Ich hatte mich vor kurzem schon mal an dieses Forum gewandt. Ich werde am Freitag, also morgen an meinem Sprunggelenk operiert und wenn alles gut geht, werde ich Anfang nächster Woche auch schon wieder entlassen, muss aber scheinbar mit einer langen Reha-Phase rechnen. Durch das ständige Umknicken sind einige Bänder gerissen. Die Schmerzen wurden auch wirklich immer stärker und auftreten konnte ich bis zuletzt gar nicht mehr, durfte ich übrigens auch strikt nicht mehr. Der Fuß ist mittlerweile so stark angeschwollen, das ich Angst habe er könne platzen. Der Arzt, der mich vor kurzem genauestens untersucht hatte, ich wurde u.a. auch in eine Röhre geschoben, hat von einer isolierten Zerreißung der Syndesmose gesprochen und das sowas sehr häufig nicht erkannt wird und er hat von einem Morbus Sudeck, Stadium 1 gesprochen. Hier stehen auch noch Wörter, die ich in meinem ganzen Leben noch nie gehört habe, die aber mit dem ganzen Verletzungsausmaß was zu tun haben, wie z.B Ruptur (was auch immer das heißen mag) von Ligamentum tibiotalare anterius und posterius, Ligamentum tibiocalcaneare und dann steht da noch was von Ligamentum tibionaviculare, Ligamentum tibiofibulare anterius, posterius und transversum. Von einem Morbus Sudeck habe ich auch noch nie was gehört, aber ich hab gesehen hier im Forum ist das eigentlich Tagesgespräch. Kann man den das auch gleich mit wegoperieren diesen Morbus Sudeck?
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RE: operativer Eingriff...
hi larson,
ich hoffe, es hat alles geklappt?
könntest du vielleicht - wenn es dir nichts ausmacht - sagen, welche klinik in einen morbus sudeck gerade im anfangstadium reinoperiert? du solltest dir nur klar sein, dass dieses kein standardvorgehen ist, die beschreibung deines fußes spricht gegen eine op, für eine op sollte diejeweilige extremität reizfrei/abgeschwollen sein - einen morbus sudeck (oder heute besser crps I genannt) kann man nicht wegoperieren ... meiner ansicht nach ist eine op zum jetzigen zeitpunkt nach deinen beschreibungen äußerst unkonventionell!
zu deinen bändern:
- syndesmose = die verbindung zwischen tibia (schienbein) und fibula (wadenbein), die syndesmose hält quasi die gelenkgabel zusammen, bei 'nem syndesmosenriss kannst du das selbst auch erkennen, da sich innen- und außenknöchel voneinander entfernen.
-dann ist mit deinen außenbändern anscheinend alles in ordnung, deine verletzung betrifft den ganzen innenbandkomplex (deltabandkomplex).
dazu gehören:
- tibiotalare anterius und posterius (verbindung zwischen tibia = schienbein und talus = sprungbein)
- tibiocalcaneare (verbindung zwischen tibia = schienbein und calcaneus = fersenbein)
- tibionaviculare (verbindung zwischen tibia = schienbein und os naviculare = kahnbein)
die anderen genannten bänder gehören zum komplex, die schienbein und wadenbein zusammen halten:
- tibiofibulare anterius (verbindet tibia = schienbein und fibula = wadenbein vorne, wenn du auf dein gelenk drauf guckst)
tibiofibulare posterius (verbindet schienbein und wadenbein hinten, quasi unter der achillessehne gelegen)
- transversum, verläuft diagonal zwischen schienbein und wadenbein zwischen den beiden knochen hoch.
eine abbildung zum innenbandkomplex findest du hier:
http://www.medizin-netz.de/icenter/b...ngenumfass.htm
nach deinen beschreibungen scheinen alle genannten bänder gerissen zu sein.
ich würde zunächst hauptaugenmerk auf ein abklingen des crps I setzen, behandlungsempfehlungen findest du hier:
http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/036-006.htm
bist du weder in allgemein schmerztherapeutischer noch physiotherapeutischer behandlung?
alles gute zunächst für dich und deinen fuß! gruß, christiane.
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RE: operativer Eingriff...
Leider, leider ist ein CRPS (M. Sudeck) nicht so einfach wegzuoperieren. Die Behandlung erfolgt zB über Medikamente, intensive Physiotherapie und teilweise auch Spritzen. Nicht immer ist ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Je früher man beginnt und je geringer das Stadium ist, desto bessere Chancen hat man.
Ruptur = zerreißen eines Bandes. in diesem Fall der vielen Bänder der FußknochenKommentar
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RE: operativer Eingriff...
Ich durfte die Klinik gestern Nachmittag wieder verlassen und laut Ärzten ist die Operation gut verlaufen. Allerdings habe ich nach dem Eingriff am Freitag ziemlichen Schüttelfrost und hohes Fieber (40.1°C) über mehrere Tage bekommen, seit gestern bin ich endlich wieder fieberfrei (37.4°C). Die Ursache dafür wurde nicht gefunden, muss aber prophylaktisch für 2 Wochen Penicilin 3 mal täglich schlucken. Wegen dem Sudeck Syndrom muss ich zusätzlich 21 Tage lang morgens Kortison einnehmen(Prednisolon 80mg die ersten 7 Tage dann entscheiden die Ärzte wieviel weniger ich einehmen kann). Was weiter zu tun ist bezgl. Sudeck sagt man mir, sobald der Gips unten ist, den ich leider vorerst die nächsten 4 Wochen tragen muss und zu allem Übel nicht einmal auftreten darf! Weil mir geantwortet wurde (chris_12), dass eine OP nicht angebracht wäre, wollt ich wissen, ob ich deswegen vielleicht Fieber bekommen habe?
Hätte man warten müssen mit der OP? Die Beschwerden habe ich ja schon lange und der Fuß hat wirklich schlimm ausgesehen. Laut Ärzten war eine OP unumgänglich!Kommentar
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RE: operativer Eingriff...
hi larson,
na erstmal welcome back :-)
zum fieber kann ich dir nichts weiter sagen, außer dass es nach op's schon mal vorkommen kann, dass der körper mit fieber reagiert - aber ob dies dann auch so hoch ist oder sich eigentlich nur im bereich erhöhter temperatur abspielt ... keine ahnung! manhat wohl vermutet, dass du dir bei der op 'ne infektion zugezogen hast ... also lieber 'nen antibiotikum als neben dem sudecknoch 'ne infektion!
was wurde bei der op denn gemacht? danach entscheidet sich ja die therapie!
ich persönlich finde einen festen gips heute nicht mehr zeitgemäß - insbesondere bei einem zusätzlichen sudecksyndrom ... derartige füße reagieren auf feste "verpackungen" meist nicht so richtig begeistert (man diskutiert vielmehr, dass der sudeck durch einen gips getriggert werden könnte) ... und zudem ist so keinerlei physiotherapeutische behandlung möglich! (von der narbenpflege und vom waschen mal ganz abgesehen, und das gerade im sommer!) eine alternative wäre immerhin 'ne gipsschiene gewesen, die man zur behandlung und sonstigem abnehmen kann .... da du ja ohnehin nicht auftreten sollst, ist das ja kein problem ... ansonsten ist eigentlich ein sog.walking bot zeitgemäß ....
in welcher klinik bist du denn in behandlung? vielleicht solltest du mal deinen nachbehandler richtung gipsschiene und physiotherapie "eichen" oder alternativ auch 'ne schmerzambulanz aufsuchen! da wäre ich mal gespannt, was die zu gips und sudeck sagen!
pass' auch auf, dass das cortison nicht abrupt abgesetzt wird ... das ist nicht gerade gesund! infos zur gabe von cortison gibt's z.b. bei www.rheuma-online.de bei den rheumapatienten sind ja cortisonstoß und co eher was alltägliches .... drei wochen erscheinen mir da spontan zu kurz, aber bin ja nun nicht die fachfrau ... kannst ja mal eine anfrage bei rheuma-online stellen, wie ein ausschleichen bei cortison auszusehen hat!
also - bleibt nur die frage - was hat man denn an deinem fuß festgeschraubt?
gute besserung, chris.
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RE: operativer Eingriff...
Ich weiß ehrlich gesagt nict was genau gemacht wurde. Man hat mir zwar berichtet, aber da war ich noch derart von der Narkose benebelt, dass ich eigentlich gar nicht viel weiß. Soweit ich weiß wurden mir teilweise Bänder ersetzt. Man sprach jedenfalls vor der OP von Bandplastik!
Wegen des Sudeck dings da bin ich an eine andere Ambukanz verwiesen worden. Muß nun viel länger dieses Kortison einnehmen und nach einer von den Ärzten bestimmten Zeit, wird das wohl langsam, also nicht abrupt, wieder abgesetzt. Vielleicht ist dieser Sudeck danach ja wieder weg.Kommentar
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RE: operativer Eingriff...
hey larson,
ich bin ehrlich gesagt stark verwundert - du weisst nicht, was bei dir überhaupt operiert wurde? gab es vor der op keinerlei aufklärung, keine zweitmeinung? am tag nach der op keine op-besprechung? welche klinik ist das?
auf welcher seite des fußes wurde denn bei dir operiert - innen oder außen? rekonstruktionen des innenbandapparates sind nicht gerade alltäglich; bist du bei einem fußspezialisten in behandlung? oder wurde etwa eine außenbandplastik gemacht?
du solltest dir immerhin den op-bericht schnellstmöglich aushändigen lassen, auf diesen hast du anspruch. dies ist auch wichtig für deine physio-praxis, denn ohne zu wissen, welche behandlung erfolgte, kann auch schwerlich eine sinnvolle therapie erfolgen. was wird bei dir denn derzeit physiotherapeutisch gemacht? hast du deine jetzige ambulanz auf eine gipsschiene mal angesprochen?
dass das cortison nicht nur drei wochen bei dem "startpotential" eingenommen werden sollte, hatte ich schon gedacht ... das wäre mit ausschleichen ziemlich unmöglich gewesen in dem kurzen zeitraum. lies' dir auch mal die nebenwirkungen durch, damit du dich bei auftreten nicht wunderst und sei z.b. vorsichtig mit der sonne - kann 'nen klasse sonnenbrand geben, da die haut empfindlich werden kann.
und ansonsten - es gehört auch dazu, dass man seine patientensouveränität nutzt, die verantwortung für sich selbst gibt man nicht an der anmeldung ab! sorry, wenn das jetzt hart klingt, aber man sollte natürlich wissen, was überhaupt die diagnose ist, was bei 'ner op überhaupt gemacht wurde, was die vers. behandlungsmöglichkeiten sind - sollte dein behandler schlecht oder gar nicht erklären, nachfragen, bis die sache für dich verständlich erklärt wurde. kennst du die eckdaten nicht, kannst du nicht selbständig für dich eine entscheidung treffen ... und das wissen um diagnose und therapiemöglichkeiten ist ja grundsätzlich wichtig, da man ansonsten die anweisungen des arztes gar nicht verstehen kann!
also du siehst ich bin mittelmäßig stark entsetzt! ;-) und hoffe, dass du mit deinem informationsstatus ebenso wenig zufrieden bist!?
alles gute, christiane.
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