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Frechheit!! Akut-Schmerztherapie/Opiate

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  • Frechheit!! Akut-Schmerztherapie/Opiate

    Aus aktuellem Anlass schreibe ich hier, auch wenn die akut Schmerzbehandlung hier wohl nicht hergehört.

    Ich bekam am letzten Mittwoch eine Kolik die beim Hausarzt weder mit intra-venöser Gabe von Novalgin, Valium und Tramal zu stoppen war, im Gegenteil, es wurde schlimmer. Im Krankentransport waren sie ebenfalls ratlos und rieten mir durchzuhalten (was hätte ich für Alternativen gehabt?). In der Notfall-Aufnahme in der Klinik spritzten sie nochmal etwas (weiss aber nicht genau was) und standen dann hilflos da und schauten zu wie ich von den immer noch stärker werdenden Schmerzen ohnmächtig wurde.

    Keiner/ne von ihnen kam auf die Idee mir Morphium oder eine Narkose zu verabreichen, obwohl sie sahen dass die bisherigen Mittel noch keinerlei Wirkung hatten. Sie ließen es zu, dass ich in einem erbärmlichen Zustand mich auf der Liege krümmte und sie um Narkose anbettelte, bis ich eben durch Ohnmacht erlöst wurde.

    Ist das moderne Schmerztherapie? Sieht so eine Notfallbehandlung aus? Ist die Angst vor der Anwendung starker Opiate grösser als die Menschenwürde?
    Ist es schön für die Ärzte, einem hyperventilierenden, zitternden, sich krümmenden und um Hilfe flehenden Menschen zuzschauen bis er nicht mehr kann?
    Wozu gibt es denn die starken Opiate?
    Was lernen denn die Ärzte über akute Schmerzbehandlung? Etwa Aspirin Verschreibung?

    Scheisse! Ich muss jetzt damit leben dass ich dort wie ein Idiot ausgesehen habe.


  • RE: Frechheit!! Akut-Schmerztherapie/Opiate


    Hallo Andras,
    ich kan ihre aufgestaute Wut nachempfinden; bedenken sie aber bitte, dass der H.-A. ihnen bereits Leichtopioide - Analgetika aus der II. Verordnungsstufe der WHO-*Schmerztabelle* infundiert hatte. Novalgin in Kombi. mit Tramal sind schon relativ starke Analgetia; diese Kombination wird sehr häufig u.a. postop. nach schweren Eingriffen verabreicht! In der Klinik wurde ihnen nochmals etwas appliziert - vermutlich injisziert - aber was, das wissen sie nicht - leider jedoch wirkungslos. Wahllos dann Mo. oder gar eine Vollnarkose zu verpassen, wäre verantwortungslos gewesen. Bevor der Patient Medikamentös eingestellt wird, muss doch zunächst einmal eine Ursache gefunden werden. Stellen sie sich vor in dem Zustand hätte man ihnen Morphium gespritzt? einem Pat. der hyperventiliert. Die Folgen wären u.U. verheerend gewesen. Bei der Akutversorgung von unklaren Beschwerden haben Ärzte Komplikationen/Kontraindikationen abzuwägen, sie können nicht wahllos den Pat. mit Schmerzmitteln wie Opioiden etc. vollpumpen. - Wodurch wurde denn die Kolik ausgelöst und welche Diagnose wurde gestellt? Scheinbar klangen die Schmerzen doch irgendwann ab; irgendein Medikament hat dann scheinbar doch gegriffent?? oder?

    >Scheisse! Ich muss jetzt damit leben dass ich dort wie ein Idiot ausgesehen habe.<

    Wie kommen sie denn darauf? Keiner der Behandler bzw. des Pflegepersonals wird sich an ihrem kläglichen Zustand geweidet und schon garnicht sie als Idiot angesehen haben - konfus!?!

    Vielleicht mögen sie mitteilen, wie die Ärzte tatsächlich auf ihr Flehen reagiert haben und welche Maßnahmen letztlich ergriffen wurden?

    Zuguterletzt vergegenwärtigen sie sich bitte, dass Starkopioide zahlreiche Nebenwirkungen haben und diese die Ärzte bei einem Notfallpat. ohne Vorliegen einer Anamnese kaum ermessen können! Gruß und gute Besserung Sd.



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    • Akut-Schmerztherapie / Starkopiate


      " In der Klinik wurde ihnen nochmals etwas appliziert - vermutlich injisziert - aber was, das wissen sie nicht "

      Nein, und der Stationsarzt weiss es auch nicht, ich weiss aber, dass die Notfallärztin mit etwas spritzte, vielleicht nochmal Valium, soweit mir eine Stationsschwester erzählte. Aber ich hörte einen anderen Namen, etwas mit "A...".

      " Wahllos dann Mo. oder gar eine Vollnarkose zu verpassen, wäre verantwortungslos gewesen. "

      Was wäre passiert wenn ich noch etwas Morphium bekommen hätte? Ich glaube, nichts schlimmes.

      " Stellen sie sich vor in dem Zustand hätte man ihnen Morphium gespritzt? einem Pat. der hyperventiliert "

      Ja gerade dann! Warum habe ich hyperventiliert? Wegen der extrem starken Krämpfe. Und den Ratschlag in die Tüte zu atmen hatte ich schon beim Hausarzt hinter mir, ab einem bestimmten Schmerzlevel konnte ich nicht mehr dir Tüte vor mein Gesicht halten und sonst tat es ja keiner.
      Also Morhium hätte in dem Zustand garantiert nicht zu einer Atemlähmung geführt, im Gegenteil, ich hätte endlich richtig atmen können.

      " sie können nicht wahllos den Pat. mit Schmerzmitteln wie Opioiden etc. vollpumpen. "

      Sie sollen ja nicht wahllos mit Opiaten vollpumpen, sondern auch die Mittel anwenden, die für starke Koliken da sind, und Morphium ist nunmal dazu da, wenn mit anderen Mitteln der Schmerz nicht mehr zu stoppen ist. Und die Wirkung von Morhium lässt sich scheinbar recht gut mit einem anderen Mittel aufheben (von den Rezeptoren verdrängen), sollte zuviel gesprizt worden sein.

      " Wodurch wurde denn die Kolik ausgelöst und welche Diagnose wurde gestellt? "

      1. Ich habe einen Sahne-Joghurt zum Frühstück gegessen.
      2. Die Diagnose stellte ich selbst: Lactose-Intolleranz.
      Der Stationsarzt fügte noch einen Reizdarm hinzu.
      Aber es stehen noch Untersuchungen an.

      " Scheinbar klangen die Schmerzen doch irgendwann ab; irgendein Medikament hat dann scheinbar doch gegriffent?? oder? "

      Ich wurde ohnmächtig als die Schmerzen immer schlimmer wurden und meine Atmung immer seltsamer... danach waren die Schmerzen weg, als ich irgendwann wieder aufwachte. Klar greiffen dann die Medikamente wenn der Krampf weg ist.

      " Wie kommen sie denn darauf? "

      Ich habe ja alles bei vollem Bewusstsein erlebt und mir war das schlichtweg peinlich wie man (ich) sich benimmt wenn man solche Schmerzen hat. Das kratzt an meinem Selbstbewusstsein...

      " wie die Ärzte tatsächlich auf ihr Flehen reagiert haben und welche Maßnahmen letztlich ergriffen wurden? "

      Hilflos..., sie meinten, sie könnten mich nicht narkotisieren, müssten erst wissen wo es weh tut usw. Sie ermahnten mich den Arm ruhig zu halten weil sie eine Kanüle setzten und noch eine von Hausarzt drinsteckte. Der Arm und die Venen tun auch noch weh (gelb-grüne Flecken), weil da drin wohl einiges zerstochen ist... sollte man wohl nicht bewegen, mit Nadeln drin?
      Ich denke mir, es wäre auch für die Ärzte um einiges leichter gewesen, hätte ich klarer Antworten können. Aber irgendwann habe ich überhaupt nicht mehr auf Anfragen reagieren können und wurde dann vor der Ohnmacht noch richtig kraftlos. Klar waren sie hilflos weil sie nicht recht wussten was los ist und ich nicht in der Lage war sie ins rechte Bild zu setzen. Also wo setzt man den Hebel an? Zuerst Schmerzen bekämpfen um vom Patienten etwas genaues erfahren zu können oder den Patienten leiden lassen und auf Suche gehen was es sein könnte?

      " dass Starkopioide zahlreiche Nebenwirkungen haben "

      Mag ja sein, aber die haben Valium, Tramal und Metamizol auch schon. Mit der Argumentation wäre in jedem akuten Notfall (der neu ist), eine Medikation mit Starkopiaten ausgeschlossen.

      " ohne Vorliegen einer Anamnese kaum ermessen können "

      Sie wissen wie eine Anamnese übersetzt wird und wie sie funktioniert: Befragung des Patienten durch den Arzt. Und da sind wir schon wieder bei einem meiner Punkte weiter oben: wie kann ein Arzt einen Patienten befragen, der vor lauter Schmerzen nicht mehr in der Lage ist eine klare Erklärung abzugeben, bishin zu gar keiner Antwort mehr?
      Wäre es dann nicht doch sinnvoller gewesen, zuerst den Schmerz zu bekämpfen? ...schon die Aufforderung den Arm wegen der Nadeln ruhig zu halten zeigte bei mir kaum Wirkung, wie dann eine Anamnese?

      " und gute Besserung "

      Danke, ich kann es gebrauchen. Es stimmt noch gar nichts, ich bin totmüde, erschöpft, der Bauch ist gebläht, Völlegefühl, Schwindelgefühl, Konzentrationsschwäche usw.

      Kommentar


      • Immerhin...


        ....kannst Du - wie oben ersichtlich - jedenfalls schimpfen wie ein Rohrspatz, logisch argumentieren und Dich klar schriftlich ausdrücken. Das ist mehr, als mancher gesunde Mensch kann! ;-)))

        Außerdem erinnere ich mich an ganz merkwürdige Gelüste... aber das gehört jetzt nicht hierher.

        Die Schilderung jedenfalls finde ich absolut nachvollziehbar und auch dieser Tiefschlag gegen Dein Selbstbild ist für mich sehr gut nachzuempfinden. Ich unterstütze einmal die Frage:
        "Was lernen (Notfall)Ärzte heutzutage über Schmerztherapie"? Gerade aus meinen Erfahrungen als Angehörige von Krebskranken, die durchaus sehr unterschiedlich waren, was die Schmerzbehandlung angeht, könnte ich da Antworten geben, die nicht besonders positiv aussehen für die heutigen Mediziner (zumindest in Teilen)...

        Grüße
        Anke

        Kommentar



        • RE: Immerhin...


          " jedenfalls schimpfen wie ein Rohrspatz, logisch argumentieren und Dich klar schriftlich ausdrücken "

          und dabei bin ich noch alles andere als fit. Irgendwas stimmt noch gar nicht.

          " Außerdem erinnere ich mich an ganz merkwürdige Gelüste... "

          Das wüsste ich aber!! )) *g*

          " dieser Tiefschlag gegen Dein Selbstbild "

          Männer mögen das nunmal nicht gern wenn sie mal absolut hilflos sind und auch noch üblen Schmerzen ausgeliefert sind, die sie auch noch dazu verleiten richtig um Hilfe zu bitten... gut, ich weiss, in so einer Situation ist es eine Ausnahme.

          " nicht besonders positiv aussehen für die heutigen Mediziner "

          Das liegt an der Angst vor der Haftung und Folgen. Alles was entfernt als Rauschmittel missbraucht werden kann, bekommt einen Stempel der Verruchtheit, wird somit ein Tabu. Codein steht scheint's auf der Liste des Betäubungsmittelgesetzes (Heroin verwandt), und als vor 20 Jahren die Diskussion darum so richtig losging, bekam ich kein Codein mehr, sondern andere Hustentropfen, weil man ja einen jungen Mann nicht süchtig machen will. Die Folge war, dass ich hustete ohne Ende, meine Arbeitskollegen meinten ich solle doch mal zum Arzt, und mein Arzt ganz komisch guckte und reagierte als ich ihm sagte, dass ich wieder die Tropfen mit Codein haben wolle, weil nur die halfen. Auf die dumme Idee nach der Ursache (Allergie) zu forschen kam er nicht, er vermutete mich als Simulanten der nur an Rauschgift kommen wollte.

          Inzwischen habe ich die Schublade voll mit angebrochenen Codein Präparaten, viele veraltet, und ich bin nicht süchtig danach geworden. Aber ich bekam mal einen Zermürbungsbruch einer Rippe wegen zu starkem Dauerhusten, das wurde dann mit Tramadol behandelt, 8 Tropfen reichten mir um Husten und tief Atmen zu können, trotz Bruch. Die Flasche steht immer noch angebrochen hier, ich bin auch davon nicht süchtig geworden, usw...

          Aber die Angst etwas hochwirksames zu verschreiben steckt den Ärzten in Deutschland tief in den Knochen, es wird ihnen wohl beim Studium eingebläut, dass jeder der nach wirksamen Medikamenten fragt, zuerst als potentieller "Medikamentenmissbraucher" angesehen werden muss. Als ich mal in Urlaub war, hatte ich dummerweisse ein kleines Problemchen und brauchte dringenst ein hochwirksames Medikament dass hier unter kaum irgendwelchen Umständen ohne Rezept vom Arzt herausgegeben wird. Dort im Urlaubsland bekam ich es, von Ratiopharm, N2-Packung, die stärkeren, ohne Rezept und für die Hälfte unserer Rezeptgebühr auf die Hand. Und nein, ich habe mich damit auch nicht vergiftet! Aber es hat mir den Urlaub gerettet.

          Natürlich gibt es diejenige die Medikamente missbrauchen, aber die Diskussion und die Angst vor hochwirksamen Medikamenten hier in D-Land ist so krank und abartig wie inzwischen auch die Diskussion um Doping! Lieber lässt man Patienten leiden.

          Oder Kortison: "...für was braucht der wohl Kortison?" ...konnte ich im Gesicht des Arztes lesen, als ich ihn vor einer Urlaubsreise mal danach fragte. Für was wohl? Ich bin leicht allergisch gegen Insektenstiche, ganz besonders Bienen. Und wegen schlechter Erfahrungen mit Schwellungen ohne Ende wollte (sollte) ich was zur Sicherheit dabei haben. Er hat mir eine sehr schwache Tablette gegeben, eine... aber immerhin. Es kam wie es kommen musste, als mich so ein Vieh auf einer Motorradtour unter dem Helm am Kinn stach, hatte ich diese Tablette nicht dabei, sie war in der anderen Erstehilfebox.
          ...es läst kaum beschreiben wie so eine Schwellung den Kopf verändert und wie es ausieht, aber jedem dürfte "Elefantenmensch" ein Begriff sein, oder? ...der war noch harmlos dagegen. Nach der Kortisontablette zuhause war es in sehr kurzer Zeit wieder weg.

          Sicher haben hochwirksame Medikamente unter umständen recht heftige Nebenwirkungen, aber die nichtgabe von hochwirksamen Medikamenten kann auch mal ein schnelles oder schmerzhaftes Ende bedeuten.
          Ich vermute eben auch, dass es politisch Korrekt ist, dem Patienten solche Mittel vorzuenthalten.

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          • RE: Immerhin...


            Hallo Andreas

            Ich habe selber eine Lactoseintoleranz. Nach der Diagnose hat es noch einige Zeit gedauert bis ich Beschwerden frei war. Auch jetzt kann ein kleiner unbedachter Ausrutscher wie Unterwegs Kaffee mit einem Schuß Milch trinken im nach hinein recht Schmerzhaft sein.

            Das Pflegepersonal ist Menschen mit Schmerzen gewohnt. Niemand wird gelacht haben. Ganz im Gegenteil sie werden sich vollkommen hilflos gefühlt haben weil sie dir nicht wirklich helfen konnten. Ich kenne diese "Scham" aus der Pflege. Für die älteren Männer ist es oft sehr schwer zu akzeptieren das dort auf einmal jemand anderes sie Waschen muß weil sie es selber nicht mehr können.

            Das Gefühl soltest du wirklich schnellstens unter "ferner liefen..." abhaken. Es lohnt sich nicht weiter darüber den Kopf zu zerbrechen.

            Nelli

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            • hm...


              " Ganz im Gegenteil sie werden sich vollkommen hilflos gefühlt haben weil sie dir nicht wirklich helfen konnten. "

              Ok, gelacht hat ja niemand und ich habe ja ihre hilflosen Gesichter gesehen... und ihr Mitleid, und das machte es mir noch schwerer, weil ich versuchte mich soweit wie möglich zusammenzureissen um nicht so ein erbärmliches Bild für sie abzugeben. Und genau das ist es was mich jetzt im nachhinein wurmt, weil ich eben doch erbärmlich ausgesehen haben muss und ich mich frage, ob ich vielleicht nicht doch irgendwo noch ein bischen mehr standhaft hätte bleiben können und nicht dem Schmerz nachgeben. Ich habe mir in die Hand gebissen um es rauszuzögern dass ich schwach werde, aber am Ende habe ich nur noch gezittert und gejapst und gekotzt und bin dann ohnmächtig geworden.

              Verstehst du? Ich fühle mich sogar etwas schuldig dass sie so hilflos waren... wegen mir.
              Darum auch wünschte ich mir, sie hätten mir was wirksames gegeben, damit es nicht soweit kommt. Und nach der Ohnmacht war alles scheinbar so leicht, keine Schmerzen, nichts, wie ein böser Traum.

              " Es lohnt sich nicht weiter darüber den Kopf zu zerbrechen. "

              ...vielleicht wird schon morgen ein anderer wegen sowas eingeliefert und ist froh zu wissen was in so einem Fall überhaupt noch wirkt. Für mich war es auch mal eine interessante Erfahrung ab wann man wegen Schmerzen ohnmächtig wird, aber nicht jeder hat die Lust und Laune dazu. Vielleicht nützt es sogar dir mal was, solltest du je eine Kolik bekommen die nicht mehr mit den halbstarken Mitteln in den Griff zu bekommen ist.

              Aber vielleicht hilft es auch Ärzten, zu wissen wie ein Schmerzpatient darüber denkt. Man erlebt ja so eine ansteigende Kolik bei vollem Bewusstsein, aber kaum einer schreibt darüber. Mir macht es auch keine Freude, die Ärzte rat- und hilflos dastehen lassen zu haben.
              Aber so wie Sd. andeutete, sie haben mein Überleben im Sinn gehabt und nichts riskiert was mir schaden könnte durch ihr aktives tun. Sie hatten ja auch nicht viel Zeit zum abwägen welche Risiken eine Gabe mit starken Mitteln in dem Fall hätte oder nicht.

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              • RE: hm...


                Hallo Andreas

                Ich war auch schon mal in so einer Situation. Ich habe so starke Magenschmerzen gehabt das ich schon an Wehen dachte. - Ich war zu dem Zeitpunkt Hochschwanger.

                Dadurch konnte ich keine Medikamente nehmen die du durftest und mußte mit einem einfachen Saabsimplex auf das Ende der Schmerzen warten. Das dauerte Stunden.

                OK. Frau darf irgendwie leiden. Und hat es gerade da etwas einfacher.

                Aber ich finde es nicht schlimm wenn ein Mann Schmerz zeigt. Ist doch nur natürlich! Ich kenn eine Menge Frauen die es sehr mutig finden wenn Mann Gefühle zeigen kann. zB. auch weinen. Ist bestimmt etwas wo du für dich noch dran arbeiten mußt!

                Damit du nicht noch einmal in die für dich peinliche Situation gerätst deinen Schmerz nicht mehr zurück halten zu können.

                Außerdem ist es doch sch... egal was andere von dir denken . Oder?

                Nelli

                Kommentar


                • RE: hm...


                  Hallo Andras,

                  ich war schon sehr oft im meinem Leben in solch einer misslichen Lage wie du, ich meine ohnmächtig und hilflos. Ja, das ist verdammt peinlich, aber ich habe eine Menge daraus gelernt auch. Jetzt nehm ich mich ernst, aber nicht mehr so wichtig. - Meistens liegen neben mir (in der Notaufnahme oder auf der Intensivstation) eh noch ein paar andere Patienten , denen es womöglich noch schlechter geht., da hat keiner von dem Pflegepersonal lange Zeit, darüber nachzudenken, ob ich nun hübsch oder weniger hübsch aussah als ich gezappelt hab.

                  Ich bin bloß immer froh, wenn es mir wieder besser geht und ich denke so wie du darüber nach, wie man die Therapie verbessern könnte. Da ich nun mal medizinischer Laie bin, verlasse ich mich zunächst schon auf die ärztl. Therapiewahl, allerdings die Verantwortung für mich die behalte ich schon selbst und wenn ich davon überzeugt bin, das etwas anderes richtig für mich ist, bekomme ich das auch.

                  Dir weiterhin Gute Besserung!

                  Kommentar


                  • RE: hm... - die gekränkte Eitelkeit des Mannes??


                    @Mut du spricht mir aus dem Herzen!!
                    Ich persönlich war schon sehr häufig in einer hilflosen erbärmlichen Lage; Krhs.flure habe ich bereits vor vernichtenden Schmerzen *zusammmengebrüllt"; vor endlosen Schmerzen war ich keineswegs in der Lage zu stehen, zu sitzen geschweige denn zu laufen. Schmerzen, die so unerträglich waren, dass ich an der analgetischen Medikationswirkung gezweifelt habe; schmerzverzehrt ausgelöst durch stechenden, brennenden, kolikartigen Schmerzzuständen bis zur völligen Erschöpfung und Koterbrechen etc. Allein und verlassen auf der Intensiv gelegen ohne die Möglichkeit mich bemerkbar zu machen! Schmerz ist ein Teil meines Lebens geworden, mit dem ich mich mittlerweile arrangiert habe.
                    Aus meiner Sicht ist Andras Männliche Eitelkeit gekränkt; denn sowohl im Akutfall als auch bei chronifizierten Schmerzattacken wird mann/frau wohl kaum auf Äußerlichkeiten wie Aussehen und Attraktivität achten, sondern schlicht und einfach auf adäquate Hilfe hoffen!!! Gruss Sd.

                    Kommentar



                    • RE: hm...


                      " wenn Mann Gefühle zeigen kann. zB. auch weinen "

                      das tat ich letztes Jahr scheinbar ohne Ende nachdem meine Freundin einfach den Kontakt abbrach, einfach so.

                      " Ist bestimmt etwas wo du für dich noch dran arbeiten mußt! "

                      ich arbeite seitdem daran, keine Gefühle mehr zu haben, keine mehr zu zeigen und nichts mehr zu fühlen.

                      Eigentlich halte ich ja einiges an Schmerzen aus ohne mucks, mache auch manchmal Sport über der Schmerzgrenze, darum ärgert es mich, dass mich diese jetzt doch noch relativ weich bekommen haben.

                      Kommentar


                      • RE: hm... - die gekränkte Eitelkeit des Mannes??


                        " Aus meiner Sicht ist Andras Männliche Eitelkeit gekränkt; "

                        Ja klar ist sie das, das ist auch ein Aspekt der mich ärgert.

                        " vor vernichtenden Schmerzen *zusammmengebrüllt" "

                        Ich kann das nicht, ich bin dann meist verdächtig still, bekomme keinen Ton mehr raus.

                        " vor endlosen Schmerzen war ich keineswegs in der Lage zu stehen, zu sitzen geschweige denn zu laufen "

                        So gings mir ja auch... und was denkst du habe ich getan um mir zuhause die Schuhe zubinden zu können?

                        " sowohl im Akutfall als auch bei chronifizierten Schmerzattacken wird mann/frau wohl kaum auf Äußerlichkeiten wie Aussehen und Attraktivität achten "

                        Ich schon... ich lächle und versuche so normal wie möglich auszusehen, selbst wenn sich schon der Schweiss auf der Stirn perlt und die Ohren rauschen. Beim Hausarzt meinten sie daher, ich müsse noch warten... bis ich ihnen dann klarmachte was wirklich los ist. Die fragten sich dannach, wie ich überhaupt bis zur Praxis kam... ganz einfache Regel: solange man sich vorwärts bewegt und noch nicht umgekippt ist, solange kommt man weiter und wird irgendwann mal das Ziel erreichen. Nur zulange stehenbleiben darf man nie, sonst versagen die Kräfte. Hab ich mal eingeübt las ich in einer misslichen Lage nur noch den Rettungshelikopter oder sich aufgeben als Alternative hatte.
                        Ich bin halt einer von denen, dem krankheitsbedingte Schmerzen peinlich sind und der dabei versucht Haltung zu bewahren. Ist das schlecht?

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                        • Hart...


                          ...wie Kruppstahl?

                          Ach, Andras, glaub doch nicht, dass das auf Dauer glücklich macht oder für Frauen auf Dauer attraktiv wäre. Ganz im Gegenteil! Ich weiß, was ich sage. Ich hatte einen Ehemann, der auch immer ganz hart sein wollte und furchtbar gut den Coolen geben konnte und dann ebenfalls dieses Häufchen Elend abgegeben hat, als ich es nicht mehr mit ihm ausgehalten habe, weil ich eben Gefühlskälte nicht ertrage auf Dauer.

                          Die Erfahrungen um die Schmerzen, die Du in der Klinik gehabt hast, sind furchtbar und hätten wahrscheinlich wirklich nicht sein müssen. Sich aber absolute Empfindungslosigkeit antrainieren zu wollen ist krank! Es tut mir leid für Dich, wenn das alles eine meiner Geschlechtsgenossinen hervorgerufen haben sollte. Wirklich sehr, sehr leid!

                          <traurigguck>
                          Anke

                          Kommentar


                          • RE: Hart...


                            Wie wahr Anke!

                            Die Zeit der starken Alpha - Männchen ist vorbei!

                            Manchmal tun mir die Männer schon leid! Zur Stärke erzogen sollen sie auf einmal den Drahtseilakt schaffen Gefühle zu zeigen und stärke zu beweisen. Ich hätte es auch schwer auf einmal ein kleines schwaches Schäfchen zu sei... määäh... LOOL

                            Das ist schon verdammt hart! Kenn das von meinem Mann. Und dem ist es normalerweise absolut egal was andere sagen oder denken. Ist einfach zu tief drin!

                            Andreas ich kann dir nur raten für dich den besten Weg zu finden. Ohne Härte du zu sein und für den Notfall ein Packen: "@!#$ was drauf" bereit zu halten!

                            Trennungen sind unschön. Jede auf ihre Art. Egal für welche Seite. Du solltest in deinem "Schmerz" aber nicht vergessen das es eine Menge netter Singelfrauen gibt....

                            Nelli

                            Kommentar


                            • RE: hm...keine Gefühle


                              Diese Rechnung geht nicht auf lieber Andras. "Nur" wiel du dir verbietest Gefühle zu haben noch zu zeigen, bist du noch lange nicht vor weiteren Enttäuschungen gefeit. Dafür aber bist du ärmer geworden. Gefühle haben durchaus auch was Positives an sich und für dich. Stell dir vor, du "findest" eine neue Freundin und kannst dich nicht verlieben, weil du ja nicht fühlen darfst.
                              Ist das wirklich dein Ziel???

                              Kommentar


                              • RE: hm...keine Gefühle


                                " Stell dir vor, du "findest" eine neue Freundin und kannst dich nicht verlieben "

                                Stell dir vor es wäre so? Mein Ziel ist es nicht so, aber es ist eine Folge. Wird aber wieder anders, sicher.

                                Kommentar


                                • Sischer datt!


                                  So sagt man im Ruhrpott!

                                  Arbeite dran, Andras, denn so is datt auf Dauer noppes (oder Blödsinn, der zu nix führt, für Nicht-Ruhrgebietler)!

                                  Ich wünsche Dir, dass möglichst bald ein Lichtblick in Dein Leben fällt - sei es in Form von Kopf und Kurven oder von physischer Gesundung - am besten beides, will ich hoffen!

                                  ;-)
                                  <freundschaftlichknuddel>
                                  Anke

                                  Kommentar


                                  • RE: hm...keine Gefühle


                                    Ich wünsch es dir von Herzen, dass es wieder anders wird!!

                                    Kommentar

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