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Adenokarzinom, was nun ??

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  • Adenokarzinom, was nun ??

    Hallo !
    Bei meiner Mutter (61) wurde folgender Befund festgestellt:
    Ergebnis der Coloskopie:
    Inspektion und Intubation der Bauhin`schen Klappe. Das terminale Ileum ist unauffällig. Unmittelbar der Klappe benachbart findet sich ein ulcerierter Tumor mit einem Durchmesser von ca. 3-4 cm im Zökumpol. Fibrinbelag, keine Blutungszeichen. Es findet sich keine Stenosierung. Im Sigma zeigen sich mehrere reizlose Divertikel. Die übrigen Colonabschnitte sind unauffällig bei guter Beurteilbarkeit.
    V.a. Zökumkarzinom. Sigmadiveritikulose.
    Mikroskopie:
    1. Gründliche histologische Aufarbeitung und Untersuchung.
    2. Neben nicht neoplastischer Kolonschleimhaut findet sich eine epitheliale Neoplasie mit hyperchromatischen, vermehrt mitotisch aktiven Zellkernen. Die neoplastischen Drüsenstrukturen zeigen dabei teils ein villöses, teils ein tubuläres Wachstumsmuster, längliche Zellkerne und ein schwach basophiles, relativ schmutziges Zytoplasma. Abschnittsweise findet sich auch noch eine abortive Becherzelldifferenzierung. Fokal sind die neoplastischen Drüsenstrukturen eingebettet in eine granulozytär demarkierter Nekrose aus dem Bereich einer Ulzeration, ansonsten findet sich in der Umgebung der neoplastischen Drüsenstrukturen fokal auch eine desmoplastische Stromareaktion.
    Diagnose:
    1. Tumorfreie, unauffällige Dünndarmschleimhaut, insbesondere kein Anhalt für M.Whipple, eine Sprue oder eine Lambliasis.
    2. Partiell ulzeriertes, im vorliegenden Untersuchungsgut noch gut
    differenziertes Adenokarzinom vom üblichen kolorektalen Typ.

    CT vom Abdomen zeigt einen difusen Befund für die Leber. Die Lunge wurde geröngt und ist ohne Befund.

    Wie geht man weiter vor ??
    OP ?? Künstlichen Ausgang??
    Biopsie der Leber ??

    Vielen Dank für Ihre Hilfe


  • Re: Adenokarzinom, was nun ??


    Hallo Meli,
    zunächst ist die Diagnose ein Schock. Eine gute Adresse für große Tumorerkrankungen ist Prof. Dr. Birth Chefarzt am Hanseklinikum Stralsund. Er hat sich spezialisiert auf diesem Gebiet und zählt deutschlandweit zu den Topspezialisten. Vielleicht sind mehrere Meinungen von verschiedenen Ärzten hilfreich, damit Sie für sich die beste Therapie auswählen können. Ich wünsche Ihnen Geduld, Kraft und Mut für den langen schweren Weg der vor Ihnen liegt. Nutzen Sie jede Chance um den Krebs zu besiegen.

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    • Re: Adenokarzinom, was nun ??


      Hallo !
      Meine Mutter ist heute am Darm operiert worden, und es geht ihr dem entsprechend.
      Leider ist die Leber mit Metastasen befallen.
      Was ist nun die richtige vorgehensweise ??
      Ich habe gelesen, das man eine Klinik die sich auf die Behandlung von Metastasen spezialisiert hat, suchen soll ?
      Kennt jemand so eine Klinik im Ruhrgebiet ??
      Mache mir große Sorgen wie die Chancen sind. Habe meinen Vater schon an Krebs verloren und das Ende war .......... nicht schön!!
      Danke für Hilfe

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      • Re: Adenokarzinom, was nun ??


        Die Behandlung von Lebermetastasen beim Darmkrebs ist heutzutage in jeder Onkologischen Abteilung Standard und Sie können sich in jeder Klinik mit Onkologischem Fachstandard darauf verlassen, die bestmögliche Therapie zu erhalten. Die Therapie kann übrigens auch ambulant erfolgen (mittels Port). Insofern halte ich wenig vom Reisen durch die Republik, sprechen Sie ggf. Ihren Hausarzt auf die nächstgelegene Onkologie an.

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        • Re: Adenokarzinom, was nun ??


          Hallo Herr Dr. Hennesser,
          vielen Dank das Sie mir geantwortet haben. Allerdings brennt mir noch eine Frage an Sie unter den Nägeln. Gibt es noch Hoffnung ?
          Bei der Hemikolektomie rechts ist eine Biopsie vom rechten und linken Leberlappen entnommen worden, und der Chirug meinte das es wohl Krebs in beiden Lappen ist. Oder ist von jetzt an alles nur noch ....... "Quälerei"??
          Entschudigen Sie die direkte Frage, aber ich habe meinen Vater vor 5 Jahren nach langen, schwerem und zum Teil menschenunwürdigem Kampf an den Krebs verloren.
          Danke das Sie sich Zeit für eine Antwort nehmen??
          Melanie

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          • Re: Adenokarzinom, was nun ??


            Es gibt Hoffnung, daß die Therapie (die heutzutage gut verträglich ist) zu einer Rückbildung der Metastasen führt, eine dauerhafte Heilung ist aber nur möglich, wenn die Lebermetastasen operabel sind oder durch die Therapie operabel werden.

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            • Re: Adenokarzinom, was nun ??


              Guten Morgen Herr Dr. Henesser,
              ersteinmal vielen Dank das Sie sich immer die Zeit nehmen und antworten.
              Meine Mutter ist gestern aus dem Krankenhaus entlassen worden und der vorläufige Entlassungsbericht gibt als folgendes her:
              Diagnose: Hepatisch metastasiertes Zökumkarzinom im tumorstadium pT3c, pN2a (5/24), L1,V1,Pn0, UICC IVA, G3, lokal R0, insgesamt R2 bei Lebermetastasen.
              Tumoranämie
              Therapie: Offen-chir. Adhäsiolyse und Hemikolektomie rechts mit Leber-PE am 5.2.10

              Wenn ich die Ärztin richtig verstanden habe, ist 1/3 der Leber betroffen und es waren 5 von 24 Lymphknoten im Darm befallen. Aber das gute wäre, das am Darm alles raus wäre und "nur die Lebermetastasen" vorhanden sind. Lunge und Bauchfell sind frei von Metastasen.

              Eine "deftige" Chemotherapie ist von der Ärztin angeraten, mit der Hoffnung die Metastasen zurück zu drängen.

              Können Sie mir mehr dazu sagen ??
              Was für eine Chemotherapie ist angeraten ??
              Ist wirklich eine noch zu raten ??
              Oder gibt es neue Erkenntnisse/Studien (Litt, SIRT, Chemo direkt in die Leber, oder ähnliches ) was besser wäre ??

              Vielen Dank für Ihre Mühe mit mir
              Melanie

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              • Re: Adenokarzinom, was nun ??


                Die Befunde bestätigen die vorherige Diagnose. Leider ist die Leber offenbar an vielen Stellen befallen, sodaß auch örtliche Verfahren wie LITT, Koagulation etc. keine wirkliche Alternative zur Chemotherapie darstellen (und im Übrigen auch nicht besser sind). MAn wird eine Kombination mit 5-FU und Irinotecan oder OXaliplatin wählen, wobei erstegananntes etwas verträglicher ist und mit Avastin zusätzlich kombiniert werden kann. Ein künstlicher Ausgang ist nicht notwendig, wohl aber ein Port für die ambulante Durchführung der insgesamt gut verträglichen Therapie.

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                • Re: Adenokarzinom, was nun ??


                  Hallo Herr Dr. Henesser,
                  kennen Sie sich auch mit Hömöopathie aus ??
                  Kann man die Nebenwirkungen der Chemotherapie damit reduzieren ?? (Misteltherapie, Enzyme, Gelee Royal, Nux vomica etc.)
                  Können Sie uns da was empfehlen ??
                  Und im allgemeinen, kann man die Lebermetastasen noch in den Griff bekommen?
                  Habe ich es richtig verstanden, das es gut wäre wenn sich die Metastasen verkapseln, noch besser wenn sie zurück gedrängt werden, und das aller beste wenn es operabel würde ?? (So hat die Ärztin uns das erklärt)
                  Ich möchte Ihnen noch mal sagen, das ich Ihnen sehr dankbar für Ihre Unterstützung bin, denn auf der einen Seite bin ich so das ich alles ehrlich wissen möchte, auf der anderen Seite ist es schon gut eine zweite Meinung zu hören!! Vielen Dank

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                  • Re: Adenokarzinom, was nun ??


                    Und noch eine Frage:
                    Im Befund steht pT3c
                    Heißt das das die Niere auch betroffen ist ??
                    Dazu hat bisher kein Arzt was gesagt!!
                    Danke !!
                    Melanie

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                    • Re: Adenokarzinom, was nun ??


                      Hallo Herr Dr. Henesser,
                      ich weiß ich bin wirklich anstrengend (Sorry), aber ich habe doch nur noch meine Mutter.
                      Sie hat im Moment so Probleme mit dem Magen und Überkeit, Erbrechen, was natürlich mit der Wunde über der Toilette (ist ja dann geknickt) nicht so ganz prickelig ist.
                      Eigentlich denke ich das die Symptome was mit den vielen Medikamente, der Narkose und dem positiven HP Test bei der Magenspiegel zu tun haben, dennoch bleibt die Angst ob es mit dem Krebs zu tun hat und schon vor der Chemotherapie bergab geht. Bin etwas in Panik !!
                      Gruß und ein "MEGA" Danke schön
                      Melanie

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