Gallensteine

[Marion H.]

Lieber Hr.Dr. Wachter !

Bei meinem Mann (40), wurden per Sono 2 erbsgroße Gallensteine festgestellt. Er hat Schmerzen im Oberbauch und Rückenschmerzen, ausserdem in letzter Zeit zugenommen. Jetzt hat ihm ein Allgemeinmediziner gesagt, wenn er es nicht behandeln lässt, kann es zu Krebs führen.
Ist das richtig ? Und was passiert wirklich wenn er nicht zur Behandlung geht. Er hat Angst vor dem Spital und schiebt es schon seit einigen Tagen hinaus. Ich,42,habe Brustkrebs und OP,Chemo und Bestrahlung gerade hinter mir, jetzt hat mein Mann noch mehr Angst.
Vielen Dank schon im Vorraus und alles Liebe
Marion

[Technogirly]

RE: Gallensteine


hallo, ich bin 18 jahre alt und habe sie ein halbes jahr vor meinem 18ten die gallenblase heraus bekommen,ich habe es auch immer heraus gezogen damit ich ja nicht ins krankenhaus muss.doch als es immer schlimmer wurde, ging ich dann doch und der arzt stellte fest: hätten sie noch länger gezögert wäre es nicht so glimpflich davon gekommen.es war bei mir 5 vor 12! also ich würde ihren mann schnellsten raten sich nochmal durch zu checken und wenn dann ihr arzt immer noch meint, er muss ins krankenhaus dann würde ich es auch machen. denn da ich mich zulange gezögert habe, ging die ganze "scheisse" von vorne los.dann jetzt im ´okt. wurde bei mir Magen-/darmspiegelung gemacht und stellte sich herraus, dass ein großer klumpen von der galle sich im Magen befand.ich würde an ihrer stelle nicht so lange zögern. Ok es ist bei jedem menschen anders.ich muss dazu sagen,mein freund hatte auch sehr große angst um mich, da es so schlimm um mich stand
trotzdem wünsche ich ihnen alles gute und gute besserung für ihren mann
mfg Technogirly

[eha]

RE: Gallensteine


Hallo,
mir wurde mit 28 Jahren nach mehreren Gallenkoliken und damals festgestelltem Gallengries auch gesagt, daß es besser sei, die Gallenblase zu entfernen, denn es könne sich daraus Krebs entwickeln. habe dann aber 17 jahre ! Ruhe gehabt und alles wieder ad acta gelegt.
Ich würde die Steine auf jeden Fall herausnehmen lassen, denn sie "wachsen" ja weiter und das kann -mal abgesehen von einem evtl. Krebsrisiko- auch so zu schwerwiegenden Zuständen führen.

Bei mir war es so, daß ich dann mit 45 plötzlich aus heiterem Himmel wieder eine Gallenkolik bekam, und die Schmerzen sich auch durch entkrampfende Mittel nicht in den Griff kriegen ließen. Kam dann sofort ins Krankenhaus , wo man feststellte, daß die Gallenblase akut entzündet/vereitert war und man eigentlich sofort hätte operieren müssen, um ein Platzen zu verhindern, was hochgefährlich ist. Man wollte erst mit Antibiotika die Entzündung beheben, aber dann wurde es plötzlich sehr eilig, sodaß ich trotzdem operiert werden mußte.

Es wurde eine sogen. minimalinvasive OP gemacht, d.h. durch 4-5 kleine Schnitte in der Bauchdecke wurde über Schläuche und per Kamera die Gallenblase entfernt. Wegen der Entzündung hatte dann wohl eine Naht im Bauchraum nicht so gehalten, wie sie sollte, sodaß ich kontinuierlich Blut aus diesem Leck verlor, was sich in der Drainage zeigte, sodaß ich noch nachts ein 2. Mal durch die gleichen Schnitte neu operiert werden mußte und die Naht durch einen Metallclip stabilisiert wurde.
(aus dem Gallengries von vor 15 Jahren waren inzwischen übrigens 1 großer solitärer Stein, eingebettet in 45 kleine Steine, geworden).


Alles in allem ist das aber wirklich keine schlimme OP, sofern man nicht wartet, bis nix mehr geht. War schon nach 1 Woche wieder zuhause. Kann ich Dir also nur anraten, mach es , dann hast Du für alle Zeiten Ruh (auch was Krebs betrifft). Einschränkung bei der Ernährung nach der OP ist -zumindest in meinem Falle- nicht zu erkennen, kann alles ganz normal essen.

Hoffe, konnte Dir etwas helfen .

Gruß Eha