Ich habe gerade von einem anderen Fall gelesen, bei dem der Primärtumor erst 7 Monate nach Diagnose operiert wurde. Mich wundert, dass dort zunächst die Methastasen in Leber und Lunge entfernt wurden und erst danach - also zuletzt - wurde bei einer neuen Operation der Primärtumor entfernt. Ich dachte, die Gefahr der Streuung ginge in erster Linie vom Primärtumor aus und dass dieser daher zuerst entfernt werden muss. Warum beginnt man dann mit Leber und Lunge, wo "nur" Methastasen sind?
Ob man unter laufender Chemotherapie einen metastasierten Darmtumor überhaupt noch operieren muß ist derzeit Gegenstand vieler Studien. Die Tendenz geht dahin, daß der Primärtumor keine Probleme verursacht, wenn die Therapie wirkt. Sie haben in Ihrem geschilderten Fall Recht, daß das dort beschriebene Vorgehen sehr ungewöhnlich ist und es sich hier um einen Einzelfall handelt.
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