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Ursache für Eisenresorptionsstörung

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  • Ursache für Eisenresorptionsstörung

    Sehr geehrte Experten,

    ich leide seit einigen Jahren u.a. an einer Eisenmangelanämie hervorgerufen durch eine diagnostizierte Eisenresorptionsstörung.

    In den letzten Wochen lag der Hb-Gehalt des Blutes um die 9 g/dl, Ferritin war serologisch nicht mehr nachweisbar. Meine Eisenspeicher scheinen also komplett aufgebraucht.

    Behandelt wurde ich die letzten Wochen mit Eiseninfusionen, allerdings stieg der Hb nur auf 10,4 g/dl an.

    Eine Zöliakie wurde mittels Biopsie und Bestimmung der Transglutaminase vor ca 1,5 Jahren ausgeschlossen. Eine Lactoseintoleranz wurde per Kapillarbluttest bestätigt. Dennoch leide ich weiterhin unter ungeklärten gastrointestinalen Beschwerden.

    Wegen meines schweren Asthmas und meiner Neurodermitis war ich nun einige Wochen in einer entsprechenden Fachklinik in Behandlung. Die weitere hämatologische Diagnostik wurde mir dringend ans Herz gelegt. Wegen der übermäßigen Infektanfälligkeit nehme ich dauerhaft 500 mg Cefuroxim/d. Desweiteren habe ich einen gastroösophagealen Reflux.

    Nun zu meiner eigentlichen Frage:
    Welche Ursachen könnten meiner Eisenresorptionsstörung zu Grunde liegen? Ist eine Zöliakie wirklich ausgeschlossen?

    Ich hoffe ja wirklich sehr, dass wir dem Problem auf die Schliche kommen, sonst bleibt ja nur dauerhaft Eisen zu infundieren.

    Vielen Dank für Ihre Hilfe!
    Julia


  • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


    Zur Diagnostik sollten Sie eine Magenspiegelung mit Dünndarmbiospie machen lassen, das sichert die Diagnose oder schließt sie aus. Bei Laktoseintoleranz sind VErdauungsprobleme häufig, die laktosefreie Kost muß sehr streng eingehalten werden. Die Eisenresoprionsstörung ist eine Unfähigkeit des Dünndarmepithels, Eisen aufzunehmen. Es ist nicht mit anderen Erkrankungen verbunden und an sich auch nichts Ernstes - nur lästig wegen der Notwendigkeit einer dauerhaften intravenösen Eisengabe. Gleichwohl führt Eisenmangel nicht nur zu Blutarmut sondern ebenso zur Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Allergien und einiges mehr. Insofern scheint bei einem Hb von 10 noch keine ausreichende Therapie erfolgt zu sein!

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    • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


      Sehr geehrter Dr. Hennesser,

      hm, die Pneumologen waren der Meinung für die Eisenresorptionsstörung müsse es eine zugrunde liegende Erkrankung geben. Es müsse eine Ursache dafür geben, warum ich kein Eisen oral aufnehmen kann.

      Eine vor 1,5 Jahren durchgeführte Ösophago-Gastro-Duodenoskopie brachte laut Aussage des damals beurteilenden Gastroenterologen kein Befund, der den Eisenmangel eindeutig erklärt. Als Diagnosen stehen im Befundbericht: chronische Antrumgastritis Typ C, Erosion im Bereich der pars pylorica minorseitig, Refluxösophagitis.

      Ich leide am kompletten Beschwerdebild einer Eisenmangelanämie mit Müdigkeit, extremer Blässe, Rhagaden, brüchigem Haar und Nägeln.... Habe auffallend viele Allergien und werde u.a. mit Xolair behandelt. Die Gastroenterologen vermuten weitere Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ich hatte durch die Infektanfälligkeit 14 Asthmaexacerbationen mit Notfallbehandlungen im vergangenen Jahr.

      Ich habe immer wieder phasenweise Ferlecit i.v. bekommen, allerdings benötige ich für einen befriedigenden Erfolg bis zu drei Infusionen wöchentlich, was recht belastend ist. Die Berliner Pneumologen wollten Infusionen mit Ferrinject wegen der höheren Anflutung. Meine Ärzte vor Ort weigern sich wegen der vermehrten Gefahr durch allergische Reaktionen.

      * Macht also eine erneute Gastros-Duodenoskopie Sinn? Mein behandelnder Arzt wollte gerne gezielt nochmals einen Vitamin B 12 Mangel und damit eine perniziöse Anämie abklären lassen....

      * Haben Sie Erfahrungen mit dem Einsatz von Ferrinject?

      Vielen herzlichen Dank für Ihre ausführlichen Erläuterungen!

      Julia

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      • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


        Lassen Sie den Eisenmangel behandeln und sich nicht durch Aussagen über evtl. Erkrankungen verunsichern. Ihre Erkrankung ist die Eisenresorptionsstörung, nichts darüber hinaus! Wenn die Pulmonologen es besser wissen sollten wären sie Hämatologen geworden (das ist nicht gegen eine geschätzte Kollegengruppe gerichtet sondern soll Ihrer Verunsicherung entgegenwirken). Auch B12 und Perniziosa spielen keine Rolle beim Eisenmangel. Ferrinject wirkt etwas schneller (und ist deutlich teurer), aber auch damit ist eine mehrmonatige Therapiedauer notwendig bis der Erfolg einsetzt.

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        • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


          Natürlich bin ich in gewisser Weise verunsichert. Der behandelnde Oberarzt in der Klinik war sehr erstaunt, dass ich bezüglich des Eisenmangels noch nicht weiter nachgehakt hatte, und das Ganze einfach so hingenommen habe.

          Auch in den vier Wochen Klinikaufenthalt wurde lediglich Eisen infundiert. Mit Ferlecit, mehrmals die Woche. Allerdings spielen meine Venen nicht wirklich mehr mit. Bedingt durch mehrere intravenöse Kortisongaben und dergleichen ist es oft schwer etwas Passendes zu finden.

          Gut, dann akzeptiere ich die Resorptionsstörung und bohre nicht weiter. Eisen wird weiter infundiert bis zur Erholung der Werte. Ich gehe mal davon aus, dass längere Therapiepausen keinen Sinn machen, sondern, dass man versucht nach Normalisierung der Werte eine Dosis zu finden, die zur Erhaltung genügt? Es muss cih also nicht nur der Hb-Wert erholen sondern auch die Eisenspeicher?

          Tausend Dank nochmals!
          Julia

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          • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


            Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich gehe davon aus, daß die Eisenresorptionsstörung bei Ihnen als Ursache des Eisenmangels gesichert wurde (durch einen Eisenbelastungstest) und daß keine andere Ursache des EisenMANGELS vorliegt.

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            • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


              Hallo,

              danke der Rückfrage. Eisenbelastungstest erfolgte vor einem Jahr nach oraler Gabe von 200 mg Eisen. Blutentnahmen erfolgten ach 1, 2, 3 und 4 Stunden. Es war kein Anstieg im Serum zu verzeichnen.

              Gynäkologisch ist bei mir alles normal (bin 33 Jahre alt, habe zwei kleine Kinder) , keine übermäßigen Blutungen. Koloskopie war unauffällig, Gastroskopie mit oben genannten Befunden. Wo sonst noch Blutverluste sein könnten weiß ich nicht.

              Ich ernähre mich nicht rein vegetarisch, bin aber auch kein Fleischliebhaber.

              Einzige weitere Auffälligkeit im Blutbild ist eine erhöhte LDH, mal deutlich, mal weniger, und sehr niedrige IgG-Werte. Gesamt-IgE stark erhöht (sonst käme ja das Xolair auch nicht in Frage). Meist ist das Kreatinin erhöht. Aber auch zum Nephrologen schickte man mich, zumindest scheint keine funktionelle Nierenerkrankung dahinter zu stecken. Schiebt Arzt auf die rezidivierenden Infekte.

              Ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich bin nicht übergewichtig. Ich mache gerne Sport, v.a. Ausdauer, wenn ich dazu in der Lage bin. Allerdings nehme ich oft, manchmal auch dauerhaft, sehr hohe Kortisondosen ein, und habe auch die gesamte Palette an Nebenwirkungen.

              Alles ein wenig schwierig, da ziemlich viele Baustellen. Ach ja, vor einem Jahr Foraminotomie und Sequestrektomie von C6/7 HWS, seit August wieder Protrusionen C5/6/7. Hatte auch immer wieder Phasen mit hohen Schmerzmittelbedarf. Allerdings bestehen Anämie und gastrointestinale Probleme schon zuvor.

              Vielen Dank für Ihre Hilfe!
              Julia

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              • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


                Da ist alles gemacht worden um andere Ursachen auszuschließen, völlig nachvollziehbar. Und insofern kann ich die erstaunten Reaktionen nicht verstehen, die Ihr Eisenmangel gelegentlich auslöst und welche Sie dann verunsichern. Mehr gibt es wirklich nicht nachzuschauen, eben nur eine Therapie mit i.v.-Eisen ist hier sinnvoll.
                Angesichts der LDH und des IgE komme ich nochmal auf die Sprue zu sprechen, die oft gemeinsam mit einer Laktosintoleranz auftritt. Beides kann diese Veränderung im Blut erklären.

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                • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


                  Okay, ist ja auch eine mögliche Diagnose, die ich selbst nie ganz über Bord geworfen habe.

                  ABER: vor 1,5 Jahren bei der Spiegelung wurde mir ja gesagt, dass ich keine Zöliakie habe...

                  Kann es denn trotzdem sein?
                  Weil sich u.a. die Symptome verstärkt haben?

                  Soll ich also auf eine erneute Biopsie bestehen? Sollen wir nochmals Transglutaminase bestimmen?

                  Oder "spart" man sich das Ganze und geht nach dem "try-and-error"-Prinzip vor. Einige Wochen glutenfreie Ernährung und sehen, ob sich das Blutbild normalisiert und die Beschwerden rückläufig sind?

                  Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie mit all meinen Fragen bombadiere. Aber es ist wirklich schwer einen Arzt zu finden, der sich erstens freiwillig durch die Komplexität durchkämpft und der sich zweitens noch auskennt. Und ich war im letzten Jahr wirklich viel bei Ärzten und in Krankehäusern unterwegs....

                  Schönen Tag noch und von Herzen DANKESCHÖN!
                  Julia

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                  • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


                    Ich würde jetzt nur aufgrund irritierender Laborwerte keine Diagnose erzwingen, denn Ihr Hauptproblem ist der Eisenmangel. Wenn dieser mal erfolgreich therapiert ist wird man sehen was an Symptomen noch da ist und unter laktosefreier Kost verbleibt. Erst dann wäre tatsächlich eine Dünndarmbiospie zu erwägen. Zu try&error: Da glutenfreie Kost lästig (und teuer!) ist würde ich mir das nicht antun, wenn überhaupt nicht klar ist ob man profitiert.

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                    • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung


                      Vielen herzlichen Dank nochmals für Ihre Einschätzung, Dr. Hennesser!

                      Es bleibt ja sowieso nur eins nach dem anderen zu tun. Wir werden weiter infundieren und sehen, ob und wie sich alles bessert.

                      Wir sind eine Allergikerfamilie mit verschiedensten Einschränkungen. Meine beiden Söhne haben auch diverse Nahrungsmittelallergien, da wäre eine Zöliakie problemlos unterzubringen.

                      Wünsche einen schönen Tag!
                      Julia

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                      • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung

                        Hallo, ich habe seit 1,5 Jahren Bauchbeschwerden mit Schmerzen, Blähungen und Nachtschweiß. Bis heute haben die Ärzte nichts gefunden. Ich habe diverse Magen-Darm-Spiegelungen gemacht, o.B.
                        Leider ist seit dem o.g. Zeitpunkt auch mein Eisenwert immer weiter gefallen, so dass ich mittlerweile einen Eisenmangel habe, wenngleich noch keine Anämie, dies scheint aber bald der Fall zu sein.

                        Die Ärzte reden leider immer von Reizdarm.

                        Ich habe mittlerweile auch 3 mal den Eisenresorptionstest gemacht. Einige Ärzte meinen, ich hätte evtl. eine verminderte Eisenresorption.
                        Andere Ärzte halten den Test für Quatsch.

                        Bei mir ist der Eisenwert nach dem Test auf jeden Fall angestiegen, so um 30-40 %. Ein Nichtansteigen hat nicht stattgefunden. Ich kann daher an die These der Ärzte leider nicht glauben, dass mein Eisenmangel aus einer verminderten Resorption resultiert.

                        Wie waren bei Euch hier die Testergebnisse beim Eisenbelastungstest? Ist das Eisen überhaupt nicht gestiegen?

                        Grüße

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                        • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung

                          Ihr Anstieg des Eisenspiegels ist nur mäßig und schon mit normaler Nahrung würden Sie etwa 5mal so viel eisen aufnehmen wie Ihr Körper benötigt, also gibt es entweder einen Verlust (durch Magen-Darmpsiegelungen offenbar hinreichend ausgeschlossen) oder eben eine verminderte Aufnahme. Sind denn eine Sprue oder eine Laktoseintoleranz untersucht? Wie ist Ihr Ferritinwert? Der sagt wesentlich mehr über die Eisenreserven des Körpers aus als der Eisenspiegel.

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                          • Re: Ursache für Eisenresorptionsstörung

                            Hallo. Bei mir wurde ein Eisenmangel festgestellt. Ich benutze zurzeit Eisen verla plus Medikament und esse Eisenhaltige Lebensmitteln. Es sind jetzt ungefähr 1-2 Monate vergangen, aber es hat sich nichts verändert. Was könnte die Ursache sein?

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