nach Kreislaufzusammenbruch...

[Katrin1974]

Hallo,

das ist zwar nicht das richtige Forum, allerdings finde ich kein passendes.

Zu mir:
Bin Anfang März 2005 in der Firma zusammengebrochen. Es war die Folge einer Kombination aus zuviel Stress, nicht auskurierten Grippen und einer falschen Schilddrüsenbehandlung (wurde auf Überfunktion behandelt, wo keine war und habe das Medikament nicht vertragen). Bin mit Herzrasen, totaler Kreislauf- und Muskelschwäche sowie einseitiger Gesichtslähmung (wohl vom Hyperventilieren)on meiner Mutter (selber Internistin) ins Krankenhaus gebracht worden. Danach Kardiologe, Neurologe, div. Bluttests etc. Alles soweit ok; nachdem ich das Schilddrüsenmedikament abgesetzt hatte, ließen die Symptome auch nach. Muss dazu sagen, dass meine Mutter mir das Medikament nicht verschrieben hat, war dazu bei einem anderen Facharzt.

Nehme seitdem einen Betablocker, da der Puls am Anfang fast unkontrollierbar war (160 Puls, Blutdruck ist i.O., hatte auch ein 24-Std-Blutdruckmessgerät). Bin nach 3 Wochen wieder arbeiten gegangen, mir geht es soweit auch eigentlich wieder gut.

Manchmal geht es mir aber auch mal nicht so gut, habe dann immer mal wieder richtige Panikattacken, dass mir das wieder passieren könnte und ich wieder irgendwo umkippen könnte. Höre sicher auch viel zu viel auf mein Herz (wie es schlägt) und jede andere Reaktion meines Körpers.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie komme ich aus diesem Teufelskreis wieder raus?

Vielen Dank für´s Antworten.

Katrin

[Lars Gienger]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


hallo!

äh sorry, deine mutter ist internistin und kann dir bei ner kreislaufgeschichte nicht helfen???????verstehe ich nicht ganz.

gute besserung

lars

[Katrin1974]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


Klar, sie hilft mir, wo sie kann. Aber die Psyche kann man ja nun nicht mit Tabletten "heilen". Darum geht es mir vor allem. Rein medizinisch bin ich bestens versorgt. Nur so einen "Schock" zu überwinden, ist dann doch wohl langwieriger und schwieriger als ich dachte.

Katrin

[Lars Gienger]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


dann solltest du auch professionelle hilfe suchen oder????

weiter gute besserung und schönes we!

gruß Lars

[petermigr]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


Vielleicht solltest du mal checken, ob deine Ernährung optimal ist.
Bei allen höheren physischen und psychischen Anforderungen benötigst du eine Ernährung die "Leib und Seele" zusammenhält. Schau mal wie in den Schweizer Bergen ein sog. Wanderer-Teller aussieht: Speck, Schinken, Bündnerfleisch, Hobelkäse, etwas Gemüse, etwas Butter, etwas Brot. Vor allem die Nerven benötigen Proteine und auch Fett (Lecithin ist z. B. ein Fett).
Viele Menschen mit solchen Problemen dopen sich stattdessen mit Zucker und anderen Kohlenhydraten und das ist fatal. Ich wäre mal fast daran gestorben.

Ansonsten fällt mir noch ein: Die Eltern meiner Mutter hatten vor vielen Jahren einen schweren Autounfall bei dem mein Opa starb. Meine Mutter litt danach lange unter schweren Kreislaufstörungen. Sie erholte sich recht schnell mit einem Procain-haltigen Medikament (K.H.3.)

Manche deiner Symptome können auch auf Migräne hindeuten. Ist das abgeklärt worden?
Je nach dem schaust du mal auf www.miginfo.de

Viele Grüße
Peter

[Krake]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


Hallo Katrin,

oh je, du arme! Die Beiträge zu deinem Problem stellen dich höchstwahrscheinlich nicht gerade zufrieden. Also, ich gehe mal davon aus, dass du natürlich von deiner Mutter bestens versorgt wirst. Dein Problem ist logischerweise psychischer Natur, was ich selbst nur zu gut kenne. Ich bin vor drei Jahren in einer überfüllten Kantine vom Stuhl gekippt, aber schnell wieder zu mir gekommen. Abgesehen von der gesundheitlichen Seite her, war das auch super peinlich. Ich hatte wahnsinnig Herzrasen und das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekomme. Horror! Der gesundheitliche Check war anschließend okay, außer Stress und blablabla! Aber du glaubst ja wohl, dass ich unfähig war jemals noch mal in diese Kantine zu gehen. Jedes Mal, wenn ich da hin ging, bekam ich wieder Herzrasen. Natürlich habe ich dort nichts mehr Essen können, aber ich habe mir das essen von da in mein Büro mitgenommen. Aber dieses kurze Verbleiben an der Essensausgabe dort verursachte bei mir wieder diese Panikattaken. So war es inzwischen ein gruseliger Kreislauf geworden. Aber es wurde noch schlimmer. Ich übertrug meine Angst dann auch auf Restaurants, also immer irgendwie in Verbindung mit Essen und vielen Leuten um mich herum. Woanders hatte ich das nie. Auch nicht im Kino oder so. War dann bei einem Psychotherapeuten und es hat sich auch gebessert. Aber gegessen habe ich in der Kantine trotzdem nie mehr und es ist jetzt schon so lange her. In Restaurants gehe ich wieder regelmäßig, aber es ist auch weiterhin eine Art Spiel geblieben. Ich wäre in der Lange in null, nichts wieder Herzrasen zu bekommen, bin aber inzwischen auch glücklicherweise in der Lage, mich wieder "runter zu holen" und meinen Puls regulieren zu können. Da sieht man mal, wozu die Psyche so fähig ist. Erschreckend! Und man kommt ja nur wieder da raus, wenn man gelernt hat, wie man da wieder raus kommt oder noch besser, die Ursachen zu erfassen, weshalb einem so etwas überhaupt passiert ist. Und das geht nur und niemals anders!!!! mit einem guten Psychotherapeuten. Leider unternehmen viele Menschen nichts dagegen und man kann zusehen, wie sie von Jahr zu Jahr irgendwie immer schlechter dran sind.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen und bedenke, es geht zig Leuten so. Ich persönlich kennne fast keinen Menschen, der nicht irgendwann in seinem Leben mal an diesem Spiralpunkt angekommen ist. Liebe Grüße, krake

[Lars Gienger]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


hallo krake!

mit professioneller hilfe MEINTE ich die hilfe eines psychologen!da ist katrin bestimmt auch so draufgekommen und die ernährungsgeschichte ist auch nicht immer der schlechteste weg, etwaige probleme in den griff zu bekommen.aber dafür kennen wir kathrin auch zu wenig, oder?
also sind unsere tipps nicht so schlecht gewesen!

gruß lars

[petermigr]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


Es ist ein allgemein verbreitetes Phänomen in Internet-Foren, dass ausgerechnet die Leute glauben zu wissen, was das einzige denkbare Heilverfahren ist, denen es besonders schlecht geht.
Krake ist so ein Beispiel, sie leidet unter chronischen Kopfschmerzen und anderen Symptomen, weiß aber mit Sicherheit zu berichten, dass nur ein Psychologe bei Katrin weiterhelfen kann.

Ich bekam mit 15 Jahren schlimmste Migräne. Da das unmittelbar nach einem heftigen Konflikt in der Schule passierte, habe ich geglaubt, die Ursache wäre psychosomatischer Art und die nächsten 10 - 15 Jahre intensiv Psychotherapie gemacht. Geholfen hat das 0.

Seit 20 Jahren bin ich von meiner Migräne geheilt - ohne die Hilfe der Psychologen. Ich habe meine Lehren daraus gezogen. Ist trotzdem immer wieder lustig, Leuten zuzuhören, die den Stein der Weisen gefunden haben wollen, obwohl es ihnen offenkundig schlecht geht.

Viele Grüße
Peter

[Krake]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


Warum so feindlich? Meiner Meinung nach haben eben Panikattaken nach negativ Erlebtem nicht unbedingt etwas mit Ernährung zu tun. Was meine Krankheit angeht, wäre es ja eher wünschenswert gewesen, wenn du mir einige Tipps hättest geben können anstatt nur bei mir "rumzuschnüffeln", ob ich auch schon hier irgendetwas hatte, um mich dann allgemein mit anderen Forenteilnehmern zu vergleichen, die deiner Meinung nach "Mist" von sich geben. Ich glaube nicht, dass es falsch war, was ich zum thema beigetragen habe. Desweiteren gibt es natürlich psycho-therapeutisch-resistente Menschen, wie du dich ja selbst beschreibst. Dann wird das mit der "Gesundung" natürlich ganz kritisch. Aber du hast Recht, für jeden Menschen hilft irgend etwas anderes.

[petermigr]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


Nun ja, feindlich warst du selbst, denn dein Posting begann mit dem Satz
"oh je, du arme! Die Beiträge zu deinem Problem stellen dich höchstwahrscheinlich nicht gerade zufrieden."

Hast du das nicht gemerkt?

Wie auch immer, ich habe während meiner Migränezeit unter schlimmsten Panikattacken gelitten. Bei einem Kur-Aufenthalt in Oberösterreich bei vegetarischer Vollkornkost wäre ich sogar einmal vor lauter Panik beinahe aus dem Fenster gesprungen. Wie ich kurze Zeit später feststellte, war der Auslöser wohl ein aufkommender schwerer Sturm.

Bei mir lag die Ursache jedenfalls in der Ernährung.

Der bekannte Psychologe Dr. Hans Morschitzky (www.panikattacken.at) schreibt dazu u. a.:

----
"Bei Angst, Aufregung und Stress wird schnell viel Insulin produziert, was zur Folge hat, dass mehr Insulin ausgeschüttet wird als der Körper benötigt. Dies wiederum führt dazu, dass die verfügbare Glukose schnell aufgebraucht wird und der Blutzuckerspiegel drastisch sinkt. Ein erniedrigter Blutzuckerspiegel trägt dazu bei, dass schon kleine Veränderungen in der Atmung, wie sie in Angstsituationen immer auftreten, körperliche Symptome produzieren. Es treten die typischen Hypoglykämiesymptome auf, die der Körper durch einen massiven Adrenalinschub zu bewältigen versucht.

Der Verzehr von Süßigkeiten (z.B. Pralinen) bei Stress und Traurigkeit erhöht nachweislich den Serotoninspiegel, was die subjektiv angenehmen Zustände begründet, führt jedoch bei zu großen Mengen zu einem Blutzuckerabfall und infolgedessen zu einem erhöhten Adrenalinschub mit umfassender sympathischer Überaktivierung, was als Auslöser für Panikattacken dienen kann.

Bei Angst, Aufregung und Stress besteht oft eine Appetitlosigkeit, die zu einer zeitweiligen Unterzuckerung führt, so dass Angst- und Stresssituationen eine noch größere Unterzuckerung bewirken. Es treten dann die Symptome von Hypoglykämie auf, die der Körper durch einen massiven Adrenalinschub zu bewältigen versucht und damit eine massive körperliche Aktivierung auslöst.

Hypoglykämie (Unterzucker) führt zu folgenden Symptomen: Herzklopfen und Herzrasen, Blutdrucksenkung, Schwindel bis hin zur Ohnmacht, dumpfe Kopfschmerzen, Schweißausbruch (kalter Schweiß), Zittern (meistens inneres Zittern ohne entsprechende äußere Anzeichen), Blässe der Haut, kalte Hände und Füße, Übelkeit, Magenkrämpfe, innere Unruhe, Angstzustände (Panik), plötzliche Traurigkeit, Schlaflosigkeit zwischen zwei und drei Uhr morgens (wegen Blutleere im Gehirn), Müdigkeit am Vormittag und am Nachmittag, Koordinationsstörungen, Zucken der Augenlider, Sehstörungen (Doppelbilder), Ataxie, Bewusstseinsstörungen, Heißhunger (Hunger auf Süßes), Hungergefühl eine Stunde nach der Mahlzeit. "
----

Wer sich sehr kohlenhydratreich ernährt und auch häufig Süßigkeiten verzehrt (was sehr viele Menschen mit diesen Symptomen tun, weil sie sich unmittelbar danach besser fühlen), der leidet fast immer auch unter Hypoglykämie. Und diese Hypoglykämie reicht allein schon aus, um Panikattacken auszulösen, denn es gibt für das Gehirn nichts Schlimmeres, als wenn es plötzlich den Eindruck bekommt, dass man ihm den Saft abdreht. Das wird im obigen Zitat sehr schön erläutert.

Die Überwachungsmechanismen im Gehirn sind nämlich sehr einfach gestrickt. Im Prinzip sind die über zig Millionen Jahre über das gesamte Tierreich relativ unverändert geblieben. Und die scheinen nichts anderes zu denken als etwas das Folgende:
"Hilfe, wir bekommen nicht mehr genug Energie. Wenn das so weitergeht, können wir selbst unsere Arbeit nicht mehr machen. Wahrscheinlich liegt eine Verletzung vor, ein schlimmer Blutverlust. Alles auf Stress und Gegenreaktion einstellen."

Und genau das löst dann eine Panikattacke aus. Und da kannst du dann auch 100 Jahre zum Psychologen laufen und über Gott und die Welt und deine Kindheit und dein Verhalten nachdenken, wenn diese grundsätzlichen physiologischen Zusammenhänge nicht beachtet werden, wenn das eigentlich kranke Verhalten, nämlich sich mit Süßigkeiten und anderen Kohlenhydraten vollzustopfen nicht thematisiert wird, dann bringt das alles nichts.

Wie gesagt: Dr. Morschitzky ist ein angesehener Experte und Psychologe. Trotzdem schreibt er so etwas.

Viele Grüße
Peter

[petermigr]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


Du schreibst weiter:
"Was meine Krankheit angeht, wäre es ja eher wünschenswert gewesen, wenn du mir einige Tipps hättest geben können..."

Ich hatte die von mir betriebene Website www.miginfo.de schon mehrfach angegeben. Das ist das größte Portal zur Krankheit Migräne weltweit und diskutiert natürlich auch andere Kopfschmerzformen. Du bist gerne eingeladen, dich dort einmal umzuschauen.

Viele Grüße
Peter

[Krake]

RE: nach Kreislaufzusammenbruch...


Danke für den Tipp mit der Website. Die Ausführungen, die du nun über Ernährung von dir gegeben hast, die leuchten ja nun wirklich ein. Aber so hattest du das ja leider nicht erklärt. Meine Worte "Oh je, du arme" bezogen sich eigentlich auf mein Mitleidsgefühl gegenüber der Panikattacken. Außerdem denke ich, dass Panikattacken u.ä. das schlimmste sind, was einem überhaupt passieren kann und da muss ja irgendwie ein Psychotherapeut ran. Meine Kopfschmerzen kann ich notfalls ja immer noch mit Schmerztabletten unterdrücken, was ich natürlich dauerhaft nicht möchte. Trotzdem schönes Wochenende

[Katrin1974]

An alle Beteiligten...


Hallo zusammen,

ich wusste gar nicht, dass mein Beitrag so eine Diskussionswelle auslösen kann!

Auf jeden Fall erstmal vielen Dank für alle Tipps. Welche ich davon nutzen kann, muss ich sehen. Die Psychotherapie kenne ich bereits (allerdings aus anderen Gründen). Wer sich mit dem Krankenkassenrecht ein wenig auskennt, weiß vielleicht, dass nach einer bestimmten Anzahl von Stunden eine 1 1/2 jährige Pause sein muss, um wieder eine Therapie genehmigt zu bekommen (ausser, man bezahlt es selbst). Von daher hätte ich da im Moment keinen Anlaufpunkt seitens der Kasse.

Die ganzen Themen Ernährung etc. sind mir bewusst. In wieweit Migräne eine Rolle spielt - keine Ahnung, habe mit Kopfschmerzen so eigentlich sehr wenig zu tun.

Aber danke für eure Antworten.
Katrin

[petermigr]

RE: An alle Beteiligten...


Hallo Katrin,
ob dabei sowas wie Migräne eine Rolle gespielt hat, kann man so aus der Ferne schwer sagen.

Tatsache ist aber, dass manche Betroffene Migräne ohne Kopfschmerzen haben, die haben dann nur eine sog. Aura. Und einige deiner Symptome (Panik, halbseitige (!) Gesichtslähmung, Muskelschwäche usw.) passen eben auch auf Migräne-Aura. Es lassen sich sicherlich aber auch andere Erklärungen finden.

Viele Grüße
Peter