Darmkrebs

[flor58]

Hallo,
mein Mann hat die Diagnose Darmkrebs erhalten.fortgeschrittenes Stadium,Metastasen an der Leber und im Becken. Ihm wurde als erste Maßnahme ein Stoma gelegt, um Darmverschluss zu vermeiden. Keine OP,um den Tumor zu entfernen! Erst hieß es, dass eine Bestrahlung mit Chemo erfolgen soll. Jetzt ist nur die Chemo angesagt, da zu viele Metastasen vorhanden sind. Mich macht diese Warterei wahnsinnig und die Ungewissheit natürlich auch.
Wann ist der Kampf fast aussichtslos? und was kann ich tun, um sein körperliches Wohlbefinden und seine Abwehrkräfte zu steigern?
Uns wurde von dem Arzt versichert, dass die Chemo heutzutage nur noch wenig Nebenwirkungen hat, man da halt ne Menge tun könnte.???????

[Anonymer User]

Re: Darmkrebs


Hallo,

flor58 schrieb:

mein Mann hat die Diagnose Darmkrebs erhalten.fortgeschrittenes Stadium,Metastasen an der Leber und im Becken. Ihm wurde als erste Maßnahme ein Stoma gelegt, um Darmverschluss zu vermeiden. Keine OP,um den Tumor zu entfernen! Erst hieß es, dass eine Bestrahlung mit Chemo erfolgen soll. Jetzt ist nur die Chemo angesagt, da zu viele Metastasen vorhanden sind. Mich macht diese Warterei wahnsinnig und die Ungewissheit natürlich auch.

Ich (Achtung, bin kein Arzt) nehme an, daß der Tumor zuerst mithilfe der Bestrahlung bzw. Chemo verkleinert werden soll, bevor er operativ entfernt werden kann.

Wann ist der Kampf fast aussichtslos?

Wenn bereits Lebermetastasen da sind, ist es normalerweise zu spät für eine Heilung. Man kann den Krankheitsverlauf lediglich hinauszögern.

Uns wurde von dem Arzt versichert, dass die Chemo heutzutage nur noch wenig Nebenwirkungen hat, man da halt ne Menge tun könnte.???????

Das scheinen fast alle zu sagen.
Die Frage ist nur, was versteht man unter "wenig".
Eine Angehörige von mir hat sich – auch wegen Lebermetastasen als Folge von Darmkrebs – einer Chemo unterzogen. Es ging ihr dabei richtig dreckig, körperlich und psychisch.
Dort habe ich darüber geschrieben (als Antwort auf einen Beitrag eines anderen, ähnlich verzweifelten Forumsmitglieds):

Ich wünsche euch viel Kraft.

Liebe Grüße,
Braunauge

[Dr. Korsten]

Re: Darmkrebs


es ist richtig, dass wenn Metastasen vorhanden sind eine Heilung sehr unwahrscheinlich ist. Jedoch wissen wir, dass die Lebensdauer und auch die Lebensqualität durch eine Chemotherapie bei Dickdarmkrebs verbessert wird. Dies kann nur erreicht werden, wenn der Vorteil der Chemotherapie (Beseitigung von Beschwerden) größer ist als die Nebenwirkung der Chemotherapie. Aus diesem Grunde werden heute sehr viele Anstrengungen unternommen und die Nebenwirkung der Chemotherapie möglichst gering zu halten und die Verträglichkeit zu verbessern. Dies gelingt uns auch bei einem Großteil der Patienten, die dann einen echten Vorteil durch die Chemotherapie haben.

Insofern ist auch diese Chemotherapie hier nicht hoffnungslos, es muss jedoch jederzeit kritisch hinterfragt werden ob der Vorteil der Chemotherapie noch größer ist als die Nebenwirkungen.

Mit besten Grüßen

[flor58]

Re: Darmkrebs


Hallo Dr. Korsten,
vielen Dank für Ihre Zeilen. Mein Mann bekommt die Chemo ambulant, ca. aller 14 Tage in einer Infusion über 48 Stunden. Dazu erhielt er schon gestern die erste Knochenaufbauinfusion und er soll an einer Studie teilnehmen- FOLFIRI. Da hier die ärztliche Überwachung sehr engmaschig ist, werden wir dies wohl auch machen??? Jetzt soll als erstes ein Port gelegt werden, dann finden noch einmal Untersuchungen des Herzens,CT .... statt. In ca 14 Tagen wird er wohl die erste Chemo bekommen.
Jeder, der die Krankengeschichte hört, sagt uns, dass im Vorfeld schlampig vom Arzt gehandelt wurde, da er bereits im Dezember beim Hausarzt sich eine Überweisung wegen Darmproblen geholt hat. Die Hausärztin hat ihm die zwar gegeben,aber nicht untersucht und beim Arzt für Inneres hat er für die DARMSPIEGELUNG EINEN TERMIN FÜR DEN 12.08. bekommen!!!!!!!! Da wäre er noch nicht `dran gewesen.
Aber dies hilft uns jetzt wohl auch nicht weiter.
Danke.