Erysipel (rezidiv)

[vanessa.]

Nachdem ich den Beitrag von Frauke "Unterschenkelschwellung" gelesen habe, möchte ich auch noch eine Frage, die mich betrifft, loswerden:
Was kann ich gegen immer wiederkehrende Erysipele tun?
Zur Zeit habe ich auch wieder eins und das leider in regelmässigen Abständen. Ich nehme homöopathische Mittel (Tee,Tropfen,..) dagegen und sobald die ersten Anzeichen da sind, mache ich Topfenwickel. Nur leider nützt das schlussendlich nichts. Antibiotika hilft leider auch nicht oder kaum mehr. Also was kann ich tun, damit ich endlich mal ein Erysipelfreies Jahr habe???

PS: Es sind meistens Insektenstiche, die Erysipel auslösen. Aber auch Überanstrengung , zu vieles Stehen was leider unumgänglich ist, lösen ein Erysipel aus!

[Platon]

RE: Erysipel (rezidiv)


Hallo Vanessa,

es erstaunt mich immer wieder, was so alles als "homöopathisch" bezeichnet wird.

Tees aus Arzneipflanzen (z.B. Kamille und viele andere) gehören zur Phytotherapie, nicht zur Homöopathie.

Die Tropfen beschreibst Du nicht näher. Grundsätzlich gilt aber für alle Arten von Arzneimitteln (auch potenzierte bzw. "homöopathische"), daß man sich damit auch schaden kann, wenn man sie zu häufig bzw. zu lange (wochen- oder gar monatelang) einnimmt. Also Vorsicht damit. Sachen, die offensichtlich keine Besserung bringen, solltest Du weglassen.

Homöopathie bedeutet, ganz kurz gesagt, die Behandlung mit einem Arzneimittel, das nach dem Ähnlichkeitsprinzip ("Simile-Regel") ausgewählt wurde.

Ich kann Dir nur empfehlen, nicht länger selbst zu experimentieren, sondern eine(n) homöopathischen Arzt/Ärztin aufzusuchen. Evtl. lebst Du in Österreich? (Du schriebst "Topfenwickel") - dann schau mal unter
www.homoeopathie.at

Gute Besserung,
Pl.

[vanessa .]

RE: Erysipel (rezidiv)


Ja, ich wohne in Österreich. DieTees wurden von einem Arzt speziell für mich zusammengestellt und gehören nicht zur Homöopathie, sondern zur traditionellen Chinesischen Medizin - aber die Tropfen (Erysidoron von Weleda -gibt es auch als Tabletten) sind eine homöopathische Arzneimittelspezialität und wurden auch von einer Ärztin verschrieben. Wie gesagt ich experimentiere selbst nicht herum. Meine Lymphdrainage-Therapeutin hat mir den Tipp mit den Topfenwickel gegeben und wenn mal keiner zur Hand ist, dann kann ich auch kalten Pfefferminztee nehmen.
Ich achte sehr darauf, dass ich mich nicht verletze oder so, aber wie bereits in meinem ersten Beitrag formuliert, bekomme ich auch ein Erysipel bei Überanstrengung (stundenlanges Stehen usw.) zudem ist mein Immunsystem geschwächt.
Ich habe ein primäres Lymphödem an beiden Beinen und am linken Arm (mit Fibrosen), sowie Aszites und eine chronische Lungenerkrankung (interstitielle lymphozytäre Alveolitis).
Leider fallen die Ödeme sehr auf, weil ich ansonsten eher dünn bin (nicht zu dünn- also normal, aber eben nicht dick, was viele Lymphödempatienten sonst sind).
1997 hatte ich mein erstes Erysipel und die Anzahl der Erysipele hat sich im Laufe der Jahre gesteigert. Die Ärzte sprechen von einem chronischen bzw. rezidiven Erysipel. Heuer hatte ich bereits 8 Erysipele. Ich werde immer stationär aufgenommen, weil die orale Gabe von Antibiotika nicht mehr ausreicht. Es dauert aber nach wie vor sehr lange bis die Ärzte das Ganze in den Griff bekommen. Hat das Antibiotikum vom letzten Mal geholfen, hilft es das andere Mal schon wieder nicht.
Egal was ich mache- das Erysipel kommt immer wieder und ich wollte nur wissen, ob es Möglichkeiten gibt, um endlich mal ein Erysipelfreies Jahr zu haben.

PS: Für i.m. Peicilin-Gabe ist es aus ärztlicher Sicht schon zu spät - da hätte man viel früher mit beginnen müssen.

[Platon]

RE: Erysipel (rezidiv)


Hallo Vanessa,

danke für die Erläuterung.

"Die Tropfen (Erysidoron von Weleda) sind eine homöopathische Arzneimittelspezialität und wurden auch von einer Ärztin verschrieben."

... womit die Ärztin gezeigt hat, daß sie von Homöopathie nicht viel versteht! Tut mir leid, das hier so hart sagen zu müssen.

Erysidoron Tropfen enthalten nach meiner Recherche die Mittel Belladonna (Tollkirsche) und Apis (Honigbiene bzw. deren Gift) - beides sind potente Gifte - in sehr tiefer Potenz, nämlich jeweils nur D2 ! Weshalb Erysidoron denn auch verschreibungspflichtig ist...

Kein ernstzunehmender Homöopath würde dieses, an sich schon fragwürdige, anthroposophische Komplexmittel bei einer chronischen Krankheit verordnen, schon gar nicht zur längerfristigen Einnahme.

Es ist m.E. auch nicht auszuschließen, daß die längere Einnahme dieses Mittels (seit wann??) eine Verschlechterung Deines Gesundheitszustandes bewirkt hat. (Auch von den chinesischen Tees wäre dies evtl. denkbar. Überdies scheint mir die Kombination dieser Methoden nicht sehr sinnvoll.)

Wenn Du eine korrekte Therapie im Sinne der Klassischen Homöopathie möchtest (was zumindest einen ernsthaften Versuch wert wäre!), suche Dir einen entsprechend ausgebildeten Arzt.
Falls es sich schwierig gestalten sollte, könntest Du z.B. Frau Dr. Dorcsi-Ulrich fragen, deren Adresse sich hier findet:
www.kindhom.de

Kann jetzt leider nicht länger schreiben. Alles Gute,
"Platon"