Hallo Herr Dr. Wachter,
ich war schon eine ganze Zeit lang nicht mehr hier, möchte mich aber Heute mit einer etwas anderen Frage hier ins Forum wagen, obwohl ich nicht weiß, ob das überhaupt hier ins Forum gehört. Das ich zu den chron. Schmerzpatienten gehöre, kann ich ja hier noch erneut erwähnen. Neben vielen Knieoperationen hatte ich zuletzt letztes Jahr noch eine Spondylodese in L5/S1 erhalten, die aber so super auch nicht verlaufen ist, da sie eine Stuhlinkontinenz hervorgerufen hat und nun aller Wahrscheinlichkeit nach auch reoperiert werden muss. Dies als Anhaltspunkte ..
Es geht um die Frage, was man tun kann, wenn man den Sex eigentlich nicht mehr genießen kann, weil die Schmerzen einem die Freude daran nehmen.
Egal was ich tue, ich muss mich während dem Sex immer stark auf meinen Körper konzentrieren und versuchen den Schmerzen Herr zu werden. D.h. ich kann mich nicht richtig fallen lassen.
Wenn ich schon vorher Schmerzmedikamente nehme, schlafe ich vorher ein, da die Dosis schon sehr hoch ist. Gegen den üblichen Schnickschnack (z.B. Katadolon) bin ich schon immun und andere darf ich wegen einer Analgetika-Intoleranz nicht nehmen... Wenn ich die Dosierung anders gestalte, verändert sich nichts an der Schmerzsituation. Also lasse ich das und versuche den Sex mit den Schmerzen zu gestalten, doch so richtig Freude daran habe ich natürlich nicht und auch mein Mann ist sehr besorgt. Er ist sehr einfühlsam und fragt auch immer nach, ob mir was weh tut. Er versucht mir auch positionsmäßig alles schmerzfreier zu gestalten, aber inzwischen tut es mir eigentlich bei jeder Position weh (Ich habe von den Gelenken her kaum Spielraum an schmerzfreien Bewegungen).
Ich möchte meinem Mann auch nicht das bißchen Freude noch nehmen und immer sagen: "Schatz, es tut weh!". Mein Mann würde natürlich sofort zu meinem Wohl auf Sex verzichten, denn das letzte was er möchte ist, dass ich leide.
Tja, ich selbst möchte auch nicht leiden, aber ich möchte ihm und mir auch nicht den Sex nehmen! Ich suche nach einem Weg, der es mir auch gedanklich leichter macht, da ich im Falle einer ablehnenden Haltung aufgrund der Schmerzen immer ein schlechtes Gewissen bekomme. Ein schlechtes Gewissen, welches ich von Seiten meines Mannes her nicht haben brauche, da ich keine Schuld an den Schmerzen habe, aber doch kann ich es nicht abschalten.
Wie kann ich dieses Gewissen abschalten und welche Möglichkeiten gibt es, dass alles doch so zu gestalten das keiner von beiden leiden oder verzichten muss.
Hat jemand eine Idee? Wie geht ihr mit chronischen Schmerzen und Sex um? Gibt es vielleicht Medikamente, die kurzzeitig Früchte tragen und einem nicht gleich vom Sockel hauen?
Danke fürs Lesen und Danke im Vorfeld für jede Anregung. Wenn ich hier mit meinen Fragen falsch bin, wäre es nett wenn man mich diskret und sachlich darauf hinweist. Ich bitte dann die Frage hier zu entschuldigen.
Anja
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