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Antidepressivum / Gewicht

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  • Antidepressivum / Gewicht

    Sorry, wird etwas länger!
    Nachdem ich von meinem Neurologen heute einen ziemlichen Anraunzer kassiert habe, würden mich doch mal die Erfahrungen anderer interessieren. Oder auch, was andere Ärzte/Therapeuten dazu sagen.
    Ich nehme seit einigen Monaten Remergil, Wirkstoff Mirtazapin gegen chronische Gesichtsschmerzen und hoffe auch, dass sie mir vielleicht doch irgendwann noch helfen werden ...
    Mein Problem ist, dass ich in knapp 3 Monaten über 12 kilo zugenommen habe (Hatte sowieso schon leichte Probleme, habe aber in der letzten Zeit vorher mein Gewicht konstant gehalten. Jetzt habe ich meine Ernährung nicht geändert.). Deshalb habe ich nach anderen Möglichkeiten gefragt. (Neurontin habe ich vorher nicht vertragen, das hatte aber auch keine positiven Erfolge gebracht.) Der Arzt hat völlig verständnislos reagiert: ich müsse schon entscheiden, was mir wichtiger ist usw. usw. Außerdem würde er die Dosis jetzt erhöhen wollen. Ich könne die Therapie auch abbrechen, dann solle ich sehen, wer mir hilft, falls das überhaupt jemand kann (sinngemäß)
    Was mich speziell interessiert: ich nehme jetzt 15 mg, wie gesagt, bringt das leider noch keine Veränderung, außer Gewichtszunahme. Wenn ich jetzt steigere, nehme ich sicher noch weiter und noch schneller zu. Das ist für mich ein absolutes k.o.-Kriterium, das habe ich BEREITS entschieden! Gibt es evtl. andere Antidepressiva in der Schmerztherapie?
    Was er mir überhaupt nicht erklären konnte oder wollte und worüber ich im Internet verschiedene Varianten gefunden habe, ist die Frage, WIESO man zunimmt. Ein verändertes Essverhalten würde ich für mich so gut wie ausschließen. Ich habe auch nicht die von manchen beschriebenen Heißhungerattacken, die hatte ich nur am Anfang. Ist es eine veränderter Stoffwechsel? Ich bewege mich auch nicht mehr oder weniger als vorher. Um nicht weiter zuzunehmen, müßte ich ein ständiges Hungergefühl in Kauf nehmen und dürfte mich zu den Mahlzeiten nicht sattessen, Konsequenz, gleich wieder Hunger. Ich habe Familie, damit kann ich auch nicht ganze Mahlzeiten weglassen - wir essen 3xtäglich ganz normal, zwischendurch kein Süßkram, viel Obst, schon wegen der Kinder.
    Und noch eine letzte Frage, die habe ich auch gleich gar nicht mehr gestellt: wenn so ein ANtidepressivum überhaupt hilft, wie lange muß man es nehmen? Ein Leben lang? Dann wiege ich bis dahin sicher 150 kg und bleibe gleich im Bett!!

    Wer hat Tipps, damit ich wieder etwas Hoffnung bekomme??? INatürlich will ich diese Dauerschmerzen loswerden, nur wie?
    Danke
    Mignon



  • RE: Antidepressivum / Gewicht


    Diese Medikamente machen oftmals eine Gewichtserhöhung, leider. Man kann versuchen auf ein anderes Präparat umzustellen. Manchmal hilft das ganz gut. Der Neurologe kennt sich hierin eigentlich gut aus.
    Essen Sie wenn möglich 3 x täglich und das Obst zu den Hauptmahlzeiten. Keine Zwischenmahlzeiten.
    In der Hoffnung Ihnen weitergeholfen zu haben !

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    • RE: Antidepressivum / Gewicht


      Sehr geehrter Dr. Waechter
      vielen Dank für Ihre Antwort.
      2 Fragen hätte ich noch: nimmt man bei höherer Dosis proportional auch mehr zu???
      und: woran liegt das mit der Gewichtszunahme? am veränderten Stoffwechsel?? Mir wurde anfangs auch mal gesagt, dass es sich um Wassereinlagerungen handeln würde, aber damit kann man nicht gleich 10 kilo erklären!
      - oder sind das beides wieder Fragen, die niemand beantworten kann

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      • RE: Antidepressivum / Gewicht


        Hallo,
        in welchem Ausmaß der Appetit beeinflusst wird, hängt von der unterschiedlichen Beeinflussung der Botenstoffe bzw. der Andockstellen im Gehirn (Rezeptoren) ab. Wenn man z.B. ein beruhigendes Antidepressiva oder Tranquilizer zu sich nimmt, verbrennt man weniger Kalorien. Andere Antidepressiva haben eine anregende (Neben-)Wirkung. Dadurch wird der Energieverbrauch angekurbelt und man nimmt eher ab.
        Ob eine Gewichtszu- oder Abnahme erfolgt, hängt von der Art der Antidepressiva ab. Nicht alle wirken auf die selben Rezeptoren und haben deshalb nicht die selben Nebenwirkungen.
        Die Neurotransmitter haben z.B. sowohl einen Einfluss auf das Verhalten (beruhigend, anregend), die Hunger- und Sättigungsgefühle, als auch auf den Grundverbrauch an Energie (Stoffwechsel). Antidepressiva, wie auch andere Psychopharmaka, wirken also auf die Neurotransmittersysteme ein, wodurch eine Gewichtszu- oder Abnahme erfolgen kann, zumindest bis der Körper sich auf das Medikament eingestellt hat.
        Bei den Psychopharmaka wo man meist zunimmt, ist sozusagen die Verwertung bestimmter Nährstoffe gestört.
        Das der Einsatz trizyklischer Antidepressiva den Appetit stimulieren, die exzessive Aufnahme von Kohlehydraten auslösen und dadurch zu einer kontinuierlichen Gewichtszunahme führen, ist auch schon länger bekannt.
        Welches Antidepressiva letztlich sinnvoll ist, muss der Arzt aufgrund der Beschwerden und Untersuchung entscheiden und es darauf individuell abstimmen.
        Was das Abwägen von Nutzen und Risiko angeht, so kann ich Deinem Arzt nur beipflichten, allerdings sollte ein Arzt auch mehr Einfühlungsvermögen auf die Patientin ausüben.
        Ob- und wie lange man das Antidepressiva nehmen muss, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. In der Hauptsache natürlich von den Beschwerden. Wenn es aber hilft, auch Dauerhaft, soll man es auch ausschleichen lassen und nicht abrupt damit aufhören. Ohnehin gehört die Therapie mit Antidepressiva ständig von einem Arzt begleitet.
        Eine Erhöhung der Dosierung auf das doppelte bedeutet auch nicht zwangsläufig, dass man das doppelte zunimmt. Der Körper hat sich ja auch schon an die vorherigen Einflüsse gewöhnt und wird ebenso seine Verarbeitung anders vornehmen, als es bei einer Neuerung sein wird. Vielleicht als Vergleich eine Diät. Dort nimmt man ja auch nicht doppelt soviel ab, wenn man doppelt so wenig isst. Irgendwann schaltet sich der Gewöhnungszustand ein und die Veränderungen verlangsamen sich.

        Es würde mich freuen, wenn ich Dir ein klein wenig helfen konnte und wünsche Dir weiterhin viel Geduld, Kraft und Willensstärke. Gib nicht auf, es kommen bestimmt auch wieder besseren Zeiten.
        Den Ratschlag von Herrn Dr. Wachter bitte ebenso beherzigen.

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        • --> Katzenauge


          Herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung! (Wieso sind MANCHE Ärzte nur außerstande, einem Patienten ein wenig HIntergrund zu vermitteln?)
          Bei Remergil handelt es sich - laut Zettel - eindeutig um ein beruhigendes Mittel, aber kein trizyklisches Antidepressivum. Das "beruhigende" war am ANfang auch den ganzen Tag lang unangenehm zu merken. Jetzt aber überhaupt nicht mehr. Man schläft abends schneller ein, ich jedenfalls, wenn ich die Tablette kurz vorher nehme, am nächsten MOrgen bin ich aber normal ausgeschlafen und soweit fit.
          In der Hinsicht komme ich mit dem Remergil gut zurecht. Außer der leidigen und mich doch belastenden Gewichtszunahme habe ich mitunter auch Verstopfung, aber damit komme ich noch klar. Die übrigen zahllosen auf der Beilage abschreckend beschriebenen Nebenwirkungen habe ich alle nicht, würde mir aber auch gerade noch fehlen!
          Also probiere ich jetzt vielleicht doch mal die höhere Dosis? Eine andere Wahl habe ich kaum. Ich kann auch nicht einfach den Arzt wechseln, so viele gibt es davon hier "auf dem Lande" (Kleinstadt) nicht und ich muß mit ihm auskommen! Und wenn er ein anderes Medkament, bei dem ich nicht noch mehr zunehme, wüßte, würde er es doch sicher verschreiben!? Nach dem, was ich mir in diversen Foren und Internetseiten so angelesen habe, habe ich mit chronischen Gesichtsschmerzen offenbar sowieso kaum Chancen Irgendwann werde ich sicher aufgeben, was dagegen zu suchen, ehe mich diese Medikamente noch zusätzlich schaffen.
          Aber nicht gleich.

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          • RE: --> Katzenauge


            Die Ärzte sind bestimmt nicht außerstande das zu erklären. Ich vermute das es lediglich ein zeitliches Problem darstellt und oftmals ist es mit uns Patienten schon mal mühselig. Man muss es ja auch so erklären, dass man es versteht und das ist von der Arztsicht bestimmt nicht immer einfach. Nimm Dir das nicht so ganz zu Herzen.
            Wegen der Dosis solltest Du Dich an die Anweisungen des Arztes halten. Selbständige und eigenmächtige Therapiemaßnahmen können fatale Folgen haben und Dein Arzt wird schon wissen, warum er die Dosis erhöhen will. Wenn es weiterhin Probleme gibt und andere Nebenwirkungen auftreten, dann kannst Du ja erneut mit ihm ein Gespräch führen. Das läuft ja nicht weg.
            Ob ein anderes Medikament möglich ist, sollte auch er alleine entscheiden und in Betracht ziehen. Die verschiedenen Antidepressiva müssen aber auch auf die Beschwerden zugeschnitten sein, so dass er jetzt nicht unbedingt die Riesenauswahl hat. Er wird sich aber auch etwas dabei denken, wenn er bei diesem Präparat bleiben möchte und wird ganz sicher dies nur in Deinem Sinne positiv entsprechend abwägen. Das er Dir zusätzlich mit diesem Präparat schädigen will, sollte man doch bei aller Liebe nicht annehmen.

            Die Hoffnung aufgeben solltest Du auch nicht. Auch nicht bezüglich der chron. Gesichtsschmerzen. Sind denn hier alle diagnostischen Möglichkeit bereits ausgeschöpft (NNH, Migräne etc.)? Was hat man denn bis jetzt alles untersucht?
            Warst Du einmal bei einem Schmerztherapeuten und hast ein Paket an versch. Therapien erhalten (Physio, Medikamente u.v.a.m. zusammen)?

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            • RE: Antidepressivum / Gewicht


              da ich ebenfalls unter starken schmerzen in den gelenken leide ,hatte ich mit meiner neurologin etwas ausprobiert ,wenn ich einen starken schub habe nehne ich insidon früh und abends eine. mir hilft es sehr gut ,da ich mit schmerzmitteln gar nicht klar komme und diese auch nicht vertrage.so sind wenigsten die trüben gedanken nicht im vordergrund,man fühlt sich stärker und hält etwas mehr ab.
              gruß jaheira

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