ich bin 37 Jahre alt/jung, verheiratet und habe 5 Kinder. Vor ziemlich genau 1,5 Jahren habe ich nach mehreren „Hexenschüssen“ einen Bandscheibenvorfall (NPP 4/5 links und L ½ rechts) erlitten. Bei physiotherapeutischer Behandlung ist dann eine Fußhebeparese links festgestellt worden – das folgende MRT gab dann den oben genannten Befund. Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt wurde der Vorfall konservativ behandelt. Im Folgenden habe ich mehrere physiotherapeutische Behandlungen erhalten und war auch bei einem Neurochirurgen in Behandlung. Leider war der Neurochirurg wenig empathisch – krankgeschrieben hat er mich nie, denn die Bandscheibe sei ohnehin kaputt, da könne auch nicht mehr kaputt gehen oder wegen Schmerzen müsse ich gar nicht erst zu ihm kommen, die gehören dazu und Mitleid gibt es von Ihm dafür nicht. Nach diesen Aussagen bin ich dann dort nicht mehr vorstellig geworden, leider habe ich mir auch keinen anderen Arzt gesucht und war erstmal „nur“ bei meiner Hausärztin in Behandlung. Die verschriebene Physio zeigte Wirkung, den linken Fuß konnte ich teilweise wieder heben, die ausstrahlenden Schmerzen ins linke Bein blieben aber. Deshalb hab ich dann im Nov letzten Jahres eine ambulante Rehabilitationsmaßnahme gemacht. Durch weitere Behandlungsmaßnahmen ist die Lähmung des linken Fußes inzwischen weitgehend abgeheilt, allerdings leide ich nach wie vor unter andauernden Nervenschmerzen.
Deshalb bin ich seit April bei einem Orthopäden in Behandlung, bei dem ich mich gut aufgehoben fühle – zwischenzeitlich wurden mir verschiedene Schmerzmittel verschrieben (u.a. Eterocoxib und Celebrex), da Ibuprofen kein/kaum noch Wirkung zeigte. Leider habe ich beide Mittel nicht gut vertragen und sie haben leider auch nicht wirklich geholfen.
Deshalb habe ich mich an die Schmerzambulanz der Uniklinik Leipzig gewandt. Hier wurden mir Aminosulfuron, ein Neuroleptika (2x 50 mg Pregabalin) und ein Antidepressivum zur Behandlung verschrieben. Seit 3 Wochen nehme ich nun Pregabalin und außer dass ich die Welt wie durch ein Stück Watte erlebe und ich diverse Nebenwirkungen habe (Gewichtszunahme, Reizbarkeit, Libidoverlust, starke Kopfschmerzen) hat sich nicht viel geändert. Das Antidepressivum habe ich bisher nicht genommen, weil ich Urlaub hatte und gehofft habe, dass sich meine Stimmung in dieser Zeit bessert. Dem war auch so – jetzt muss ich sehen wie es während der Arbeit geht, da ich in der letzten Zeit zunehmend gemerkt habe, dass ich immer schwerer zur Ruhe komme und auch meine Grundstimmung immer negativer geworden ist.
Ab Ende des Monats beginnt dann die multimodale Schmerztherapie an der Uniklinik Leipzig. Spätestens hier sollen dann die oben genannten Medikamente abgesetzt werden. Ich hoffe sehr, dass mir diese Behandlung Linderung verschafft, dennoch wünsche ich mir zusehends den Austausch mit anderen Betroffenen um besser mit der Erkrankung umzugehen. Zumal ich auch merke, dass die Erkrankung immer mehr Einfluss auf mein privates Umfeld und insbesondere meine Familie hat.
Deshalb auch dieser lange Text, Ziel meines Posts ist es mich anderen Personen, die ähnliches durchmachen/durchgemacht haben auszutauschen um von Ihren Erfahrungen zu profitieren.
Vielen Dank für jede Antwort und viele Grüße,
Philipp
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