine Chemotherapie Ihre Chance von 50 auf 70-80%. Dazu muß man wissen, daß eine Chemotherapie ambulant erfolgen kann und deutlich weniger belastend ist als bei vielen anderen Tumorarten.